Bereits bei der Einführung der 8,8-cm-Flugabwehrkanone im Jahr 1933 erkannte die Wehrmacht den Bedarf an einem leistungsstärkeren Flugabwehrgeschütz. Es wurde ein Auftrag zur Entwicklung eines 10,5-cm-Geschützes für die ortsfeste Verteidigung erteilt. Wettbewerber waren Krupp in Essen und Rheinmetall in Düsseldorf. Bis 1935 produzierten beide einen Prototypen und eine kleine Vorserie. Der Entwurf von Rheinmetall wurde schließlich angenommen und 10,5-cm-Flak 38 genannt. Sie wurde in acht Werken produziert, die über das ganze Deutsche Reich verteilt waren: Berlin-Erfurter Maschinenfabrik (DWM) in Erfurt, Benteler-Werke in Bielefeld, Krupp-Gruson in Magdeburg-Buckau, Eisenwerk Weserhütte in Bad Oeynhausen, Hanomag in Hannover-Linden, Mitteldeutsche Stahlwerke in Gröditz, Röchling'sche Eisen- und Stahlwerke in Völklingen und MAN in Augsburg.
Ab 1936 bildete die 10,5-cm-Flak 38 das Rückgrat der Luftabwehr im Deutschen Reich. Sie wurde sowohl auf Flaktürmen als auch in Flakgürteln rund um deutsche Städte eingesetzt. Der Bestand erhöhte sich im Laufe des Krieges, was ihre Bedeutung erkennen lässt. Während im September 1942 erst 500 Flak im Einsatz standen, waren es Dezember 1944 schon 1911.
Da die ursprüngliche Entwicklung auch ein Flak-Geschütz für die Marine vorsah, war auch eine Zwillingslafette konstruiert worden. Im folgenden Jahr wurde sie mit einem mehrteiligen Rohr ausgestattet und in 10,5-cm-Flak 39 umbenannt. Es wurden über 2600 Stück produziert und bei den Flakdivisionen eingesetzt. Ab 1940 wurde die noch stärkere 12,8-cm-Flak 40 eingeführt.
Technik :
Die 10,5-cm-Flak 38 war auf einer Kreuzlafette gebaut, die einen Seitenrichtbereich von 360° erlaubte. Das Höhen- und Seitenrichten erfolgte über gleichstrombetriebene Elektromotoren. Die Waffe verfügte über einen automatischen Lademechanismus und war in der Lage, mit den damals genutzten Radargeräten grobe Zielwerte automatisch einzurichten. Erste Probleme zeigten sich bei den Elektromotoren. Die mit Gleichstrom betriebenen Motoren wurden auf Wechselstrom umgestellt und konnten so auch über das normale Stromnetz betrieben werden.
Die 14.600 Kilogramm schwere Flak wurde zumeist ortsfest eingesetzt. Es gab auch eine Eisenbahnflakversion und einige wenige waren jedoch mit einem zweiachsigen mit Doppelreifen versehenen Sonderanhänger 203 beweglich.
Munition :
Die 15,1 Kilogramm schwere Sprenggranate und die 15,6 Kilogramm schwere Panzergranate konnten 12.800 Meter hoch und bis zu 17.000 Meter weit geschossen werden. Die Lebensdauer eines Rohres betrug ungefähr 1500 bis 3500 Schuss. [Quelle : Wikipedia]
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Am 01. Juni 1855 gründete Hermann August Jacques Gruson (13. März 1821 - 30. Januar 1895) seine Firma, die Maschinenfabrik und Schiffsbauwerkstatt H.Gruson Buckau-Magdeburg. Der Schiffsbau wurde aber aufgegeben, da die Eisenbahn und der Schiffsbau in Hamburg eine zu große Konkurrenz darstellten. Fortan konzentrierte sich die Produktion auf die Fertigung von Kleinmetallteilen und Werkzeugen. Aber nur zwei Jahre nach Firmengründung befand sich Gruson in einer finanziellen Notlage. Er hatte nicht genug Aufträge um die Firma am Laufen zu halten.
Doch die Legende erzählt, dass Gruson in der Nähe der Firma über ein Bahngleis stolperte. Hierbei bemerkte er, dass die Weichen stark abgenutzt waren und die Nieten dieser Belastung kaum etwas entgegensetzen konnten. Er machte sich rege Gedanken zur Verfestigung eben solcher Nieten, welche letztlich in seiner Erfindung (im Hartguss-Verfahren) ihre Vollendung fanden. Diese Erfindung verlieh den Nieten eine höhere Standfestigkeit. Mit dieser Erfindung ging er zur Eisenbahn und konnte sich bald darauf nicht mehr vor Aufträgen retten.
