Zeitzeugengespräch mit Herrn Herbert Schröder, Jg. 1927, ehemaliger Luftwaffenhelfer in der Flak-Batterie Olvenstedt, heute wohnhaft in Magdeburg Cracau, Am Mühlberg 28a, Tel: 0391-8112351, durch H. Menzel, am 25.06.09, 10.00 Uhr
Herbert Schröder war Luftwaffenhelfer in der 1. Batt.- Abt 539 ( 1-539 ) südlich Olvenstedt, vom Mai 1943 – April 1944.
Er besuchte die erste Mittelschule in der Augustastraße in Magdeburg und wohnte bis 1942 in Prester, am Zipkeleber Weg, danach in der Schillerstraße 31 in der Wilhelmstadt. Die ersten Luftwaffenhelfer wurden im Februar 1943 aus den höheren Schulen Magdeburgs verpflichtet. Schüler aus den Mittelschulen waren erst im Mai 1943 an der Reihe. In der Mittelschule Augustastr. Mussten die Schüler in Pimpf- bzw in HJ- Uniform antreten. HJ-Lieder wurden gesungen. Dann sprachen der Direktor, Soldaten der Olvenstedter Flak-Batterie und Wachtmeister Adelt zu den Schülern und künftigen Luftwaffenhelfern. Es war nur der Jahrgang 1927 gefragt. Schüler des Jahrganges 1928 in der Klasse wurden nicht zur Flak verpflichtet. Die Schüler seiner Klasse bestanden aus beiden Jahrgängen. Die Musterung zum Luftwaffenhelfer bestand lediglich aus einer oberflächlichen ärztlichen Tauglichkeitsuntersuchung. Keiner fiel durch. Die 28er hatten sie damals beneidet, denn sie wollten doch schließlich auch Soldat spielen. Vom Schulhof aus sind sie dann singend durch die Stadt zur Flak-Batt. , über die Olvenstedter Chaussee, durch Olvenstedt, marschiert. In der Batterie wurden sie dann entsprechend zu den Geschützen A-Anton, B- Berta, C-Cäsar und D- Dora eingeteilt und in die Unterkünfte eingewiesen. Die große Unterkunftsbaracke hatte in der Mitte einen Gang, von dem links und rechts die Stuben abgingen. Danach erfolgte die Einteilung in den Funktionen an jedem Geschütz , am Kommandogerät, am Funkmessgerät oder als Flugbeobachter. In der Batterie erfolgte auch die Ausbildung am Flakgeschütz. Herbert Schröder wurde am Funkmessgerät 39 ausgebildet und eingesetzt.
Er ist erst 1944 offiziell mit Zeugnis aus der Schule entlassen worden, obgleich er seit Mai 1943 Luftwaffenhelfer war. Diese Schüler erhielten aber von 1943 bis April 1944 in der Flak-Batterie unterricht in den Hauptfächern Deutsch, Physik und Mathematik. Die Lehrer, u.a. Herr Hoffmann, kamen in größeren Abständen per Fahrrad hierfür in die Batterie. Während des Unterrichts waren die Helme und das Koppelzeug immer in Reichweite. Sowie das Alarmsignal ertönte, eine Klingel, sprangen alle auf und rannten mit ihren Helmen in die Geschützstellung, jeder an seinen Platz. Nach Herstellung der Feuerbereitschaft hieß es warten bis zum Feuerbefehl. Die Lehrer blieben sich dann selbst überlassen und mussten sehen, dass sie auf dem schnellsten Wege die Batterie verließen. Der Unterricht fiel dann aus. Das kam oft genug vor. Batteriechef war in der Zeit, vom Mai 1943-Apr. 1944, Hauptmann Bayer, ein grauhaariger älterer Österreicher. Die Batterie Olvenstedt bestand zu dieser Zeit aus vier schweren 8,8 cm Flakgeschützen. Später soll die Batterie noch erweitert, bzw. verändert worden sein. Das war aber nach seiner Zeit. Hier soll dann auch ein 10,5 cm Flakgeschütz mit größerer Reichweite gestanden haben. Die Batterie bestand aus einem Kommandogerät, einem Funkmessgerät (FuMG39) und aus jenen vier schweren 8,8 cm Flakgeschützen. Leichte Flakgeschütze könnten die Batterie später gegen Tieffliegerangriffe geschützt haben. Zur Batterie gehörten auch die Unterkunftsbaracke für die Flakhelfer und Flaksoldaten, eine für die russischen Kriegsgefangenen im Flakeinsatz, die Baracke des Batteriechefs, des Spieß, des Zahlmeisters, die Kleiderbaracke, das