Neu für uns war, dass wir keine Umwertung mehr hatten, unser altes Malsi-Gerät war außer Dienst gestellt worden und unsere Besatzung gehörte nun zur Bedienung des Kommandogerätes40. Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir unser Kommandogerät nach neuen Zielpunkten ausrichteten. Die Kirchtürme von Zielitz, farsleben und Mose dienten als Übungspunkte. Andere Dinge sind mir leider aus dem Gedächtnis entschwunden. Durch den Wechsel zum Kommandogerät kam viel Neues auf uns zu, denn der Einsatz hier erforderte eine erneute gründliche Ausbildung. Es war auch sonst vieles neu in der Großbatterie. Zwischen August und Oktober1944 begann dann eine Welle amerikanischer Tagesangriffe auf die Magdeburger Rüstungsbetriebe, die große Schäden verursachten. Dennoch aber gelang es ihnen nicht, den Ausstoß an Waffen und Munition zu beeinträchtigen, im Gegenteil, trotz der forcierten Angriffe wuchs die deutsche Rüstungsproduktion noch an. Der erste große Angriff in dieser Periode erfolgte am 5.August mit dem Schlag der 8.US-Air-Force auf die Brabag, auf die Junkers-Werke im Norden auf die Kruppwerke im Süden Magdeburgs. Beim Angriff auf den Norden Magdeburgs wurden große Teile der Neustadt zerstört. Insgesamt starben an diesem Tag 881 Menschen im Bombenhagel. Das war es auch, was uns motivierte, an unseren Geschützen alles zu geben, um die Bomber am gezielten Bombenabwurf zu hindern. An diesem Tage zeigte sich auch zum ersten Mal die volle Wirkung der neuen Flakstruktur. Es gelang uns, nachweisbar 16 Boeing B-17 „Fortress II“ abzuschießen. Die Amerikaner müssen von dieser Flakkonzentration völlig überrascht worden sein, denn immer wieder neue Bomberpulks flogen in das konzentrierte Feuer unserer Batterien. Wir hatten zwar den Angriff nicht verhindern können, hatten aber den Angreifern spürbare Verluste zugefügt. Wir sahen das damals so: Wir hatten ihnen damit gezeigt, dass sie nicht ungestraft Bomben auf Frauen und Kinder werfen konnten. Aber anderenfalls nahmen auch die Amerikaner diese Verluste nicht stillschweigend hin. Sie zeigten uns ebenfalls, was sie drauf hatten und zwar schon beim nächsten Angriff am 16.August. So heiß der Juli auch gewesen war, der August wurde noch heißer. Es war der heißeste August unseres Jahrhunderts mit einer Durchschnittstemperatur von 21,6 Grad Die Tageswerte lagen schon seit Wochen kaum unter 30Grad Celsius. Wir standen nur noch in Turnhosen an unseren Geschützen und Geräten. Auch dieser Tag begann mit brütender Hitze. Wir hatten schon seit 11Uhr vormittags Alarm, ohne dass sich etwas tat. So kam der Mittag heran und unser Batteriechef schickte uns einzeln oder zu zweit zur Küche, um Essen zu fassen. Es gab an diesem Tage Makkaroni mit Gulasch, eines meiner Lieblingsgerichte. Da wir in einer festen Stellung lagen, aßen wir nicht aus Kochgeschirren, sondern von Tellern. Ich hatte mit einem Kumpel, der von der 10,5-cm-Nachbarbatterie zu unserem FuMG abgestellt worden war, unser Essen bekommen und gingen nun mit ihm, den vollen Teller vorsichtig in der Hand balancierend, über den Lattenrost zurück zu dem in etwa 200 Meter Entfernung liegendem Kommandogerät. Wir hatten nur unsere Turnhose an und den Stahlhelm auf dem Kopf. Plötzlich hinter uns Motorengeräusche! Wir drehten uns flüchtig um und sahen eine kette Tiefflieger von Westen her auf uns zukommen. Der flüchtige Blick sollte uns zum Verhängnis werden, wenigsten meinem Nachbarn. Wir sprachen nämlich die drei Flugzeuge als deute FW190 an