1859 wurde das Grusonwerk zum ersten und letzten Mal unter der Führung Grusons bestreikt. Gruson selber pflegte anschließend eine soziale Lohnpolitik.
Im Jahre 1886 wurde die Firma als Grusonwerk AG Buckau im Amtsregister eingetragen. Durch die immer stärker werdende Popularität war es kein Wunder, dass das Militär auf Gruson und dessen Stahl aufmerksam wurden. Gruson stieg in die Militärproduktion ein. Zwar war die Produktion für das Militär nur das zweite Standbein, das erste blieb der Maschinenbau, es war aber doch die Hartgussgranate der Exportschlager Grusons.
1891 schied Gruson aus dem Vorstand aus. Nur zwei Jahre später übernahm die Friedrich- Krupp-AG die Firma. Krupp wusste sehr genau, dass Gruson eine große Konkurrenz für ihn darstellte. Im Russisch-Türkischen Krieg standen sich beide gegenüber, wobei die Gruson-Granaten in der Regel besser abschnitten. Friedrich Krupp zur Übernahme: "Die Fabrikation von Panzertürmen war für mein Werk eine absolute Notwendigkeit, aber ich wusste, dass der Weltmarkt für zwei deutsche Werke in diesem Gebiet keinen Platz hat. Ich hätte dem Vaterland einen schlechten Dienst erwiesen, wenn ich ein blühendes Werk mit all seinen Arbeitern und Beamten durch die Übermacht des Kapitals lahmgelegt hätte; da habe ich es lieber erworben und ich denke, dass dieser Entschluss in der Folge sowohl für das Grusonwerk als auch für mich ein Segen sein wird." Anschließend verlegte Krupp die gesamte Produktion der Panzertürme und Großkaliberkanonen nach Essen in sein Hauptwerk. Gruson legte Krupp in einem Brief seine hervorragenden Mitarbeiter, das eigentliche Kapital Grusons, ans Herz.
Während des 1. Weltkrieges war das Werk im Aufschwung. Auf dem eigenen Versuchsfeld wurde ein Panzer, wahrscheinlich auf Basis des A7V, geschickt. Allerdings zerlegte es sich während der Fahrt selbst. Weitere Versuche wurden nicht mehr ausgeführt.
Die nächsten Panzerbauversuche fanden erst nach der Machtergreifung der NSDAP statt. So lieferte das Grusonwerk die ersten Panzer I Prototypen pünktlich aus. Das Hauptwerk in Essen wurde damals noch stärker von den Alliierten kontrolliert.
Am 28. November 1935 wurde schon die erste Verdunklung im Werk geübt. Die Grusonwerke konnten während des Krieges eine beachtliche Anzahl von Panzern und Sonderfahrzeugen herstellen. So war Magdeburg bis 1941 der einzige Hersteller des Panzer IV. Aber auch Munition und Teile für U-Boote wurden gefertigt. Trotz heftiger Bombardierungen im Jahre 1944, konnte das Werk seinen Ausstoß beibehalten. Dies war möglich, da Vieles auf Vorrat lag oder die Herstellung ausgelagert wurden. So stellte die Zement AG in Nienburg fortan die Planetengetriebe her, während in Bernburg bei W. Siedersleben & Co. die Lüfteranlagen gebaut wurden. Gegen Ende des Krieges sank die Produktivität aber rasch ab, so waren kaum noch Arbeitskräfte vor Ort und die Rohstoffe waren nicht mehr vorhanden. Die letzten Arbeiter ergaben sich den Amerikanern kampflos.
Gebaute Panzer :
Panzer I Panzer IV Sturmgeschütz IV Selbstfahrlaffete Geschützwagen IV "Dicker Max"
Struktur :
3-Schicht-System
Lieferanten :
Folgende Lieferanten waren für das Grusonwerk tätig:
Rumpf :
*Krupp in Essen *Eisenwerke Oberdonau in Linz *Eisen- und Hüttenwerke in Bochum *Gebr. Böhler & Co. in Kapfenberg-Deuchendorf
Motor :
*Maybach in Friedrichshafen *Maschinenbau- und Bahnbedarf in Nordhausen
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Trotz einer guten Bewertung und dem von Hitler gewünschten sofortigen Produktionsstart ging der "Dicke Max" nie in die Serienproduktion. Nach der Fertigstellung der beiden Prototypen kamen sie zur 3. Panzerdivision. Mit ihrer gewaltigen Feuerkraft leisteten beide Prototypen ihren Dienst in der Sowjetunion. Ihrer Kanone war 1941 kein Panzer gewachsen. Allerdings wurde ein Prototyp von der Roten Armee erobert, nach dem er durch einen Treffer und der daraus resultierenden Explosion der Munition zerstört wurde. Daraufhin wurde der letzte intakte "Dicke Max" wieder in das Grusonwerk in Magdeburg gebracht, um wieder in einen Panzer IV zurückgerüstet zu werden.
