Pateter Wiltheim und die Belagerung, Eroberung und Besetzung Magdeburgs 1631
Der Kultur- und Heimatverein Magdeburg e.V. präsentiert die neue Publikation der Schriftenreihe zur Militärgeschichte unserer Stadt.
Vor 400 Jahren begann der 30jährige Krieg mit dem Fenstersturz zu Prag. Die neue Publikation befasst sich deshalb mit dem Thema der Belagerung, Eroberung, Zerstörung und Besetzung Magdeburgs im Verlaufe des Jahres 1631. Betrachtet man die Fülle der Literatur seit dem 19. Jahrhundert, so stellt man fest, dass gerade im späten 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts sehr detailliert der Hergang kritisch und oft auch kontrovers diskutiert wurde. Alle jüngeren Arbeiten bezogen sich stets auf die exakten quellenmäßigen Recherchen zurückliegender Zeiten. Es schien, als würde man in den Archiven nichts neues ausgraben können. Dennoch ist es möglich neue Informationen zu finden, die zwar den Hergang selbst nicht auf den Kopf stellen, aber interessante, bisher nicht bekannte Details, dem interessierten Bürger an der Stadtgeschichte, zu präsentieren. Vor einigen Jahren war es Wolfgang Buchholz, der im Sammelwerk „Documenta Bohemica Bellum Tricennale Illustrantia - Tomus V (1630 - 1635) Quellen zur Geschichte der Kriegsereignisse" Hinweise fand, die erstmalig für Magdeburg einen von Pappenheim selbst gefertigten Plan vom Belagerungsterrain beinhalteten. Dieser Plan stammte vom Ende des Jahres 1630. Nachforschungen führten in das Staatsarchiv Prag (Mnichovo Hradisté), RA Valdstejnove, All - 297. Herr Buchholz ließ sich Kopien dieses Planes mit Schriftstücken nach Magdeburg schicken und publizierte in den Magdeburger Blättern erstmals darüber einen Aufsatz. Später spürte er auch eine Dissertation aus dem Jahre 1959 auf, die wiederum viele neue Erkenntnisse über die Ereignisse jener Zeit in Magdeburg beinhaltete. Sie wurde aber bis zum heutigen Tage nicht der Allgemeinheit vorgestellt. Das soll nun in dieser Publikation nachgeholt werden. Es handelt sich um einen der wichtigsten Feldgeistlichen und um den persönlichen Vertrauten des Feldmarschalls Graf Wolf (Wolfgang) von Mansfeld, der die Endphase der Belagerung, die Erstürmung, Zerstörung und die Zeit der Besetzuung durch kaiserlich-ligistische Truppen, bis zum Januar 1632 hautnah erlebte und seine Erinnerungen später aufschrieb. Das historische ausgewertete Erinnerungsmaterial befindet sich in der Dissertation „Itinerarium Patris Joannis Graspari Wiltheim S. J. e codice bruxellensi 6393 descriptum. Ed. A. Steffen, in: Publications de la Section Historique de L'lnstitut G.