Krankenrevier, die Latrine, die Speisebaracke mit Küchentrakt und Kantine. Die russischen Hilfskräfte waren den jeweiligen Geschützständen als Munitionskanoniere zugeordnet. Die Flakgranaten befanden sich in den Munitionsunterständen die in jeder Stellung in den Splitterschutzverbau eingebaut waren. Die Russen mussten die Flak-Granaten im Gefechtseinsatz dort heraus nehmen und den Ladekanonieren zureichen. Die einzelnen Geschützstände waren viereckig, später mehreckig, eingetieft, mit Splitterschutzwänden und Muniunterständen und mit einem Erdwall umgeben. Die Splitterschutzwände bestanden aus einem Holzbohlenverbau. Die Geschützbettung bestand aus einem Kreuzfundament aus Beton und Holzrosten. Das Geschütz selbst war ohne Lafette aufgeprotzt. Die Zünder-Einstellmaschine klemmte öfters als es der Bedienung lieb war. Dann gab es Stress. Diese Geräte waren notwendig, um die Höhenzündung der Flak-Granate einzustellen. Die Granaten sollten in der jeweiligen Flughöhe der Feindflugzeuge detonieren und diese durch die Splitterwirkung möglichst zum Absturz bringen. Direkttreffer kamen höchst selten vor. Die Kriegsgefangenen waren, wenn keine Feuerbereitschaft anstand, für den Wege- und Straßenbau in der Batterie und für die Ausbesserungsarbeiten an den Geschützständen zuständig. Zwischen den Geschützständen befanden sich Verbindungswege aus rotem Schotter, der aus den ausgedienten Steinbrüchen von Diesdorf herangeschafft wurde. Bei länger anhaltendem Regen wäre man sonst nicht trockenen Fußes in die Stellung gelangt. Der schwere Bördeboden war dann sehr aufgeweicht. Auch in der Küche arbeiteten diese Kriegsgefangenen. Zeitweilig war auch der „Küchenbulle“ ein Russe. Einer der russischen Hilfskräfte war ein Mathematikstudent aus der Nähe von Leningrad. Der sprach ein gutes Deutsch. Die Flakhelfer durften sich mit den Kriegsgefangenen nicht unterhalten, taten es aber dennoch. Von ihm lernte Herbert Schröder noch einige Rechenkunststücke. Vor der Russenbaracke stand in der Nacht ein deutscher Posten, denn in der Nacht durften die Kriegsgefangenen ihre Baracke nicht verlassen. Aber bei Gefechtsbereitschaft in der Nacht wurden sie benötigt. Sie wurden aber erst in die Stellung gelassen wenn die Geschütze und alle anderen Geräte durch die Luftwaffenhelfer und Personal bereits besetzt waren. Erst dann konnte volle Feuerbereitschaft gemeldet werden. Bei britischen Überflügen und Luftangriffen pendelten die Flakscheinwerfer über den Batterien, so auch über der Olvenstedter Batterie. Direkt in dieser Batterie befanden sich keine Scheinwerfer. Die befanden sich weit außerhalb in separaten Scheinwerferstellungen. Mehrere Scheinwerferkegel kreuzten sich über dieser Batterie aus Richtung Ottersleben, aus Richtung Ebendorf und aus östlicher Richtung. Einmal hatte Herbert Schröder Flakscheinwerfer verschiedener Größe aufgereiht, am Chausseerand nach Ebendorf zu, stehen sehen. Wenn am Tage Voralarm gegeben wurde, dann konnte er häufig im Nordosten der Stadt die Sperrballons aufsteigen sehen, in Industriegelände. In der westlichen Region, in der Nähe der hiesigen Batterien, gab es solche Ballonsperren nicht. An den Chausseen standen in regelmäßigen Abständen überall Nebelfässer, die je nach Windrichtung geöffnet wurden. Wichtige Industriebetriebe wurden vor den Bomberpulks eingenebelt. Die Flak – Batterien erhielten bereits Alarm, wenn Feindflieger gerade die holländische Grenze überflogen hatten, also noch weit entfernt waren. Von diesem Zeitpunkt an stand dann die Batterie in Gefechtsbereitschaft. Herbert Schröder war auch eine Zeit lang als Flugmelder, am Flakfernrohr mit 24facher Vergrößerung, eingesetzt. Durch