Weiter aus der Regimentsgeschichte (nicht aus den After Action Reports - Hinweis des Verfassers):
Die ganze Überquerung lief wie ein Uhrwerk. Nicht ein Schuss wurde auf die Sturmboote abgefeuert. Sie drangen etwa 1 Meile einwärts vor und formten einen Brückenkopf um die Übergangsstelle zu schützen. Nachdem sie alle am Ufer waren wurden aus den Sturmbooten Fähren gebaut, 5 Sturmboote wurden zusammengenommen und mit Holzplanken versehen, um eine Fähre zu bauen. Die Panzerabwehrgeschütze wurden dann mit diesen Fähren über den Fluss gebracht. Jetzt bemerkten die Deutschen den Übergang, aber ein stabiler Brückenkopf war bei Walternienburg eingerichtet. Die deutsche Artillerie beschoss nun den Entladepunkt, aber dort war niemand mehr. Die Fähren wurden wieder zerlegt und die Sturmboote beförderten das 3. Bat. über den Fluss. Es war gut dass wir das taten. Die Deutschen waren zwar überrascht, gaben jedoch nicht auf. Während der Nacht fanden 4 Gegenangriffe statt, unterstützt von Sturmgeschützen. Sie hatten keine Panzerabwehrgeschütze beim Brückenkopf der 2nd Armored gefunden, und fuhren mutig heran. Unsere Panzerabwehrgeschütze stoppten ihre Sturmgeschütze, und unsere Infanterie stoppte ihre Infanterie. Bei Tagesanbruch war der Brückenkopf immer noch intakt.
Nun der Bericht aus dem After Action Report, 329. Regiment, 83. Division: 13. April Der geplante Angriff für diesen Tag fand nicht wie geplant statt. Während der Nacht zog sich der Feind auf das Ostufer der Elbe zurück, und um 09.45 Uhr übergab der Bürgermeister die Stadt Barby. Die Überquerung der Elbe und die Errichtung eines Brückenkopfes wurde befohlen, um 13.30 Uhr überquerte das 1. Bn, dass sich in Reserve befand, die Elbe in Sturmbooten ohne Gegenwehr unter dem Schutz von Rauch. Die Truppen gingen vor bis Walternienburg (D8882), und das 2. Bn. folgte dem ersten und ging links vor. Panzerabwehrgeschützen und Panzerjägern wurde Dringlichkeit durch den Regimentskommandeur trotz des fehlens von Gegenwehr eingeräumt, und bei Einbruch der Nacht waren alle Panzerabwehrgeschütze und eine Kompanie Tank Destroyer auf Fähren übergesetzt (der After Action Report benutzt hier TD, also Tank Destroyer, Panzerjäger auf Panzerfahrgestell, das muss ich noch prüfen, denn die Geschichte der 329. spricht nur von den Panzerabwehrgeschützen). Dies war die Rettung des Brückenkopfes, denn während der Nacht, zwischen 18.30 Uhr und 24.00 Uhr, fanden 4 Gegenangriffe in Bataillionsstärke, unterstützt durch 20 Sturmgeschütze, statt. Die Moral der angreifenden Truppen war bestens, und sie kämpften heftig, aber alle Versuche unseren Brückenkopf einzudrücken wurden unter hohen Verlusten abgeschlagen. Die Überquerung der Elbe war getan, und der Brückenkopf war sicher.
So in etwa kann man sich die Verwendung von Sturmbooten als Fähre vorstellen, Bild mit freundlicher Genehmigung meines Freundes J.S., Enthüllung des Gedenksteines in Niernstein, 2017: Bild entfernt (keine Rechte)
Gehen wir noch kurz auf den 12.04. ein, aus dem After Action Report des 643. Tank Destroyer Bn:
Das 3. Bn, 329. Regiment (83. Division), erhielt am Morgen des 12. April den Befehl so schnell als möglich in ihrem Sektor zur Elbe vorzustoßen, falls möglich die Eisenbahnbrücke bei Barby unzerstört einzunehmen, und sich auf eine Überquerung des Flusses vorzubereiten. K, I und L Kompanie erreichen Pommelte um 12 Uhr und wurden informiert dass Teile der Aufklärungskompanie auf eine starke Verteidigungslinie bei D836838 gestoßen war, mit eingegrabenen MG und Panzerfäusten. Es wurde berichtet dass es einigen gelang zurückzugehen, aber eine große Zahl der Männer durch das Feindfeuer festgenagelt wurden...Kompanie G und ein Zug des 643th TD Bn Aufklärungstrupp in Wespen wurde nach Barby entsandt um das 3. Bn zu unterstützen, welches in den Vorbezirken der Stadt im Kampf lag. Um 15 Uhr verließ die Kompanie Westen auf der zweiten Straße (?) Richtung Osten, hinter Teilen der Aufklärungseinheit bestehend aus 3 Jeeps und 2 Radpanzern. Der 2. Zug, G-Kompanie, folgte mit 4 leichten Panzern, während 1., 3. und Waffen-Zug, in dieser Aufstellung, alle Fahrzeuge mitführte. Als die Aufklärung Punkt D844818 erreichte wurden die Führungsfahrzeuge beschossen, dabei wurden einige Soldaten verwundet...G-Kompanie übernahm das Deckungsfeuer für die vorderen Einheiten. Als dann der 2. Zug vorging erhielten die Panzer die Anweisung nach D842818 vorzugehen und unter dem Schutz von Rauch den Rückzug der vorderen Einheiten zu decken. Der Rauch rettete den Tag, es gelang der Aufklärungseinheit und den Verwundeten zurückzugehen. Nach erfolgten Rückzug wurden die Panzer auf D840817 zurückgenommen. 1. Lt. Arthur Littlepage, CO, erhielt die Nachricht dass zu seiner Unterstützung 5 Mittlere Kampfpanzer entsandt wurden, Treffpunkt mit diesen bei D839818. Mit einigen Soldaten als Schutz wurden diese bei eintreffen Positionen zugewiesen, aus denen sie den östlichen Sektor der Stadt mit Feuer decken konnten, falls notwendig. Nach erreichen der Eisenbahnkreuzung bei D830815 durch den 3. und Waffenzug der G-Kompanie gingen diese auf der Westseite der Bahn vor und errichteten um 16 Uhr einen Vorposten in 2 Häusern des Ortes. Lt. Littlepage wurde davon um 17 Uhr informiert. Um 17.30 Uhr erhielten sie den Auftrag auf die F-Kompanie zu warten, die zur Unterstützung entsandt wurde. Die L-Kompanie verblieb in Pommelte. Um 18.30 Uhr begann der 3. Zug in die Ortschaft einzudringen, unterstützt von den Mittleren Kampfpanzern. Als der Fluss bei D843835 erreicht wurde hielten die Panzer an, die Infanterie erreichte in der Masse um 18.45 Uhr den Fluss. Weitere Unterstützung traf ein, und kurz danach, um 19.45 Uhr, wurde die Brücke gesprengt.