-D. de Luxembourg, 77 (1959)." Von Seite 287 bis S. 315 sind in deutscher Sprache, aus dem Lateinischen übersetzt, Pater Joannis Gaspad Wilhelms Erlebnisse, unter der Überschrift „Gaspard Wiltheims Magdeburger Mission" abgehandelt. Bis zum heutigen Tage ist die Quelle in Magdeburg völlig unbekannt geblieben. Wiltheim schildert die Erstürmung Magdeburgs aus seiner eigenen Sicht. Die Bestürmung der Südfront durch die Mansfelder Soldaten am 10. Mai 1631, am Sudenburger Tor und am Heydeck, ist aus den lokalen Magdeburger Quellen bereits bekannt. Hier schilderder Konstabler (Geschützmeister) Simon Printz, der im Heydeck die letzte Phase der Erstürmung erlebte. Nun liegt uns von Pater Gaspard Wiltheim auch ein authentischer Bericht aus der Sicht der Angreifer vor. Interessanterweise liegt dem Autor zusätzlich noch eine zeitgenössische Bildquelle vor, die ebenfalls in Magdeburg völlig unbekannt ist. Es handelt sich um ein Gemälde des niederländischen Malers Peter Meulener (1602 - 1654). Er malte genau diese Situation der Erstürmung Magdeburgs an der Südfront. Dieses Gemälde befindet sich in der Wiener Gemäldesammlung des Kriegsarchivs. Auf diesem Gemälde sind sehr realistisch alle Details der Erstürmung erkennbar, wie z. B. das Sudenburger Tor mit seiner Grabenbrücke und der Leitersturm am Heydeck. Der Autor dieser Schrift hat sich entschlossen Gaspard Wiltheims Erlebnisse in den Kontext bekannter zeitgenössischer hiesiger Quellen zu setzen. Dadurch wird deutlich, dass sich diese Quellen gegenseitig nicht widersprechen. Außerdem entsteht auf diese Weise ein abgerundetes Bild, was dann zusätzlich auch noch durch Illustrationen unterstützt wird. In Pater Wiltheims Erinnerungen befinden sich auch solche Details, die das Feldlager Graf von Mansfelds erstmalig rekonstruierbar erscheinen lassen. Selbst das Innere der Zelte wird von Pater Wiltheim anschaulich beschrieben. Der Leser darf also gespannt sein. Dieses reich illustrierte Buch im A5-Format mit 176 Seiten im Farbdruch ist zum Preis von 18,00 € im Souveniershop Domplatz und in der Buchhandlung Wahle auf dem Breiten Weg in Magdeburg erhältlich, ober direkt beim Autor unter magdeburg.magado@gmail.com bzw. unter der Tel: 03921-729830.
Helmut Menzel
MAGADO-2
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Keine Rechte
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Buch ab Ende März bei Wahle und im Souvenierchop Domplatz erhältlich für 18,00 € oder direkt bei mir. Dann Mail senden mit kompletter Anschrift und ich sende es mit Bankverbindung zu, wie gehabt.....
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Ich hätte auch gern eins! Musst du aber nicht schicken. Wir können dann konspirativ einen Geiselaustausch, Geld gegen Buch, im "Hauptquartier" des KHV vereinbaren...
Hallo Helmi, wäre auch an dem Buch Pater Wiltheim und die Belagerung Magdeburgs 1631 interessiert. Wir machen es auch konspirativ, wenn Du wieder in WMS Dienst schiebst. Spart Porto. MfG Wirbelwind
Zitat von MAGADO-2 im Beitrag #2Buch ab Ende März bei Wahle und im Souvenierchop Domplatz erhältlich für 18,00 € oder direkt bei mir. Dann Mail senden mit kompletter Anschrift und ich sende es mit Bankverbindung zu, wie gehabt.....
Kann ich damit ein bisschen, woanders, Werbung machen?
Pateter Wiltheim und die Belagerung, Eroberung und Besetzung Magdeburgs 1631
Der Kultur- und Heimatverein Magdeburg e.V. präsentiert die neue Publikation der Schriftenreihe zur Militärgeschichte unserer Stadt.
