Nach 20 Jahren Jagd nach diesem Gemälde in Farbe ist es mir heute gelungen.... Bild entfernt (keine Rechte)
Von Pieter Meulener 1650 Gemäldesammlung Wien stellt die Belagerung MDs 1631 an der Südfront am Sudenburger Tor dar.
Ja, da ist sehr realistisch das Sudenburger Tor zu sehen. Allerdings gabs die steinerne Brücke nicht , war Holzbrücke. Joche abgeworfen. Die Kirche links ist die damalige Sebastianskirche mit ihren steilem Turmhauben. Der einzelne Turm links ist der Wehrturm zu den weißen Mönchen..... Ganz links der Leitersturm ist auf den Heydeck, die Süd-West-Eckbastion gerichtet. Die Sturmtruppen sind vom Kathol. Wolf v. Mansfeld.
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Dietrich von Falkenberg Das Charakterbild eines protestantischen Feldherrn
Unter den zahlreichen Gestalten die im Dreißigjährigen Kriege als Feldherren und Truppenführer Bedeutung erlangten, ist Dietrich von Falkenberg eine der markantsten. Zwar verzeichnet ihn die Geschichte nur als den umsichtigen und tapferen Verteidiger der vom Generalismus der Liga mit seiner gesamten Heeresmacht belagerten Stadt MAGDEBURG und bei seinem frühen Tode muß es dahingestellt bleiben, ob ihm das Hinaufsteigen in die oberste Führerschaft beschieden gewesen wäre (seine unbeugsame Willenskraft, sein Draufgängertum und seine geistige Überlegenheit hätten ihn wenigstens zum guten Truppenführer befähigt); aber gerade sein Verteidigungswert in Magdeburg hat dem Kriege eine entscheidende Wendung zuungunsten der Kaiserlichen gegeben und hat dazu beigetragen, den Protestantismus in Deutschland vom drohenden Untergange zu retten. So hat nicht nur Magdeburg, mit dessen Geschick Falkenberg enger verknüpft ist als irgendein anderer Mensch, sondern auch die deutsche protestantische Welt. Ursache, in diesen Erinnerungsunterlagen auch des Mannes zu gedenken, den von Jugend an eine leidenschaftliche Liebe für das Werk Luthers beseelte, und der sich auch in Schwedischen Dienste bis an sein Ende das heißfühlende Herz für sein deutsches Vaterland bewahrte. Die Stadt Magdburg spielte in den Kriegsplänen der Feldherren eine sehr bedeutsame Rolle. In den Händen der einen oder anderen Partei musste die starke Festung jede größere Unternehmung lähmen. Gustav Adolf konnte nach Säuberung des Osten und Nordens von kaiserlichen Truppen mit einem feindlichen Magdeburg im Rücken und einem unsicheren Sachsen in der Flanke den Vorstoß nach Mittel- und Süddeutschland nicht wagen, und ebenso wenig konnte Tilly daran denken, ohne den Besitz Magdeburgs die Befreiung der Oderlinie und die Vertreibung der Schweden aus Deutschland in Angriff nehmen. So wurde Magdeburg von beiden Seiten heiß umworben. Erst Wallenstein, dann Tilly suchten durch Versprechungen, Warnungen und Drohungen Magdeburg zur Aufnahme einer kaiserlichen Besatzung zu nötigen, während ein Bevollmächtigter Gustav Adolfs, der frühere anhaltische Minister Stallmann, den Abschluß eines Bündnisses zwischen der Elbstadt und dem Königreich Schweden zu erreichen suchte, wobei er, ohne von dem Schwedischen König dazu ermächtigt zu sein, der Stadt die weitgehendsten Versprechungen machte. Beiden Absichten erwies sich der Rat als wenig zugänglich. So sehr er fortgesetzt die kaisertreue Gesinnung des Rates und der Bürger betonte, gegen die Aufnahme einer kaiserlichen Besatzung wehrte er sich mit Händen und Füßen und als Wallenstein zu Zwangsmaßnahmen griff und die Stadt blockierte, da leistete diese Bewaffneten und erfolgreichen Widerstand. Aber ebenso wenig konnte Stallmann trotz einer starken Schwedischen freundlichen Partei und einer durch die Geistlichkeit gegen alles Katholische fanatisierten niederen Bürgerschaft zunächst sein Ziel erreichen. Das wurde anders, als der alte Rat gestürzt und ein neuer an seine Stelle getreten war. Nunmehr hatten Stallmanns Bestrebungen mehr Aussicht auf Erfolg. Eine Abordnung Magdeburger Bürger begab sich zu Gustav