Zu einer Serienproduktion des Panzers kam es nie, da sich die Wehrmacht für das schneller zu bauende Nashorn entschied. So wurde dem "Dicken Max" ein schwächeres Modell zum Verhängnis. Im Nachhinein wäre eine evtl. Produktion des "Dicken Max" sinnvoller gewesen, da er auch später mehr als genug Feuerkraft hatte um z.B. Typen wie dem JS-2 gefährlich zu werden.
Entwicklung :
Schon 1939 wurde Krupp damit beauftragt, einen schweren Panzerjäger zu entwickeln. Man stellte sich dafür eine 10,5-cm- oder sogar eine 12,8-cm-Panzerabwehrkanone vor. Anfang 1941 wurden zwei Prototypen fertiggestellt. Beide basierten auf Fahrgestellen des Panzer IV Ausf. A. Da beide in Magdeburg im Grusonwerk gebaut wurden, bot es sich an, die schwere Feldhaubitze 10,5 cm K 18 L/52 aus dem Nachbarwerk, der Maschinenfabrik Buckau, als Bewaffnung zu verwenden. Diese gewaltige Kanone war in der Lage, sowohl Bunker als auch Panzer auf große Entfernung effektiv zu bekämpfen. Mit Panzergranaten konnte sie noch auf 2000 m eine 11 cm dicke Panzerstahlplatte (im Winkel von 30°) durchschlagen.
Mit einem Gewicht von stolzen 26 Tonnen konnte der Dicke Max trotzdem eine Geschwindigkeit von 40 km/h auf der Straße erreichen.
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Der Panzer I war eigentlich schon bei seiner Entwicklung veraltet. Er wurde als Ausbildungsfahrzeug und Lückenfüller entwickelt. Er kam aber aufgrund der Produktionsverzögerung der schwereren Panzer III und IV auch in den Fronteinsatz. Seine Bewaffnung konnte anderen Panzern nicht gefährlich werden, außer sie hatten eine genauso dünne Panzerung wie er. Denn seine Panzerung konnte höchstens Handfeuerwaffen abhalten. Ein MG konnte die Panzerung unter guten Umständen schon durchschlagen. Seine Panzerung hatte auch viele Schussfalten, was seinen Panzerschutz noch mehr heruntersetzte. Es fiel auch unangenehm auf, dass er trotz seines geringen Gewichts schnell im Schlamm stecken blieb.
Doch konnte die Wehrmacht mit ihm wertvolle Erfahrungen im Spanischen Bürgerkrieg sammeln. Dort wurde er bei der deutschen Legion Condor eingesetzt. Aber auch dort fiel schon auf, dass seine Bewaffnung nicht ausreichte. In einigen spanischen Werkstätten wurden 20 mm Kanonen anstelle der MGs eingebaut. Nun ließ aber seine Geländegängigkeit sowie die Geschwindigkeit zu wünschen übrig.
Der Panzer I stellte mit den größten Teil der deutschen Panzerkräfte während den ersten Blitzkriegen dar. Dort benötigte er aber immer die Hilfe größerer Panzer, um z.B. mit den kleinen polnischen Panzern fertig zu werden.
Trotz seiner Schwächen war der Panzer I ein wichtiger Panzer. Er war billig und konnte so in immensen Stückzahlen gebaut werden. Mit ihm konnte man die Panzerdivisionen gut aufstocken. Außerdem war er eine wichtige Hilfe bei der Ausbildung der deutschen Panzerbesatzungen und half den deutschen Firmen Erfahrungen im Panzerbau zu sammeln.
Entwicklung :
Das Heereswaffenamt kaufte 1932 einen Carden-Lloyd-Kleinpanzer von der britischen Firma Vickers. In ausgedehnten Truppenversuchen stellte sich heraus, dass sich das Laufwerk des Panzers nicht für die deutsche 20 mm-Kanone, sonder eher für einen Turm mit Zwillings-MG eignete.
Das Heereswaffenamt veranlasste nun 1933 fünf Firmen (Daimler-Benz, Krupp, Rheinmetall Borsig, MAN und Henschel) einen 5 t schweren Ausbildungspanzer mit rundum schwenkbaren Turm zu bauen. Als Bewaffnung sollten zwei MG 13 dienen. Im Dezember entschied man sich, den Turm sowie den Aufbau von Daimler-Benz zusammen mit dem Laufwerk von Krupp weiterzuentwickeln. Krupp erhielt dann den Auftrag mit anderen deutschen Firmen drei Prototypen zu bauen. Diese Maßnahme hatte den einfach Sinn, andere deutsche Firmen Erfahrungen für die Produktion von Panzern sammeln zu lassen.
