Ein freundliches Hallo in die Runde von Spurensucher MD, aus gegebenem Anlass wollte ich die erlauchte Leserschaft auf das heutige Datum hinweisen. Heute vor 67 Jahren endete im westelbischen Teil Magdeburgs der 2. Weltkrieg. Gegen 11.00 Uhr, so berichten Zeitzeugen, standen amerikanische Panzer vor dem Nordparkbunker. Ohne nennenswerte Gegenwehr wurde die westelbische Kommandozentrale gestürmt. Die verbliebenen Honoratioren der Stadt ergaben sich den amerikanischen Eroberern. Am späten Nachmittag schwiegen dann die Waffen auch im übriegen westlichen Stadtgebiet die Waffen. Bis Anfang Mai als die Rote Armee den Ostteil einnahm gab es über die Elbe hinweg noch kleinere Scharmützel jedoch ohne nennenswerte Erfolge, für keine Seite. Über die Zahl der Opfer oder die Zahl der vewüsteten Wohnungen ist viel diskutiert worden. Ob die Zahl nun höher als in Dresden oder kleiner als am 11. September ist, ist mir jedenfalls egal . Auf jeden Fall ist die Zahl zu hoch. Wollt ich nur mal loswerden
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Militärische Aktionen des 120. US-Infanterie- Regiments am 15. 4.1945 Aus dem Kriegstagebuch des 120. IR „Custer“
von Helmut Menzel
Das 1. Btn. „Cupboard“ vom 120. IR, Komp. A, B und D, meldeten um 0.55 Uhr keine Vorkommnisse. Die C-Komp. „Charlie“ ließ es sich in ihrem Abschnitt nun gut gehen. Diese Meldungen gingen per Funk an das Hauptquartier des 120. IR in Barleben ein. Das Divisions – HQ (30.ID) befand sich in Wolmirstedt, in der Lederfabrik. Das HQ des 120. IR befand sich in Barleben auf US-Koordinate 656079, östlich des Barleber Breiten Weges, nördlich der heutigen Breitscheidstraße. Um 1.35 Uhr meldete das 1. Btn. : „Der Zug der C-Komp. ist nun kämpfend durch und ging auf der Südseite des Mittellandkanals in Stellung. Der Zug auf der Nordseite des Kanals befindet sich noch im Feuergefecht mit den Krauts (deutschen Soldaten).“ Der Gefechtsstand Barleben (120.IR) meldete 1.52 Uhr seinen Einheiten: „Soldat Bishop, der Wache am Gefechtsstand hatte, berichtete, dass er zwei weiße Leuchtkugeln östlich von uns gesehen hat. Geschätzte Entfernung – eine Meile.“ Das könnte östlich der Elbe in der Elbaue – Zuwachs oder Alte Elbe - gewesen sein. Um 2.00 Uhr in der Nacht meldete das 1. Btn. : „Der Zug nördlich des Mittellandkanals kämpft sich unter dem Feuer von zwei MGs vorwärts…“ Als das 2. Btn. 2.53 Uhr wieder keine Vorkommnisse meldete, erfolgt sofort eine Korrektur der Meldung: „Irgendjemand kommt jetzt gerade in das Gebiet der G-Komp.! Ein Mann von uns wurde soeben verwundet.“ Nachdem das 1. Btn. 2.55 Uhr keine Vorkommnisse gemeldet hatte, wies es darauf hin, das der Rest der C-Komp. mit ihrem nördlichem Zug ihr Ziel erreicht habe und sich dort bereits eingrabe. Dennoch erhalten sie nach wie vor feindliches MG-Feuer und Beschuss von 20 mm Flakgeschossen von Süden her. „Jetzt hat das feindliche Feuer gerade aufgehört. Die Charlie (C) – Komp. machte gerade fünf Gefangene.“ Um 3.25 Uhr meldete „Crow“ (230. Feldart. Btn.): „Bei 69605 befindet sich eine Straße, die direkt von der Autobahn nach Norden führt. Auch direkt östlich davon, auf der Autobahn, bei der ersten Unterführung bei 718099, ist ebenfalls eine Straße, die von der Autobahn nach Norden führt. Dort befindet sich eine erhebliche Anzahl deutscher Infanterie, die sich eingegraben hat. Die Divisionsartillerie ,Cracker’ lässt uns nicht auf sie schießen, wegen unserer Mündungsfeuer.“ Das Mündungsfeuer hätte die Stellung der 230. FA- Batterie verraten. „Könnt ihr (1. u. 2. Btn.) etwas Granatwerferfeuer auf sie legen?“ Das 1. Btn. antwortete: „Werden es tun!“ Die Straße bei 696095 führte unter der Autobahn, östlich des Abstiegkanals hindurch, östlich am Schiffshebewerk vorbei, nach Norden und unter dem unvollendeten Kanalende hindurch, nach Glindenberg. Die Straße bei Koordinate 718099 führt von Lostau am Weinberg vorbei, über die Autobahn nach Hohenwarthe. Hier, beidseits der Autobahn gruben sich die beobachteten deutschen Infanteristen ein. Um 3.50 Uhr fragte Ltn. Bracken beim 2. Btn. an: „Könnt ihr auf diesen feindlichen Punkt (718099) schießen?“ Das 2. Btn. antwortete: „Nein! Ist außerhalb unserer Reichweite – gebe es an 1. Btn. zum Beschuss weiter. Das 1. Btn. will die Stellung bei Tagesanbruch unter Feuer nehmen.“ Ltn. Bracken vom 2. Btn. berichtete weiter: „Eine Patrouille der ,Easy’ (E-Komp.) ist gerade zurück mit 26 Gefangenen und macht sich auf den Weg zum Gefechtsstand von , Custer’ (120.IR in Barleben).“ Um 4.50 Uhr meldete das 1. Btn. an das Regiment in Barleben: „ Die C-Komp. säuberte den Elbbereich und entlang des Kanals nördlich der Autobahn (in der Zollau der Wiesenregion bei 70.10, gegenüber Hohenwarthe). Sie begannen die Aktion um 2.20 Uhr und beendete sie 3.30 Uhr. Sie machten dort 10 Gefangene, wahrscheinlich auch noch 5 mehr. Sie trafen dort auf ziemlichen Widerstand von MGs und Gewehrfeuer – es war aber nichts entscheidendes, aber es war ein sehr organisierter Widerstand. Ein Eisenbahntunnel verläuft unter dem Kanal und ist voll von Zivilisten, die bei Tageslicht befragt werden sollen. Ein Zug der C-Komp. ist südlich des Kanals und scheint exponiert – will es nicht wissen bis zur Dämmerung.“ Damit befand sich die C-Komp. zwischen Koordinate 6610 und 7010 südlich des Kanals. Der Eisenbahntunnel kann nur der sein, der von Rothensee aus unter dem Kanal nach Barleben führt, bei Position 664105. Die Zivilisten waren wohl Leute aus Barleben, die versucht hatten, sich dort in Sicherheit zu bringen. Um 5.00 Uhr meldete das 2. Btn. : „Können keine Informationen von der Patrouille der ,Easy’-Komp. bekommen, außer der Tatsache, dass sie 26 Gefangene habe. Ltn. LeVan will die Sache selbst zuerst an den S-2 berichten. Um 6.00 Uhr erhielt das 1. Btn. von Hpm. Brown eine Anfrage: „Ist die Brücke über den Fluss noch intakt?