Bombenangriffe auf Magdeburg / Poltewerk Stadtfeld
Wurden die Luftschutzwarnungen rechtzeitig bekanntgegeben, wurden mit Munition beladene Güterzüge aus dem Werk ausgefahren und auf dem Nebengleis der Bahnstrecke MD-BS an der südlichen Begrenzung des Westfriedhofes abgestellt worden sein, so hat es ein ehemaliger Poltewerker / späterer MAW Mitarbeiter berichtet.
Zur Brabag gibt es in den amerikanischen Archiven etliches an Material, meist im Zusammenhang mit dem Hydrierverfahren nach Fischer-Tropsch-Verfahren. Hier ein Auszug:
Noch was zur Firma Polte. Der Archivbesuch im Dezember war erfolgreich, einige sehr interessante Dokumente erhalten. Polte war mir bislang als Munitionsfirma bekannt, ich habe da ja schon Skizzen eingestellt, und auch über die hülsenlose Munition geschrieben. Derzeit wird übrigens bei der US Army mit hülsenloser Munition für MG und Gewehr experimentiert. Dies nur nebenbei. Polte hat im Kriege wohl auch den Abwurfbehälter Mischlast 250 hergestellt, zumindest sind die gefundenen Skizzen von Polte - was auf eine Fertigung hinweist. Dieser Abwurfbehälter diente zur Luftversorgung der Verbände, Fallschirmjäger konnten damit mit MG etc. verstärkt werden und konnten den Abwurfbehälter auch mitnehmen, da mit Rädern versehen.
ZitatGepostet von JUMO 213 Bombenangriffe auf Magdeburg / Poltewerk Stadtfeld
Wurden die Luftschutzwarnungen rechtzeitig bekanntgegeben, wurden mit Munition beladene Güterzüge aus dem Werk ausgefahren und auf dem Nebengleis der Bahnstrecke MD-BS an der südlichen Begrenzung des Westfriedhofes abgestellt worden sein, so hat es ein ehemaliger Poltewerker / späterer MAW Mitarbeiter berichtet.
Das ist durchaus denkbar, jedoch soll genau dieses Gleis auch der Eisenbahnflak als Standort gedient haben. Das eine schließt das andere zwar nicht aus aber dieser Teil (Westfriedhof) des Gleises ist der einzige der halbwegs Deckung bot. Wieder ein schönes Detail! spusu
[ Editiert von Spurensucher MD am 23.01.14 17:47 ]
Kalaschnikow, Polte, Schmeisser „Herr Käthe“, die Lutherin Vor einigen Jahren hatte der russische Waffenbauer im Range eines Generalleutnants das thüringische Suhl besucht. Dass er sich dort das Waffenmuseum anschaute, war naheliegend. Suhl blickt, ganz ähnlich wie Kalaschnikows Wohnort Ishewsk, auf eine lange Geschichte als Waffenschmiede zurück. Im Museum wird auch an jene Kalaschnikow erinnert, die in der DDR in sowjetischer Lizenz gefertigt wurde. Bis 1989 lieferte der Suhler VEB Ernst Thälmann Läufe, Mündungsbremsen und Bajonette, die im sächsischen Wiesa zusammengebaut wurden. Als die wirtschaftlichen Nöte für die DDR zu existenziellen wurden, wurde sogar versucht, auf dem westlichen Waffenmarkt Fuß zu fassen. Dazu wurde die AK 47 weiterentwickelt, mit Nato-Munition ausgestattet, um unter dem Namen Wieger - Kunstwort aus Wiesa und Germany - Devisen ins Land zu holen. Auch für die Wieger lieferten die Suhler Einzelteile nach Sachsen. Ein halbes Jahrhundert zuvor hatten sich die Suhler Waffenhersteller nicht mit der Zuliefererrolle begnügt. 1938 beauftragte das Heereswaffenamt die Firma C. G. Haenel mit der Entwicklung eines neuartigen automatischen Gewehrs. Es sollte Karabiner und Maschinenpistole ablösen. Unter Leitung des Konstrukteurs Hugo Schmeisser entstand ein Modell, das die Firma 1940 dem Heereswaffenamt vorstellte. Das Revolutionäre war die Ausführung der anfangs als schwere Maschinenpistole und Maschinenkarabiner bezeichneten Waffe als Gasdrucklader. Dabei wird während des Schusses ein Teil des entstandenen Gases der Treibladung über einen Gaskolben geleitet und zum automatischen Nachladen genutzt. Schmeisser musste seine automatische Waffe mehrfach überarbeiten. Sie schlug aber schließlich auch ein konkurrierendes Erzeugnis der Ulmer Wal ther-Werke aus dem Felde. Unter dem Tarnnamen MP 43 begann im Jahr 1943 die Massenfertigung und beim 93. Infanterie-Regiment die Truppenerprobung an der Ostfront. Die Waffe überzeugte. Sie erwies sich sowohl Maschinenpistolen als auch Karabinern überle gen. Frontsoldaten sollen daraufhin Hitler gebeten haben, das automatische Gewehr aus Suhl in die Heeresbewaffnung zu übernehmen. 