Adolf, und dieser versprach einen tüchtigen Offizier zur Leitung der Verteidigung gegen etwaige Angriffe der Kaiserlichen nach Magdeburg zu senden. Mit der Lösung seines Versprechens betraute er seinen Obersten Dietrich von Falkenberg. So kam dieser als „Seiner Majestät verordneter Hofmarschall, Oberster über drei Regimenter teutscher Fußknechte und isiger Zeit Gesandter in Deutschland“ nach Magdeburg. Am 19. Oktober 1630 ritt er durch das Ulrichstor in Magdeburg ein. Wer war Dietrich von Falkenberg? Schwedischer Hofmarschall und Oberst, von Gustav Adolf selbst wegen seiner Tapferkeit zum Ritter geschlagen, aber kein Schwede, ein Deutscher. Zwischen Carlshafen und Hörter, nicht weit von der Mündung der Diemel, erhob sich im Mittelalter auf einem Hügel dort am Ufer der Weser eine feste Burg, an derselben Stelle, an der einst Karl der Große das befestigte Lager Heristallum Saxonicum hatte anlegen lassen. Am Fuße des Burgberges entstand ein Dorf, das wie die Burg selbst Herstelle genannt wurde. Hier saßen seit dem Jahre 1359 die Herren von Falkenberg, die einem alten, ursprünglich hessischen Rittergeschlechte angehörten und nach der Zerstörung ihrer Stammburg durch den Landgrafen Heinrich I. mit Herstelle belehnt worden waren. Hier zählten sie zum Landadel des Bistums Paderborn und waren dm Bischof dienstpflichtig. Auf der Burg Herstelle war im Jahre 1590 der Herr von Falkenberg gestorben. Von seinen drei Söhnen waren Johann und Wedekind dem Knabenalter schon entwachsen, während der jüngste, Dietrich, erst wenige Jahre alt war. Mit völliger Sicherheit lässt sich das Geburtsjahr des jungen Dietrich nicht angeben, man weiß nur, daß er entweder 1588 oder 1589 auf der Burg Herstelle geboren wurde. Er kann daher auch nicht viel älter als zwei Jahre gewesen sein, als der Vater starb. So wurde der Knabe nur von der Mutter erzogen. Die Brüder werden ihn kaum die rechten Vorbilder gewesen sein. Während der gewalttätigen Durchführung der Gegenreformation durch den Paderborner Bischof Theodor von Fürstenberg kehrten sie zur katholischen Kirche zurück. Dietrich dagegen wurde gerade durch die Unterwerfung der Brüder veranlasst, die Heimat auf immer zu verlassen. Dietrich von Falkenberg ging nach Kassel zum Landgrafen Moritz von Hessen. Und der Landgraf, der gegen die beiden älteren Brüder wegen ihres Abfalls von der evangelischen Sache einen tiefen Groll hegte, nahm den Zwanzigjährigen gern in seine Dienste. Er fand auch bald Gelegenheit, ihn zu beschäftigen. Als hessischer Hofjunker begleitete Falkenberg im Auftrage des Landgrafen den Erbprinzen Otto im Jahre 1611 auf einer Reise nach den Niederlanden und nach England. Von hier berief ihn der Landgraf nach Kassel zurück. Er hatte die Absicht, den jungen Falkenberg mit einer wichtigen Aufgabe zu betrauen. So wurde es diesem erspart, das traurige Ende des Erbprinzen mit zu erleben, der sich im Fieberwahn eine Kugel in die Brust schoß. Der Landgraf unterhielt, weil er in Schweden den natürlichen Verbündeten der schwer bedrängten Evangelischen in Deutschland sah, seit Jahren am Schwedischen Königshofe einen eigenen Gesandten. Diesen Posten bekleidete damals ein älterer Staatsmann namens Johann Babel. Da sich in politisch so bewegten Zeiten die Amtsgeschäfte des Gesandten sehr häuften, beschloß der Landgraf, ihm einen gewandten und zuverlässigen Kavalier als Gehilfen zu senden. Es kam dem Landgrafen vor allen Dingen darauf an, über alle wichtigen Vorgänge am Schwedischen Königshofe eingehende und genaue Berichte zu erhalten. Am Schwedischen Königshofe war Falkenberg bald heimisch. Die nahen verwandtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen den Höfen von Kassel und Stockholm, die vertraulichen Aufträge des Landgrafen, dazu die Gewandtheit und die gewinnende Persönlichkeit des jungen Edelmannes selbst, das alles bewirkte, daß sich Falkenberg sehr schnell sie volle Gunst der Schwedischen Königsfamilie