“ Antwort: „Ja, die Autobahn ist auch OK.“ 6.37 Uhr meldete 1. Btn. : „ 117. IR zog seine Vorposten um 6.00 Uhr zurück; kann Backer das gleiche tun? Es ist jetzt Tageslicht.“ Antwort vom Gefechtsstand: „Ja!“ Der Gefechtsstand des 120. IR in Barleben meldete per Funk an alle Bataillone: „Feindliches Flugzeug flog in der Nähe des Gefechtsstandes vorüber. Wir eröffneten das Feuer darauf mit 20 mm Flak und 50 cal. MGs. Es wird vermutet, dass es eine Bombe abwarf (wegen des Knalles/Explosion in der Nähe).“ Um 6.39 Uhr meldete das 230. FA-Btn. : „Sie sprengen gerade die Autobahnbrücke – sie ist zerstört – das mag die Explosion gewesen sein, die wir hörten, von der wir dachten, dass das Flugzeug eine Bombe abgeworfen hätte.“ Um 6.50 Uhr meldete auch das 1. Btn. : „Die Autobahnbrücke über den Fluss ist gerade gesprengt worden, bei Koordinate 714098. Der mittlere Bogen ist zerstört.“ Um 7.00 Uhr meldete das 1. Btn. : „Unsere Gefangenen nehmen zu, von 10 auf 39 in der letzten Stunde.“ Um /.01 meldeten Posten: „Feindflugzeug flog wieder über uns und es klang als ob etwas herab fiel.“ Um 8.30 Uhr meldete der Artilleriebeobachter 1: „Um 6.45 Uhr Brücke bei 714098 gesprengt und zerstört.“ Gleich darauf erfolgte durch ihn die zweite Meldung: „Flakstellungen mit Munition bei 719095 (südlich des Weinberges bei Hohenwarthe) wurden auch gesprengt.“ Eine dritte Meldung des Beobachter 1 lautete: „Munitionslager bei 711111 (nördlich Hohenwarthe hinter dem Elbdeich) auch gesprengt.“ (Artilleriebeobachter 1,2 u. 3 versorgten das 120. IR mit wichtigen Informationen. Von wo aus diese Beobachter agierten, ist nicht klar. Nach deutschen Zeitzeugen war einer auf dem Turm der Glindenberger Kirche, ein weiterer soll auf dem Schornstein der MIKRAMAG untergebracht gewesen sein. Wertet man die berichteten Einzelheiten, im Zusammenhang mit den Geländegegebenheiten, dann können aus der Perspektive von Kirchtürmen, Schiffshebewerk und Schornsteinen nachfolgende Bewegungen kaum beobachtet worden sein. Mindestens ein Artilleriebeobachter kreiste ständig im Luftraum mit einem leichten Eindecker „Grashooper“. Das wurde auch von mehreren zivilen Zeitzeugen berichtet). Um 9.05 meldete Beobachter 2: „Um 8.50 Uhr begann der Beschuss der Kuppe des Berges der Koordinate 717094 (Weinberg am Steilhang).“ 9.30 Uhr meldete Beobachter 1: „Feind, einen Mann beobachtet, der in und aus einem Schützenloch sprang, bei AA2 P83 (Koordinatenangaben unbekannt), zwei weitere feindliche Männer gesichtet, die sich eingruben, 5 Yards neben AA2 I 59. 8.40 Uhr wurde ein Mann beobachtet, der in der Nähe von AA2 I 89 kroch.“ Diese Koordinaten stammen von anderen Kartenunterlagen, die zur Auswertung dem Autor nicht Vorliegen. Es dürfte sich aber auch um den Bereich zwischen Hohenwarthe und Lostau gehandelt haben. Auch die Divisionsartillerie „Cracker“ bestätigte um 9.38 Uhr, dass die Autobahnbrücke von den Deutschen auf der Westseite des Elbufers gesprengt sei. „Zwei Bögen liegen im Wasser.“ Um 9.45 Uhr erfolgten Meldungen an den Gefechtsstand: „Stellungen der C-Komp. , Btn 1: 688105 bis 688103 (südl. Mittellandkanal- westl. Abstiegkanal), 688108 bis 693108 (Kanal nördl. und Siedlung Schiffshebewerk südl.), 702107 bis 708108 ( vom Ende des Kanals in einer Linie bis zur Elbe).“ „Die Stellungen der B-Komp. befinden sich auf den Koordinaten: 695125 bis698123 (nördl. Gindenberg, 300 m nach Norden), 697117 bis 694123 (westl. Glindenberg, an erstere anschließend, 700 m nach Norden).“ Um 10.23 Uhr meldete Beobachter 2: Um 10.22 Uhr wurden drei feindl. Männer beobachtet, die sich nordöstl. von 718081 nach 715097 bewegten (auf dem Märtenswerder, westl. des Elbknies, zwischen Elbe und Abstiegkanal, nach Norden bis kurz vor der Autobahn). 10.28 Uhr meldete Beobachter 1: „9.25 Uhr betraten zwei feindl. Männer eine Erdstellung auf der Position AA2 P83.“ Zwei Minuten später: „Zwei Feinde laufen im Gebiet AA5 I 78 umher.“ Um 10.58 Uhr meldete Beobachter 2 dem Gefechtsstand: „Um 10.45 Uhr sah ich 5 Männer, die bei brennenden Baracken herumliefen, auf der Bergkuppe bei 717094 (Weinberg).“ 11.20 Uhr wieder Beobachter 2: „Um 11.00 Uhr wurde eine Explosion auf dem Weinberg beobachtet“ und Beobachter 1 meldete 11.55 Uhr, dass 11.05 Uhr der Feind in der Stellung bei AA5 P20 liege. „Eigenes Gewehrfeuer, Mörser und Artilleriefeuer fiel auf AA3 K52. Die Feinde steckten weiße Fahnen heraus.“ 11.50 Uhr wurden vier weitere feindl. Soldaten dort beobachtet. Um 12.10 Uhr meldete Beobachter 2: „Um 12.00 Uhr ging eine Windmühle bei 712108 in Flammen auf. Dort war zu dieser Zeit aber kein eigener Artilleriebeschuss nieder gegangen.“ Es war die Windmühle zwischen Elbdeich und Hohenwarthe. Beobachter 1 meldete um 12.15 Uhr: „Um 12.05 Uhr trieb eigene Artillerie 8 Deutsche bei 704113 (östl. Glindenbergs, zwischen dem Ort und der Elbe) aus den Stellungen und sie bewegten sich zum Maschinenhaus (wohl Schiffshebewerk südl. des Kanals).“ Um 12.35 Uhr meldete Beobachter 1: „Windmühle bei 713109 (Hohenwarthe) brannte durch eigene Artillerie (FA-Btn 230).“ 13.30 Uhr meldete wieder Beobachter 1: „Ich sah 13.15 Uhr einen Feind auf dem Damm bei 713110 laufen (Elbdeich nördl. Hohenwarthe) und in einem hohen Gebäude verschwinden.“ Zwei feindliche Männer wurden 13.50 Uhr vom Beobachter 2 gemeldet, die bis zur Stahlkonstruktion der gesprengten Brücke kletterten und dann dort verschwanden. 