Der erste Prototyp wurde im Februar 1934 von Krupp ausgeliefert. Nach 4 Monaten intensiver Tests, gab das Waffenamt eine Bestellung von 150 LaS IA ab. Wie bei jedem Panzerprojekt erhielt auch der Panzer I einen "Codenamen" der auf ein landwirtschaftliches Fahrzeug hinweisen sollte (in diesem Fall "Landwirtschaftlicher Schlepper). Weitere Bestellungen folgten schnell und so kam der LaS IA auf 300 Stück.
Ausführung A :
Das Gewicht belief sich genau auf die geforderten 5,4 t. Aufgrund der schon fast lausigen 13 mm, konnte man das Gewicht problemlos erreichen. Der fade Nachgeschmack war allerdings, dass die Panzerung höchstens Schutz vor Handfeuerwaffen bot. Mit seinem 57 PS Motor von Krupp erreichte er eine Höchstgeschwindigkeit von 37 km/h. Außerdem erhielt er ein Funkgerät mit kurzer Reichweite für die Kommunikation mit den anderen Panzern. Diese Überlegenheit spielte eine große Rolle bei den Erfolgen der ersten Blitzkriegen.
Ausführung B :
Der Panzer I wurde leicht modernisiert, so wurde eine weitere fünfte Laufrolle auf jeder Seite montiert. Da man ziemlich schnell merkte das der Panzer I untermotorisiert war, wurde der 43 PS stärkere Maybach NL 38 TR. Allerdings musste dieser nun 6 t bewegen. Trotz des höheren Gewichts lag die Höchstgeschwindigkeit nun bei 40 km/h. Die Ausführung B wurde 1935 in Dienst gestellt. Da sich die Entwicklung der Panzer III und IV immer weiter verzögerte, produzierte man bedeutend mehr Panzer IB als man eigentlich beabsichtigt hatte. Die Produktion lief erst 1939 nach 1500 Exemplaren aus.
Ausführung C :
Die Ausführung C wurde ein luftverlastbarer Panzer, der sich, wie später z.B. der Locutus, nicht im Kampf behaupten konnte. Seine Panzerung wurde auf 30 mm aufgestockt. Um dieser Mehrbelastung gerecht zu werden, musste ein stärkerer Motor her. Deshalb kam der 150 PS starke Maybach HL 45 zum Einsatz. Mit 50 km/h Höchstgeschwindigkeit konnte er trotz seines Gewichtes überzeugen.
Im Januar 1941 wurde der Panzer bei Krauss-Maffei bestellt, aber erst im Juli 1942 ausgeliefert. Die Kriegslage hatte sich entscheidend geändert, außerdem war ein so leichter Panzer, auch wenn er den Panzer II Turm samt 20 mm Kanone hatte, sinnlos. Deshalb verwundert es nicht das die Entwicklung im Sommer 1941 eingestellt wurde.
Ausführung D :
Die Ausführung D wurde als Infanterieunterstützungspanzer entwickelt. Er behielt die Panzer I Standardbewaffnung. Allerdings wurde die Panzerung auf ganze 80 mm erhöht. Das Laufwerk und der Motor hatten mit dieser Belastung stark zu kämpfen. Der 150 PS starke Motor schaffte es nun nur noch den Panzer auf 25 km/h zu beschleunigen, was bei einem verdreifachten Gewicht nicht verwundert. Der erste Prototyp wurde im Juni 1940 fertiggestellt. Nach Tests im Gelände erwies sich der Panzer als Reinfall. Nach nur 12 von 30 geplanten Vorserienpanzern wurde die Bestellung storniert. Alle 12 gebauten Panzer wurden an der Ostfront verheizt.
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Der Panzer IV war wohl eines der Arbeitstiere des deutschen Heeres. Obwohl er nie wirklich das Rückrat der Panzertruppen bilden sollte, war er trotzdem einer ihrer wichtigsten Bestandteile. Er war so gut konstruiert, dass er den ganzen Krieg über ein gefährlicher Gegner war, abgesehen von solchen Monstern wie dem Pershing und der Josef-Stalin-Reihe. Er konnte ständig verbessert werden, ob durch bessere Kanonen oder stärkere Panzerung. Er war am Anfang dem Sherman überlegen, später ebenbürtig und nur dem "Firefly" aufgrund der Feuerkraft unterlegen. Erst 1944 wurde klar, dass er veraltet war. Dafür war seine Panzerung zu schlecht angebracht, und seine Kanone konnte man auch nicht mehr vergrößern. Allerdings konnte sich das Heer immer auf diesen Panzer verlassen, ob im tiefsten Schnee oder im heißen Sand der Wüste.
