Hallo, über ein Flugzeug, wie die ,,Bücker181", die 2 Panzerfäuste unter ihren Flügeln trug, hatte ich bisher nichts gelesen. Die Frage, die sich mir stellt, gab es denn dadurch noch Panzerabschüsse? Das es letztendlich ein ,,Himmelfahrtskommando" war, beschreibt ja der Zeitzeuge selbst. Schließlich musste das Flugzeug nahe genug ans Ziel ran, sonst verpuffte der Gefechtskopf der Panzerfaust. Anderseits musste das Flugzeug weit genug weg sein, wenn der Gefechtskopf explodierte.
Sehenswerte Bilder, Hugo! Was mich etwas stutzig macht. Es sind ja 4 Panzerfäuste die bei der ,,Bü181" zum Einsatz kommen sollten. Im Zeitzeugenbericht war nur von 2 die Rede...Stelle ich mir flugtechnisch noch schwieriger vor, einen vernünftige Abschuss hinzubekommen, wenn mehr als eine Panzerfaust gleichzeitig abgefeuert werden soll. Stellt sich mir die Frage, warum das ,,Ofenrohr" dafür nicht genutzt wurde. Schließlich musste dann das Flugzeug nicht so nahe heran wie bei der Panzerfaust, um einen Wirkungstreffer erzielen zu können. MfG Wirbelwind
"Wunderliche Waffe" - wie treffend, oder auch nicht treffend. Es war schon nicht einfach dem Piloten ein ausreichend nützliches Instrument zum Zielen und zum wirkungsvollen Abschuss zur Verfügung zu stellen. Da war die Frage: "Rechts oder links, oben oder unten?" kaum zu begründen, man löste eben einfach aus. Wenn man das viermal konnte, oder besser schaffte, war die Hoffnung auf einen Erfolg eben größer, als bei einem der Wundervögel, genannt LF (Leichtflugzeug), mit nur einer einzigen Panzerfaust. Über Abschusserfolge (bestätigte!) ist nichts zu finden, wenn man Berichte über Selbstzerstörung ausklammert. Es war wohl mehr eine psychologische Kriegsführung, als operatives Geschehen.
Interessant schon, was so in den letzten Kriegswochen ,,an Wunderwaffen" zum Einsatz kam. Vieles grenzt für mich da schon an ,,Hirnrissigkeit", aber Befehl war Befehl. MfG Wirbelwind
Noch einmal ein Artikel der Volksstimme zur Nutzung aus "friedlicherer" Zeit. Ein Ausgabedatum der Volkstimme konnte ich nicht mehr herausfinden (vermutlich um 2000)
Kleine Zusatzinformation. Am 15. März 1934 gab es folgende Nachricht des W.T.B.: Das Luftschiff "Graf Zeppelin" wird nach den Angaben des Fahrtenprogramms 1934 zehn Südamerikafahrten (ab Friedrichshafen am 26. Mai, 23. Juni, 21. Juli, 4. und 18. August, 1., 15. und 29. September, 13. und 27. Oktober) mit jeweiligen Zwischenlandungen in Pernambuco ausführen. Das Anlaufen eines spanischen Hafens ist einstweilen nicht vorgesehen. Die Fahrpreise betragen in der Vor- und Nachsaison (bezw. Hauptreisezeit) für die Strecke Friedrichshafen - Pernambuco 1400 (1550) Mark, Friedrichshafen - Rio de Janeiro 1500 (1650) Mark, Pernambuco - Rio de Janeiro 400 (400) Mark. Auf einem Luxusdampfer, der die Strecke Europa - Südamerika in 16 Tagen zurücklegt, beträgt der Fahrpreis 1. Klasse 1335 Mark.
Die ab 1935 geplanten Reisen des LZ 129 "Hindenburg" nach Lakehurst waren mit einem Fahrpreis von 300 Dollar etwas günstiger. Das Luftschiff beförderte bis zu 50 Passagiere und 20 Tonnen Fracht. Als Reisezeit wurden für die Fahrt Europa - Amerika 55 Stunden, für die Rückfahrt 48 Stunden angegeben.
[quote=wirbelwind|p50523] Es sind ja 4 Panzerfäuste die bei der ,,Bü181" zum Einsatz kommen sollten. Im Zeitzeugenbericht war nur von 2 die Rede...Stelle ich mir flugtechnisch noch schwieriger vor, einen vernünftige Abschuss hinzubekommen, wenn mehr als eine Panzerfaust gleichzeitig abgefeuert werden soll. Stellt sich mir die Frage, warum das ,,Ofenrohr" dafür nicht genutzt wurde. Schließlich musste dann das Flugzeug nicht so nahe heran wie bei der Panzerfaust, um einen Wirkungstreffer erzielen zu können.