14.30 Uhr meldete Beobachter 2 wieder: „Sah 14.12 Uhr fünf Männer, die sich am Rande des Dammes, vom Ende der Brücke bei 714099 bis zum Turm bei 714094 (Weinberg) bewegten,“ Beobachter 1 meldete: „Um 14.22 Uhr betrat ein feindl. Soldat eine Erdstellung nahe eines Hauses bei 711111 (nördl. Hohenwarthe am Elbdeich). … Um 14.23 Uhr bewegten sich drei Mann südlich hinter einem Deich bei 712113 (im gleichen Abschnitt) und verschwanden 20 Grad südlich dieses Punktes.“ 15.50 Uhr meldete der gleiche Beobachter: „Sah um 15.23 Uhr zwei weitere Feinde nach Südosten kriechen, im Gebiet 709102 (aus der Westseite der Elbe, gegenüber Hohenwarthe, auf den Elbwiesen) und zwischen diesem Punkt und dem Fluss verschwinden.“ 16.15 Uhr meldete er erneut: „Um 16.00 Uhr wurden zwei Feinde gesichtet, die in einem Loch bei 709102 verschwanden.“ (Das waren Wasserlöcher und Tümpel auf den Elbwiesen, gegenüber Hohenwarthe auf der Westseite). Um 16.12 Uhr wurde noch ein feindl. Soldat beobachtet, der südöstlich von 709102 lief und nahe des Flussufers, nördlich der Autobahn, verschwand.“ Aus dem Kriegstagebuch des 120. IR für den 15. 4.1945 ist für den späten Nachmittag nicht zu entnehmen, dass durch die zugeordnete Feldartillerie die Lungenklinik Lostau und der dahinter liegende Wald beschossen wurde, wo sich eine Scheinwerferstellung der deutschen Flak befand, in der drei junge Luftwaffenhelfer ums Leben kamen – siehe Bericht. Diese Angaben können im Kriegstagebuch der Feldartillerie festgehalten worden sein. Es liegt aber dem Autor nicht zur Auswertung vor. Wenn es noch existieren sollte, dann befindet es sich noch in den Archiven der USA. Meine Nachforschungen hatten aber bisher keinen Erfolg. Um 17.40 Uhr meldete Ltn. Gerl: „Dem 1. Btn. wurde gemeldet, dass zwei Blinkzeichen eines Leuchtfeuers anzeigen, dass der I+R-Zug wünscht mit ihren Booten über die Elbe zurück zu kommen.“ (Das bedeutete, das der I+R-Zug seine Kundschafter auf der ostelbischen Seite hatte. Sie erkundete dort gedeckt und getarnt die gegnerische Situation. Wenn dies auch an den folgenden Tagen geschah, dann erklärt es auch die Tatsache, das Lostauer Einwohner einen amerikanischen Soldaten in Zivil erlebten,der die Abgabe von Waffen und das hissen weißer Fahnen anordnete, und das zu einem Zeitpunkt, als um Lostau noch Wehrmacht in Stellung lag. Von diesem Amerikaner fehlte anschließend jegliche Spur.) Um 17.51 Uhr meldete Beobachter 1: „Um 17.45 Uhr zwei Feinde beobachtet, die aus einem Schützenloch sprangen, in einem kleinen Gebüsch, bei 717126 ( im Planquadrat östlich der Elbe, Glindenberg gegenüber).“ Beobachter 1 meldete wieder um 18.30 Uhr: „18.26 Uhr wurden zwei feindliche Soldaten beobachtet, die sich südlich der Autobahnbrücke bei 713106 bewegten und entlang des Elbufers bei 714098 wieder verschwanden (also nördlich des Weinberges, noch vor der Autobahn). Die beiden Feindlichen Soldaten verschwanden unter der gesprengten Brücke bei 712098.“ 18.46 Uhr meldete der gleiche Beobachter, dass er 18.26 Uhr sah, wie die zwei Feinde sich südlich der Autobahnbrücke, am Ostufer, weiter bewegten. „Sie scheinen den Oberbau der Brücke zu inspizieren. Auf der Brücke krochen sie auf dem Bauch.“ 18.50 Uhr stellte Beobachter 1 fest, dass die gleichen beiden deutschen Soldaten noch immer nördlich des Weinberges, im Bereich der gesprengten Brücke herumirrten und um 19.01 Uhr waren sogar drei von ihnen auf der Brücke. 19.05 berichtete er von neun Feinden, die bei einem Lastkahn bei 713120 herum irrten. Das war am Ostufer der Elbe, auf dem Mittelwerder-Pfingstanger nördlich Hohenwarthe. Dann meldete er eigenes Artilleriefeuer. Um 19.12 Uhr meldete Beobachter 1 weiter, das er um 19.07 wieder drei Feinde beobachtete, oben bei 717095 (Weinberg). Sie überquerten die Straße und gingen zu einem der Flakgeschütze bei 718095. Um 19.29 Uhr meldete sich wieder Beobachter 1 und wendete sich an „Grow“, 230. FA-Btn. , Batterie 2: „Um 19.27 Uhr wieder Feinde beobachtet, die überall um die Anhöhe herumirren, wo die Flakstellungen waren (Koordinate 719095). „Gerade jetzt gehen sie zu den Holzbaracken. Drei weitere Männer laufen auf der Brücke herum!“ Um 19.00 wurden auch noch vier undefinierbare Rauchgranaten festgestellt, die bei 711116 einschlugen (im Wald östlich Glindenberg gegenüber). Um 21.16 Uhr meldete das 230. FA-Btn. : „Mein französischer Verbindungsoffizier Ltn. Rochelle erhielt Informationen von einem zurückgekehrten Franzosen. Dieser Mann bestätigte, dass ein Eisenbahngeschütz bei 725116 steht.“ (Anmerkung des Autors: Wie soll nordöstlich Hohenwarthes, auf der Straße von Niegripp nach Hohenwarthe ein solches Geschütz hingekommen sein? Dord gab es kein Eisenbahngleis! Möglicherweise handelte es sich um ein 10,5er Flakgeschütz, welches auf dieser Straße stand.) „Auch will die I+R-Patrouille nicht dorthin, über die Elbe gehen, in dieser Nacht. Sie hat in anbetracht des bevorstehenden Wechsels - Instruktion der Division – abgesagt.“ Um 21.55 Uhr meldete Ltn. Gerl vom 2. Btn.: „Zug der F-Komp. ist jetzt am Fluss in der nördlichen Position ihres Gebietes, wo wir Vorposten haben - sind bis jetzt noch nicht runter zur Brücke gegangen – sind aber im Begriff es zu tun. Sie sind nicht auf Widerstand gestoßen und auch keine Krauts gesehen.“ 22.15 meldete Ltn. Gerl wieder: „Objekt vollständig besetzt und Vorposten aufgestellt um 22.15 Uhr. Wir haben auch Vorposten an der Brücke unten am (Abstieg)kanal bei 696095, an der Autobahn 711098 und nach Norden werden wir Kontakt mit der C-Komp. des 1. Btn. und mit den regulären Vorposten zur Nacht herstellen.“ Damit befand sich die F-Komp. in der Stellung entlang der Autobahnabschnittes von 696095 bis 712098.
