ich habe nochmals recherchiert. Das Bundesarchiv hat eine eigene Webseite zur Zwangsarbeit und verweist auf Bestände im Landesarchiv Sachsen-Anhalt. Hier ist der Link:
Zur Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG soll dort unter dem Aktenbestand I33 etwas zu finden sein - eventuell noch beim späteren VEB Schwermaschinenbau "Karl Liebknecht" (Aktenzeichen I34), der einen Teil der Anlagen, speziell den Betriebsteil Magdeburg-Salbke weitergeführt hat. Heute ist das Betriebsgrundstück weitgehend Brachland, nachdem die DDR-Firma in den 90er Jahren liquidiert wurde (privatisiert, wie es hieß). Aktuelle Bilder sind deshalb nicht möglich. Das trifft auch für die ehemaligen Betriebsstätten in Magdeburg-Buckau zu.
Weitere Suche habe ich nicht angestellt, aber vielleicht kannst Du mit dem Anfang des Fadens weitere Fundstellen ausfindig machen. Ob das Online geht, weiß ich leider nicht. Liebe Grüße Hugo
Hallo nessler, habe mehrmals den Ordner 72, in dem Belgier, Wallonen und Flamen sowie auch belgische Kriegsgefangene aufgeführt werden keine Person gefunden mit dem Namen Omer de Baerdemeker, auch nicht bei Maschinenfabrik R. Wolf, Magdeburg- Salbke welche im genannten Ordner 7 Seiten umfaßt. Habe auch die einzeln aufgeführten Seiten von Flamen und die Listen der Kriegsgefangenen mehrmals durchgesehen. Ergebnis = 0. Werde im Online- Archiv ITS- Bad Arolsen nochmals recherchieren.
Ich wünschte es wäre anders, aber es ist wirklich frustrierend nichts zu finden, vor allem weil wir so weit weg wohnen und nicht selbst in den Archiven suchen können.
Aber ich gebe noch nicht auf :)
Also, wenn ich richtig lese habe ich:
10.9.40, zum Arb Kdo Magdeburg 544/10
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Auf die website mit die Liste Mit Kommando's ist 544/10 R wolf Maschinenfabrik, vielleicht ist das nicht richtig...
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Ich habe auch etwas auf diese site gefunden [URL=https://www.bibliotheca-andana.be/?page_id=255195]https://www.bibliotheca-andana.be/?page_id=255195[/URL]
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Dort gibt es nun 544/10 Magdeburg (350 P.G.) (PG= prisonnier de guerre oder kriegsgefangene), Usine de guerre (Kriegsfabrik).
Auf diese site befindet sich ein weiteres Dokument, das eine Trophäe enthält, die jemand im Lager gewonnen hat.
Wenn ich mich recht erinnere, steht dort auch der Befehl 544/10, also versuche ich nun, die Familie dieser Person ausfindig zu machen, in der Hoffnung, den richtigen Namen der Fabrik zu erhalten.
Ich möchte die Schlussfolgerungen zunächst wie folgt bestätigen:
Dein Großvater kam am 10.9.1940 zum Arbeitskommando 544/10 nach Magdeburg. Dieses Kommando war in der Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG im Einsatz und hat aus 350 Kriegsgefangenen bestanden. Der Einsatz stand nicht in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht (1929 wurde die Haager Landkriegsordnung durch die so genannten Genfer Konventionen erweitert, die durchaus gestatteten, Kriegsgefangene auch gegen ihren Willen zu Arbeiten heranzuziehen, allerdings nur im Hinblick auf eine Verbesserung ihrer Lebenssituation und nur für Arbeiten, die nicht in Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen standen). Deshalb der Vermerk "usine du guerre".
Die Trophäe für den 1. Ehrenpreis im Tischtennis-Wettkampf (Ping-Pong) ist eindeutig an einen Angehörigen des Arbeitskommandos 544/10 gegeben. Etwas mehrdeutig ist der Name des Bootes "La Fuite" ("Die Flucht") - vielleicht hat es Fluchtpläne gegeben? Ebenso ist die Inschrift auf dem Sockel mehrdeutig « Offert de tous cœur PAR SES AMIS WALLONS » ("Von ganzem Herzen angeboten VON SEINEN WALLONISCHEN FREUNDEN").
War eine Fluchtbeteiligung angeboten?