und erkannten nicht, dass es sich um die der FW190 im Anflug sehr ähnlichen US-amerikanischen Jäger Repunlic P-47 „Thunderrbolt“ handelte. Als deren Bordkanonen und MG’s losknatterten, erkannten wir unseren Irrtum und suchten blitzschnell Deckung. Ich ließ meinen Teller fallen und verschwand in dem schmalen und flachen Kabelgraben, der neben dem Lattenrost herlief. Wie ich in das Ding hineingekommen bin, wusste ich hinterher nicht mehr zu erklären. Normalerweise ist es unmöglich, darin Deckung zu finden. Und dann zischten auch schon die Geschosse an uns vorbei, dort, wo sie auftrafen, kleine Erdfontänen hochwerfend. Meinen Nebenmann, der nicht schnell genug reagieren konnte, hatte es noch auf dem Lattenrost erwischt, er hatte ein Geschoss genau in den Rücken bekommen. Es war der erste Kamerad, der direkt an meiner Seite fiel. Seinen Namen kannte ich nicht, er war aus einer anderen Schule und einer anderen Stadt. Trotzdem ist es mir sehr nahe gegangen, schließlich hätte es mich genau so erwischen können, denn es war reiner Zufall, dass die Geschoßbahn nicht einen halben Meter daneben über den Kabelgraben gegangen sind. So dicht liegen im Kriege Leben und Sterben nebeneinander. In der Batterie rührte sich während des gesamten Angriffs nichts erst als die Tiefflieger im Abflug waren, schoss unser Fla-MG, bedient von unserem Zugführer, recht lendenlahme hinterher. Ich hatte gerade unseren Kommandostand erreicht, als die zweite Welle von Tieffliegern heran war. Diesmal wurden sie mit gut gezieltem Nahfeuer unserer Geschütze empfangen und drehten schleunigst ab. Ich zitterte noch an allen Gliedern, als ich meine Meldung abgab. Unser Batteriechef hatte Verständnis für den Jungen, der gerade so dem Totengräber von der Schippe gesprungen war und schickte mich erst einmal nach unten in den Nachrichtenbunker; um mich zu beruhigen. Ich kann getrost gestehen, dass ich mich keineswegs als Held gefühlt, sondern barbarische Angst ausgestanden habe. Kurz danach kamen die Bomber und flogen einen erneuten Angriff auf Neustadt mit den Junkers-Werken und die Brabag. Wieder schlug ihnen ein wirkungsvolles Abwehrfeuer entgegen mit mehreren Abschüssen, an denen auch unsere Batterie beteiligt war. Doch diesmal waren die Amerikaner gewappnet. Nachdem die Tiefangriffe keine Wirkung gezeigt hatten, luden sie nun einen Bombenteppich über unsere Stellung ab. Gott sei Dank, war er schlecht platziert. Die Eisenbahnbatterie bekam überhaupt nichts ab, unsere Batterie wurde zwar getroffen, aber alle Bomben gingen zwischen den Geschützen nieder, die durch die hohen Erdwälle geschützt waren, verursachte also kaum Schäden. Auch in unserer unmittelbaren Nähe schlug eine der Bombe ein und überschüttete uns mit einem Splitterregen. Nur gut, dass wir unsere Stahlhelme trugen. Dennoch wurden einige von uns getroffen und trugen mehr oder weniger schmerzhafte Verletzungen davon. Einer der Splitter streifte mein rechtes Knie und riss eine heftig blutende Wunde, die aber nicht sehr tief war. Während des Alarms musste ich mit einem Notverband auskommen. Schmerzen hatte ich überhaupt nicht, wir waren mit der Abwehr der angreifenden Bomber viel zu sehr beschäftigt, als dass in dieser Situation Platz für andere Gedanken gewesen wären. Nach dem Angriff bestand unser Sanitäter darauf, dass ich mich in Wolmirstedt im Lazarett vorstellen sollte, weil er Splitterverletzungen an Gelenken gern richtig behandelt wissen wollte. Der dortige Arzt ließ mich zwar fachgerecht