dieses Fernrohr konnte man gelegentlich Kennzeichen erkennen, zumindest, ob es sich um Freund oder Feind handelte. Der Flugmelder befand sich in unmittelbarer Nähe des Kommandogerätes. Dort befand sich auch das Funkmessgerät, später Radargerät. Bis die Bomberverbände zu erkennen waren, befand sich die Batterie in Feuerbereitschaft. Oft sind die Bomberpulks auch nur seitwärts vorüber geflogen, wohl Richtung Berlin usw. Amerikanische Bomber flogen dann meist in einer Höhe, die für die 8,8 cm Geschütze kaum erreichbar waren. Eigentliche Gefechtserlebnisse hatte Schröder meist in der Nacht, wenn die britischen Bombergroups flogen. Bei allen Überflügen und Luftangriffen auf Magdeburg war auch die Olvenstedter Batterie im Feuergefecht. Herbert Schröder kann sich heute nicht mehr erinnern, wie viele Flakgranaten die Batterie bei einem einzelnen Einsatz verschossen hatte. Nach dem Feuereinsatz wurde jede Stellung sofort, oder spätestens am nächsten Morgen, neu aufmunitioniert. Ein LKW brachte neue Flakgranaten, die von den russischen Kriegsgefangenen abgeladen und in die Munitionsunterstände der Stellungen getragen wurden. Der LKW hatte keine langen Fahrtstrecken zurückzulegen. Aus dem Polte- Munitionslager, westlich Magdeburgs am Hohendodeleber Weg, wurden die Granaten geholt. Wenn die Flakhelfer der Batterie längere Zeit ununterbrochen in Gefechtsbereitschaft standen, bekamen sie Sonderrationen an Verpflegung. Die jungen Flakhelfer durften nicht rauchen. Sie bekamen Bonbons, Schokolade usw. Nur die Flaksoldaten erhielten Zigarettenrationen. Beim Ausgang nach Magdeburg trugen die Flakhelfer stolz ihre Uniform. Allerdings nahmen sie häufig ihre Armbinde mit dem Hakenkreuz ab. Nicht etwa weil sie gegen das Regime waren, sondern weil sie so in der Uniform, der Deutschen Wehrmacht ähnlicher aussahen. Sie wollten ja bereits Soldaten sein. In der Batterie lernten die Luftwaffenhelfer auch die Stanniolstreifen alliierter Bomber kennen, die seit Mitte 1943 über dem Angriffsraum abgeworfen wurden. Sie wurden zur Störung der Flak-Funkmessgeräte eingesetzt. In der ersten Zeit wusste man nichts von ihrer Bedeutung und glaubte, dass diese Streifen vergiftet seien. Das Aufsammeln mit bloßen Händen war verboten. Im Sommer 1943 hingen sie in den noch nicht abgeernteten Getreidefeldern bei Olvenstedt. Doch bald erkannte man ihre Wirkung. Sie waren etwa 30 cm lang, auf einer Seite schwarz, auf der anderen aus Aluminium und hauchdünn. Die Länge der Streifen war auf die Frequenzen der Funkmessgeräte abgestimmt. Diese einfachen Streifen verursachten durch ihre Flatterbewegungen Störungen. Von der Kommandozentrale aus, wurde jede Bewegung der Feindflieger erfasst und verfolgt und auf Karten festgehalten. Auf dem MALSI-Tisch wurden alle Werte eingetragen und an alle Batterien weitergegeben. Sie mussten aber für jede Batterie gesondert umgerechnet werden. Die erfassten Daten waren ohne Umrechnung für eine andere Batterie unbrauchbar, da diese ja anders ausgerichtet und positioniert war. Die Störungen durch die Stanniolstreifen führten dazu, dass alle Batterien im Wirkungsraum schließlich auf einen einzigen Punkt feuerten, innerhalb der großen Stanniolstreifenwolke. Das Metall der Streifen reflektierte die Funkmesssignale, so dass die Wolke als Flugobjekt registriert wurde. Zwangsläufig schossen alle erreichbaren Geschütze auf diese Wolke und die Bomber flogen auf einem anderen Kurs auf ihr Ziel zu. Während Herbert Schröders Flakzeit hatte die Batterie Olvenstedt wohl vier bestätigte Bomberabschüsse. Genauere Angaben erfuhren die Flakhelfer nicht. Für den Batteriechef war nur entscheidend, dass seine