Zum Einmarsch der amerikanischen Truppen in Magdeburg-Sudenburg am 17./18. April 1945
(berichtet von Hans Adlung aus dem Gedächtnis nacherzählt von seinem Sohn Günter)
Im Laufe des Tages – Feindalarm war wohl ausgelöst worden, rannten nach heftigem Beschuss aus Richtung Ottersleben Wehrmachtssoldaten, Polizisten, SS-Angehörige und HJ-ler in Richtung Hasselbachplatz die Halberstädter Straße runter. Mein Vater stand an der Ecke Lemsdorfer Weg/Halberstädter Straße und konnte das daher beobachten. Vorher hatten noch einige beherzte Männer – auch mein Vater – einige HJ-ler aus einem Graben geholt, die wohl bis zum Endsieg kämpfen wollten. Sie wurden nach Haus geschickt. Die Waffen wurden ihnen abgenommen, was wohl nicht ohne ein paar deftige Ohrfeigen abging. Die Waffen und die Munition wurden in die Kneipe Lemsdorfer Weg Nr. 5 gebracht. Hinter den Fliehenden tauchten dann die Amis auf – immer an den Hauswänden entlang. Mein Vater war an der Ecke stehen geblieben und natürlich von einem Ami angesprochen worden. Zusammen gingen sie ins Haus Lemsdorfer Weg Nr. 5, wo die Leute im Keller saßen. Auch die Waffen in der Kneipe wurden dem Ami gezeigt. Nach seiner Kontrolle bzw. Frage, ob sich Soldaten im Haus und Keller aufhielten, zog er wieder ab, nicht ohne meinem Vater zu bedeuten, dass er sich nicht auf der Straße aufzuhalten habe – was dieser negierte als der Ami wieder weg war. Es sollte sich aber dort nichts weiter ereignen. Einige Tage nach dem Einmarsch kamen Lkw's der US-Army und holten Leute aus den Häusern, die nie wieder gesehen wurden. Auch Wohnungen wurden durchsucht nach Wertsachen, die man natürlich einkassierte. Radios, Kameras bzw. Fotoapparate und Uhren waren „gefragt.“ G.Adlung
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Vorkommnis nach Besetzung des Werkes Buckau-Wolf (Salbke) durch amerikanisches Militär im April 1945
Am 12. April drangen amerikanische Soldaten auf das Werksgelände des vorstehenden Betriebes vor. Sie kamen auch vor die Blechschlosserei im hinteren Teil der Firma. Die Soldaten betraten die Werkstatt und suchten nach eventuell versteckten deutschen Soldaten – es waren aber keine zu finden. Die Amis sprachen auch mit den anwesenden deutschen Werksangehörigen, d. h. sie horchten die Leute aus. Dabei erfuhren die Amis, dass einer der Deutschen einen anderen Kollegen angezeigt habe, der sowjetische Kriegsgefangenen Unterstützung hat angedeihen lassen – er war aber nicht der Einzige! Jedenfalls wurde der Wohltäter von der Gestapo abgeholt – dieser kam nicht wieder! Daraufhin ließen die Amis die Belegschaft vor der Werkstatt antreten, stellten den Denunzianten an die Wand und erschossen denselben.
Erzählt hat die Angelegenheit Hans Adlung, beschäftigt bei BW Salbke (Blechschmiede) seit 1936, seinem Sohn Günter Adlung, der diese Geschichte aus dem Gedächtnis heraus wiedergegeben hat.
Anmerkung: Der Denunziant soll ein 1000prozentiger fanatischer Parteigenosse gewesen sein!
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Bilder aus der Chronik der 230. FA. Bitte entschuldigt die Qualität, das ganze war ein Zufallstreffer, war mit einem Sammlerfreund eigentlich in anderer Sache unterwegs um mich abzulenken, und wurde fündig. Leider hatte ich nur die alte Digi dabei, die im Auto für den Fall eines Unfalls liegt. Bildfolge wie in der Chronik: Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
In dem von Helmut dankeswerter Weise eingestellten Artikel zum Verschiebebahnhof Rothensee (115) ergibt sich für mich eine Frage. Der Autor schreibt hier u.a.:"Bis zur Kapitulation am (.Mai 1945 hatte der Bahnhof die größten Schäden, die fast alle Gleisanlagen zerstörten, durch den Artilleriebeschuß der auf dem Kommandantenwerder verschanzten SS." Richtig ist das es u.a.auch Ari-duelle über die Elbe vor dem 5.Mai gegeben hat. Richtig ist auch das sich versprengte Einheiten, auch von der Waffen-SS ostelbisch, verschanzt hatten. Aber Artillerie-Einheiten der SS in MD? Wenn dann wohl maximal Werfer aus Infanteriebeständen. Oder gab es solche Einheiten tatsächlich. Wenn ja welche? Wo? Ohne Beobachter? Ich persönlich halte dieses Detail wohl eher für ein gutes Beispiel wie Geschichte in der DDR geglättet wurde. Wenn böse dann richtig also SS. So vermied man auch Wehrmachtsangehörige, wie es sie in jeder Familie gab, zu belasten. Aber nochmals meine Frage. Hat jemand schon mal von solchen Einheiten in MD gehört?
Spurensucher, ich meinen Vorträgen gehe ich immer auf das Problem ein dass es eben immer die SS war, auch wenn weit und breit keine solchen Einheiten waren, siehe Juralinie in Franken. Das kommt teilweise aus dem Unverständnis um die Gliederung der bewaffneten Kräfte, teilweise aber auch aus der Unkenntnis dass auch die Wehrmacht Tarnanzüge trug, hauptsächlich aber auch aus dem Nachkriegsverständnis bzw. der Tatsache, dass viele zwar meinen etwas schreiben zu müssen, sich aber nicht die Mühe machen zu recherchieren. Der eklatanteste Fall, den ich lesen durfte, war ein Buch (!) eines Journalisten zum Kriegsende in Nordbayern, der den schnellen Vormarsch der Amerikanischen Streitkräfte dem Einsatz von Hubschraubern (!) zuschrieb. Ich habe das Buch weggeworfen.