G-2 Regelmäßiger Bericht Hauptquartier 30. Infanteriedivision 13. April 1945
Feindlage Ende Berichtszeitraum
Feindliche Frontlinie Führende eigene Truppen erreichten die Elbe bei Rogätz Y7520 und in der Nähe des Autobahnkreuzes Y7109. Andere führende Einheiten Y700305.
Abwehrmaßnahmen Die intakte Autobahn über die Elbe wird durch eine Reihe von Straßensperren geschützt, unterstützt von Schnellfeuerwaffen, Artillerie und Granatwerfern. Laut einem Zivilisten ist diese Brücke, die einzige intakte im Divisionsbereich, zur Sprengung vorbereitet, mit weiteren Straßensperren rund um die östliche Ausfahrt bei Y736089, Y739081, Y748052 und an der Unterführung Y729099. Er berichtet auch von einem sieben Fuß (Fuß/foot, Längenmaß, 1 foot = 30,48 cm, Anmerkung des Übersetzers) breiten Panzergraben entlang der Westseite der Straße östlich des Flusses zwischen Y721099 und Y726097, mit Schützenlöchern in 100 yard (1 Yard = 0,9144 m, Anmerkung des Übersetzers) Abständen zwischen Y723097 und Y732091.
Einheiten in Feindkontakt und Reserven Die vom Divisionsstab vorgelegte Gefechtsordnung zeigt wenig Sicherheit angesichts der großen Spannbreite und Zahl der rückwärtigen Einheiten der Wehrmacht. Die Verteidigung der Elbe obligt dem kommandierenden General Wehrkreis III, der auch Berlin umfasst. Verteidigung der ELBE wird wahrscheinlich obliegen dem CG der Wehrkreis III, die BERLIN umfasst, obwohl es in diesem unübersichtlichen Ablauf des Krieges auch möglich erscheint, dass Einheiten, die an der russischen Front stehen, mit Kampfrichtung Westen gedreht werden. Der beste Hinweis auf die zu erwartenden Dinge ist die Identifizierung des 1. Bataillon, 1064. Regiment, Division Potsdam, durch die 83. Infanteriedivision bei D8582. Diese Einheit wurde bei der geplanten Bildung einer 580. Division aufgestellt. Zur gleichen Zeit wurden die Divisionen Scharnhorst und Von Hutten aufgestellt, von denen die erstere bereits von der Roten Armee festgestellt worden ist.
Artillerie Berichte von eingehenden Artilleriefeuer im Berichtszeitraum bestätigen die Aussage eines Gefangenen (PW= Prisoner of War), dass Divisionsartillerie (GHQ=General Headquarter) in Stellung am Ostufer der Elbe liegt. Zusätzlich können Luftabwehrwaffen (AA=Antiaircraft) als Feldartillerie oder Panzerabwehrwaffen verwendet werden (AT= Antitank).
Feindliche Bewegungen im Zeitraum
Mit Ausnahme des entschlossenen Widerstandes gegen unsere Vorstöße auf Schlüsselpositionen an der Elbe und wenige starke Gegenstöße war feindlicher Widerstand während des Vormarsches praktisch nicht vorhanden, wenn auch mindestens 2000 Kriegsgefangene fast überall im Bereich durch scheinbar jede Kampftruppe bis hin zum nur mit Selbstverteidigungswaffen bewaffneten vorgehenden Stab der Division Richtung Autobahn über die Elbe gemacht wurden. Das 120th Infanterie Regiment berichtete über eine starke Reihe von Straßensperren zur Verteidigung des Übergangs, aber die einzige andere erwähnenswerte Meldung des Regiments betraf eine Straßensperre bei Y615311, die im Lauf des Vormittags eingenommen wurde. Das 117. Regiment traf auf vereinzelten Widerstand bis Punkt Y6420, der von etwa 100 Männer, zwei Selbstfahrgeschützen und einem Halbkettenfahrzeug verteidigt wurde. Eines der Selbstfahrgeschütze wurde zerstört, Rogätz gegen heftigen Widerstand eingenommen, an dem auch SS-Einheiten nach Meldung beteiligt waren. Die 125. Cavalry Squadron, nachdem in Wäldern bei Y4135 200 Gefangene gemacht wurden, stieß auf ein Bataillon von feindlichen Fallschirmjägern im Wald Y380340 - Y415340, die mit Kleinwaffen und Panzerfäusten rasteten, und nach Südwesten entkamen. Unter der Beute des Tages war ein Eisenbahngeschütz, komplett mit Zugmaschine bei Y645295, ein Flugplatz mit sieben Jagdmaschinen und einem Bomber, einem Funklager und einem Bekleidungslager bei Y270500. Die echten Erfolge waren ein Kriegsgefangenenlager mit US-Soldaten bei Y198308, und eine Marschgruppe von etwa 400 Gefangenen bei LINDHORST Y6318. Ein drittes Gefangenenlager mit Gefangenen von 2000 Mann wurde bei Colbitz überrannt.