Entwicklung :
Den Grundstein zum Panzer IV legte eine Besprechung des Heereswaffenamtes vom 11. Januar 1934. Sie entschied, dass schwerere Panzer als die beiden leichten Panzer I und II entwickelt werden sollten. Der Panzer sollte aufgrund der maximalen Traglast deutscher Brücken ein Höchstgewicht von 24 t haben. Mit einer kurzen 7,5-cm-Kanone sollte er kleineren Panzern Unterstützung geben. Allerdings erreichte die Kanone nur mit Sprengmunition optimale Werte, die panzerbrechenden Geschosse waren fast nutzlos. Der Panzer erhielt den Namen VK 2000 bzw. Bataillonsführerwagen, um zu verschleiern, dass Deutschland entgegen dem Vertrag von Versailles Panzer baute.
Noch im selben Jahr präsentierten MAN, Rheinmetall-Borsig und Krupp ihre Prototypen. Obwohl Krupp und MAN hochmoderne Systeme mit versetzten Laufrollen vorschlugen, wie sie später im Tiger und Panther Verwendung fanden, wurden alle drei Prototypen abgelehnt.
1935 stellte Krupp den ZW-Panzer vor, der ebenfalls abgelehnt wurde. Aus diesem Modell sollte später der Panzer III hervorgehen. Allerdings lieferte der ZW-Panzer bereits die Grundlage des neuen Prototypen von 1936, den BW-Panzer. In diesem Panzer waren alle Elemente der drei vorhergehenden Panzer integriert. Zum Beispiel erhielt er die Blattfedern für die Rollen vom ZW. Ausgestattet wurde er mit der kurzen 7,5-cm-Kanone KwK L/24, für die er 122 Schuss mitführte, sowie die obligatorischen zwei MG als Nebenbewaffnung. Der Turm wurde elektrisch gedreht, den Strom dafür lieferte ein kleiner Zweizylinder-Zweitakt-Generator von DKW. Sein Laufwerk wurde den ganzen Krieg über nicht geändert. Es bestand aus vier Rollenwagen mit je zwei Laufrollen auf jeder Seite, je einem Treibrad vorn und einem Leitrad hinten. Die Kette wurde von je vier Stützrädern pro Seite gehalten.
Ausführung A :
Die Produktion der Ausf. A, von der 1936 eine Serie von 35 Stück gebaut wurde, verlief schleppend. Das lag daran, dass die Firmen keine Erfahrung mit dem Bau schwerer Panzer hatten und auch die benötigten Einrichtungen erst gebaut werden mussten.
Die Ausf. A wurde nur für Testzwecke und zur Ausbildung benutzt. Das augenscheinlichste Merkmal dieser frühen Version ist der Fahrererker. Angetrieben wurde der nur 17,3 t schwere Panzer von einem Maybach-V12-Vergasermotor vom Typ HL 108 TR, der eine Leistung von 250 PS hatte. Dieser Motor sorgte für eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und eine Reichweite von 140 km. Das Gewicht war so gering, weil die fünfköpfige Besatzung von einer Panzerung von lediglich 14,5 mm an der Wanne und 20 mm am Turm geschützt wurde.
Ausführung B :
Die größte Veränderung der von 1937 an gebauten B Version war der erhöhte Panzerschutz. Die Frontpanzerung wurde auf 30 mm erhöht. Der sichtbare Fahrererker verschwand, die Front war nun glatt gestaltet. Dank einer Einsparung der Munition, es wurden nur noch 80 Schuss mitgeführt, betrug das Gewicht nur 17,7 t. Trotzdem entschied man sich Maybach HL 120 TR mit 320 PS einzubauen. Die Reichweite im Gelände konnte um 30 km auf 130 km gesteigert werden. Alle 45 gebauten Panzer nahmen am Feldzug gegen Polen teil.
Ausführung C :
Endlich wurde die erste Serienversion in Angriff genommen. Die vordere Panzerung des Turmes wurde nun auf 30 mm erhöht. Die Frontplatte bestand nun aus einem einzigen Teil. Das Funker-MG entfiel in dieser Version. Trotzdem konnten zwischen 1938 und 1939 nur bescheidene 140 Panzer gebaut werden. Die Ausf. C stellte den größten Teil der Panzer IV im Polenfeldzug dar.