erwarb. In dem Schwager des Königs, dem deutschen Pfalzgrafen Johann Kasimir, gewann er einen Gönner, der ihm sein Wohlwollen, ja seine Freundschaft bis an sein Lebensende nicht wieder entzog. Sehr wahrscheinlich ist es auch, daß in dem König selbst sehr bald der Wunsch rege wurde, den deutschen Edelmann in seinen Dienst zu nehmen. Zunächst begleitete Falkenberg den jüngeren Bruder des Königs, den Herzog Karl Philipp von Södermanland, auf einer Reise durch Deutschland. Auf dieser Reise kam die Gesellschaft auch durch die Stadt Magdeburg, zu deren Besichtigung mehrere Tage angesetzt wurden. Nach der Rückkehr verblieb Falkenberg noch einige Zeit in seiner Stellung als Hofmeister des jungen Herzogs, um dann als Hofkavalier in die Dienste der Königin-Mutter Christine einzutreten. Seinen Wünschen entsprach dieser Hofdienst nicht. Sein jugendlich lebhafter Sinn verlangte nach Bestätigungen, in denen Temperament und Tatkraft zur Geltung kommen konnten, der Hofdienst hatte kein Interesse für ihn. Dem König, der ihm schon jetzt als der einzige in der ganzen Welt erschien, der den deutschen Protestantismus vom Untergang zu erretten vermochte, wollte er mit Kraft und Treue dienen, nicht aber seine Kräfte in den Nichtigkeiten des Hofdienstes erschöpfen. Aber erst nach dem Tode der Königin-Mutter und des jungen Herzogs konnte er in den Dienst des Königs eintreten. Im Juni 1626 ernannte ihn der König zum Schwedischen Hofmarschall. So bekleidete Falkenberg ein Amt, das bis dahin noch nie einem Ausländer übertragen worden war. Er gehörte nun zu den Männern, die die Person des Monarchen umgaben, auf deren Rat der König hörte, und er durfte hofften, nun endlich bei bedeutsameren Aufträgen verwendet zu werden, in denen sein Tatendrang mehr als früher zur Geltung kommen dürfte. Die Zukunft hat seine Hoffnungen erfüllt. Unerschütterlich fest stand das Vertrauen des Königs. Und so ersah er ihn, als die Zeit gekommen war, für die große Aufgabe, ihm in Deutschland den Weg zu ebnen, und Magdeburg als strategischen Stützpunkt für die Unternehmungen in Mittel- und Süddeutschland den Schweden zu erhalten. Falkenberg hat die Aufträge seines Königs nur sehr unvollkommen ausführen können. Die Schuld lag nicht bi ihm. Als er nach Magdeburg kam, fand er einen vom Feind bedrohte Stadt, eine in sich uneinige und zum großen Teil entmutigte und verbitterte Bürgerschaft, in für die ausgedehnte Befestigung gänzlich ungenügende Verteidigungstruppe und einen Mangel an Begeisterungs- und Opferfähigkeit der zum guten Rufe der Magdeburger überaus wenig entsprach und ihm das Verteidigungswerk zu einer undankbaren Aufgabe machen musste. Das alles entdeckte Falkenberg natürlich nicht sofort, sondern erst im Laufe der Zeit. Die bittere Erkenntnis hat ihn dann veranlasst, die Stadt Magdeburg ihrem Schicksal zu überlassen; aber sie hat wohl dazu beigetragen, im entscheidenden Augenblick seine Tatkraft zu lähmen und das Werk, das er mit überquellender Hoffnungsfreudigkeit übernommen und zu einer Befreiungstat für sein deutsches Vaterland zu gestalten gedacht hatte, als Tragödie enden zu lassen. Uns Deutschen soll aber das Andenken dieses Mannes wert sein, der in einer Zeit des Schwachmutes und des Eigenmutes kernfest und aufrecht dastand, in Bild deutscher Willenskraft und Zuverlässigkeit, diesen Äußeren zwar kein Kunstwerk in Farbe oder Stein aufbewahrt, dessen Name aber unter den Besten seines Jahrhunderts genannt werden darf.
Fritz Weber. Reinschrift Teddy
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Nach den Beiträgen bei Facebook (vom 10.02.2018) bin ich doch mehr denn je interessiert. Was ist der aktuelle Stand? Ist die Lage der Trutzen als gesichert anzusehen? (Wie können wir als Gemeinschaft Klarheit schaffen?) Was ich mir NICHT wünsche, ist ein Durcheinander oder Fachkeilerei. BEVOR wir etwas im Felde tun, sollte ein Treffen zur Zielfindung der erste Termin sein. Gegeneinwände?