verbinden, meinte aber, das wäre nur ein Kratzer, der nicht einmal meine Dienstfähigkeit beeinträchtigen würde. Vom Infanteriedienst befreite er mich allerdings für zwei Wochen. Das war schließlich auch schon was. Übrigens ist mir zwanzig Jahre später doch noch ein kleines Splitterchen aus dem Fuß herausoperiert worden, das bis dorthin gewandert war. So unrecht hatte also unser Sani nicht gehabt. Am Ende dieses Tages waren wir stolz auf uns, hatten wir uns doch unserer Meinung nach achtbar geschlagen. Aber bei mir kamen ganz im Stillen Zweifel auf, ob etwas Heldenhaftes sei, Zweifel, die ich allerdings schnell wieder zur Seite wischte. Dabei spielte sicher auch eine Rolle, dass unser Batteriechef verkündete, dass wir mit unserem Einsatz im August die Bedingungen für das Flakkampfabzeichen erfüllt hätten und er uns nun zu dieser Auszeichnung einreichen wolle. Doch erst im November haben wir es erhalten. Kurz darauf erhielt ich Wochenendurlaub. Ich konnte am Sonnabend nach Dienstschluss die Batterie verlassen und musste am Montag zu Dienstbeginn wieder zurück sein. Als ich am Nachmittag über unseren Hof ging, traf ich auf Ruth, mit der ich so lange nicht gesprochen hatte. Ich grüßte höflich und sie grüßte entgegen allen meinen Erwartungen freundlich zurück. Das betrachtete ich als Wink des Schicksals und ging in die Offensive, indem ich sie für den Sonntag ins Kino einlud. Zu meiner Überraschung sagte sie zu. Am Sonntagnachmittag gingen wir, vertraut wie in alten Tagen, in die Stadt und klapperten, wenn ich mich nicht irre, wohl an die drei Kinos ab. Zwei davon waren die alten Flohkisten auf dem Breiten Weg, das dritte aber waren die Kammer-Spiele als gehobene Preisklasse. Ich glaube nicht, dass uns die Filme viel interessiert hatte, denn neben der alten Vertrautheit war da ganz plötzlich noch etwas anderes. Jedenfalls saßen wir die ganze Zeit über Hand in Hand. Ich war aufgeregt, wie noch nie zuvor. Nach den Filmen bummelten wir langsam nach Hause. Unser Weg führte uns durch die Goetheanlagen. Auf einer Bank zwischen der Kaiser-Friedrich- und der Schillerstraße saßen wird eine ganze Weile wieder Hand in Hand. Es war ein lauer Spätsommerabend und der Vollmond stand am Himmel, genau so, wie es immer in kitschigen Liebesromanen beschrieben wird, doch hier war es Realität. Ich fühlte, dass Ruth auf etwas wartete und ich wusste , dass ich etwas tun müsste -aber ich traute mich einfach nicht, sie in den Arm zu nehmen und zu küssen. An weiter gehende Dinge dachten wir ernsthaft ohnehin nicht, obgleich die Phantasie voll davon war. Schließlich gingen wir weiter, ganz langsam, fast zögerlich, denn wir wollten die Schönheit diese Abends so lange wie möglich festhalten. Ich hatte den Arm um ihre Schulter gelegt und sie kuschelte sich eng an mich an. Doch einmal ist der längste Weg zu Ende und wir standen vor unserer Haustür in der Immermannstraße 26. Sollte diese Gelegenheit nun endgültig vorbei sein? „Nein“, dachte ich und fasste meinen ganzen Mut zusammen, nahm Ruht in die Arme und küsste sie auf den Mund. Sie hielt ganz still, aber ich löste mich schnell wieder von ihr, von meinem eigenen Mut überrascht. Doch das Eis war gebrochen. Es war vollbracht! Glücklich gingen wir Hand in Hand über den Hof, Ruth ins Seitenhaus, ich ins Hinterhaus. Es war der erste Kuss in meinem Leben, den ich einem Mädchen gab. Ich glaube, ihn vergisst man nicht, so lange man lebt. Als ich die Tür zum Treppenaufgang in unser Hinterhaus öffnen wollte, erschrak ich doch, denn mein Vater stand da im Dunkeln. Ob er auf mich oder auf den Fliegeralarm gewartet hatte, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls fragte er mich lächelnd: „Du hast wohl die Ruth geküsst?