Militärische Aktionen des 120. US-Infanterie- Regiments am 16. 4.1945 Aus dem Kriegstagebuch des 120. IR „Custer“
von Helmut Menzel
Ab 1.25 Uhr wurden alle militärischen Aktionen vorerst eingestellt. Alle Patrouillen kehrten nach Barleben zurück. Um 11.40 Uhr wurden noch einmal Parlamentäre nach Magdeburg geschickt, doch ohne Erfolg. Noch um 6.00 Uhr hatte die E-Komp. eine Patrouille nach Rothensee zur Erkundung des Feindes geschickt, wo sie durch MG-Feuer überrascht wurde. Als sie sich zurückzog wurde sie von verschiedenen Punkten vom Bahndamm aus beschossen. Am Abend bereitete sich die Division auf den bevorstehenden Angriff vor, der für den nächsten Tag geplant war. Alle Bataillone der Infanterieregimenter 117, 119 und 120 und Kampfeinheiten der 2. US- Panzerdivision nahmen ihre Ausgangspositionen rund um Magdeburg ein. Der Angriff sollte am 17. April konzentrisch, nach einem stundenlangen Luftangriff zweimotoriger US- Jagdbomber der 9. Luftdivision, in den Nachmittagstunden erfolgen. Während dieser Sturmvorbereitungen meldeten weiterhin die zwei amerikanische Artilleriebeobachter, feindliche Bewegungen am Ostufer der Elbe und machten auch Angaben über eigenes Artilleriefeuer. 13.37 Uhr meldete Beobachter 1: „Um 13.30 Uhr zwei Feinde beobachtet, die sich im Wald bei 713115 bewegten (am Mörtelberg nördlich Hohenwarthe, auf Waldwegen).“ Der gleiche Beobachter meldete weiter: „Um 14.15 Uhr zwei Männer bei einer Erdstellung bei 716098, sieht wie ein Zweimann-Schützenloch aus (oben auf der Kante des Weinbergs).“ Beobachter 1 um 15.12 Uhr: „Sehe zwei Hirsche, die im Gebiet 712122 friedlich grasen (ostelbisch gegenüber Glindenberg in der Wiesenregion Mittelwerder). Sie seinen sich um nichts zu kümmern. Erst vorgestern wurden am Tage dort einige Erdstellungen besetzt. Heute habe ich hier bis jetzt noch keine Feinde entdecken können.“ Der Beobachter 2 meldete: „Um 15.40 Uhr fuhr eine Ambulanz und um 15.45 Uhr ein anderes Fahrzeug nach Südosten auf der Straße (von Lostau nach Körbelitz, etwa 500 m außerhalb Lostau), auf der Koordinate 742080.“ Beobachter 1 meldete wieder: „Von 15.35 bis 15.45 Uhr vier Mann beobachtet, die wie Zivilisten aussahen. Sie liefen auf einem Weg bei 714097 (oben auf dem Weinberg). Sie liefen dort etwa 100 Yards und verschwanden dann. Sie kamen nicht wieder zurück. In der selben Zeit wurden auch noch sechs Zivilisten und zwei Frauen gesehen, die unter der Brücke hervor kamen, bei 713098 (Autobahnbrücke- Ostufer) und gingen auf dem Weg, der an der Elbe entlang führt, etwa 200 Yards nach Süden und verschwanden (bei der Alten Ziegelei Lostau).“ 15.55 Uhr meldete Beobachter 2: „Ein gepanzertes Fahrzeug bewegt sich in den Ort bei 740082 (Lostau auf der Straße von Körbelitz) von Südosten her.“ 16.07 Uhr – Meldung von Beobachter 1: „Um 15.50 Uhr bewegte sich ein feindlicher Soldat auf dem Weg von 716094 bis 717093 (am Fuße des Weinberges an der Elbe in südlicher Richtung). Dann verschwand er oben auf dem Berg hinter einem Erdwall. 10 Minuten später bewegte sich dort ein weiterer Soldat in gleicher Richtung bis hinter den Wall. Der hatte scheinbar nur einen Arm, den rechten Arm.“ Beobachter 2 meldete dann: „Um 16.15 Uhr ging ein Feind nach Nordwesten in ein Dorf hinein, bei 731093 (von der Lungenklinik aus nach Lostau).“ Wieder meldete Beobachter 1: „16.10 Uhr fing ein Gebäude im Zentrum des Waldes bei 718115 Feuer (das Gebäude befand sich westlich des Deiches, nördlich Hohenwarthe). Zu dieser Zeit ging dort kein eigenes Artilleriefeuer nieder und es wurden auch keine Bewegungen dort festgestellt. Wir könnten aber einige feindliche Bewegungen oder unser Artilleriefeuer übersehen haben, da wir diesem Punkt keine besondere Aufmerksamkeit schenkten, bis er Feuer fing.“ Um 16.43 Uhr meldete er wieder: „Denke wir haben einen festen Punkt, etwa bei 717693 (direkt oben auf dem Weinberg) – ungefähr 5 Bunker, 1 Tarnnetz, verschiedene Gebäude, alle dicht zusammengedrängt – man kann auch einige frische Erdaufwürfe an der vorderen Böschung des Hügels erkennen.“ Beobachter 1 meldete wieder um 17.43 Uhr: „Zwei Männer laufen um zwei Erdlöcher herum am Elbufer bei 713100 (zwischen Hohenwarthe und Autobahn). Unsere Artillerie beginnt gerade auf die Böschung der Anhöhe 717093 (Weinberg) zu feuern. Es sind dort jetzt auch zwei Männer zu sehen. Einer trägt Papiere. Sie rennen jetzt vor dem Beschuss davon und verschwinden in einem Dickicht.“ Um 18.28 Uhr meldete Beobachter 1 an „Crow“ 230. Feldart. Btn. , das sich noch ein Mann in einem Schützenloch bei 716094 (Uferzone Weinberg) befindet. Und gleich darauf: „Ungefähr 15 Mann bewegen sich um eine Straßensperre bei 714099 herum (direkt auf der Autobahn, am Ostende der gesprengten Autobahnbrücke). Eigener Artilleriebeschuss mit gutem Erfolg. Acht feindliche Männer rennen zu einem Loch in einer Stellung bei 713100 (zwischen Autobahn und Hohenwarthe am Elbdeich).“ Der gleiche Beobachter weiter um 18.55 Uhr an 230. FA- Btn. : „Ungefähr 20 Salven feindlicher Artillerie, wahrscheinlich 8,8 cm Flak in zwei Gruppen zu fünf und einer Gruppe zu 10 Salven trafen in unserer Nähe. Das Geräusch kommt von 160 Grad – Reichweite ca. 3500 Yards.“ Beobachter 1 meldete 18.59 Uhr an 230. FA- Btn. : „10 Männer bewegten sich etwa bei Position 712121 (am östlichen Elbufer – Elbknie – nördlich Hohenwarthe).“ 19.25 Uhr meldete er erneut an die Feldartillerie: „Einige Salven von euch haben direkt eine Flak bei 718095 (oben auf dem Weinberg) getroffen. Ich kann von hier aus aber keinen sichtbaren Schaden feststellen.“ Bald darauf stellten die Artilleriebeobachter an diesem Abend ihre Tätigkeit ein.