Ausführung D :
Im Spätsommer 1939 ging eine weitere Version in die Fertigung. Nun erhielt der Panzer IV seine Sdkfz.-Nummer, die 161. Er bekam eine erhöhte Panzerung am Heck und an der Seite, beide wurden auf 20 mm verstärkt. Erstmals wurde die Walzenblende des Geschützrohres nach außen verlegt. Das Gewicht stieg nun auf 20 t. Im Polenfeldzug nahem 45 Panzer der Ausf. D teil. Weitere 202 Exemplare wurden bis zur Einstellung der Produktion im Dezember 1940 fertig gestellt.
Ausführung E :
Die Stärke der Frontplatte wurde auf 50 mm erhöht. Die Seiten sowie die Platte des Fahrers wurden mit aufschraubbaren Panzerplatten weiter verstärkt. Das Visier sowie die Kommandokuppel wurden verändert. Im Sommer 1940 bekam er endgültig seinen Namen, Panzer IV (Sdkfz. 161). Der Feldzug im Westen zeigte, dass die meisten leichten und mittleren Panzer der Franzosen und Briten nicht in der Lage waren, seine Panzerung zu durchschlagen. Bis zum Februar 1941 baute Krupp insgesamt 223 Exemplare der Ausf. E.
Ausführung F1 :
Der Turm wurde von Krupp bereits verändert, um die längere 7,5-cm Kanone KwK 40 L/43 aufnehmen zu können. Die Einstiegsluken waren nun als Doppelklappe verbaut. Auch wurde die Kommandantenkuppel nun weit nach vorne verlagert. Der Panzerschutz dieser Version wurde wiederum verbessert. Anstatt aufgeschraubte Panzerplatten zu verwenden, bestand die Panzerung nun aus einem Stück. Die Seite hatte inzwischen 30 mm Panzerung und die Turmfront 50 mm. Der Wannenbug war nun bis zu 80 mm stark gepanzert. Das Gewicht betrug nun stolze 22,3 t, deshalb mussten breitere Ketten (400 mm) angebracht und die Triebräder vergrößert werden. Dadurch konnte der Panzer IV eine Höchstgeschwindigkeit von 42 km/h erreichen. Das Visier wurde ein weiteres mal geändert und die Kugelblende für das MG wurde ebenfalls verbessert. Von dieser Ausführung wurden 462 Fahrzeuge gebaut.
Ausführung F2 (Mark-Spezial) :
Im März 1942 wurden die letzten gebauten Panzer IV Ausf. F mit der längeren 7,5-cm Kanone KwK 40 L/43 ausgerüstet. Um Verwechslungen zu vermeiden, wurde der Name F1 und F2 eingeführt. Die Engländer, die als erstes auf ihn trafen, nannten ihn Mark IV Special. Er war um einiges kampfkräftiger als seine Vorgängermodelle und erhielt gebührenden Respekt von seinen Gegnern.
Als im Winter 1941/42 die Deutschen in der Sowjetunion auf den T-34 und den KV-1 trafen, mussten sie feststellen, dass sie stärkere Kanonen brauchten, um diese Gegner effektiv bekämpfen zu können. Der Panzer IV war der einzige Panzer, der dafür in Frage kam. Deshalb bekam er eine verlängerte Kanone. Die Leistungen der Kanone reichten aus, um einen T-34 aus einer Entfernung von 1000 m zu zerstören.
Er erreichte eine Geschwindigkeit von nur noch 40 km/h, denn aufgrund der längeren Kanone stieg das Gewicht auf 23,6 Tonnen an.
Ausführung G :
Man schraubte zusätzlich weitere Panzerplatten an, um den Panzerschutz zu verbessern. Später kamen, um die verwundbaren Laufräder,Ketten und empfindliche untere Panzerung vor den vermehrt auftauchenden Panzerbüchsen PTRS-41 und PTRD der Roten Armee zu schützen, 5,9 mm starke Platten aus Flussstahl an die Seiten der Panzer.
Die monatliche Ausstoßrate der neuen Modelle wurde aufgrund des Drucks durch das Oberkommandos weiter erhöht, und die älteren Modelle wurden auf den neuesten Stand gebracht, wenn ohnehin größere Reparaturen notwendig waren.
Ausführung H :
Der Panzer IV Ausf. H kann sich rühmen, der erste Panzer überhaupt gewesen zu sein, der ab Werk mit einer Zimmerit-Paste ausgerüstet war. Im März 1943 kam die Ausf. H in Produktion. Inzwischen hatte der Panzer mächtig an Gewicht zugelegt, er wog nun 25 t. Diese enorme Gewichtszunahme hatte natürlich Gründe. Die Kanone wurde nochmals verlängert, die 7,5 cm KwK 40 L/48 ersetzte die 7,5 cm KwK 40 L/43. Der Panzer schaffte es nur noch auf eine Höchstgeschwindigkeit von 38 km/h. Die Ausf. H war die häufigste Variante des Panzer IV.