"Alles Kaputt" Der interessanteste Gefangene, ausgesucht durch den Abwehroffizier (IPW= Investigation Prisoner of War) der Division aus den Hunderten der heutigen Gefangenen, war ein Artillerie-Oberst mittleren Alters, ein Reserveoffizier einer letzten Einheit, der die letzten beiden Tage geduldig in seiner Festungsartillerieschule DOLLE Y6530 auf unsere Truppen gewartet hatte. Vor vier Wochen war der Studienlehrgang von weniger als 100 Mann zu Kampfeinheiten eingezogen worden; vor einer Woche wurde dem Oberst durch das Amt des Befehlshabers der Artillerie in Berlin befohlen dort zu bleiben und den Kampf bis zum letzten Mann zu führen. Unsere Truppen trafen früher ein als erwartet, aber warten ist ein Teil des Lebens in der Armee. Gefragt, warum er nicht versuchte, unseren vorrückenden Truppen zu entkommen, antwortete er mit der logischen Frage, wohin er gehen sollte. Er sah keinen Sinn darin davonzulaufen, da wir ganz Deutschland säubern würden, und seine Vorgesetzten beim Oberbefehlshaber des Heeres den gleichen Weg nehmen würden. Der Oberst erwartete dass wir das gegenwärtige Tempo der Säuberung beibehalten würden; so weit er wüsste sollten nur Truppen des Wehrkreises III BERLIN verteidigen, mit einiger Divisionsartillerie in Stellungen entlang der Elbe. Er meinte dass der Krieg in diesem Teil des Landes in fünf Tagen zu Ende sein würde, nachdem wir durch die zwei Vorfeldsicherungen von Berlin durchgestoßen wären und damit beginnen würden gegen die rückwärtigen Gebiete der Truppen, die gegen die Russen kämpfen, vorzugehen. Zweifellos hatte der Oberst keine ausgeprägten Vorstellungen, abgesehen von der Einschätzung, dass die Deutschen, die die Standardkriegsführung anwendeten, keine Vorliebe für Guerilla-Kämpfe haben.
Feindliche Möglichkeiten Der Feind kann: Das Ostufer der Elbe mit regulären Einheiten, unterstützt durch Divisionsartillerie, Mehrzweckwaffen (dual purpose: z. B. 8,8 cm Flak als Luftabwehrwaffe oder Panzerbekämpfungswaffe einsetzbar) sowie Jagdbombern verteidigen. Feindlichen Truppen, die jetzt in Kontakt oder rückwärtig der Front zur Roten Armee stehen, zur Elbeverteidigung einzusetzen oder einen Gegenstoß führen. Eigene Kommunikationseinrichtungen stören oder Widerstandsnester in nicht vollständig abgesuchten Gebieten einrichten.