Diese Publikation befasst sich mit dem Thema der Belagerung, Eroberung, Zerstörung und Besetzung Magdeburgs im Verlaufe des Jahres 1631. Betrachtet man die Fülle der Literatur seit dem 19. Jahrhundert, so stellt man fest, dass gerade im späten 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts sehr detailliert der Hergang kritisch und oft auch kontrovers diskutiert wurde. Alle jüngeren Arbeiten bezogen sich stets auf die exakten quellenmäßigen Recherchen zurückliegender Zeiten. Es schien, als würde man in den Archiven nichts neues ausgraben können. Dennoch ist es möglich neue Informationen zu finden, die zwar den Hergang selbst nicht auf den Kopf stellen, aber interessante, bisher nicht bekannte Details, dem interessierten Bürger an der Stadtgeschichte, zu präsentieren. Vor einigen Jahren war es Wolfgang Buchholz, der im Sammelwerk „Documenta Bohemica Bellum Tricennale Illustrantia - Tomus V (1630 - 1635) Quellen zur Geschichte der Kriegsereignisse" Hinweise fand, die erstmalig für Magdeburg einen von Pappenheim selbst gefertigten Plan vom Belagerungsterrain beinhalteten. Dieser Plan stammte vom Ende des Jahres 1630. Nachforschungen führten in das Staatsarchiv Prag (Mnichovo Hradisté), RA Valdstejnove, All - 297. Herr Buchholz ließ sich Kopien dieses Planes mit Schriftstücken nach Magdeburg schicken und publizierte in den Magdeburger Blättern erstmals darüber einen Aufsatz. Später spürte er auch eine Dissertation aus dem Jahre 1959 auf, die wiederum viele neue Erkenntnisse über die Ereignisse jener Zeit in Magdeburg beinhaltete. Sie wurde aber bis zum heutigen Tage nicht der Allgemeinheit vorgestellt. Das soll nun in dieser Publikation nachgeholt werden. Es handelt sich um einen der wichtigsten Feldgeistlichen und um den persönlichen Vertrauten des Feldmarschalls Graf Wolf (Wolfgang) von Mansfeld, der die Endphase der Belagerung, die Erstürmung, Zerstörung und die Zeit der Besetzuung durch kaiserlich-ligistische Truppen, bis zum Januar 1632 hautnah erlebte und seine Erinnerungen später aufschrieb. Das historische ausgewertete Erinnerungsmaterial befindet sich in der Dissertation „Itinerarium Patris Joannis Graspari Wiltheim S. J. e codice bruxellensi 6393 descriptum. Ed. A. Steffen, in: Publications de la Section Historique de L'lnstitut G.-D. de Luxembourg, 77 (1959)." Von Seite 287 bis S. 315 sind in deutscher Sprache, aus dem Lateinischen übersetzt, Pater Joannis Gaspad Wilhelms Erlebnisse, unter der Überschrift „Gaspard Wiltheims Magdeburger Mission" abgehandelt. Bis zum heutigen Tage ist die Quelle in Magdeburg völlig unbekannt geblieben. Wiltheim schildert die Erstürmung Magdeburgs aus seiner eigenen Sicht. Die Bestürmung der Südfront durch die Mansfelder Soldaten am 10. Mai 1631, am Sudenburger Tor und am Heydeck, ist aus den lokalen Magdeburger Quellen bereits bekannt. Hier schilderder Konstabler (Geschützmeister) Simon Printz, der im Heydeck die letzte Phase der Erstürmung erlebte. Nun liegt uns von Pater Gaspard Wiltheim auch ein authentischer Bericht aus der Sicht der Angreifer vor. Interessanterweise liegt dem Autor zusätzlich noch eine zeitgenössische Bildquelle vor, die ebenfalls in Magdeburg völlig unbekannt ist. Es handelt sich um ein Gemälde des niederländischen Malers Peter Meulener (1602 - 1654). Er malte genau diese Situation der Erstürmung Magdeburgs an der Südfront. Dieses Gemälde befindet sich in der Wiener Gemäldesammlung des Kriegsarchivs. Auf diesem Gemälde sind sehr realistisch alle Details der Erstürmung erkennbar, wie z. B. das Sudenburger Tor mit seiner Grabenbrücke und der Leitersturm am Heydeck. Der Autor dieser Schrift hat sich entschlossen Gaspard Wiltheims Erlebnisse in den Kontext bekannter zeitgenössischer hiesiger Quellen zu setzen. Dadurch wird deutlich, dass sich diese Quellen gegenseitig nicht widersprechen. Außerdem entsteht auf diese Weise ein abgerundetes Bild, was dann zusätzlich auch noch durch Illustrationen unterstützt wird. In Pater Wiltheims Erinnerungen befinden sich auch solche Details, die das Feldlager Graf von Mansfelds erstmalig rekonstruierbar erscheinen lassen. Selbst das Innere der Zelte wird von Pater Wiltheim anschaulich beschrieben. Der Leser darf also gespannt sein.
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