Quelle: History 120th IR, S. 237 Journal 120th IR “Custer”, 30th ID, 16. 4. 1945
Militärische Aktionen des 120. US-Infanterie- Regiments am 17. 4.1945 Aus dem Kriegstagebuch des 120. IR „Custer“
von Helmut Menzel
Am 17.April 1945, am frühen Morgen, hatten alle amerikanischen Einheiten um Magdeburg ihre Ausgangspositionen für den Sturm auf Magdeburg eingenommen. Die A, B und D-Komp. des 1. Btn. 120. IR hatten Wolmirstedt und Glindenberg besetzt, während die C-Komp. an der Elbe, am Kanalende vorbei, in die Zollau vorrückte, in den Abschnitt des 2. Btn. Halte- und Ausgangslinie bildete die Autobahn, auf der sich noch um 5.06 Uhr ein deutscher Panzer bis zur Eisenbahnstrecke Rothensee - Wolmirstedt bewegte. Das 2. Btn. verschob aus dem Abschnitt zwischen Elbe, Autobahn, Abstiegkanal und Mittellandkanal, mit den Kampanien E, F, G, M in den Abschnitt des 3. Btn. , zwischen Abstiegkanal, Autobahn, östlich Barlebens. Das 3. Btn 120. IR mit den Kompanien I, K, L und M verschob westlich entlang der Autobahn (Ausgangslinie) südlich Barlebens. Patrouillen fühlten bis Rothensee vor. Ein mehrstündiger rollender Luftangriff von Jagdbombern der 9. US Luftflotte leitete den Angiff auf Magdeburg von 12.00 bis 14.45 Uhr ein. Die Flugzeuge kamen aus westlicher und südwestlicher Richtung, kreisten über der Elbestadt, warfen Bomben ab und schossen mit Bordwaffen auf alles was sich bewegte. Somit überflogen sie auch stundenlang den ostelbischen Raum um Lostau, Gerwisch, Schermen und Hohenwarthe. Gegen 15.10 Uhr begann der Angriff der einzelnen Kampfteams (RCTs). Jedem Bataillon waren des RCT 120 waren Panzerjäger des 823. TD-Btn. und Panzer des 743. Tank-Btn. zur Unterstützung zugeordnet. Die C-Komp. des 1. Btn. stieß nun von der Autobahn nach Süden, in das Dreieck zwischen Elbe und Abstiegkanal vor, auf den Hammers- und Mertenswerder. Das 2. Btn. setzte sich Richtung Rothensee und das 3. Btn. von Barleben nach Neue Neustadt in Bewegung. Soweit die Aktionen des ersten Kampftages, die für die ostelbische Region von Interesse sind. Das 1. Btn. wechselte westlich des 3. Btn. Somit standen nun die Kompanien des 2. Btn. in Rothensee bis zum Abstiegkanal. Östlich davon sicherte nach wie vor nur die C-Komp. des 1. Btn. und stand damit am gesamten Westufer der Elbe, zwischen Hohenwarthe und Lostau. Die Artilleriebeobachter behielten während der Kämpfe im Norden Magdeburgs auch weiterhin das Gebiet östlich der Elbe unter Beobachtung.
Beobachter 1 meldete erst 13.56 Uhr: „Um 13.19 Uhr hatte sich ein feindlicher Soldat bei 717126 (nördlich Hohenwarthe, auf der Niederung Mittelwerder) eingegraben. Dann verschwand er bei einer Wasserbucht etwas nördlich bei 718127.“ Beobachter der Luftauflärung meldeten 5 deutsche Panzer und 20 LKWs bei Y805020 (östlich Büden) und eine Panzersperre bei 930125 (auf der Autobahn, weit östlich von Burg). 15.35 Uhr Beobachter 1: „Ein feindlicher Soldat steckt in einem Schützenloch bei 715121 (Mittelwerder nördlich Hohenwarthe) und zwei Feinde in einer weiteren Stellung bei 713122 eben dort.“ Und um 17.09 Uhr meldete er einen Feind auf Koordinate724126 (auf dem ostelbischen Elbdeich nordöstlich Hohenwarthe). Beobachter 1 meldete: „Um 19.35 Uhr fuhren vier Zivilisten mit Fahrrädern südlich auf der Straße von 728119 nach 725116 (Weg von Niegripp nach Hohenwarthe). Um 19.40 Uhr ging ein feindlicher Soldat von 712109 nach 713108 (am östlichen Elbufer, nördlich Hohenwarthe) und verschwand hinter einem Busch. Zwischen 20.05 und 20.20 Uhr wurden zahlreiche feindliche Bewegungen in den östlichen Uferstellungen nördlich Hohenwarthe gemeldet. Der erste Kampftag ging bei einsetzender Dunkelheit mit erreichen der Phaselinie zu Ende. Quelle: Journal 120th IR „Custer“, 30th ID, 17. 4. 1945.
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Militärische Aktionen des 120. US-Infanterie- Regiments am 18. 4.1945 Aus dem Kriegstagebuch des 120. IR „Custer“
von Helmut Menzel
Morgens um 6.00 Uhr begann der zweite Angriffstag der Einheiten der 30. US- Infanterie- und der 2. US- Panzerdivision auf die Innenstadt Magdeburg, von der Phaselinie Alte Neustadt, Stadtfeld- Editharing und Buckau. Der Widerstand in Magdeburg war nur noch vereinzelt hartnäckig. Die eingenommenen Stadtteile wurden gesäubert. In der Mittagszeit erreichten die Einheiten die Elbe im Stadtzentrum. Die letzte Brücke war noch kurz zuvor von deutschen Pionieren gesprengt worden, nachdem noch zahlreiche Wehrmachtseinheiten fluchtartig die Stadt nach Osten verlassen hatten. Später zog sich das 120. US – IR wieder in ihren Ausgangsbereich Barleben- Glindenberg- Heinrichsberg zurück. Das 117. IR bildete die Magdeburger Besatzungsmacht. Die 2. Pz- D und das 119. IR rückten wieder in den Raum Schönebeck- Barby ab. Bis zum Eintreffen der Roten Armee, am 5. Mai 1945 an der Elbe, führten deutsche Einheiten und Artillerie noch sporadische Gefechte über die Elbe hinweg, mit den amerikanischen Einheiten und der US- Feldartillerie. Die Amerikaner waren an der Elbe stehen geblieben. Somit führten die amerikanischen Luftbeobachter in ihren Leichtflugzeugen weiterhin Beobachtungen des ostelbischen Gebietes durch.