G-2 Regelmäßiger Bericht Hauptquartier 30. Infanteriedivision 14. April 1945
Feindlage Ende Berichtszeitraum
Feindliche Frontlinie Allgemein entlang einer Linie: Y700042, Y686095, Y708114, dann entlang des Ostufers der Elbe bis Y764213. Verteidigungsvorbereitung Der Bericht über die Autobahn über die Elbe bleibt unverändert. Am Ende des Berichtszeitraums ist der Brücke intakt mit Straßensperren an den beiden östlichen und westlichen Auffahrten, beide geschützt durch Flugabwehrkanonen im Bodeneinsatz. Ein Informant berichtet von mindestens 16 dieser Waffen, die diese Seite schützen. Berichte von Boden- und Luftbeobachtern sowie Informationen von Zivilisten zeigen, dass der Feind entschlossene Anstrengungen unternimmt, um eine Überquerung der Elbe im Divisionsbereich zu verhindern. Der Mittelpunkt der Anstrengungen ist in der Nähe von FORST Magdeburg, wo Panzer, Sturmgeschütze und bis zu 2000 Soldaten berichtet werden. Am 13. April berichteten Zivilisten von 4 MK V Panzern (=Panzerkampfwagen Panther) in den Wäldern bei Y755105, mit einem Befehlsstand (CP=Command Point) am gleichen Punkt. Schützenlöcher entlang beider Seiten der Straße von Y772107 nach Y752105. Weitere Stellungen wurden entlang des Westhangs und Deichkrone von Y726093 nach Y712114 ausgemacht. Im Bereich Hohenwarthe Y7110 sind die Soldaten mit MGs, Gewehren und Panzerfaust bewaffnet. Weitere Stellungen erstrecken sich nördlich der Autobahn von Y721101 nach Y731103. Zwei Zivilisten, die die Linien durchquerten, melden Stellungen (MIR= Military Infrastructure Requirement) entlang des Ostufers der Elbe von Weinberg Y717094 N nach Hohenwarthe, dann weiter nördlich. Diese Positionen sind besetzt und werden laufend verstärkt.
Einheiten in Kontakt und Reserven Im Gegensatz zu früheren Berichten, die Division Scharnhorst stünde an der Ostfront, wurde das I und II Bataillon des Regiment Langmeier heute im nördlichen Teil des Bereichs der 83. Infanterie-Division festgestellt. Dieses Regiment ist eines von drei, die anderen sind Regiment Malo und FRIESEN, die vermutlich einen Abschnitt nördlich vom Regiment Langmeier halten, möglicherweise bis zur Front der Division. Von den drei neu gegründeten Divisionen bleibt damit nur ULRICH v. HUTTEN als nicht festgestellt. Die Division Potsdam wurde bei BARBY D8482 festgestellt am 13. April. Artillerie Es wird angenommen, dass mindestens 5 oder 6 Bataillone der leichten und mittleren Artillerie im Kampfbereich der Division stehen, einschließlich Flak im Erdkampfeinsatz.
Feindliche Bewegungen im Zeitraum
Allgemeine Zusammenfassung Erhebliche Bewegung von kleinen gegnerischen Gruppen wurden im Divisionsbereich am östlichen Ufer der Elbe während des Zeitraums beobachtet. Feindlichen Truppen wurden auch auf der Westseite des Flusses in der Nähe der Autobahnbrücke gemeldet. Heinrichs Y7215 wurde gegen leichten Widerstand eingenommen, der Gegner blieb aggressiv in diesem Bereich und feuerte mit Handfeuerwaffen in die Stadt. Weiter im Norden zeigte der Feind weniger Kampfwillen. Unsere Truppen im Bereich Rogätz Y7420 beobachteten weiße Fahnen, die verzweifelt auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses gezeigt wurden. Untersuchungen führten zur Gefangennahme von etwa 100 Soldaen, die über die Elbe in Booten übergesetzt wurden. Die meisten waren Ungarn. Während der Absicherung der rückwärtigen Straßen im Divisonsbereich nahm der 30. Reconnaissance Toop 270 Soldaten in Hillersleben Y5614 gefangen und berichtete über die Einnahme eines Artilleriedepots und Testgeländes in diesem Bereich mit mehr als 2.000 Artilleriegeschützen, vielen Lastkraftwagen, Personenkraftwagen, Anhängern, Radar und umfangreichen Signalanlagen, kurzum praktisch alles was für Armee erforderlich ist.