MfG Wirbelwind[/quote]
Hallo,
zitiere mich mal selbst, weil das Thema Selbstopfer- und Sondereinsätze hier schon mal dran war:
Von MD Süd aus gingen im April 1945 aus Teilen des Nachtschlachtkdos 6 und der FFS A125 unter Führung von Hptm. Speer als neu aufgestellte 8.Pz/Sonderjagdstaffel ebenfalls noch Bü 181 umgerüstet als "Panzerjäger" in den Sondereinsatz.
Das war zwar kein SO-Kdo, aber angesichts der verwendeten Flugzeuge und Technik (Panzerfäuste (!) wurden mit Werftmitteln und Holzklötzchen auf den Tragflächen montiert und per Bowdenzug ausgelöst) läuft es praktisch auf einen SO-Einsatz hinaus. Werftmittel bedeutet in diesem Fall, dass der Unteroffizier Wiese die Verantwortung für den Umbau bekam und die Umbaumaßnahmen an den Bü 181 (in Magdeburg!) anleitete: Klötze aufnieten, Draht"visier" (Kann man kaum als Visier bezeichnen) auf der Motorverkleidung montieren und die Bowdenzüge legen- Fertig ist der Panzerschreck. Naja... die Russen kamen vermutlich nie in die Verlegenheit, einen T34 durch diesen Unsinn zu verlieren. Da lagen die Bücker schon vorher auf dem Pinsel... Dass da mal zwei und mal vier Panzerfäuste mitgeführt wurden, war also Wrrftangelegenheit, weil es sich ja nicht wirklich um einen echten "Rüstsatz" handelte.
Der zitierte "Zeitzeuge" war mein alter Bekannter Franz Florian Winter, mit dem ich mich vorort, in MD und KleinO traf. Winter und Wiese waren (erg.: neben Fw. Ernst Müßig) die einzigen Überlebenden, wie mir bekannt. Aber auch nur, weil beide bei Klein Oschersleben von US-Flak (Winter glaubte erst an P-51) heruntergeschossen wurden. Beide glaubten bis lange nach dem Krieg vom anderen, er sei gefallen...
Falls dich dies näher interessiert: Die ausführliche Story von Winter und Wiese hab ich im "Klassiker der Luftfahrt" Heft 05/2017 veröffentlicht. Mit einer schönen A4 Grafik von Michele Marsan!
Du weißt selbst, wie es mit dem Urheberrecht ist und wie der Motorbuch-Verlag reagieren würde, hielte ich mich nicht an die Verträge und Gesetze und würde hier scans meiner Artikel veröffentlichen.
Denn auch die unautorisierte und damit widerrechtliche Veröffentlichung in elektronischen Medien ist ausdrücklich untersagt. Selbst für mich als Autor. (Mit Recht: Der Verlag zahlte dafür.)
Michele wäre es auch nicht recht. Das weiß ich. Mit ihm arbeite ich ja schon eine Weile zusammen. Ich werde diese gute Zusammenarbeit (mit der Redaktion des KdL, dem Motorbuch-Verlag und mit Michele) nicht fahrlässig durch Veröffentlichungen hier gefährden.
Bitte dafür freundlich um Verständnis…
Folglich bleibt mit nur, Interessierten hier im Forum zu raten, sich das AGO-Buch (das ja exemplarisch für die deutsche Luftrüstung steht) zu kaufen, antiquarisch z.B. bei ebay zu erwerben oder es eben kostenfrei zu leihen.
Dann ist man luftfahrttechnisch und rüstungspolitisch schon richtig gut unterwegs…da stecken gut 20 Jahre eigene Forschung drin und kein Copy-Paste anderer Autoren.
Wer diesen detaillierten Haufen Wissen gar nicht braucht, weil er sich nur nebenläufig mit der Thematik befasst, dem kann ich auch nur raten, sich die KdL Hefte antiquarisch zu besorgen:
ebay ist sicher die günstigste Variante, oder beim Verlag. Das Team des „Klassiker der Luftfahrt“ hat hin und wieder auch noch alte Hefte, die verkauft werden.
Regional Interessierten empfehle ich zumindest diese drei Hefte:
KdL, Heft 05/2017, da ist die o.a. Winter/ Wiese Bü 181– Story enthalten, A4 Grafik vom M.M. dazu
KdL, Heft 03/2017, Gefechtsbericht, Abschuss der B-17 „Blonde Bomber“ durch ISSt AGO, ebenfalls mit A4 Grafik von M.M.
KdL, 06/2019 Titelthema: „Luftschlacht über Oschersleben“. (Wäre sicher auch hilfreich gegen diese Unfug-Verbreiter im Internet!)