Batterie dem Feind entscheidende Wunden geschlagen hatte. Als Herbert Schröder im Januar 1944 als Flugbeobachter am Fernrohr stand, beobachtete er während des Nachtangriffs eine getroffene britische Halifax. Die brannte bereits. Sie kreiste dann über der Batterie und kam dabei immer tiefer herunter. Herbert Schröder plagte die bange Frage, ob die Maschine direkt auf seine Stellung stürzen würde. Sie war nur noch wenige hundert Meter über ihnen. Dann scherte sie südwestlich aus. Zwischen Olvenstedt, Diesdorf und Niederndodeleben stieß sie beim Langen Stücken Berg unter der Überlandleitung hindurch, rammte in den Acker und explodierte. Am anderen Morgen wurden einige Soldaten und auch Flakhelfer dort hin geschickt, um sich eine solche explodierte Maschine anzuschauen. Herbert Schröder war dabei. Inzwischen wurde das Flugzeugwrack von Flaksoldaten bewacht. Im Innern waren auch Schlauchboote verstaut, in deren Seitentaschen Landkarten mit englischer Beschriftung, gefälschte Lebensmittelkarten, Geld und Verpflegung verstaut waren. Im Umkreis neben dem Bomberwrack lagen mehrere Tote Besatzungsmitglieder auf dem Acker. Diese wurden später auf Militärfahrzeuge gelegt und weggefahren. Hier erfuhren die Flakhelfer, dass die Maschine noch Bomben im Schacht gehabt haben soll, die beim Aufschlag des Bombers explodierten. Auch bei Ebendorf soll später ein viermotoriger britischer Bomber auf dem Acker abgestürzt sein. Es ist nicht klar, ob er durch die Flak-Batterie Ebendorf, Batterie Olvenstedt oder durch einen deutschen Nachtjäger aus der Bomberformation herausgeschossen wurde. In dieser Januarnacht (21./22.1.44) fand auf Magdeburg der erste Großangriff statt. Von der Olvenstedter Batterie aus waren die Weihnachtsbäume – Zielmarkierungen am Nachthorizont zu sehen und der flackernde Schein der Brände. Das ohrenbetäubende Hämmern aller Flak-Geschütze übertönte einige Augenblicke das Detonieren der Bomben in der Ferne. Durch das südöstliche Abtreiben der Zielmarkierungen verfehlten die britischen Bomberwellen ihr Hauptziel, die Magdeburger Innenstadt erheblich. So klinkten sie ihre Bombenlast über Brückfeld-Friedrichstadt, Pechau und über der Elbaue aus. Da hatte die Lutherkirche lichterloh gebrannt. 17 B-17 Bomber überflogen Magdeburg im Frühjahr 1944 aus östlicher Richtung kommend am helllichten Tag und bei herrlichen Sonnenschein. Diese Staffel gehörte zu einer amerikanischen Bombergroup, die wohl Berlin bombardiert hatte. Es ist möglich, dass diese Staffel vom befohlenen Kurs abgekommen ist, denn auf ihren Rückflug über Magdeburg warfen sie ihre Bombenlast ab. Es hieß, es seien Notabwürfe gewesen. Bei diesen Abwürfen ist Cracau und der Elbdeich getroffen worden. Notabwürfe wurden gemacht, um die Bombenlast los zu werden um schneller an Höhe zu gewinnen, denn über der Elbestadt gerieten sie in schweres Flakfeuer aus allen Rohren der in der Flugschneise befindlichen Batterien. Allein die Olvenstedter Batterie feuerte 43 Salven in den Himmel zwischen die Formation. Da es sich um Gruppenfeuer handelte sprach man nicht von Salven, sondern von „Gruppen“. Der Feuerleitoffizier in der Batterie war Ltn. Tolkemit, ein fürchterlicher Nazi, wie der Flakhelfer der Batterie berichtet. Auch die benachbarten Batterien feuerten fast gleichzeitig auf diese 17 Maschinen, wie zB. Die Batterie Ebendorf und die Batterie Dahlenwarsleben. Ohrenbetäubend war der Feuerschlag. Ob die Olvensteder oder eine der anderen Batterien eine B-17 getroffen hatten, konnten die Flakkanoniere während der kurzen Feuerdauer nicht ausmachen. Später bekam der Batteriechef die Nachricht, dass eine angeschossene Maschine nahe der holländischen