An diesem Tag geriet auch der Magdeburger Dom wieder ins Zielvisier einer B 24. Eine Sprengbombe riss ein 32 m² großes Loch in die Westfassade. Auch im Langhaus waren Schäden verzeichnen. Insgesamt waren für den Magdeburger Luftangriff 321 Bomber gestartet. Über Magdeburg warfen 299 Bomber 726,7 t Bomben ab. Aus dem Bericht der 2. BD ist zu entnehmen, dass die 8,8er Flak, sehr gezielt die Bomber ins Visier nahm. Sie beschädigten wieder einige B24-Maschinen. 2 Bomber gingen der 8. USAF verloren. In Magdeburg hatte es 9.30 Uhr bis 9.45 Uhr Luftwarnung und von 9.45 Uhr bis 11.30 Uhr Fliegeralarm ge- geben. Neben dem Dom wurden während des Angriffs von 10.35 Uhr bis 10.41 Uhr auch wieder Wohnge- biete getroffen. In der Stadt beklagte man 73 Tote und 24 Verletzte. Die Löscharbeiten und Aufräumungsarbeiten in der Brabag waren noch nicht beendet, als am 3. März 1945 erneut amerikanische Bomberkräfte das Hydrierwerk angriffen. Die Produktionsstätte von Flugzeugbenzin wurde nun endgültig zerstört. Die 2. BD der 8. USAF hatte am Morgen 2.45 Uhr bis 4.30 Uhr ihre Bomber- besatzungen für den Einsatz eingewiesen. Um 6.20 Uhr starteten 219 B24. Auch an diesem Tag war u. a. die 392 BG mit ihren Schwadron und der 321. Begleitschwadron mit ihren P47 beteiligt. zwischen 9.20 Uhr und 9.30 Uhr wurde für Magdeburg Luftwarnung und von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr Fliegeralarm ausgelöst. 479,2 t Bomben regneten auf die Brabag und das angrenzende Wohngebiet Rothensee. Die Zahl der To- ten und Verletzten ist nie ermittelt worden. Durch den Angriff einer Me 262 konnte der Bomberverband aber nicht am Anflug auf das Zielgebiet gehindert werden. Die Magdeburger Flak beschädigte, wie in letz- ter Zeit so häufig, 10 Bomber. 4 Bomber verbuchte die 8. USAF als Verluste. Die amerikanischen Fliegerkräfte flogen auch in den folgenden Tagen Angriffe auf Mitteldeutsche Städte. Am 4., 5., 7., 8., 9. und 10. März wurde in Magdeburg mehrmals täglich Luftwarnung und Fliegeralarm ausgelöst, wenn das Dröhnen der viermotorigen Bomber sich der Stadt näherte um andere Ziele anzuflie- gen. Am 11. März fielen wieder einige Bomben auf den Anger östlich der Elbe in Kasernennähe sowie auf das Stadtgebiet. Dazu erfolgte zwischen 20.15 Uhr und 21.30 Uhr der Fliegeralarm. Frau Schliephack notierte: „Im Keller haben wir von den Bombenabwürfen nichts gespürt. Ein Blindgänger wurde auch in der Wiener Straße gefunden.“ 6 Mosquitos des BC der R.A.F. waren über Magdeburg erschienen. Auch am nächsten Tag 20.15 Uhr bis 21.40 Uhr heulten die Sirenen in Magdeburg Fliegeralarm. Das BC der R.A.F. flog einen Ablenkungsangriff. 3 Mosquitos warfen nur wenige Bomben in die Stadt.
Obgleich eine elftägige Pause für die Elbestadt eintrat, in der keine Bomben Zerstörungen anrichteten, wurden aber mehrmals täglich vom 13. bis zum 23. März 1945 Alarme ausgelöst und die Bevölkerung be- unruhigt. Zwei Luftalarme erfolgten am 24. März, 12.15 Uhr bis 12.50 Uhr und 20.45 Uhr bis 21.35 Uhr. Bei dem letzteren warfen 2 Mosquitos des BC der R.A.F. wieder einige Bomben über Magdeburg ab. Eine Bombe wurde noch nach der Entwarnung ausgeklinkt. Der 25. März war ebenfalls durch mehrere Alarme geprägt. Am 26. März 1945 tauchten beim Fliegeralarm, zwischen 20.30 Uhr und 21.35 Uhr, wieder 2 Mosquitos des BC der R.A.F. auf, die ihre wenigen Bomben über der Stadt entluden. Der nächste Tag bot das gleiche Bild. Am 27. März, zwischen 20.45 Uhr und 22.05 Uhr waren es 3 Mosquitos des BC der R.A.F. Aus dem Tagebuch von Frau Schliephack geht hervor, dass auch der 28. und 29. März von verschiedenen Fliegeralarmen gestört wurde und dass am 30./31. März an beiden Abenden zwischen 21.00 Uhr und 22.00 Uhr Bomben auf Magdeburg fielen. Da weiter nirgends Angaben zu ermitteln waren, kann man da- von ausgehen, das dabei nur wenige Bomben durch Mosquitos des BC der R.A.F. erfolgte. Die Abwürfe sollen am 31. März bereits vor Auslösung des Fliegeralarms geschehen sein. Auch am 1. April fielen einige Bomben auf das Stadtgebiet vor der Luftwarnung um 21.30 Uhr bis 23.10 Uhr. Die Briten des BC der R.A.F. bezeichneten dies als ihre Art Ostergeschenke zu machen. Dergleichen geschah auch am 2. April. An diesem