Ausführung J :
Die letzte Ausführung des Panzer IV wurde ausschließlich in den Nibelungenwerken gebaut. Die beiden größten Hersteller des Panzer IV, Krupp und Vomag, verlegten ihre Produktion Mitte 1944 auf neuere Modelle wie z.B. den Panther. Sehr auffällig waren die neuen Seitenschürzen. Sie bestanden nun nicht mehr aus Panzerplatten sondern aus Drahtgeflecht. Diese dienten als Schutz vor den neuen Panzerabwehrwaffen der Gegner, die auf dem Hohladungsprinzip basierten. Als positiver Nebeneffekt war diese auch günstiger in der Herstellung und zudem erheblich leichter als die Panzerplatten. Im Sommer 1944 wurde das Laufwerk minimal modifiziert, um die neuen Ostketten, die besser für Gefechte auf Eis und Schnee geeignet waren, montieren zu können. Aufgrund der Materialknappheit musste man auf den elektrisch schwenkbaren Turm verzichten und ein Handrad einbauen. Dadurch brauchte der Turm erheblich länger zum Drehen. Allerdings wurde nun der Platz für die elektrischen Anlagen, die nun entfielen, für einen größeren Tank benutzt. Der neue Tank fasste 680 Liter und erweiterte die Reichweite auf 322 Kilometer.
Die Nibelungenwerke bauten 1944 und 1945 insgesamt 1758 Panzer IV Ausf. J. Eigentlich sollte im Februar 1945 die Fertigung des Panzer IV auslaufen, tatsächlich wurde er aber weiter gebaut, bis die Produktion zusammenbrach.
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Das StuG IV war die logische Fortführung der Sturmgeschützentwicklung. Auf die veränderte Wanne des Panzerkampfwagen IV wurde der modifizierte Aufbau des StuG III Ausf. G gesetzt. Die Wichtigkeit des StuG IV ist dadurch ersichtlich, dass der zwangsläufige Produktionsabfall wegen des Produktionsstarts des Panzerjäger IV zu Lasten des Panzer IV und nicht des StuG IV gehen sollte. Es wurde bis Kriegsende nur bei Krups in Magdeburg hergestellt.
Entwicklung :
Es wurde schon im Februar 1943 damit begonnen ein neues Sturmgeschütz auf Basis des Laufwerkes des Panzer IV zu entwickeln. Dies begründete sich mit dem Auslaufen der Panzer III Produktion. Die Entwicklungen fanden im Kruppwerk in Essen statt. Allerdings wurden diese Entwicklungen schon bald eingestellt.
Als die Serienproduktion des StuG III bei Alkett aufgrund der schweren Bombardierungen im September 1943 zum Erliegen kam, forderte Hitler sofort Ausgleich dafür zu schaffen. Mann besann sich wieder auf die Idee den Aufbau des StuG III auf das Laufwerk des Panzer IV zu setzen. Die Serienproduktion lief schon im Dezember 1943 an. Als Aufbau wurde der des StuG III Ausf. G verwendet. Alle Änderungen die beim StuG III Ausf. G beim Aufbau vorgenommen wurden, flossen ebenfalls beim StuG IV in die laufende Produktion ein. Allerdings musste beim Aufbau des StuG IV ein zusätzlicher Fahrererker angebracht werden, da der Fahrer eine weiter nach vorne angebrachte Sitzposition hatte. Die anfängliche Zimmertbeschichtung fiel im September 1944 dem Rotstift zum Opfer.
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Die Braunkohle-Benzin AG (BRABAG) war eine 1934 gegründete Pflichtgemeinschaft der Braunkohlenindustrie im nationalsozialistischen Deutschen Reich zur Kohlehydrierung im Rahmen der Autarkiebestrebungen.
Geschichte
Im Jahre 1933 wurde zwischen der I.G. Farben und dem Deutschen Reich mit dem Feder-Bosch-Abkommen ein so genannter Benzinvertrag zur Erzeugung des Synthetischen Benzins abgeschlossen. Am 21. September 1934 rief Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht die führenden Industriellen der Kohle- und Mineralölindustrie zu einer Sitzung, in der er erklärte, dass die bedrohliche Devisenlage den Ausbau der heimischen Treibstoffproduktion unabdingbar mache. Kurz danach erließ er dafür, nachdem eine freiwillige Vereinbarung scheiterte, die „Verordnung über die Errichtung von Pflichtgemeinschaften in der Braunkohlenwirtschaft“ und berief vorbehaltlich weiterer Anschlüsse die folgenden zehn Pflichtmitglieder:
I.G. Farben, Ilse Bergbau AG, Deutsche Erdöl AG, Werschen-Weißenfelser Braunkohlen AG, Braunkohlen- und Brikett-Industrie AG, AG Sächsische Werke, Elektrowerke AG, Rheinische AG für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation, Mitteldeutsche Stahlwerke und Anhaltische Kohlenwerke.