Darstellung weiterer Teilkräfte Artillerie Zum ersten Mal seit mehreren Wochen wurde die Division vermehrt mit Artillerie beschossen. Obwohl nur 3 Schallmessungen * empfangen wurden, wird geschätzt dass 500 bis 750 Geschosse im Divisionsbereich einschlugen, mit leichten und mittleren Kalibern. Positive Identifizierung von Granatsplittern egaben 105mm und 128mm Flak. Die Batterien befanden sich in der Regel im Osten und Südosten. * Die Notwendigkeit von Schallmessungen wieder betont. Nur auf diese Weise kann eine komplettes der feindlichen Artillerie erlangt werden. Auch wenn eine Batterie schon vorher erkannt wurde, sind Schallmessungen das einzige Mittel, welches zur Verfügung der Truppe steht, unsere eigene Artillerie einzuweisen welche feindliche Batterie feuert.
Ein Aufklärung bei Tageslicht an der Elbe in der Nähe Rogätz ergab die folgenden Angaben: der Fluss ist 780 Foot breit mit einer Fließgeschwindigkeit von 3 Miles per Hour. Ein einem Drittel der Breite von der Westseite aus ist die Tiefe 16 Foot. Die Deiche haben sanften Hängen auf beiden Seiten. Das Flussufer hier ist felsig und sandig am anderen Ufer. (105. Engr Bn)
Bemerkungen zur Gefechtsordnung Division POTSDAM: 1 Bataillon, 1064 Inf.Rgt der Division Potsdam wurde heute identifiziert als Verteidiger von BARBY. Kriegsgefangene berichteten dass die Division vor nicht mehr als zwei Wochen in Döberitz in der Nähe von Berlin mit 2 anderen neuen Divisionen, Division Scharnhorst und Division HUTTEN, aufgestellt wurde. Diese drei Divisionen bestehen in erster Linie aus Unteroffiziersanwärtern und Reserveoffiziersanwärtern, die durch die jüngste Auflösung der Schulen, die sie besuchten, zur Verfügung gestellt wurden. Die Soldaten sind jung und nicht behindert, aber nicht viele von ihnen haben aktive Kampferfahrung. Die Organisation dieser Divisionen erinnert an ähnliche welche aufgestellt wurden als die Russen vor den Toren Berlins standen. Die Kriegsgefangenen kannten keine weiteren Details über die Organisation von Scharnhorst und HUTTEN. Am 8. April, 1 Bn 1064 Rgt. bestieg Züge in Döberitz mit dem Auftrag nach Halberstadt zu fahren. Allerdings wurde dieser Zug bei BARBY gestoppt und dem Bn der Befehl gegeben einen Brückenkopf auf dem Westufer der Elbe zu halten, einschließlich BARBY und ca. 2 Meilen nördlich und südlich davon. Widerstandsnester wurden auf den RJs (?) und Häusern mit guten Schussfeld eingerichtet. Die Verteidigung des Brückenkopfes dauerte nicht lange wegen eines extremen Mangel an Munition und der fehlenden Organisation durch den raschen Vormarsch unserer Kräfte. Der Standort der anderen beiden Bns des 1064 Rgt. war den Kriegsgefangenen unbekannt, aber einige glauben, dass das gesamte Regiment als taktische Einheit eingesetzt wurde. Nach Angaben der Kriegsgefangenen werden die Regimenter der Division als POTSDAM 1,2 und 3 bezeichnet werden, sind aber nicht sicher wegen der offiziellen Nummern der Regimenter. Ein Kriegsgefangener berichtete, dass das Grundgerüst der POTSDAM Division die ehemalige 580. Fernmeldedivision ist. Die Bataillone aller drei