1944 erhielt es seinen endgültigen Namen: Sturmgewehr 44. Vermutlich aus propagandistischer Absicht erfunden, wurde er später zu einem Gattungsbegriff für diese Art Waffe. Nachnutzung fördern. In Suhl ließen die Sowjets aus vorhandenem Material 50 Sturmgewehre 44 bauen und ebenso wie knapp 11 000 Blätter mit technischen Zeichnungen in die Sowjetunion bringen. Im Jahr darauf wurde Schmeisser mit anderen Spezialisten nach Ishewsk zwangsverpflichtet. Dort soll er auch an der Entwicklung des AK 47 beteiligt gewesen sein. Schmeisser kehrte erst im Juni 1952 nach Thüringen zurück. Unbekannt ist, ob der russische General a. D. seinen Aufenthalt in Suhl mit einem Besuch des Friedhofs der thüringischen Kleinstadt verknüpfte. Dort war 1953 Hugo Schmeisser bestattet worden. Vieles spricht dafür, dass Kalaschnikow den Erfinder des Sturmgewehrs 44 persönlich gekannt hat. Nach dem Ende der NS-Herrschaft war Schmeisser im Oktober 1945 von den Sowjets für ihre technische Kommission rekrutiert worden. Diese sollten den Stand deutscher Waffentechnik ermitteln und, wo es möglich war, eine sowjetische Seit Kalaschnikow 1947 sein später so erfolgreiches AK 47 vorstellte, reißen die Vorwürfe nicht ab, er habe es vom Sturmgewehr aus Suhl abgekupfert. Seriöse Belege dafür gibt es nicht. Allerdings dürfte das Sturmgewehr 44 und sein Einsatz an der deutschen Ostfront die sowjetischen Waffenbauer dazu angeregt haben, eine ähnliche Waffe zu entwickeln. Auch das System einer sogenannten Mittelpatrone, eines Mitteldings Geschichte in Geschichten: In diesen Tagen vor 515 Jahren Von Dierk Strothmann Enthaltsamkeit ist unnatürlich, predigte der Reformator und legte sich auch in diesem Punkt mit der katholischen Kirche an. Aber wenn man schon den Zölibat verwirft, so erkannte der Mann aus Eisleben, dann muss man sich auch selbst daran halten. Martin Luther war fast 40, und da wurde es Zeit. Unter den neun Nonnen, die im April 1523 mit seiner Unterstützung unter einer Decke versteckt in einem Planwagen aus dem Zisterzienserinnenkloster Nimbschen bei Grimma in Sachsen geflüchtet waren, waren ansehnliche junge Damen, die sich Luther als Ehefrau vorstellen konnte. Die Frauen mussten schnell unter die Haube, und das war nicht einfach, denn in Wittenberg wimmelte es von entlaufenen Nonnen. Denn während ihnen in der sächsischen Nachbarschaft die Todesstrafe drohte, regierte hier Kurfürst Friedrich der Weise, und der war ein Anhänger Luthers. Er wurde zu ihrem Schutzherrn. Luther hatte vor, eine der beiden hübschen Schwestern von Schönfeldt zu heiraten, aber er zögerte. Sein Argument: Er wisse ja nicht, was mit einem Ketzer wie ihm geschehen würde und somit seine frisch angetraute Ehefrau Witwe sein würde. Dann überlegte er es sich: „Weder Holz noch Stein“ sei er, und sein „Fleisch und Geschlecht“ spürte er schon mal. Doch Ave von Schönfeldt und ihrer Schwester Margarete dauerte dieses Herumdrucksen zu lange, sie fanden schnell andere Kandidaten. Aber da war noch eine aus dem Coup von Kloster Nimbschen, die bei dem Maler Lukas Cranach dem Älteren als Magd arbeitete. Katharina von Bora war mit 26 Jahren noch im zwischen Gewehr- und Pistolenmunition, wurde übernommen. Die Entwicklung dieser Mittelpatrone war der erste Schritt zu der neuartigen Infanteriewaffe. Was diese zu leisten hatte, war bereits in den 1920er Jahren bekannt. Aber damals fehlte eine dafür taugliche Patrone. 1938 entwickelte die Firma Polte in Magdeburg genau solche Patrone. Die Polte Armaturen- und Maschinenfabrik hatte Erfahrung damit. Seit einem ersten Auftrag 1899 war sie zu einem der weltweit führenden Munitionshersteller aufgestiegen. Nun traf die Firma mit der Patrone genau den Nerv der NSRüstung. Sie wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Heereswaffenamt und Polte sturmgewehrtauglich verändert. Schließlich besaß sie ein Kaliber von 7,92 x 33 mm und ein Geschoss von 8,2 Gramm. Damit waren die Voraussetzungen für die Vergabe des Entwicklungsauftrags für ein Sturmgewehr vorhanden. Haenel und Walther machten sich ans Werk. Auch die Firma Pol besten Alter, geboren