“ Als ich verlegen rumstotterte, sagte er nur: „Geh nach oben, schau in den Spiegel und wische dir den Lippenstift ab“: Na, das war es dann- meine Eltern wussten Bescheid, dass die alten Beziehungen zu Ruth wieder hergestellt worden waren und zwar nun auf höherer Ebene. Das alles ist nun über ein halber Jahrhundert her, doch die Zeit der ersten Liebe ist etwas selten Schönes, die man sich wohl für immer im Gedächtnis bewahren sollte. Leider endete auch dieser Abschnitt nicht glücklich für uns. Schuld daran war ausschließlich ich selbst. Das kam so. Ruth schrieb mir natürlich und damit begann das Unglück. Sie war ein sehr hübsches Mädchen, aber ihre Rechtschreibekünste waren das krasse Gegenteil. Dieser erste Brief nun fiel meinen Stubengenossen in die Hände. Ihr Spott glich einem Spießrutenlaufen und das verletzte meinen Stolz. Ich bat Ruth im nächsten Brief, doch etwas sorgsamer mit der Grammatik umzugehen. Sie gab sich zwar Mühe, aber es war immer noch katastrophal. Da man in einer solchen engen Gemeinschaft, wie wir es Darstellten, auf die Dauer nichts verstecken kann, ging das Spießrutenlaufen von vorn los. Der zartfühlendste Kommentar hörte sich etwa so an: „Achims Doofe hat wieder geschrieben.“ Wäre ich nun wesentlich reifer gewesen, hätte ich ja gewusst, wie man da zu reagieren hat, jedenfalls niemals auf Kosten seines Partners. Aber ich war nicht reif genug. So schrieb Ruth nun einen recht groben Brief. Sie war beleidigt und brach jede Verbindung mit mir wieder ab. Im nachhinein konnte ich es ihr nicht einmal sehr verübeln, denn ich hatte mich wirklich wie ein unreifer Flegel benommen. So blieb die Erinnerung an den ersten Kuss meines Lebens und das Erlebnis der zarten Liebesgefühle aus dieser Beziehung zurück. Nach dem Kriege habe ich sie völlig aus den Augen verloren und weiß auch nicht, was aus ihr geworden ist. Es war die Zeit, in der ich mich im Urlaub nicht mehr in erster Linie mit meinen alten Spielkameraden traf, mit Ausnahme von Heinz Federhoff und Gerhard Scholz. Die anderen waren meist jünger und ich fand keinen richtigen Kontakt mehr zu ihnen. Die Erlebnisse in diesem ersten halben Jahr im Kriegseinsatz hatten uns doch sehr viel reifer werden lassen, als es unserem Alter entsprach. So suchte ich nach dem Debakel mit Ruth nun auch wieder Kontakt zu anderen Mädchen unserer Straße auszubauen, die durch meine Einberufung im Januar so abrupt unterbrochen worden waren. Von all den Mädchen wurde nun Lilo Hesse aus unserem Nachbarhaus meine neue Brieffreundin. Sie war sehr interessiert daran, mit einem Soldaten in Briefwechsel zu treten und ich brauchte zum Trost ein neues Mädchen. Es entstand zwar keine Liebesbeziehungen zwischen uns, dafür aber eine echte Freundschaft. Wir vertrauten uns in unseren Briefen alle unsere kleinen Sorgen an. Ich berichtete, was es Neues in „Peters Nachtlokal“ gegeben hatte und sie berichtete von den Ereignissen in der Immelmannstraße. Da Lilo ein einwandfreies Deutsch beherrschte, fand dieser Briefwechsel auch Gnade vor den Augen meiner Kameraden. Eigentlich hätte ich ja auf deren Meinung pfeifen müssen, aber man konnte sich schlecht aus einer Gemeinschaft ausklinken, mit der man auf Tod und Leben verbunden ist. Ende August 1944 meldete sich endlich auch