neu organisierten Divisionen haben 4 Kompanien, 3 dieser Kompanien sind Schützenkompanien mit 60 MP, Gewehren und etwa 20 Panzerfäusten. Die 4. Kompanie ist eine schwere Kompanie mit 8 MGs, 2 105 mm Infanteriegeschützen und 8 80mm Granatwerfern. Jedes Regiment hat 3 solcher Bataillone und es gibt drei Regimenter in jeder Division. Kriegsgefangene berichten dass diese Divisionen bis zu voller Stärke aufgefüllt sind, aber es ist nicht gesichert, ob sie die übliche Ausstattung an Artillerie, Panzerabwehr, Aufklärung (RCB=Recon, Aufklärung) und Kampftruppen hat. Ein Kriegsgefangener erwähnte den Mangel an Artillerie und Transportmitteln. Einige der Kriegsgefangenen glauben, dass der Rest des Regiments dem 1. Bataillon nach Halberstadt nachfolgen. Wenn das wahr ist, dann können wir mit Sicherheit erwarten, dass andere Einheiten des 1064 Rgt, Division POTSDAM, am Ostufer der Elbe festgestellt werden.
G-2 BEURTEILUNG 30. Inf. Div. 15.4.45 Feindlage Ende Berichtszeitraum Feindliche Frontlinie Im allgemeinen entlang einer Linie: Y687048 - Y697094 - Y713099, von Norden entlang des Ostufers der Elbe bis Y764213. Verteidigungsvorbereitungen Beobachtungen während des Zeitraums deuten auf eine kontinuierliche Verbesserung der Gräben hin, die sich entlang des Ostufers der Elbe befinden. Berichte zweier Zivilisten, die die Linien durchquerten, bestätigen die Existenz eines MLR von WEINBERG Y717094, nördlich Richtung Hohenwarthe, dann weiter nach Norden. Kriegsgefangene berichten von Straßensperren bei Y718099 und Y735104, beide geschützt durch 75 mm Panzerabwehrkanonen. Einheiten in Kontakt und Reserven Die einzige bis zum ….. identifizierte Einheit im Divisionsbereich auf der Ostseite der Elbe ist die Kampfgruppe BURG, Aussagen von Kriegsgefangenen bestätigen die ursprüngliche Stärke dieser Einheit als 12 Kompanien von 125 bis 140 Mann, oder insgesamt etwas mehr als 1500 Mann. Während der vergangenen Tage wurden wenigstens 2 Kompanien auf der Westseite des Flusses vernichtet, und Desertationen aus der Ostseite haben begonnen und werden wahrscheinlich weitergehen. Vernehmungen von Kriegsgefangenen deuten auf das Vorhandensein von kleinen Gruppen der SS im Kampfbereich hin, aber ihre Aufgabe ist in erster Linie die Organisation und der Betrieb Brücken- und Fährenüberquerungen, um den Widerstand zu verstärken. Sie sind nicht in ausreichender Anzahl vorhanden um als Einheit zu kämpfen. Mit der heutigen Identifizierung von Teilen der Divisionen Scharnhorst, POTSDAM, HUTTEN im Bereich des VII Corps, wird die Zusammensetzung dieser drei vor kurzem aufgestellten Einheiten unklarer. Am 13. und 14. April wurden die Division Potsdam und Scharnhorst jeweils im Frontbereich der 83. Inf Div. Festgestellt. Eine mögliche Erklärung liegt in der Tatsache, dass diese Einheiten im gleichen Gebiet aufgestellt wurden und evtl. als Kampfgruppen und nicht als Großverband eingesetzt werden.
Artillerie Es wird angenommen, dass sich mindestens 5 oder 6 Bataillone der leichten und mittleren Artillerie im Divisionsbereich befinden, einschließlich Flak im Erdkampfeinsatz.