Um 10.52 Uhr sah Beobachter 1 einen feindlichen Soldaten, der sich hinter dem Deich bewegte, von Koordinate 713118 bis 714117 (auf dem Pfingstanger nördlich Hohenwarthe) und in einer Baumgruppe verschwand. Um 15.05 Uhr meldete er wieder: „15.00 Uhr zwei Feinde beobachtet, die nach Süden liefen und einen der nach Norden über die Brücke ging, bei 720113 (gemeint ist die Überführung des im Bau befindlichen Kanals nördlich Hohenwarthe, östlich des Alten Elbdeiches).“ 16.19 Uhr beobachtete er sechs feindliche Soldaten im Waldgebiet bei 713115 (nördlich Hohenwarthe an der Mörtelbreite). „Eigenes Artilleriefeuer ist jetzt auf sie gerichtet. Dann rannten zwei von ihnen nach Norden und versteckten sich in einem Gebüsch.“ Der gleiche Beobachter meldete weiter: „Um 1637 Uhr einen feindlichen Soldaten in einer Erdstellung bei 713117 (im gleichen Planquadrat) entdeckt.“ Und 16.50 Uhr: „Einen weiteren Feind in einer Erdstellung bei 712123 (Mittelwerder nördlich Hohenwarthe) beobachtet. Dieser war gerade dabei, seine Decken im Sonnenschein auszubreiten, um sie zu trocknen.“ Dann meldete er: „Um 17.15 Uhr fuhr ein Motorrad auf dem Deich bei 737073 in Nord-Südrichtung (Deich südlich Lostau – östlich der Lostauer Alten Elbe). Um 17.20 Uhr fuhr auf gleicher Koordinate ein weiteres Motorrad nach Süden.“
An diesem Abend wurden auf der Ostseite der Elbe, im Raum Lostau – Hohenwarthe, keine weiteren Feindbewegungen festgestellt. Bei einsetzender Dunkelheit stellte der Beobachter im Raum Glindenberg seine Aufklärertätigkeit ein.
Quelle: Journal 120th IR “Custer”, 30th ID, 18.4.1945.
Militärische Aktionen des 120. US-Infanterie- Regiments vom 19. und 20. 4.1945 Aus dem Kriegstagebuch des 120. IR „Custer“
von Helmut Menzel
19. 4. 1945
Das 120, US-IR, mit dem unterstellten 743. Pz. Btn. – ohne der A- Komp. des 1. Btn. – Komp. B des 823. Pz. J. Btn. , dem 30. mot. Aufklärertrupp, nahm nach Abschluss der Ablösung durch das 117. IR von Mittag bis 18.00 Uhr Verteidigungsstellungen entlang des Westufers der Elbe ein, die sich von Y 700050 bis Y 697092 für das 1. Btn, erstreckten. Das war der Abschnitt Rothensee und der Barleber Wiesen, zwischen Elbe und Abstiegkanal und südlich der Autobahn bis zur Landspitze. Das 3. Btn. besetzte und sicherte den Abschnitt von südlich der Autobahn, entlang der Elbe an Glindenberg vorbei, bis Höhe Heinrichsberg auf der Westseite, von Y697092 bis Y730148. Es sollte am nächsten Tag die 30. Aufklärer bei Heinrichsberg wieder ablösen. Die L-Komp hatte ihr HQ. In Glindenberg Das 2. Btn. zog in einen Versammlungsraum in der Umgebung Barlebens bei Y655075 und bereitete sich vor, von hier aus eventuelle Störungen des Gegners „Werwolf“ wirkungsvoll zu bekämpfen. Der 30. Aufklärertrupp wurde der 120. Inf. um 8.00 Uhr unterstellt, und bezog Stellungen nördlich Heinrichsberg. Das 743. Pz. Btn. – ohne der B-Komp. – wurde aus der Unterstellung um 22.15 Uhr entlassen. Überall an der Elbe wurden zur Kontralle Straßensperren errichtet. Um 2.11 Uhr befand sich das 2. Btn. noch in seinem vorherigen Abschnitt und meldete: „Georges Vorposten, der sich zwischen der Autobahn und Mittellandkanal befindet, beobachtete um 2.00 Uhr in Hohenwarthe, auf der anderen Seite der Elbe, ein Leuchtfeuer (Scheinwerfer ? ) welches sich über den Ort bewegte, etwa 400 Yards nördlich der Brücke. Zehn Minuten später wurde es erneut gesehen, diesmal in der Mitte des Ortes und auch etwa 200 Yards nördlich der ersten Stelle.“ Obwohl Magdeburg gefallen war, Konnten immer noch feindliche Bewegungen jenseits des Flusses gehört werden. In der Nacht und am frühen Morgen drangen deutsche Patrouillen durch die Linie des 1. Btn. Joseph A. Saccon beobachtete einige Personen, die er als Deutsche erkannte, die um eine Hausecke stürzten, in dem sich der Gefechtsstand des Zuges befand. Er feuerte, aber zu spät. Sergeant Trembley, ein Gruppenführer und Soldat Johnson erschinen an der Haustür, um die Einschüsse zu untersuchen. Der Feind versuchte von der Ecke aus auf die drei Männer zu schießen und warf Handgranaten. Eine ging fehl, eine andere war ein Blindgänger. Unsere Männer riefen Saccon zu, dass er von seiner neuen Position aus auf die Feinde schießen solle. Dann sprangen Trenbley und Johnson um die Ecke des Gebäudes, fanden aber die feindliche Patrouille bereits auf der Flucht. Im Bereich der B-Komp. wurde eine ähnliche Patrouille von acht Mann, die nach Osten lief, wahrscheinlich um noch über die Elbe zu entwischen, durch Sergeant Graham, stellvertretender Gruppenführer, ausgemacht und später durch Sergeant Kureck, Führer einer leichten MG-Gruppe, der von einer Tür des Gefechtsstandes ein Feuergefecht mit dem Feind führte. Kurz nach dem Feuerstoß wurde es ruhiger. Der Feind zog sich wieder zurück. Erst bei Tage fand man einen verwundeten und einen toten Deutschen Soldaten in diesem Gebiet. Bei Tageslicht nahmen die Artilleriebeobachter wieder ihre Tätigkeit auf und so meldete Beobachter 1: „ Um 9.24 Uhr einen feindlichen Soldaten beobachtet, der bei 713118 ein Gebüsch aufsuchte (nördlich Hohenwarthe). Der verrichtete dort wohl seine Notdurft.“ Um 12.15 Uhr meldete Beobachter 2 : „Um 12.10 Uhr bewegte sich ein feindliches Fahrzeug auf einer Straße bei 743078 nach Süden (Straße südlich Lostau nach Körbelitz)… Um 13.23 Uhr wieder ein feindliches Fahrzeug nach Süden unterwegs, auf der Straße von 723088 – 725086 (von der Alten Ziegelei nach Alt Lostau). Es ist ein kleiner Jeep.“ Beobachter 1 meldete: „Um 16.25 drei feindliche Soldaten bei 727050. Sie laufen südwestlich auf einem Weg und verschwinden im Ort bei 724037 (östlich Alte Elbe-Zuwachs, westlich Gerwisch nach Biederitz.“ Um 18.00 Uhr meldete er: „Drei Feinde verließen eine Erdstellung bei 725116 (Halbenhufenberg nordwestlich Hohenwarthe) und liefen südlich am Kanal entlang bis sie wieder verschwanden. Zwei Feinde gingen auf der Straße bei 732124 (Straße von Niegripp nach Hohenwarthe) und hielten an einer Straßensperre bei 725116. Zwei Männer gingen am Waldrand bei 712114. Zwei Lastkähne mit Zivilisten überquerten die Elbe bei 708109 (direkt von Hohenwarthe aus am Mühlenberg).“