Grenze, von diesem Pulk abgestürzt ist. Gefangengenommene Besatzungsmitglieder hatten ausgesagt, dass sie ihren Treffer im Bereich Magdeburg erhalten hatten und mit ihrer Maschine in Holland notlanden wollten. Herbert Schröder erinnert sich auch noch an einen amerikanischen Tieffliegerangriff auf die Flak-Batterie Olvenstedt im Frühjahr 1944. Die Bordkanonen der Jabos hatten mehmals auf die Deckung der Stellung geschossen, dass fast die Balken des Splitterschutzes wegflogen. Der aufspritzende Dreck der Erdumwallung prasselte in die Stellung und traf die Kanoniere an Helm und Schulter. Mehrfach flogen sie die Stellungen an. Schröder hockte zusammengekauert hinter der Deckung und hoffte nicht getroffen zu werden. Jeder hatte in solcher Situation Angst. Es kam darauf an, in dieser Lage nur das richtige zu tun. Kurz darauf zeichnete sich in der Batterie Olvenstedt eine Gelbsuchtepidemie ab. Die Flakhelfer, darunter auch Herbert Schröder, wurden zur Quarantäne ins „Flakdorf“ Hängelsberg bei Ottersleben geschickt, denn die Batterie Olvenstedt musste ja weiter Einsatzbereit bleiben. Andere Flakhelfer versahen nun dort den Dienst. Der Aufenthalt im „Flakdorf“ dauerte etwa acht Wochen. Das „Flakdorf“ befand sich in der nicht mehr genutzten Sandgrube des Hängelsberges. Von der Straße aus konnte man in das „Dorf“ hinein schauen. Da war der Sportplatz, ein großer Grasplatz. Links stand ein massives kleines Haus eines Fallenstellers, der auf den Äckern Hamster fing. Gerade zu quer, stand der Versorgungstrakt mit der Küche. Rechts stand eine große Unterkunftsbaracke mit Schulungsraum, Schlafräumen usw. Es gab hier auch eine Kleiderkammer und Vorratsräume. Da die Gebäude und Baracken in der Senke der ehemaligen Kiesgrube standen, war das Ganze von der bewachsenen Böschung der Grube nach drei Seiten umgeben. Allerdings gab es im Frühjahr 1944 hier keine Waffentechnik , keine Munition und keine Luftnachrichtendienste. Die Quarantänezeit wurde zu Schulungen, Unterricht und Objektwachdienst genutzt.
Herbert Schröder erfuhr nach dem Krieg von ehem. Luftwaffenhelfern seines Jahrganges, dass die Batterie Olvenstedt während der Kampfhandlungen im April 1945 von den Amerikanern noch schwer beschossen wurde. Einige Flaksoldaten die er noch kannte, wie zB. Uffz.Steffens und Wachtmeister Thiele, sollen hier noch gefallen sein, als von diesen Stellungen aus der erbitterte Widerstand gegen die anrückenden amerikanischen Panzer und Infanteristen geführt wurde. Hier sollen letzte 8,8 cm Flak-Geschütze im Erdkampf eingesetzt worden sein, als die Amerikaner von Niederndodeleben aus auf Magdeburg vorrückten.
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Die LWHs hatten 1944 den Auftrag, wie mir Dr. Taege mitteilte, auf das Zwangsarbeiterlager zu schießen, wenn bei Fliegeralarm das Lager von den Insassen, meist Frauen, verlassen worden währe. Das sollte die leichte Flak besorgen, die die schwere Batterie gegen Tiefflieger zu sichern hatte. Gott sei Dank wurde kein solcher Feuerbefehl wirklich erteilt, obwohl die Zwangsarbeiterinnen bei Bombardements das Lager verließen um auf freiem Acker Schutz zu suchen. Danach fanden sich die Frauen wieder im Lager ein. Wo sollten die armen Frauen denn hinn???? Aus dem Zeitzeugengespräch Magado
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
LWH Jüterbock, Mielke und Kameraden im Fähnlein15, Heimschule Lemsdorf In Sudenburg waren die Fähnlein 11, 12, 13 und 14 Alle weiteren Bilder freundlicherweise für Doku, Forum usw zur Verfügung gestellt, Sammlung Magado
[ Editiert von Administrator MAGADO-2 am 18.04.13 13:03 ]
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.