Bekam heute vom Landeshauptarchiv Stadt Magdeburg die Information, das man weder über das Fremdarbeiterlager noch über den Einsatz der dortigen Inhaftierten in Betrieben uns sonstigen Arbeitsbereich eingesetzt waren Aufzeichnungen hat. Man gab mir die Empfehlung sich an das Stadtarchiv Magdeburg zu wenden.
Da ich wegen des Einsatzes von Kriegsgefangenen in der Buckau R. Wolf AG noch auf ein paar Hinweise zum Kriegsende im Bereich Buckau/Südost gestoßen bin, will ich die hier los werden. Quellenangaben oder weitere Texte stehen leider nicht zur Verfügung.
Im April 1945 wurde auch der Magdeburger Raum Frontgebiet. Während die sowjetischen Truppen die Offensive in Richtung Berlin begannen, rückten die amerikanischen Verbände, ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen, auf Magdeburg vor. Am Mittwoch, dem 11. April 1945, um 17.00 Uhr, wurde in der Stadt Magdeburg durch Sirenensignal angekündigt, dass Panzerspitzen der US-Armee unmittelbar bei Magdeburg vordrangen und abends die Vororte Sudenburg und Stadtfeld erreichten. Durch die Kreisleitung der NSDAP, im Einvernehmen mit den SS-Verbänden und der Wehrmachtsführung, wurde in letzter Minute der Entschluss gefasst, die Stadt Magdeburg zur Festung zu erklären, und es wurden Maßnahmen zur militärischen Verteidigung und für die Vernichtung lebenswichtiger Versorgungseinrichtungen getroffen. Im Stadtteil Buckau wurden vor den Toren des Konzerns Buckau R. Wolf Panzersperren mit Stacheldraht und umgestürzten Straßenbahnwagen errichtet und von einer Einheit des Reichsar-beitsdienstes zwei 8,8 cm Flakgeschütze an der Salzstraße und neben dem Straßenbahndepot in Stellung gebracht. Am 12. April stießen einige US-Panzer bis zum Werk Salbke vor und es wurde von amerikanischen Truppen besetzt. Die Kriegsgefangenen wurden befreit. Ein Teil der militärischen Kriegsgefangenenbewachung wurde entwaffnet und gefangen genommen, der andere Teil ergriff die Flucht. Die deutschen Arbeiter und Angestellten wurden nach Hause geschickt. Durch Artilleriebeschuss während der Kampfhandlungen erfolgte die Zerstörung weiterer Gebäude des Betriebes. Den größten Teil der Zerstörungen Betrieben des Konzerns besorgten deutsche Einheiten in diesen Tagen noch selbst. So warfen deutsche Flugzeuge am 14. April in den frühen Morgenstunden Bomben auf die zum Konzern gehörende Maschinenfabrik Otto Gruson und auf das Werk Salbke. Ferner sprengten ebenfalls deutsche Kräfte am gleichen Tage in den Abendstunden einen in der Nähe des Betriebsteils Salbke auf dem Verschiebebahnhof stehenden Munitionszug. Durch die gewaltige Detonation der 17 mit brisantem Sprengstoff beladenen Güterwagen wurde das Ausmaß der Zerstörung dieses Werkes auf über 70 Prozent erhöht. Am 17. April setzten sich die Panzer der US-Armee infolge des militärischen Widerstandes deutscher Truppen vom Werk Salbke ab und gingen bis zum Bahnhof Magdeburg-Südost zurück. Dann begannen von 10.30 Uhr bis 17.00 Uhr schwere Fliegerangriffe und starker Artilleriebeschuss auf Magdeburg, wodurch noch 3000 Wohnungen in der Stadt zerstört wurden. Im Werk Buckau waren noch etwa 200 Menschen zurückgeblieben, die sich in Anbetracht der laufenden Angriffe nur noch in den Luftschutzbunkern aufhielten. An diesem Tage wurde auch gegen 12.00 Uhr durch schwere Bombentreffer der Stolleneingang eines Luftschutzbunkers im Werk Buckau zerstört und dabei noch 3 Betriebsangehörige getötet. Am Abend des 17. April betraten gegen 22.00 Uhr die ersten Soldaten der US-Armee den Luftschutzbunker im Werk Buckau. Der Ausstieg aus dem Stollen war aber erst am anderen Morgen um 9.00 Uhr für die Betriebsangehörigen gestattet. Das Verwaltungsgebäude des Konzerns, das sich in diesem Werkteil befand, wurde mit amerikanischen Truppen belegt.