20. 4. 1945
Die K-Komp. 120. IR verließ am 20. April um 19.00 Uhr Wolmirstedt, um die 30. Aufklärertruppe in Heinrichsberg abzulösen. Diese wurde nun zur Bewachung der Kriegsgefangenen benötigt. Zwei Tage später wurde die K-Komp. durch eine Einheit der 35. US ID abgelöst. Die Linie entlang der Elbe wurde weiterhin durch eine Kette von Posten und Straßensperren gesichert. Weiterhin berichteten aber die Regiments- Beobachtungsposten über feindliche Bewegungen, Artillerieduelle und Feuerführungen durch Handfeuerwaffen. Schließlich konnten die Regimenter teilweise zu einem leichten Ausbildungsprogramm wieder übergehen. Der spontane Kontakt mit dem Feind bis zum Ende des Monats war nur noch eine Form der Nervenreaktionen auf beiden Seiten. Um 8.05 Uhr meldete wieder Beobachter 1: „Ein Mann erschien hinter einem Geschütz bei 718094 und ging zu einem Gebäude bei 719097 (Flakgeschützstellung Weinberg).“ Um 9.32 Uhr meldete er wieder: „Rauch steigt aus Erdstellungen im Gebiet 712118 auf (nördlich Hohenwarthe).“ 9.55 Uhr meldete der Verbindungsoffizier des 230. FA Btn. : „Beobachter vom 3. Btn. berichtete über 4 vier 8,8 cm Flakgeschützstellungen und über zwei Geschütze die in Stellung gebracht wurden, in einer Örtlichkeit im Plaquadrat 72-10 (nördlich der Autobahn, östlich des Krähenberges Hohenwarthe).“ 10.05 Uhr meldete Beobachter 2: „Die gleiche Örtlichkeit (Krähenberg) hat Aktivität wieder eingestellt. Um 8.10 Uhr fuhren zwei Züge nördlich von 744056 (Strecke Gerwisch – Möser) und verschwanden im Rauch… 9.13 Uhr: Sieben Feinde laufen von Nord nach Süd von Koordinate 730118 (nördlich Autobahn auf einem Weg östlich Hohenwarthe)… 9.47 Uhr: Ein weiterer Zug fährt von 744057 (Strecke Gerwisch- Möser):“ Beobachter 1 meldete 10.10 Uhr: „Ein Zivilist bei 707118 (östlich Glindenberg) ging am Ufer entlang bis hinter einen Busch und kroch um ein Gewässer herum, kam wieder heraus und begann nach Norden zu gehen. Habe ihn auch gestern dort gesehen, um die gleiche Zeit.“ Sollte das der Lehrer Kolbe aus Glindenberg gewesen sein, der sich mit seinem Sohn über die Elbe hinweg verständigte, der in Hohenwarthe fest saß und keinene Möglichkeit hatte über die Elbe heim zu kehren? Um 10.57 Uhr meldete Beobachter 2: „Um 10.20 Uhr ging ein feindlicher Soldat von 720058 nach 715059 (westlich Gerwisch MUNA-Gelände) und wieder nach 720058 zurück… 11.07 Uhr lief ein Feind von 731057 nach 730060 (am Südrand des Munitionslagers MUNA).“ Beobachter 2: „12.35 Uhr: 12 Feinde im Abstand von 10 Yards gingen südlich des Waldes bei 745085 (östlich-südöstlich Lostau) und verschwanden bei 744083, Von 11 – 12.00 Uhr wurden weitere 20 Feinde beobachtet. Sie fuhren auf einem Fahrzeug von Nord nach Süd zwischen 744084 und 739085 in Lostau. Es wurde auch ein getarntes Objekt am Waldrand bei 745085 gesichtet… von 12 -12.25 Uhr bewegte sich ein feindlicher Soldat von 730060 nach 724070 (westlich Gerwisch- MUNA). Zwei nicht identifizierbare Personen fuhren auf Fahrrädern von 742038 (südlich Gerwisch nach Heyrothsberge) und verschwanden aus meinem Sichtbereich. Drei Feinde rannten von 727045 nach 738052 (westlich Gerwisch- MUNA) und zwei Feinde rannten von 727054 nach 725058 (westlich Gerwisch). Ein nicht zu identifizierender Mann schlich um ein Gebäude in Gerwisch, machte neun Runden und ein weiterer Mann war bei 735048 in Gerwisch… 12.40 Uhr fuhren ein kleiner LKW und ein Pferdegespann nach Süden, auf der Straße nördlich Gerwisch, die nach Woltersdorf führt (765045).“ Beobachter 1 meldete 13.50 Uhr, dass er einen Mann sah, der von 737132 (südwestlich Niegripp) rannte und bei 734135 hinter Büschen verschwand… 14.15 Uhr betrat ein Feind eine Baracke bei 711112 (nördlich Hohenwarthe, an der Elbe).“ Um 14.50 Uhr teilte I&R (Sicherheit und Aufklärung) mit: …“dort ist erheblicher Verkehr auf den Straßen, die nordwärts führen und es sieht aus wie Zivilisten, die sich zumeist auf Pferdefuhrwerken bewegen.“ Beobachter 1 meldete wieder: „16.15 Uhr beobachtete ich zwei Männer auf Fahrrädern die nach Süden und Norden fuhren, auf einer mit Bäumen bestandenen Straße bei 743136 (südlich Niegripp).“ 16.45 Uhr meldete er erneut zwei Männer auf gleicher Straße. „17.03 Uhr ein Mann in der Umgebung von 728124 8Straße von Hohenwarthe nach Niegripp).“ Beobachter 2 meldete bei 728124 einen weiteren Mann, der nach Hohenwarthe marschierte. Außerdem beobachtete er 15.07 Uhr das 8- 10 Feinde bei 705063 östlich der Elbe, der MIKRAMAG gegenüber und weitere fünf Feinde 15.14 Uhr, die stellungen aushoben bei 718075 (an der Elbe südlich Lostauer Elbe). Um 15.37 Uhr hatte er auch einen kleinen Jeep beobachtet, der nach Westen fuhr, von 756066 nach 748055 (Straße zwischen Gerwisch und Möser, südlich der Straße Lostau und Körbelitz) und dann verschwand. Um 15.46 Uhr hatte er wiederum fünf Feinde bei 711037 (westlich Biederitz) beobachtet. Die gingen um ein Gebäude herum und dann auch hinein. 