Weiter aus dem After Action Report: Am folgenden Morgen, 13. April, lautete der Befehl um 08.45 den Angriff wieder aufzunehmen, Aber Kompanie G, die mit dem Bürgermeister gesprochen hatte, teilte mit dass die deutschen Einheiten die Ortschaft verließen und die Stadt um 9 Uhr kapitulieren würde. Der Vormarsch wurde um 15 Minuten verschoben. Um 9 Uhr marschierten das 2. und 3. Bn in Barby ein und errichteten einen Verteidigungsring am westlichen Rand von Barby. Sie sollten den Feuerschutz für das 1. Bn, 329. Regiment, übernehmen, welches für das übersetzen vorgesehen war. Sowohl 2. als auch 3. Bn erlitten hier schwere Verluste, 24 Soldaten und 1 Offizier getötet, 35 Soldaten verwundet, 5 Vermisste (das dürften die Zahlen vom Angriff am 12. sein - Anmerkung des Verfassers). Kurz danach kam die E-Kompanie aus Tranitz an und übernahm den Flankenschutz, und unterstützte das säubern von Barby. Nachdem die Stadt gesäubert war errichteten sie Straßensperren. 1. Lt. Earl E. Hoover, Executive Officer, gab an dass es sich dabei um die besten Soldaten handelte die er gesehen hatte (er meint damit die deutschen Einheiten). Das Rückgrat der Verteidigung in Barby war das 1. Bn, 1064. Infanterieregiment, Divison Potsdam. Dies war eine von 3 neu aufgestellten Divisionen, bestehend überwiegend aus Unteroffizieren und Offiziersanwärtern aus den Unteroffizierschulen und Offizierschulen im Raum Berlin.
Hier noch ein Bild aus Barby, wohl nach den Kämpfen aufgenommen, David Nadelberg, 643. TD Bild entfernt (keine Rechte)
Aus dem Unit Journal, 329. Regiment: 13.April 1945 - auszugsweise - 0915 (Angabe der Uhrzeit - Hinweis des Verfassers) 2. Bn berichtet dass es eine Unterredung mit dem Bürgermeister von Barby gab, und er angab dass keine deutschen Truppen mehr im Ort sind. Der Bürgermeister will die weiße Flagge hissen und unsere Truppen werden friedlich einmarschieren, jedoch bereit zum Kampf. Das 3. Bn ist dafür vorgesehen 0920 Col. Crabill sandte eine Nachricht an Lt. Col. Cook, dieser soll bereitsein für die Überquerung der Elbe sobald das 2. und 3. Bn in Barby ist, das wird kurz nach 0945 sein 0930 Col. Crabill beauftragte Lt. Col. Sharpe Lt. Col. Cook mitzuteilen dass dieser eine Artillerieunterstützung für die andere Seite des Flusses vorbereiten soll. Sobald Barby gesäubert ist geht das 2. Bn zur Fährstelle bei 867816 vor und das 1. Bn setzt bei Barby über... 0945 Forward Command Group (könnte man mit Vorausbefehlsgruppe oder -kommandogruppe übersetzen) zieht nach Wespen vor 1020 2. Bn marschiert in Barby ein und trifft auf keinen Widerstand 1200 Forward Command Group verlegt von Wespen nach Barby 1205 General Macon kommt zum CP (Command Point - Hauptquartier, hier des 329. Regiments) 1235 General Macon verlässt den CP (er ist also über die geplante Überquerung der Elbe informiert - Anmerkung des Verfassers) 1345 Das 1. Bn überquerte um 1330 in Sturmbooten die Elbe bei 865820 (Magado, lässt sich das in deinen Karten finden? Ich habe allerdings anderswo gelesen dass die 83. eigene Koordinaten verwendete, die nur den eigenen Einheiten bekannt waren) .... 1635 General Macon kommt zum CP (der zweite Besuch an diesem Tag, ein kommandierender General, der von vorn führt)
Dann stimmt die Angabe mit der Koordinatenkarte überein. Ich muss, wie schon erwähnt, mal nach den Koordinaten der 83. in den Reports suchen. Die sollten den Standort verschleiern, für den Fall dass eine Koordinatenkarte beim Feind vorhanden war.
Hier befand sich die amerikanusche Ponton-Spurbahnbrücke bei Barby im April 1945. Sie ist auf den nachfolgenden Luftbildern vom 18.4.45 zu sehen. Satelitenbilder Googlre Earth und KBD MD TPA Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
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