Feindliche Bewegungen im Zeitraum Allgemeine Zusammenfassung Die Autobahnbrücke über die Elbe wurde vom Feind heute um 0638 gesprengt. Mindestens zwei Brückenbögen am westlichen Ende sind unter Wasser. Etwa zur gleichen Zeit wurden eine Flakstellung und ein Munitionslager bei Y719096 gesprengt, ein weiteres Munitionslager wurde bei Y712111 zerstört. Bei der Säuberung des Bereichs nördlich der Autobahn gab es nur geringen Widerstand, 75 Gefangene wurden gemacht. Im Nordabschnitt der Division überquerte eine Patrouille des 117. Inf Rgt. den Fluss in der Nacht in der Nähe von Y753205 und patrouillierte bis in die Nähe Y762197, eine Einheit von schätzungsweise 50 feindliche Infanteristen, die sich nordwestlich bewegte, wurde festgestellt. Es wird angenommen, dass diese Truppen Verteidigungsstellungen am Ostufer des Flusses in der Nähe der Feststellungsstelle besetzen sollen. Eine weitere Patrouille überquerte den Fluss bei Y741162 und patrouillierte bis Y746155, wo die Patrouille Feuer aus Kleinwaffen erhielt. Die Übergangsstelle eignet sich hervorragend für das Übersetzen. Der Fluss ist an dieser Stelle etwa 150 Yards breit. Der Damm in der Nähe bei Y759161 ist 8 Foot hoch und hat eine Straße auf der Dammkrone.
Darstellung weiterer Teilkräfte Artillerie Eine Zunahme des Artilleriefeuers gegen die Division wurde berichtet. Stellungen leichter und mittlerer Artillerie befinden sich verstreut östlich uns südöstlich. Luftabwehrwaffen werden weiterhin im Bodenkampf eingesetzt.
Fliegertätigkeit Insgesamt 27 Me 109 und FW 190s waren während der Zeit im Divisionsbereich aktiv. Während der Angriffe wurden Fronteinheiten beschossen und Splitterbomben (AP=Anti Personal) abgeworfen. 2 feindliche Flugzeuge wurden von unserer Flugabwehr abgeschossen.
G-2 BEURTEILUNG 30. Inf. Div. 16.4.45 Feindlage am Ende des Berichtszeitraumes Feindliche Frontlinie Diesdorf Y6299 mit RJ Y668034 - Y698048 - nördlich verlaufend am Ostufer der Elbe
Verteidigungsvorbereitungen Vom Feind ist bekannt dass dieser eine Reihe von Straßensperren in der Umgebung von Magdeburg, mit festgestellten Sperren bei Y684036, Y681039, Y667034, Y668030 und Y672015 hat. Andere Straßensperren in der Mitte der Stadt sind gesichert. Alle diese Straßensperren werden zumindest von MG verteidigt; einige werden von Panzerabwehrwaffen verteidigt. Das meiste Abwehrfeuer erhalten unsere Truppen von Kleinwaffen und Panzerfäusten. Die Kaserne bei Y688999 soll das Hauptquartier und Truppenkonzentrationen enthalten. Zusätzlich können alte Festungsanlagen und andere Merkmale der Stadt zur Verteidigung eingesetzt werden. Siehe PI Spot Report dieses Hauptquartiers (gemeint ist das der 30. Div.), herausgegeben am 16. April 1945. Es wird angenommen, dass die MAGDEBURG Verteidigungen, ursprünglich schwach gerüstet gegen Angriffe von Westen auf die Elbe, kontinuierlich in den letzten Tagen verbessert wurden. Es gibt keine Feststellungen von Minenfeldern.
