Hallo Spusu MD. Gebe mir Mühe wahrheitsgetreu zu bleiben. Nun mal zu den Russen, die Du als Sowjets bezeichnest. Den Ausdruck kannten wir nicht und es gab später endlose Diskussionen in der Schule ob es die russische oder sowjetische Sprache ist. Das Fach hieß Russisch und selbst unser Stabschef vom 1.MSR Oranienburg , wo ich von 1957 bis 1959 als Verkehrsregler diente, sagte: Morgen machen wir mit den Russen Stabsübung und du fährst mich mit der M 72. Er war Panzerleutnant im 2. Weltkrieg und sagte unter uns : Ohne Die amerikanischen Fahrzeuge wäre der Russe nicht über die Oder gekommen. In Magdeburg fuhren die Russen bis ca. 1950 ausschließlich amerikanische Fahrzeuge, außer den Vorkriegs LKW ZIS 5 mit Holzführerhaus und Holzkotflügel als Krankenwagen. Für die Bevölkerung war das beim Einmarsch der Russen sehr verwirrend, da sie doch diese Fahrzeuge vom Typ Willys Jeep, Dodge, Chevrolet und Studebaker bisher beim Ami gesehen hatte. Der erste russische Allrad LKW war der ZIS 151 und der kam ab 1950. Und selbst die ersten russischen Flugzeuge auf dem Flughafen Süd waren amerikanische und auch das hochoktanige Benzin in Fässern mit englischer Aufschrift. Hauptfahrzeug der Russen zum Organisieren war der Panjepferdewagen und wenn der kam wurden alle Türen verschlossen.
Ja Henning, das mit den berühmt, berüchtigten Panjewagen das erzählte mein Großveter immer wieder. Ein Kulturschock als diese Dinger in langer Schlange die Sudenburger Wuhne entlang kamen als es zum Besatzerwechsel 1945 kam. Diese Gefährte mit ihren Besatzungen waren so ganz anders als das was man von den Amerikananern gewohnt war und erst recht von der deutschen Wehrmacht. Es waren ja im Sommer1945 keine Kampfeinheiten mehr die da entlangzogen sondern eine bunte Mischung von dem was die Rote Armee zu bieten hatte. Auf der Westseite MD`s wohlgemerkt. Im Osten sah es im Mai möglicherweise anders aus. Aber da wir gerade bei Fahrzeugen sind, mir ist nur ein Bild bzw. zwei, jedoch vom selben Ort erinnerlich wo deutsche Panzer in MD zu sehen sind. Das ist in der Schönebecker Strasse. Wie wir alle wissen war das mit dem fotografieren und den Kameras so eine Sache. Schnell war man dafür in einer Zelle. Aber du als aufmerksamer Beobachter kannst da sicherlich weiterhelfen. Gab es damals in deinem Erlebnisgebietsgebiet deutsche Panzer oder aber Panzerwraks.
Hallo Spusu, ich kann mich an einen deutschen Panzer nicht erinnern. Ausser die Panzer IV von Krupp Gruson noch in roter Rostschutzfarbe beim Einfahren auf der Strecke Betrieb 11, Salbkerstr., Leipziger Chaussee, Rast und Kontrolle Ecke Neptunweg und zurück über Am Hopfengarten bis Ascheberg und dahinter wieder in Betrieb 11 zum Aufspritzen der Tarnfarbe und dann nach Königsborn ins Heereszeugamt zur Endmontage. Bei Schusswechsel sind wir immer abgehauen was den Führer not amused hätte. Ausser die Zerstörung der Flugzeuge auf dem Flugplatz die wir von 1 km Entfernung beobachteten, aber da war keine Gegenwehr.Bei der Einnahme des Krupp Werkes so ca. 18.4. sollen amerikanische Panzer vor Ort gewesen sein, wir hörten nur die Kettengeräusche und Schüsse. Danach habe ich erst wieder Panzer T 34 gesehen am 17.6.53. Einen am Polizeipräsidium gegenüber Eicke von Repkow und einen am nächsten Tag im Krupp Werk nahe Betrieb 13 Mühlenbau. Präsent war der Ami in MD vor allem mit den schnellen 3 Achs Panzerwagen Greyhond M 8.
Mein Lehrgeselle, der bis zum Schluss im Panzerbau war, erzählte von Panzersperren in Buckau aus Restteilen der Produktion. Habe ich selber nicht gesehen.
Ich habe Beiträge von hier in die Roubrik Waffentechnik umkopiert. Die Roubrik Kriegsende Magdeburg Süd 11. April 1945 gegen 17 Uhr sollte diesem Thema vorbehalten bleiben.
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