Die Lage der Trutzen ist verbindlich nur noch aus den Quellen ersichtlich. Von einigen gab es noch vor vielen Jahren zugewachsene Bodensenken. Aber kein Mauerwerk, da alle Schanzen nur Erdwerke waren 1630/31
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Hier mal eine rekonstruierte Gestaltung zur Situation auf dem Alten Markt. als sich die Verteidiger unter Falkenberg dort sammelten, die Ruhe vor dem Sturm am 10.5.1631.
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Die artilleristische Verteidigungsfähigkeit der Stadt Magdeburg im Mai 1631
Der Stadt standen 72 Geschütze und 20 Doppelhaken zur Verfügung. Dieses waren: 1 Singerin mit dem Abbild einer Fortuna und des Stadtwappens; 10 ½ Fuß lang zu 20 Pfund Eisen 1 desgleichen; 14 Fuß lang zu 24 Pfund Eisen 3 halbe Karthaunen; 12 Fuß lang zu 24 Pfund Eisen 2 halbe Karthaunen; 11 Fuß lang zu 24 Pfund Eisen 1 Singerin mit dem Abbild eines Greif; 15 ½ Fuß lang, 12pfünder 12 Schlangen; 5 ½ - 16 Fuß lang 14 Apostelstücke; 11 Fuß lang, á 64 Pfund 2 doppelte Falkonen; 2pfünder 8 einfache Falkonen; 1pfünder 9 Scharpfenthünel; 7 Fuß lang, ¾pfünder 11 Steinstücke; 4 ½ Fuß lang, 3 – 20 Pfund Steine 1 4pfünder 4 metallene und 3 eiserne Mörser zu 9 – 32 Pfund 20 Doppelhaken.
Nach den überlieferten Berichten standen im Mai 1631 allerdings nur 150 Zentner Pulver zur Verfügung. Rechnet man die Geschossgewichte der einzelnen Waffen zusammen, erhält man ca. 1550 Pfund (= 15 ½ Zentner) für eine einmalige „Salve“ (die Anzahl der je Geschütz abgegebenen Schüsse innerhalb eines gegebenen Zeitraums war natürlich sehr unterschiedlich, die kleinen Kaliber hatten eine höhere Schussfolge, Kanonen und Mörser hatten unterschiedliche Aufgaben und damit einen anderen Munitionsverbrauch). Aber zurück zum Pulverbestand: 150 Zentner reichten für knapp 30 „Salven“, da man etwa 1/3 des Geschossgewichtes als Pulverbedarf rechnete. Das ist zur Abwehr eines Belagerungsheeres gewiss nicht ausreichend! Dieses beschoss die Stadt aus acht Batterien vom 7. bis 9. Mai (alten Stils) täglich mit 1500 Kugeln und 300 Bomben, denen maximal insgesamt 2000 von den Verteidigern abgeschossene Kugeln und Bomben entgegengehalten werden konnten. In den vorangegangenen Zeiträumen verfügte Magdeburg im Durchschnitt über 600 Zentner Pulver und zusätzlich über 500 Zentner Salpeter, aus dem man weitere 650 - 700 Zentner Pulver hätte herstellen können. Warum die Bestände nach der erfolglosen Belagerung 1629 nicht wieder aufgefüllt wurden, bleibt rätselhaft. Leicht möglich ist aber eine Wiederauffüllung der Bestände mit dezentraler Lagerung in Bürgerhäusern. Seit 1620 mussten bei Neubauten überwölbte (bombenfeste) Keller in den Häusern eingerichtet werden, so dass Räumlichkeiten zur Verfügung gestanden haben können. Bei den innerstädtischen Zwistigkeiten dürften auch die Hauptparteien an einem Zugriff auf die Waffen interessiert gewesen sein und einen so groß wie möglichen Bestand in den eigenen Händen gehalten haben. Das erklärt dann auch die Herkunft und Verfügbarkeit von Pulvervorräten, welche am 10. Mai 1631 zur Legung von Bränden durch die Bürger an vielen Stellen innerhalb der Stadt benutzt wurden. Ansonsten wären diese Pulverbestände ein Widerspruch zu den für die Verteidiger offiziell vorhandenen 150 Zentnern, die ja am 10. Mai sicherlich aufgebraucht waren.