Festgestellte Einheiten Aussagen von Kriegsgefangenen, geflüchteten alliierten Kriegsgefangenen und Fremdarbeitern bieten ein unübersichtliches Bild der feindlichen Stärke in der Stadt, ein Berichterstatter teilte 2 Divisionen in der Stadt in den Kasernen Y688999 mit. Aus den verfügbaren Mitteilungen wird angenommen, dass MAGDEBURG durch Wehrmacht und Volkssturm sowie einigen wenigen Soldaten der SS unter dem Kommando von General Regener (Stabschef Oberst Cobalt) verteidigt wird, mit einer Gesamtstärke von 2.000 bis 4.000 Mann. Von der Häufigkeit der Aussagen, dass keine Truppenkonzentrationen in Magdeburg auf der Westseite der Elbe festgestellt werden konnte, wird angenommen dass der Großteil der Truppen an den Straßensperren eingesetzt ist, mit wenigen Soldaten in den Kasernen auf der Ostseite des Flusses. Schätzungsweise 5 Panzer oder Sturmgeschütze sind vorhanden.
Artillerie Truppen im Raum Magdeburg berichten von lediglich leichter Artillerie in diesem Bereich. Es wird jedoch angenommen, dass 5 oder 6 Bataillone Artillerie im Bereich der Division eingesetzt werden können, einschließlich mittlerer und schwerer Flugabwehrwaffen im Bodeneinsatz.
Reserven Lokal verfügbare Reserven für Truppen in MAGDEBURG sind um BURG Y8216 und Y8098 GOMMERN wo eine Kampfgruppe RINGELHEIM in Regimentsgrößer oder größer angenommen wird. Diese Kampfgruppe, wie aus Befragungen hervorgeht, hat in den letzten 10 Tagen durch das einsammeln von Nachzüglern und kleiner Einheiten an Stärke zugenommen. Es handelt sich um Einheiten der Panzerabwehr Stendal, mit Panzerfäusten ausgerüstet, 82. Panzer Funk Ersatz- und Ausbildungsbataillon, 167. Signal in, Teile der Nachschubeinheiten der 340. Inf Division und andere verschiedene Einheiten. Der Kommandeur, nicht sicher identifiziert als Lt Col RINGELHEIM, wird als Mann von großer Kampfkraft beschrieben, der einen vermuteten Deserteur auf einem öffentlichen Platz in GOMMERN hängen ließ, mit einem Plakat am Körper: ". Ich bin ein Verräter an meinem Land" Dieser Offizier ist vermutlich verantwortlich für die Gegenangriffe gegen das 119. Infanterieregiment und des 41. Panzergrenadierregiments bei Elbenau Y7699. Es wird gemunkelt, dass die Einheit einige wenige Panzer und Sturmgeschütze hat. Bei denTruppen bei BURG sollen sich Nachschubeinheiten der Division GROSSDEUTSCHLAND befinden, das 66. Inf Repl Bn und sonstige Flak-Einheiten, alle zuvor in Magdeburg stationiert, und am 8. April nach BURG verlegt.
Feindliche Tätigkeit während der Berichtszeit In der Nacht 15. auf 16. April waren mindestens 2 feindliche Patrouillen, einmal 6 Mann, die andere 8 Mann, in der Magdeburger Gegend aktiv. Ein Oberstleutnant Kostner, durch das 119. Infanterie-Regiment in Westteil der Stadt während der Nacht gefangen genommen, berichtete von einem bevorstehenden Gegenangriff nach Südwesten mit 300 Soldaten und 5 Tiger-Panzer, der nie verwirklicht wurde. Einzig weiter erwähnenswert im Bereich MAGDEBURG war unser erfolgloser Versuch, ausführlicher in Anhang 1 dargelegt, die bedingungslose Kapitulation der Stadt und seiner Verteidigung zu erhalten. Der Unterhändler der Division, S-2 der 120. Infanterie, durchquerte erfolgreich die Linien und sprach mit dem Generalstabschef der Verteidiger, der mitteilte sein General sei nicht zu solchen Gesprächen befugt. Im Bereich östlich der Elbe wurden die Verteidigungsvorbereitungen fortgesetzt, durch einzelne Soldaten oder kleine Gruppen um die Feldbefestigungen. Artillerie Leichtes Artilleriefeuer von leichten und mittleren Kalibern im Berichtszeitraum. Überwiegend Feuer von Fliegerabwehrwaffen, Feuer aus mittleren Kalibern überwiegend im Nordteil des Divisionsgebietes. Sieben Stellungen wurden beschossen, sechs davon durch Geräuschmessung und Bildaufklärung festgestellt. Fliegertätigkeit 13 feindliche Flugzeuge wurden zwischen 0640 und 0650 über dem Divisionsgebiet festgestellt, flogen Aufklärung und beschossen die Fronteinheiten. Keine Treffer durch Luftabwehr.