in diesen Tagen vor 515 Jahren im Landkreis Leipzig, wahrscheinlich am 29. Januar 1499. Am 13. Juni 1525 heiratete sie Martin Luther, was seit mehr als 20 Jahren jährlich in Wittenberg gefeiert wird. Luthers Ehepartnerin war ansehnlich und aus altem, wenn auch verarmten Adel. Luther gab später zu, dass er „nicht hitzige Liebe oder Leidenschaft“ empfunden habe, dass er sie aber gern habe. Später äußerte er, er würde sie nicht mehr hergeben. Katharina von Bora hatte es nicht leicht mit ihrem Mann. Er nörgelte gern rum, war launisch und hatte Tinnitus und Gicht und Nierensteine. Katherina pflegte ihn und schenkte ihm drei Jungen und drei Mädchen. Sie besorgte den Haushalt, verwaltete die Kasse, sorgte dafür, dass immer ein kräftiges Essen auf dem Tisch stand, was bei dem schmalen Einkommen des Reformators schwer te wurde Nutznießer der eigenen Entwicklung. Die Mitarbeiterzahl verdoppelte sich. Doch das reichte bald nicht mehr. Ab 1943 mussten KZ-Häftlinge an den Fertigungsstraßen arbeiten. Bei Kriegsende war jeder zweite der 30 000-köpfigen Polte-Belegschaft ein KZ-Häftling, ein Kriegsgefangener oder ein ausländischer Zwangsarbeiter. Ungezählt blieben die Toten, die mit Geschossen aus Polte-Werken getötet wurden. Michail Kalaschnikow hat sich kurz vor seinem Tode gefragt, ob er durch die Entwicklung seines Sturmgewehrs AK 47 die Schuld für den Tod von Menschen trage. „Mein seelischer Schmerz ist unerträglich“, schrieb er als 93-Jähriger in einem Brief an den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche. Das ist ein Schmerz, den vermutlich auch Hugo Schmeisser und viele andere Waffenschmiede kannten. war. Sie war keine Duckmäuserin und konnte sich gegen ihren manchmal sturköpfigen Mann durchsetzen, so dass Luther sie halb bewundernd und halb spöttisch „Herr Käthe“ nannte. Später hat er sie geliebt. Die Familie lebte in einem ehemaligen Augustinerkloster, in das Luther 1508 als Mönch eingezogen war. 1532 schenkte ihnen der Fürst ihre Wohnung mit Garten, in dem Katharina Obst und Gemüse anbaute, um nicht nur ihre Familie, sondern auch die von Luther in seinem Hause willkommenen Gäste zu verpflegen. Katharina von Bora überlebte ihren Mann, der 1546 starb, um nur sechs Jahre. „Die Lutherin“ erlag am 20. Dezember 1552 einer Lungenentzündung, nachdem sie auf der Flucht vor der in Wittenberg ausgebrochenen Pest von einem Wagen gestürzt war und sich einen Beckenknochen gebrochen hatte.
Schöner Text, bloß, er passt in weiten Teilen nicht. Ich habe die Unterlagen der Fa. Haehnel aus Suhl aus dem Archiv in Meiningen, es wurden z. B. 100 Sturmgewehre am 24.8 und 7.9.45 aus dem Gesamtbestand der vorhandenen Teile entnommen und zusammengebaut worden, auf Anordnung der Kommission Oberst Rudnev. Es wurden für die Russen also 100 funktionsfähige Waffen gebaut. Das ist nur einer der Fehler im Text. Die Amis, die vorher im Werk waren, haben insgesamt lt. Unterlagen etwa 1200 bis 1400 Sturmgewehre , dazu etwa 500000 Schuss Munition, mitgenommen. Das heißt, sie ließen den Russen eigentlich nur Reste übrig. Die Russen wollten 1946 auch einige Fragen beantwortet haben, die sich hauptsächlich auf die abgelehnten Patronen bezogen. Kurzpatronen entwickelten u. a. Geco und Vollmer für ihre Versuchswaffen. Auf die Entwicklung des Sturmgewehrs, vor allem durch Schmeißer, Dr. Peters, sowie die Varianten Haehnel und Walther, die Truppenversuche und Mythen rund um das Sturmgewehr - ebenso wie die verschiedenen Bezeichungen - würden das hier sprengen. Ich habe mit meinen Unterlagen an Handrich`s Buch zum StG mitgewirkt, habe einiges an Unterlagen. Wenn von Interesse kann ich Kopien gerne einstellen. Die AK47 basiert auf den Erfahrungen mit dem StG, wobei den Russen die ersten Modelle bereits 1943 in die Hände gefallen sind - und deren Interesse weckten.
Mich persönlich interessiert dieses Thema gewaltig, gerade weil die Dinger sich so sehr ähnlich sehen. Nur entfernen wir uns hier tatsächlich ganz schön weit weg von Magdeburg. Möglicherweise haben mehr Mitglieder Interesse an einem Exkurs dann könnte man vielleicht über ein Sonderthema nacdenken. spusu