Wer waren die "wallonischen Freunde"? In Magdeburg gab es eine seit dem 18. Jahrhundert bestehende wallonische Gemeinde (Namen wie Gruson, Duvigneau und andere hatten und haben einen guten Klang in Magdeburg). Waren die Freunde Leidensgefährten Deines Großvaters (also Kriegsgefangene) oder gab es Beziehungen zu den Nachfahren der Magdeburger Wallonen?
ce n'est pas grand chose, mais quelques photos du "Verpflegungsanlage Magdeburg in Schönebeck", où votre grand-père a été affecté pour la première fois. Au sud de Magdebourg, à Schönebeck, sur l'Elbe, dans le port de Frohse, se trouve l'un des anciens plus grands sièges de ravitaillement de l'armée, qui peut encore s'enorgueillir d'un parc immobilier très étendu, même si tous les objets, comme les granges à fourrage grossier, n'ont pas été conservés. Cela signifie que l'installation était comparable en taille et en capacité aux principaux bureaux de rations de Halle (Saale), Munich et Münster, par exemple. Les sept bâtiments de stockage restants sont disposés en deux rangées parallèles à l'Elbe. Quatre installations de stockage en silo se trouvent directement sur l'Elbe, tandis que la rangée de bâtiments derrière eux est formée par trois installations de stockage au sol. Celui du sud-est est toujours utilisé. Il est géré par une entreprise agricole. Les autres bâtiments de stockage sont vides. Jusqu'en 1992, toutes les installations de stockage cellulaire étaient utilisées. La propriété ainsi que les bâtiments de stockage sont à vendre.
Ich hoffe, Du verstehst mein französisch - oder lieber Deutsch? Hugo
Ich bin Flämisch und kann beides lesen, aber ich vermute, dass Deutsch für Sie und andere Mitglieder am einfachsten ist. Danke für die Info, eine Frage weniger. War es übrigens dieses Gebäude? Das Bild ist auch aus diesem Forum. Bild entfernt (keine Rechte)
Mir wurde gesagt, dass, wenn er aufgenommen worden wäre, auch das Rote Kreuz davon gewusst hätte. Ich vermute, dass es auch irgendwo eine Meldung geben sollte, eine Bewerbung bei denen ist wegen zu viel Verkehr nicht möglich, also frühestens vor dem 20. September.
Wenn das Arbeitskommando 544/10 stimmt, erscheint es logisch, da das Krankenhaus nicht weit vom Standort der R wolf maschinenfabrik entfernt ist.
Allerdings habe ich auch noch zwei weitere Fotos gefunden und das Chaos ist nun eigentlich komplett. Auf diesen Fotos steht "14 Stalag IIC" auf der Rückseite.
Die mittlere Person in der unteren Reihe sieht meinem Großvater sehr ähnlich, aber wir sind uns nicht sicher. Aber wir sehen keinen anderen Grund, warum dieses Foto in seinem Besitz sein sollte, wenn er nicht da wäre... Zumindest ist es auf der POW-Karte unten nicht erwähnt. Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)
Das Heeresstandort-Lazarett-Gebäude kommt für Kriegsgefangene STALAG XIA nicht in Frage, da ausschließlich für Wehrmacht.... Als Kränkenhaus-Lazarett für Gefangene des STALAG XIA kann nur die Rückführung ins eigene Lazarett in Frage kommen oder ein provisorisches Lazarett für Gefangene in MD in dafür bereitgestellten ehem. Lokalitäten..... Aber welches???
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Das Krankenhausbild ist wahrscheinlich nur ganz allgemein bei den Fotos gelandet. Es war im Bereich der Hitler-Kaserne in Magdeburg und war bis etwa 1994 Standortlazarett der Westgruppe der sowjetischen Truppen in Deutschland. Wie Magado geschrieben hat, war es für Kriegsgefangene tabu. Heute ist das Gebäude Bestandteil der Hochschule Magdeburg-Stendal. Das Gruppenbild stammt aus dem Stalag II C (M. Stammlager II C) in Greifswald und wurde möglicherweise von einem Kriegsgefangenen Belgier (das Lager II C wurde für französische und belgische Kriegsgefangene verwendet) an Deinen Großvater oder an Eure Familie geschickt. Der rote Stempel auf der Rückseite bezeichnet mit der Nummer 14 die Stelle, welche diesen Stempel verwendet hat und das Wort "geprüft" ist praktisch der Genehmigungsvermerk für die Postsendung. Der kleine schwarze Stempel ist vom Fotoatelier in dem das Foto hergestellt ist, die Aufnahme kann von einem Amateurfoto stammen. Wenn der Stempel komplett ist, kann vielleicht noch etwas an zusätzlichen Informationen über die Herkunft des Bildes gewonnen werden.
Zitat von MAGADO-2 im Beitrag #20Aber was sagt uns diese Liste speziell?
Ich hab mal die angebene Seite besucht und es ist wieder ein Puzzelteil. Die Liste gibt Aufschluß darüber welche Arbeits-Kommandos für französische/belgische Fremdarbeiter im Raum MD bestanden, welche Nummer sie hatten und wem sie unterstellt waren. Hier wird deutlich das französische bzw. belgische Fremdarbeiter keine Kriegsgefangenen oder KZ-Insassen waren. Sie konnten sich teilweise frei in der Stadt bewegen und hatten Privatquartiere. Interessant auf dieser Liste ist, das sehr oft die Stadt MD als Arbeitskommando erscheint. Auch hier fehlten Arbeitskräfte.