Na ja ich weiß nicht so recht. Teile dieses Textes sind wohl Wikipedia entnommen andere wieder nicht. Schade das wir nicht eindeutig die Quellen ermitteln können, denn der Text hat inhaltlich doch Ecken und Kanten nach meinem Kenntnisstand."Am Mittwoch, dem 11. April 1945, um 17.00 Uhr, wurde in der Stadt Magdeburg durch Sirenensignal angekündigt, dass Panzerspitzen der US-Armee unmittelbar bei Magdeburg vordrangen und abends die Vororte Sudenburg und Stadtfeld erreichten." Am 11.04. schon in Stadtfeld und Sudenburg? "Am 12. April stießen einige US-Panzer bis zum Werk Salbke vor und es wurde von amerikanischen Truppen besetzt."....."Am 17. April setzten sich die Panzer der US-Armee infolge des militärischen Widerstandes deutscher Truppen vom Werk Salbke ab und gingen bis zum Bahnhof Magdeburg-Südost zurück." Erfolgreicher deutscher Widerstand im Endkampf um MD? "Am Abend des 17. April betraten gegen 22.00 Uhr die ersten Soldaten der US-Armee den Luftschutzbunker im Werk Buckau." Buckau liegt weiter innenstädtisch hier aber Erfolg durch die Amerikaner. Es kann ja alles so gewesen sein nur hatte ich es nicht so im Hinterkopf.
Das ist auch so ein Punkt den ich mir immer nicht so vorstellen kann. Normalerweise heißt doch in dieser Situation die Parole "Rette sich wer kann" "Die deutschen Arbeiter und Angestellten wurden nach Hause geschickt." Aber nein. Ich habe das schon öfter gehört, das in dieser Zeit weitergearbeitet wurde ohne aus dem Fenster zu schauen. Erklären läßt sich dieses Phänomen ganz einfach. Wer arbeitet ist nicht abkömmlich!! Kann nicht an die Front!
Aus Wikipedia ist in meinen paar Bewerkungen nichts entnommen, es ist eher umgekehrt so, dass Wikipedia auch aus "meinen" Quellen geschöpft hat. Keine von mir benutzte Quelle war jünger als von ca. 1980. Ich denke aber, dass noch andere Quellen Mosaiksteinchen liefern können. Wie war es denn mit den Arbeitern von Fahlberg-List. Haben die auch an ihren Arbeitsplätzen ausgeharrt? Oder, was passierte im Reichsbahnausbesserungswerk? Irgendwann sind die Amerikaner dort doch auch aufgetaucht. Sie müssten beim Vorstoß der Panzer bis zum Werk Salbke doch auch gesehen worden sein - und ebenso beim Rückzug bis zum Bahnhof Süd-Ost. Welche US-Truppen waren denn noch in der Stadt oder ihrer Nähe, wenn auch nur in Aufklärungsunternehmungen (bei Vermeidung von Kampfhandlungen)? So hat doch die überraschend schnell vom Rhein an die Elbe gekommene 2nd Armored Division am 11. April bei chönebeck die Elbe erreicht und dann die 83. ID beim Ausbau des Brückenkopfes Barby (Truman Bridge) unterstützt. Andererseits gab (und gibt) es für viele Details, die "unverrückbar" als fest und richtig bekannt sind auch Korrekturren (manchmal auch nicht). Oder wie war das mit dem berühmten Foto von der Aufrichtung der Fahne auf dem Reichstag? War denn die erste Begegnung amerikanischer und sowjetischer Truppen tatsächlich am 26. April 1945 bei Torgau? Das Foto mit den händeschüttelnden Befehlshabern der First United States Army und des Befehlshabers der 5. Gardearmee der 1. Ukrainischen Front stammt vom 30. April 1945. In amerikanischen Berichten gab es aber bereits Schilderungen über Truppenbegegnungen am 25. April 1945 um 11.30 Uhr an der Elbe bei den Dörfern Leckwitz und Kreinitz zwischen First Lieutenant Albert L. Kotzebue (US 69th ID) und Oberstleutnant Alexander T. Gardiew (175. Schützenregiment).