wieder meine Kriegmarine und zwar die Aufnahmekommission für die Seeoffiziersbewerber. Sie beorderte mich zu einem Aufnahmelehrgang nach Glücksburg an der Flensburger Förde. Der gesamte Lehrgang unterstand der Marine-Kriegsschule in Flensburg-Mürwik. Natürlich stellte mich mein Batteriechef sofort frei -für künftige Offiziere hatte er etwas übrig- und so reiste ich dort Anfang September an. Ich fuhr erst nach Hamburg und unternahm einen kurzen Abstecher nach St. Pauli. Viel war nach den großen Angriffen auf Hamburg im Sommer 1943 von der alten Schönheit nicht mehr viel zu sehen, aber die „Dame vom horizontalen Gewerbe“ waren dafür noch in „alter Schönheit“ da. Die Weiterfahrt nach Flensburg verlief über Neumünster, Rendsburg und Schleswig. Bemerkenswert die große Eisenbahnbrücke, die bei Rendsburg über den Nord-Ostsee-Kanal führt. Dieses Bauwerk hinterließ bei mir einen so tiefen Eindruck, dass ich dieses Bild, das sich mir damals bot, noch heute, also über fünfzig Jahre später, fest im Gedächtnis habe. Rechts von uns in Fahrtrichtung tauchte sie auf. In einem großen Bogen fuhr der Zug mit einer Steigung auf sie zu bis er in schwindelnder Höhe -so kam es mir vor- den Kanal überqueren konnte. In Flensburg selbst wurden wir von einem Lkw abgeholt und in das Lager gebracht, das sich am Strand von Glücksburg befand. Hier am hohen Ufer standen zwei Baracken, die eine als Unterkunft und die andere mit den Unterrichtsräumen. Vom Ufer aus führte ein Steg in das Wasser der Flensburger Förde, an dem zwei Zweimastschoner lagen, die für uns als Schulschiffe bereitgestellt waren, ein holländisches Beuteschiff, die „Besteveer“ und die bekannte „Hamburg“, mit der der ehemalige 1.Offizier des Hilfskreuzer „Seeadler“, Kircheis, nach dem Ersten Weltkrieg die Welt umsegelt hatte. Uns seeinteressierten Jungen war sie wohlbekannt. Daneben lagen noch einige Yachten, die ebenfalls als Schulschiffe dienten. Am interessantesten für uns war jedoch, dass etwa 300 Meter vor der Küste unseres Lagers der große Flying-P-Liner „Padua“ lag, Dem Vernehmen nach waren auf ihm die letzten Aufnahmen zu dem Film „Große Freiheit Nr.7“ gedreht worden oder noch gedreht werden. Doch solange wir hier in Glücksburg lagen, war von einem Filmteam weit und breit nichts zu sehen, weder an Bord, noch an Land. Gleich nach Ankunft wurde der Lehrgang geteilt. Die erste Hälfte kam sofort auf die Schiffe und begann hier ihre praktische Ausbildung an Bord. Dazu gehörte eine fahrt nach Dänemark rüber, rund um die Insel Alsen mit besuch in Sonderburg, einschließlich der Düppeler Schanze und Apenrade. Die zweite Gruppe, für die auch ich eingeteilt worden war, bezog die Baracke an Land und begann mit der theoretischen Ausbildung. Das Ziel des gesamten Lehrganges bestand darin, neben der praktischen Tauglichkeitsprüfung für den Seeoffiziersberuf auch die Seesportprüfung „B“ abzulegen. Mit der Erwerb der Seesportprüfung „B“ zählte man, wie bereits geschildert, automatisch zur seemännischen Bevölkerung und wurde damit grundsätzlich zur Kriegsmarine eingezogen. Nun hatten wir in der Marine-HJ in Magdeburg eine gründliche Ausbildung bekommen, dass ich trotz der Unterbrechung durch meinen Dienst bei der Flak, das hier gebotene Ausbildungsprogramm relativ leicht bewältigen konnte. Der Signaldienst und die seemännischen Handarbeiten, also Knoten und Spließen, boten keine Schwierigkeiten.
ENDE Dr. Grigoleit. Es folgen noch Bilder.
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