Tja, und da stellt sich einfach die Frage: wo ist der Rest. Gefunden wurde ja wohl nur das Rohr samt Halterung, wie auf den Bildern erkennbar, allerdings noch geladen. Das Rohr von der Lafette zu trennen um es unbrauchbar zu machen macht ja wenig Sinn.
Aus der telefon. Info geht hervor dass dar KBD alles grundhaft geleert hat, also alle Teile die da waren. Das Geschütz war damals in einem Bombentrichter versenkt worden. Alles sah laut tel. Bericht gestern, nach Sprengung des Geschützes aus.
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Diese Nachricht kam gestern Abend spät bei mir an:
Sehr geehrter Herr Hinz, hatte gestern den etwas älteren Bericherhalten, den Sie für den Buschfunk schrieben. Sehr interessant. Ich arbeite am Thema Kriegsende Magdeburg und Umgebung und deshalb habe ich dazu noch Fragen. Wann wurde die Bergung des sIG33 durchgeführt? - am 2. Mai 2005
Wurden alle Teile des Geschützes gefunden?
- nein, nur das Rohr und die Kastenholmlafette mit Rücklauf- und Vorholsystem in der Wiege unterhalb des Rohres.
Könnte es sein, dass dieses Geschütz noch kurz vor der Ankunft der Roten Armee gesprengt und in einem Bombentrichter versenkt wurde?
-eine ältere Dame war damals vor Ort, die erzählte, dass in dem kleinen Wäldchen kurz vor Ankunft der Russen viele Soldaten lagerten. Sie wollten über die Elbe zu den Amerikanern fliehen. Im Wäldchen waren damals viele Bombenkrater, in die die Soldaten ihr Kriegsgerät entsorgten, bevor sie sich den Amerikanern ergeben wollten. Auch nach Kriegsende, als alle Soldaten schon weg waren, lag noch allerhand Kriegsgerät, Munition und Ausrüstung im Wäldchen und die Biederitzer Bürger "versenkten" es in den Kratern, damit nicht spielende Kinder usw. Schaden nehmen. Sie schaufelten einfach Sand drauf und weg war der Krater samt Inhalt. (So erzählte die alte Dame sinngemäß, die damals im Naturfreundeweg wohnte und zu Kriegsende ca. 20 Jahre alt war)
Wo genau ist die Stelle? Können Sie diese in Google Erde Satelitenbild Biederitz kennzeichnen?
- im Anhang sende ich eine Luftaufnahme (Google Maps) mit eingezeichnetem Fundort. Der Ort stimmt ziemlich genau, weil früher dort ein Waldweg war, dessen Verlauf man von oben noch erkennen kann.
Mein Vater hat damals ein ca. 30 minütiges Video von der Bergung gedreht. Wenn sie wollen, können Sie sich das Video bei mir mal ansehen. Im Anhang sende ich noch zwei Snapshots aus dem Video. Handys gab es ja damals noch nicht also gibt es auch nur wenige Fotos. Ein Foto von der "Ausgrabungsmannschaft" (sie hatten ja immerhin fast 3 Tage gebuddelt) war glaube ich damals im Buschfunk.
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Magado, vielen Dank dass du nachgefragt hast. Wieder ein Puzzlestück mehr. Tja, nach dem Bericht ist ja zu vermuten dass da noch viel mehr im Boden liegt. Wurde da eigentlich jemals durch den Sprengmittelräumdienst gesucht?
Ja! Zur Zeit wird da gebaut. Ob und was da noch so alles rausgezogen wurde, ist nicht bekannt. Ich denke da ist noch jede Menge Munition und verrostefe Waffen zum Vorschein gekommen....