In Folge dessen schlossen sich im Oktober 1934 die genannten zehn Unternehmen zur BRABAG zusammen. Im November 1934 kamen, unter Androhung von unbegrenzten Geldstrafen und persönlicher Inhaftierung durch Schacht, weitere Mitgliedsfirmen hinzu. Die beteiligten Firmen mussten für mehrere hundert Millionen Reichsmark Kredite aufnehmen, um die benötigten Werke zu finanzieren. Der Gewinnsatz wurde auf 5% festgelegt.
Die BRABAG hatte ihren Sitz am Schinkelplatz 1 in Berlin. Aufsichtsratsvorsitzender war Wilhelm Keppler, Vorstandssprecher wurde Friedrich Carl Arthur Kranefuß. Vorstandsmitglieder waren u.a. Heinrich Koppenberg, Alfred von Vollard-Bockelberg und Helmut Wohlthat.
Von der I.G. Farben mit ihrem Leit-Werk für Synthetisches Benzin, den Leunawerken, als Lizenzgeber erhielt die BRABAG die Technologie zur Kohlehydrierung nach dem Bergius-Pier-Verfahren. Aber auch das Fischer-Tropsch-Verfahren wurde angewandt.
In den vier Standorten der BRABAG wurden in den 1930er und 1940er Jahren nach diesem Verfahren aus der Braunkohle zunächst Synthesegas (CO/H2) und flüssige Kohlenwasserstoffe hergestellt. Diese dienten dann der Herstellung von Benzin. Die Standorte waren: Böhlen (heute Dow Chemical), Baubeginn 1934, Bergius-Pier-Verfahren, Magdeburg-Rothensee, Baubeginn 1935, Bergius-Pier-Verfahren, Schwarzheide (heute BASF), Baubeginn 1935, Fischer-Tropsch-Verfahren, Tröglitz bei Zeitz (heute Industriepark Zeitz), Baubeginn 1937, Bergius-Pier-Verfahren.
Die BRABAG hatte mit den vier Werken eine Kapazität von zusammen 980.000 Jahrestonnen als Treibstoffhersteller im Deutschen Reich. Sie beschäftigte dazu unter anderem 13.000 KZ-Häftlinge in sechs Außenlagern, z.B. in Schwalbe II in Rathen.
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Vor dem zweiten Weltkrieg wurden Nähmaschinen produziert. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs florierte die AG weiter, dann wurde sie zur Lieferung rüstungswichtiger Elemente aus dem Bereich der Holz- und Metallverarbeitung verpflichtet. Am 16. Januar 1945 fielen der größte Teil der Fabrikanlagen sowie das firmeneigene Museum einem Bombenangriff zum Opfer; was erhalten blieb, wurde als Reparationsleistung in die Sowjetunion transportiert.
Waffenamtabnahmecodes für die produzierten militärischen Ausrüstungung :
WaA243 ab Mundlos AG Magdeburg 1938, 41, 42
WaA243 ab Baj. Mundlos AG Magdeburg 1941, 42
WaA253 Baj. Mundlos AG Magdeburg 1940
WaA313 ab Baj. Mundlos AG Magdeburg 1942, 44
WaA313 ab Mundlos AG Magdeburg 1943 - 44
WaA439? S/244 Baj. Mundlos AG Magdeburg
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[ Editiert von Administrator MAGADO-2 am 30.04.12 14:32 ]
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Seit einigen Jahren befindet sich in Magdeburg wieder eine Polte-GmbH, die alteingesessene MagdeburgerInnen an den ehemaligen "Traditionsbetrieb" Polte-Werke erinnern dürfte. Diese 1885 vom Unternehmer Polte gegründete Fabrik für Munition und Munitionsmaschinen entwickelte sich mit dem Ersten Weltkrieg zu einem der wichtigsten Rüstungskonzerne des Deutschen Reiches. Neben dem Hauptsitz in Magdeburg gehörten bis 1945 zahlreiche Tochterunternehmen in ganz Deutschland zum Polte-Konzern. Nach 1945 gingen die Polte-Werke Magdeburg als Schwerarmaturen-Werk "Erich Weinert" in Volkseigentum über. Der letzte Standort der Polte-Nachfolger in Westdeutschland wurde 1970 aus dem Handelsregister gelöscht.
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