Nur mal ganz kurz - ich will mich nicht rechtfertigen oder belehrend wirken. Ich weiss doch auch nicht, was wann an welcher Ecke passiert ist. Mein Anliegen ist es lediglich, wenn ich auf meinem Weg der Suche nach irgendwelchen Fakten oder Ergänzungen etwas finde, von dem ich nicht wissen kann, ob es neu und richtig oder eine olle schon zehnmal durchgekaute Kamelle ist, dass ich es dann einer sachlich-fachlich interessierten Diskussion zur Verfügung stelle. Ein bisschen Fleisch muss allerdings an den Knochen dran sein.
Nur mal kurz zu einer Überlegung von mir, sie betrifft den Luftschutzbunker auf dem Werksgelände von Buckau R. Wolf im Werk Buckau. Wenn da drei Amis am halbverschütteten Eingang auftauchen, hoffen die im Bunker Überlebenden, dass diese nun nicht erstmal Handgranaten in den Bunker werfen (oder so ähnlich). Sie wissen auch nicht ob und wieviel an Menschen und Waffen vor ihrem Bunker aufgefahren ist. Wenn also jemand befiehlt, eine Nacht im Bunker zu bleiben, dann wird dem bestimmt Folge geleistet. Dass sie am nächsten Morgen lebend und unbehelligt herausdurften, bleibt in ihrem kollektiven Gedächtnis bestimmt erhalten und ich denke: auch das Datum! Ein Irrtum ist nur in Sachen Zeitpunkt des Auftauchens der Amis möglich. Immerhin ist es im April bereits recht früh dunkel, so dass das Tageslicht kein guter Maßstab für die Uhrzeit ist und 22.00 Uhr auch "geschossen" sein kann. Dass die Amis keine Lust hatten, eine ihnen unbekannte Zahl Bunkerinsassen in der Nacht frei laufen zu lassen, ist sehr wahrscheinlich und nachvollziehbar. Ebenso nachvollziehbar ist es, dass den eingesperrten die Zeit lang wurde und es ihnen bis zur Genehmigung des Herauskommens "ewig" vorkam.
Auch mit den Panzern im Werk Salbke ist die "Erklärung", dass sie das Werk "besetzt" haben möglicherweise eine der Situation geschuldete Sache. Es war ja allgemein die Situation, dass man vielfach nach weissen Tüchern suchte und hoffte, damit individuell von einem Moment zum anderen in ein neues friedliches Land zu kommen. Da reichte zur Besetzung schon ein Panzer. Nach der Wirkung der Propaganda waren es ja die humanen Westalliierten, in deren Schutz man sich begeben wollte, und nicht die kinderfressenden mongolischen Horden, die ja auch nicht weit weg waren.
Mal so viel. Wenn ich wieder mal was finde, stelle ich es an passender Stelle ein. Sollte es nichts taugen, kann es doch zurück in den Orkus.
Ich möchte zu dem Hin und Her nur noch einen Zeitzeugenbericht erwähnen. Der ZZ war zu der Zeit 8 Jahre alt und mit seiner Mutter schrittweise aus der Evakuierung in der Altmark in Richtung Magdeburg zurückgekommen, wo der Vater im Polizeieinsatz war (Feuerwehr). Die Wohnung in Cracau war noch intakt. Auf dem Weg nach Magdeburg machten Mutter und Sohn in Olvenstedt Zwischenstation bei Oma und Opa. Die beiden alten Herrschaften waren im dauernden Widerstreit miteinander: kam eine deutsche Krad- oder Rad-Patrouille durchs Dorf gesaust, holte Opa das Bettlaken vom Fenster zurück, das dann genau wenn ein amerikanischer Panzer oder Jeep zu sehen war, von der Oma wieder herausgehängt wurde. Passiert ist den vier Beteiligten an diesem Tag oder auch später nichts mehr.
Solche ähnlichen Angaben kenne ich auch. Ursache, die Amis müssen mindestens zweimal in Olvenstedt gewesen sein. In den After Action Reports ist auch davon zu lesen.
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Da werden solche, ich nenn sie mal, amerikanischen Rückzüge zum Eigenschutz, um Luftwaffe oder Ari einzusetzen von ZZ schnell als deutsche Erfolge gedeutet.
Mein Alter Herr wusste vor Jahrzehnten zu berichten: Als die ersten U.S.-Truppen auf die Stadt vorrückten, sattelte ein todesmutiger Magdeburger sein Zweiradgespann und fuhr ihnen entgegen. Der Beiwagen war schwer beladen mit aufmunitionierten Magazinen. Um seinem Hals hing ein StGw44. Ein paar Salven reichten aus, um die Angreifenden zu stoppen. So versuchten sie ihr Glück bei einem anderem Stadtteil. Doch auch hier wurde jener Unbekannte präsent, schoss und schoss und erzwang so erneut ihren Rückzug. Angeblich soll er so 24 Stunden Magdeburg verteidigt haben, bis sein Munitionsvorrat aufgebraucht war...
kann ich mir schwer vorstellen, dass ein Einzelner einen herannahenden Gegner (hier amerikanische Einheiten) 24 Stunden Widerstand geleistet haben soll, und das in jeweils verschiedenen Stadtteilen. Mythos oder Wahrheit!!!!!
Meine im Buch verarbeiteten ZZ Berichte von Sudenburg-Ecke Kroatenweg-Endstelle der Straßenbahn sind auch sehr detailliert, die berichten aber keine heroischen Handlungen, trotz vieler Schusswechsel....
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auch wenn es sich auf den ersten Blick wie eine Räuberpistole liest, was Opa Bruno zuletzt hier eingestellt hat, so würde ich nicht gleich alles ins Reich der Fabeln und Märchen verweisen. Einen realen Kern kann die Geschichte in meinen Augen schon haben. Vielleicht gab es doch ordentlichen Feuerzauber an der einen oder anderen Stelle bzw. der ,,Einzelkämpfer" war nicht allein. Ob allerdings ein einzelner Kämpfer solange die Front halten kann, da schleichen sich bei mir auch Zweifel ein. Zumindest standen den Amerikanern Artillerie und Panzer zur Verfügung. Mal sehen. Vielleicht kann ja Opa Bruno noch etwas mehr dazu schreiben.
Ich selber kenne einen solchen Fall auch, der sogar von den Amis geschildert wurde. Am Hauptbahnhof hatte sich ein alter weißhaariger alter Mann oben auf den Bahnsteigen im Bereich Kölnerplatz verschanzt und die Amis von dort im Schach gehalten bis seine Munition ausging. Der alte Mann wurde dann getötet. Das Ganze soll etwa eine Stunde gedauert haben...in der Nacht vom 17. zum 18.4.45.
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