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Stellt sich uns natürlich "von Berufs wegen" die Frage nach dem woher und dem wohin. Das woher wird sicherlich schwierig. Auf Grund der Häufigkeit der Waffe ist die Lokalisierung einer dazugehörigen Einheit eher unmöglich. Wahrscheinlich ist man damals in den Wald gefahren (dafür spricht der ehemalige Waldweg) hat abgespannt, gesprengt und ist weiter gefahren. Das Geschütz auf Selbstfahrlafette (wie z b. beim Sturmpanzer 1,2 und 4) halte ich für unwahrscheinlich weil man dann nicht hätte weiterfahren können. Die Frage nach dem wohin ist einfacher zu beantworte: natürlich zur Elbe! Vor der Brückensprengung in MD natürlich ein gangbarer Weg zu den Amerikanern. Macht aber in sofern keinen Sinn da MD noch nicht von den Amerikanern erobert war. Also dann nach der Sprengung. Wencks Übergangsstellen die mit den Amerikanern ausgehandelt waren lagen weiter nördlich. Ich stelle mal die Hypothese auf, die "Entsorgung" fand zwischen dem 19.4.45 (Eroberung MD westelbisch) und dem 5.5.1945 (Einmarsch der Russen MD ostelbisch) statt und die Truppe gehörte nicht zu Wenck. spusu
Die Situation ist einfach, denn am 18.4.45 warn alle wichtigen Elbbrücken MDs gesprengt. In der Zeit ca 1.Mai bis 5.Mai45 strömten viele deitsche Splittereinheiten aller Waffeneinheiten ua auch ach MD um hier zu den Amerikanern zu gelangen. Aber die ließen keinen rüber, So Berichte des 117th IR der 30th ID. Kriegsgerät wurde überall abgestellt und meist unbrauchbar gemacht. ZZ aus Biederitz berichtete mir auch von einer SS-Panzertruppe die ihre Pz westlich der Ehle im Wald abstellten und am nächsten Tag waren die Soldaten verschwunden....
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Im wesentlichen sind wir also einer Meinung. Jedoch soll es eine funktionierende Übergangsstelle in/bei MD gegeben haben. Wie lange die funktioniert und für wen kann ich leider nicht sagen. Ich hab das mal irgendwo im Zusammenhang mit Wenck gelesen.
Herr Heidelmaier berichtete mal in einem Zeitungsartikel darüber, dass über die gesprengte Königsbrücke ein Notsteg gelegt wurde und dort Wehrmachtsangehörige drüberklettern durften, aber nur kurze Zeit. Zivilisten aber nicht. Das war etwa um den 27.4.45. Danach nicht mehr. Das hing damit zusammen, als der Lazarettchefarzt viele Schwerstverwundete auf schwimmbarem Material über die Elbe brachte aber die GIs des 117th IR damit überfordert waren. Zu dem Zeitpunkt forderte General Hobbs dass sich alle Wehrmachtsangehörige sofort ergeben sollten die sich noch ostelbisch befanden. Es kam aber zu keiner Einigung und so wurden die Schwerstverwundeten wieder zurück gebracht und alles Schwimmbare zerschossen. Von da ab kam keiner mehr rüber. Das Schicksal der ca 300 Schwerstverwundeten war damit auch besiegelt. Die zwei Massengräber in Standortlazarett reden eine deutliche Sprache. Das waren knapp 300. Übrigens werd ich zu dem Thema ein weiteres Büchlein für nächstes Jahr vorbereiten. Da finden dann auch die Erlebnisse des Soldaten Grabowski der dort als Verwundeter alles erlebte und auch die Willkürhandlungen der Sowjets im Lazarett. Wird ungefähr 60 Seiten umfassen mit den Namenslisten...... Der Sohn des Soldaten Grabowski stellte dazu die Aufzeichnungen und Abb. zur Verfügung. Hans-Ludwig Grabowski ist selber ein großer Buchautor und Verlagsinhaber in Baiern. Vor Jahren wollte er die Story in MD in einem Ausstellungskatalog zur Stunde "0" veröffentlichen, aber die Museumsleitung lehnte ab, mit der Begründung"zu emotional"! Die Sowjets im Lazarett machen da keine gute Figur, denn alle Verwundeten seien Nazis! Und das Ärzte- und Schwesternpersonal hatte nichts zum Lachen...... Diese Geschichte spiegelt genau das wieder, was man sich sonst nur hinter vorgehaltener Hand erzählte. Aber auch die Amerikaner gaben in dieser Sache kein gutes Bild ab. ........
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