16.00 Uhr sah er zwei Feinde, die mit einem Motorrad von 724037 nach 729043 (Alte Lostauer Elbe) fuhren, nach Gerwisch bei 737043. Um 16.20 Uhr beobachtete er eine Lokomotive mit drei Anhängern, die nach Nord-Ost fuhr, nördlich Gerwisch, Richtung Möser und im Wald verschwand. Um 16.45 Uhr hatte er ein feindliches Motorrad gesichtet, welches von Gerwisch nach Möser (748052 – 769089) fuhr. Um 17.25 Uhr meldete wieder Beobachter 1: „Um 15.19 Uhr drei Feinde in einer Erdstellung und zwei in einer anderen Stellung bei 715071 (westlich der MUNA- Gerwisch an der Elbe entdeckt. Dort sind etwa 5 Schützenlöcher innerhalb von 100 Yards. Es wurde auch eine feindliche Verbindung vor und hinter den Löchern entdeckt… 17.20 Uhr ging ein Mann in der Umgebung von 728124 (nordöstlich Hohenwarthe) und verschwand wieder… 17.45 Uhr drei Zivilisten, davon zwei mit Bündeln, an der Elbe gesehen, bei 708115 – 727137 (östlich Glindenberg – Heinrichsberg). Beobachter 2 meldete: „Um 17.51 Uhr einen großen feindlichen Raupenschlepper mit Anhänger beobachtet, der nach Südosten fuhr, auf der Straße zwischen 754063 und 7447053 (Möser- Gerwisch)… 18.15 Uhr vier Männer bewegten sich auf der Straße 749017 (Rieselfelder Gerwisch nach Möser) und hielten etwa alle 75 Yards an und schienen mit jemanden seitlich der Straße zu sprechen. Dann verschwanden sie hinter einem Damm bei 752075 (Eisenbahn nördlich Gerwisch Höhe Rieselfelder… 19.15 Uhr sah ich einen LKW mit zwei Anhängern, der nach Nordwesten fuhr und verschwand (736053 – 728061, westlich Gerwisch).“ Danach stellten die beiden Artilleriebeobachter ihre Tätigkeit an diesem Abend ein.
Quelle: History of the 120th Inf. Rgt., April 1945, S. 250-256 und Journal 120th IR”Custer”, 30th ID für den 19. und 20. 4. 1945
Der 21. April 1945 in den amerikanischen Kriegstagebüchern
„History of the 120th Inf. Rgt....” , S. 250-256 , Auszug der Übersetzung:
°Am 21. April hatten fünf Männer des dritten Zuges der L-Komp. einen kurzen Zwischenfall während der Nachtwache bei einer Vorpostenstellung, bestehend aus zwei MG, 2000 Yards nordöstlich Glindenbergs. Um 23.00 Uhr hatte der Soldat George W. Westervelt, im hellen Mondlicht an der Elbe, drei Schattengestalten bemerkt, die sich vom Fluss her näherten. Neben ihm beobachtete Sgt. Abel B. Colombo die gleichen Gestalten. Westervelt rüttelte Soldat Larry A. Niswonger wach, der in einem Loch ein Nickerchen machte. In einem anderen Loch saß Soldat Joseph A. Thomas. Der bemerkte seinerseits die uneingeladenen Gäste. Der weckte sogleich Soldat Arthur G. Nadeau. Hell wach konnten alle nun die drei Unbekannten auf ihre Stellung bewegen sehen. Diese schienen jetzt Handgranaten werfen zu wollen. Nadeau und Thomas eröffneten sofort das Feuer. Westervelt sagte später, dass sie etwa 50 Schuss in 6 Sekunden verschossen. Das verursachte einen schrecklichen Tumult vor uns auf dem Feld. Die Deutschen schrieen und stöhnten. Nadeau schrie auf deutsch zu ihnen, um etwas heraus zu bekommen: Steht auf und haltet die Hände über den Kopf, als Zeichen dass ihr euch ergebt! Einer antwortete: Hier amerikanische Kameraden, kommt und helft uns! Wir waren verwundert. Nadeau bestand darauf, dass alle die aufstehen konnten, hervortreten sollten. Einige Minuten später erschienen drei deutsche Soldaten. Die L-Kompanie fand nun heraus, dass es sechs Deutsche waren, die nachts in den Abschnitt eingedrungen waren. Die drei anderen waren verwundet. Danach wurden die Gefangenen zum Kontrollpunkt gebracht und im Bataillons HQ stellte man fest, dass die Deutschen den Gefechtsstand überfallen wollten. Der verwundete deutsche Leutnant verstarb noch in der Nacht, wo er gefallen war.“
Auszug aus der Übersetzung des „Journal 120th Inf. Rgt. – Custer- 30th ID…“ für den 21. April 1945
Ab 9.19 Uhr meldete Beobachter 2 ständige Feindbewegungen auf dem Gebiet östlich der Elbe. Auch einen Zug der bei Gerwisch - Möser fuhr wurde gemeldet. Um 10.25 Uhr meldete das 230. Feldart. Btn: „Da gibt es einen Zug, der auch gestern gemeldet wurde, der dort ständig hin und her fährt. Wir sehen nicht ein, dass wir dort keinen Panzer oder Panzerjäger unterbringen können um ihn unser Zeug in den Leib zu jagen und zu stoppen.“ Das FA-Btn. glaubte vom Westufer aus mit einem Panzerjäger auf den Zug feuern zu können, da das Gelände dort relativ flach war. Um 11.00 Uhr meldeten die Posten und der Beobachter 1, dass eigener Panzerjäger über den Fluss feuerte. Um 12.40 Uhr meldete Beobachter 2 einen feindlichen Spähwagen, eine Ambulanz und Militärfahrzeuge bei Gerwisch, die sich nach Südwesten bewegten. Um 14.55 Uhr stellte Beobachter 1 oben auf der Kanalbrücke Kisten mit Gegenständen fest, die zuvor nicht da waren. Man vermutete Sprengmittel. Deutsche Militärfahrzeuge und einzelne Soldaten oder Männer, mit und ohne Fahrrädern, wurden den ganzen Tag über im Bereich Lostau, Gerwisch und Hohenwarthe auf den Straßen und in Erdlöchern beobachtet. Gegen Abend bewegten sich wieder größere Gruppen deutscher Soldaten in diesem Gebiet und in den Wäldern bei Lostau.
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