Abend, zwischen 22.15 Uhr und 23.10 Uhr warfen 48 Mosquitos des BC der R.A.F., von 50 gestarteten, 78,4 t Bomben über Magdeburg ab. Tote und Verletzte wurden nicht erfasst. Der 3. März 1945 hielt weitere Luftalarme für die Bevölkerung der Elbestadt bereit. Um 0.45 Uhr bis 4.34 Uhr erfolgte der Luftalarm. Noch während des Alarms fielen die ersten Bomben. Große Brände herrschten in der Leipziger Straße, am Hasselbachplatz und in der Wilhelmstadt. Es handelte sich um einen Terroran- griff des BC der R.A.F. durch 5 Mosquitos. Ein Mosquito – Jagdbomber wurde abgeschossen, berichtete das BC über diesen Angriff. Auch der 4. April setzte das Werk des Vortages fort. 35 Mosquitos der 100 BG, 142. und 426. BS des BC der R.A.F. starteten von ihren Flugbasen Englands mit Kurs auf Magdeburg. Zwei Maschinen gingen laut BC-Bericht beim Rückflug verloren. 54,4 t Bomben fielen wieder auf die bereits zerstörte Stadt. Der Angriff erfolgte im Zeitraum 22.15 Uhr bis 23.50 Uhr. Der 5. April begann wieder mit Fliegeralarm von 1.05 Uhr bis 1.55 Uhr. 4 Mosquitos des BC der R.A.F. terrorisierten mit einigen wenigen Bomben die Stadt. Bis zum 10. April nervten weiterhin täglich mehrfach die Sirenen. Der letzte Terrorangriff des BC der R.A.F., bei dem auch eine Luftmine über Magdeburg ausgeklinkt wurde, erfolgte am 10. April in der Zeit zwischen 21.35 Uhr und 0.30 Uhr.
Am 11. April 1945 wurde für Magdeburg Feindalarm ausgelöst. Truppen der 30. US-Infanterie-Division und der 2. US-Panzer-Division der 9. US Armee erreichten das westliche Stadtgebiet, umgingen es im Süden und versuchten bei Westerhüsen einen Brückenkopf zu errichten. Magdeburg war von der Kommandantur zur Festung erklärt worden und verteidigte sich verbissen bis zum 18./19. April 1945, bis die Stadt endgül- tig durch die genannten US-Truppen besetzt wurde. Bis es jedoch soweit war, wurde Magdeburg von einzelnen Jagdbombern B26 (Jabos) der USAF mehrfach attackiert.
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Am 17. April 1945 unternahm die 9. BD der 9. USAF mit der 322. BG, mit P47, P51 und den zweimotorigen B26 Bombern einen rollenden Angriff, um auf diese Art die amerikanischen Bodentruppen beim Sturman- griff auf Magdeburg zu unterstützen. Die Flugzeuge starteten und landeten auf ehemaligen westelbischen deutschen Feldflugplätzen in der Altmark und im Raum Wolmirstedt immer wieder neu. Augenzeugen be- richteten auch, dass kleine Flugzeuge selbst auf der Autobahn landeten auftankten und neu starteten. Bordwaffen beschossen die Häuser und Artillerieduelle besorgten den Rest. Dann war für Magdeburg-West der Krieg zu Ende.
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Allein 1940-43 gab es wesentlich mehr kleinere Luftangriffe auf Magdeburg durch die R.A.F. (Industrieziele) als bis 2013 bekannt war. Dazu werden zu gegebener Zeit Berichte und Dokumente hier bereitgestellt. Die hier reingestellten Listen stellen den bis dahin gültigen Forschungsstand dar. Magado
[ Editiert von Administrator MAGADO-2 am 14.09.13 10:55 ]
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ZitatGepostet von MAGADO-2 Allein 1940-43 gab es wesentlich mehr kleinere Luftangriffe auf Magdeburg durch die R.A.F. (Industrieziele) als bis 2013 bekannt war. Dazu werden zu gegebener Zeit Berichte und Dokumente hier bereitgestellt. Die hier reingestellten Listen stellen den bis dahin gültigen Forschungsstand dar. Magado
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Da ich gerade den Bombenangriff auf MD am 28.09. bearbeite, kann mir mal jemand die Frage beantworten, welche Ziele mit "MD Stadt" gemeint sind? Aus den Unterlagen zum Absturz in Niederndodeleben kann ich entnehmen, dass sowohl die Brabag als auch Krupp das Ziel war. Unglücklicherweise steht auch Skoda-Fabrik drin
28.9.44: Buckau Krupp Brabag Rothensee Für diese Ziele waren die Verbänse aufgeteilt. Schaue bei Kowalke nach wer für welches Ziel.
Was die Treffer in der Innenstadt betrifft wirds schwierig, laut Heidelmaier waren es einzeltreffer, wohl eher verfehlte Bomben. Die Schäden sind nicht komplett bekannt. Dürften also für die beiden Staffeln unerheblich sein. Ich suche nach! Magado
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