SONSTIGES Drei Vorposten nach Einbruch der Dunkelheit bei SHALCHAU Y6134 am 14. April überfallen und getötet. Ein Offizier wurde bei einem Überfall an der Kreuzung Y7435 nach Einbruch der Dunkelheit am 14. April getötet.
Status den Elbbrücken in Magdeburg Luftaufklärung berichtet dass die Brücken bei Y698017, Y682003, Y687001 und Y683992 am Mittag intakt waren. Spätere Berichte von Personen, die die Linien überquerten, gaben an dass beide Brückenaufgänge zerstört wurden. Feindliche Möglichkeiten MAGDEBURG mit 2000-4000 Männer und 5 Panzern oder Sturmgeschützen zu verteidigen, unterstützt von 5-6 Bataillonen Artillerie, die meisten Truppen verteilt in Straßensperren und eine lokale Reserve von bis zu 500 Männer östlich er ELBE im Stadtbereich. Die Truppen in Magdeburg mit Truppenteilen aus GOMMERN und BURG in geschätzter Stärke von 1500 Mann verstärken
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Eine kurze Anmerkung zu den Schallmesstrupps. Diese Einheiten wurden auf dem Europäischen Kriegsschauplatz von der Wehrmacht, der englischen Armee sowie der US Armee eingesetzt. Stark vereinfacht werden Mikrofone entlang der Frontlinie an festgelegten Stellen aufgestellt. Für die Berechnung wird der Zeitunterschied genommen, der auftritt wenn die Schallwelle die verschiedenen Mikrofone trifft. Daraus lässt sich dann die örtliche Lage der Schallquelle, in diesem Fall eines Artilleriegeschützes, ermitteln. Die Formel und eine Skizze kann man sich bei Wikipedia unter "Sound ranging" anschauen.
Ich werde das noch genauer darlegen. Auch die Wehrmacht hat dieses System angewendet, allerdings nicht mehr in der Endphase des Krieges, denn ich brauche ja genaue Standorte, und die waren bei den sich täglich - oder stündlich - ändernden Frontlinien nicht mehr machbar.
Magado hat dazu Kartenmaterial eingestellt. Er hat auch verschiedentlich schon in anderen Themen die Orte benannt, siehe US Koordinatenkarte Magedburger Umland.
Noch ein wenig Statistikmaterial der 83. Division, zur Ergänzung des Berichts vom 15.04.45, und zwar die Kriegsgefangenenmeldungen aus dem AA-Report der 83. Division April 45. Kriegsgefangene der Division Scharnhorst: 785 Mann, hauptsächlich Angehörige des Regiments Langemeier (1. Bn. 117 und 2. Bn. 295 Mann). Von der Division Potsdam wurden nur 28 Mann gefangen genommen. Ferner ist der Einsatz der 15. Waffen-Grenadier-Division (Lettische Nr. 1) im Divisionsbereich interessant, es wurden gefangen genommen vom 1. Bn. 32. SS-Regiment 363 Mann sowie vom 1. Bn. 33. SS-Regiment 533 Mann. Nachgewiesen sind auch die Offiziersschule Detmold (190 Gefangene), Nahkampfschule Detmold (75 Gefangene) sowie die Unteroffiziersschule Zerbst (210 Gefangene).