Es bleibt wohl noch viel dem Zufall überlassen, um Details und Zusammenhänge zu finden oder Widersprüche und Fehler aufzuklären und zu beseitigen. Wichtig ist, glaube ich das Sammeln von Informationen und dann halt zu probieren, ob und wie etwas zusammenpasst - ein echtes Puzzlespiel, bei dem nur mehrere Spiele in einer Kiste zusammengemischt sind und eine ganze Menge einzelner Teilchen fehlen.
Hugo, ich bin doch bei dir! Ich sehe es doch genau so. Jedes Mosaiksteinchen ist ein Schritt weiter. Da mich aber die Gnade der späten Geburt ereilt hat kann ich hier nur das glauben was mir erzählt wird. Da ich aus o.g. Gründen nicht dabei war. Ein relativ seriöses Mittel um etwas zu hinterfragen ist und bleibt Wikipedia. Das die Texte dort von dir sind bzw. aus deinen Quellen konnte ich ja nicht wissen da gar keine Quellen in deinem Text benannt waren. Hier für unsere Zwecke würde ja reichen wenn du vielleicht nur dahinter schreibst das es dir ein Zeitzeuge erzählt hat oder das du es selbst erlebt hast oder oder oder. Ohne Name Adresse nur um solche Aussage einordnen zu können. Wenn dann in einer ZZ-Aussage steht das z.B. die Amis in Salbke zurückgeworfen wurden oder das Einheit XY am 11.4. schon in Stadtfeld war dann sind das keine Mosaiksteinchen sondern kleine Diamanten!! Gewiss ist das mit mit den Tatsachen so eine Sache. ZZ die sich nur noch an schöne Details erinnern und Tatsachen die von ganz oben geklittert wurden sind ja bekannt. Also nochmals nicht falsch verstehen, grundsätzlich bin ich bei dir. Manchmal entstehen durch solche Sachen auch wunderbare Gespräche, wo plötzlich Sachen ans Licht kommen die man vorher nicht für möglich gehalten hat. Aber zurück zu deinen Fragen: Wie war das im RAW oder bei Fahlberg? Natürlich muß die Belegschaft, wenn sie denn auf Arbeit waren etwas mitbekommen haben. Kann dazu im Forum jemand etwas sagen?
Also, Salbke-Westerhüsen am 11.4.45 stimmt bedingt... Stadtfeld und Sudenburg keinesfalls am 11.4.45. Das hatte ich bereits im Buch deutlich herausarbeiten können.
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Ja, natürlich... Forschung hört nie auf...und es kommen immer neue Sachen ans Licht. Nur muss man aufpassen. Ich habe etliche Berichte von ZZ die einiges durcheinanderbrachten... Aus DDR-Zeiten....
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Zitat von MAGADO-2 im Beitrag #43Ja, natürlich... Forschung hört nie auf...und es kommen immer neue Sachen ans Licht. Nur muss man aufpassen. Ich habe etliche Berichte von ZZ die einiges durcheinanderbrachten... Aus DDR-Zeiten....