Der Straßenverlauf Magdeburger Straße - Geschwister Scholl Straße - Colbitzer Straße dürfte früher eine Straße gewesen sein. In der heutigen Geschwister Scholl Straße stehen kleine Häuser und guckt man aus Richtung Nord in Richtung Süden ist ja linker Hand auch eine Kirche. Könnte hinkommen.....
Es gibt drei Sorten von Menschen: Die Lebenden, die Toten...und die Seefahrer
Guten Abend Magado2, hier ist zwar nicht Wirbelwind, sondern Teddy. Nachtigall ick hör Dir trappsen kann ich nur dazu sagen. Erst waren die Antworten auf bestimmte Anfragen immer, tut uns Leid dazu haben wir nichts und jetzt eine 100 Gradwendung. Was die Bilder betrifft: super Bildmaterial. Langsam aber sicher nimmt das Puzzel -Wolmirstedt- Gestalt an. In diesem Sinne Gruß Teddy
Bild entfernt (keine Rechte) Was ist auf dem Bild zu sehen? Ein deutscher mittlerer SPW Sonder Kfz StKfz 251 und ein amerikanischer Light Armared Car M8 (Aufklärer)
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
Die Szene: Ein deutscher mittlerer SPW Sonder Kfz StKfz 251 steht auf der Kreuzung und kam aus der Samswegener Str. von Westen heraus. Der amerikanische Light Armared Car M8 (Aufklärer) war das vorausfahrende Panzerfahrzeug der US-Einheit der 30th ID die von Norden her, linker Hand am Friedhof vorbei, die Kreuzung überschritt (13.4.45). Blick nach Süden denn links die Kirche. Da di amerikan. Infanterie noch hinter dem M8 in Deckung hielt, ist es eine Kampfszene vom 13.4.45, als Wolmirstedt vom 120th IR der 30th ID bestzt-erobert wurde.
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Bild entfernt (keine Rechte) 120th IR von norden her eingerückt. Damit bestätigt sich auch meine Reko.- Karte der Ereignisse.
Noch ein Wort zur Aufnahme, ein Wolmirstedter Zivilist kann dieses Foto unmöglich gemacht haben, während der Kampfhandlung. Es ist ein typisches Foto der kämpfenden Truppe. Man beachte den GI ganz links den der Fotograf quasi über die Schulter schaut.
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Natürlich Kampfszene, zumindest aber dann nach Beendigung des Kampfes. Also aus der Situation heraus. Ich habe viele Bilder gesehen, die letztlich nur die Besetzung eines Ortes zeigen, da standen die Amis ganz anders herum, relexter. Hier zumindest halten sich GIs noch gedeckt hinter dem M8. Interessant auch, der Ami vor dem SPW hält möglicherweise eine deutsche MPi aus dem SPW in der Hand.
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Naja, wohl eher nach Beendigung des Kampfes, denn zwei Soldaten stehen vor dem M8, also frei Richtung Feind wenn man davon ausgeht dass die anderen hinter dem M8 Deckung suchen. Der Soldat vor dem SdKfz 251 ist mit einer Thompson mit langen 30er Magazin bewaffnet und dürfte ein Platoonführer sein, denn die Flecken vor seiner Brust dürften das Fernglas sein. Am SdKfz fehlt das MG, das Schutzschild ist leer.
Das ist die heutige August-Bebel-Str. Der Lage nach zu urteilen kam der SPW aus der Samsweger Str. bis er wahrscheinlich auf den Spähwagen der Amerikaner traf.Ich glaube mir sicher zu sein, da wo der dt. SPW steht , befindet sich die Einmündung der Samsweger Str. / ehm. Stendaler Str. an der Ecke des alten Rathauses, heute WWAZ-Gebäude. Schräg vom alten rathaus befand sich das Gebäude mit dem Loch in der Aussenmauer. Hab an der Existenz des Fotos gezweifelt. Um so besser, dass es Magado ins Forum gestellt hat und nun Klarheit herrscht. Nehme an, dass hier der Schußwechsel zwischen der dt. Wehrmachtspatrouille und den amerikan. Aufklärern stattgefunden hat und nicht in der Farsleber Str..Das ins Forum gestellte Bild aus der Farsleber Str. zeigt das Gebäude des ev. Superindenten, welches bis zur Sanierung am Giebel Beschussspuren aufwies, die ich selber noch gesehen habe. Würde das als Geschoßgarbe interpretieren. Nun gut. Mal sehen, ob sich noch ZZ melden, die etwas zu dem dt. Patrouillenführer sagen können. Bisher konnte sein Tod in WMS nicht nachgewiesen werden. Es bleibt weiterhin interessant. Upps, da waren einige während ich den Text schrieb, schneller. MfG Rüdiger
Hallo Magado2, Wirbelwind und alle welche sich für die Thematik Wolmirstedt und Umgebung viel dazu beigetragen haben. Nun stelle ich die vom Dipl.-Historiker Herrn Schierhorn mir zugesendete zusammenfassende Dokumentation ins Forum.
17.09.2015
Sehr geehrter Herr Schulze,
wie in unserem kürzlichen Telefonat versprochen, möchte ich Ihnen heute eine noch vorhandene Zusammenfassung der Auskünfte von Zeitzeugen des Kriegsendes 1945 in Wolmirstedt übersenden. Beide Personen sind inzwischen verstorben und können nicht mehr zusätzlich befragt werden. Mein Beitrag zur Besatzungszeit Wolmirstedts 1945-49 entnehmen Sie bitte der Wolmirstedter Festschrift zur 1000 Jahr-Feier im Jahr 2009, der Ihnen auf Antrag sicher vom hiesigen Museum per Fax, ect., übermittelt werden kann.
Ich hoffe, Ihnen damit bei Ihren Forschungen geholfen zu haben und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen
W. Schierhorn
Dipl.-Historiker Werner Schierhorn Str. d. Dt. Einheit 52 39326 Wolmirstedt
Angaben zum Kriegsende 1945 in Wolmirstedt.
Von Herrn Kusian und Frau Fell aus Barleben, damals wohnhaft in Wolmirstedt bzw. in Farsleben.
11.04. Gegen 16:00Uhr wird mit einem 5-Minuten-Dauerton der Luftschutzsirenen Feindalarm ausgelöst. Der aus Hitlerjungen und Rentnern bestehende Volkssturm besetzt die an den Hauptausfallstraßen errichteten Panzersperren. Die Ohrebrücken werden zur Sprengung vorbereitet und am Deich zwischen Wolmirstedt und Elbeu Schützenlöcher gegraben. Die Panzersperren bestanden aus zwei Reihen eingegrabener Holzstämme der Zimmerei Thiede in der Glindenberger Straße, deren Zwischenräume mit Erde aufgefüllt waren. Die Bewaffnung des Volkssturms bestand aus Panzerfäusten, die mit einem Pferdegespann aus der Garnison Hillersleben gebracht worden sind und wenigen Gewehren. Fünf Hitlerjungen im Alter von 15 Jahren sollten noch am selben Tag nach Halberstadt abkommandiert werden, um dort eine Panzerabwehrbrigade der Armee Wenck zu verstärken. Der Einsatz unterblieb, weil die Amerikaner schon in der Nähe von Wolmirstedt waren. Es erfolgte die Evakuierung der Bevölkerung nach Farsleben und Mose. 12.04. Ein Wehrmachtsoffizier sammelte in der Kreisleitung der NSDAP, dem Alten Landratsamt in der Adolf-Hitler-Straße 48 (Magdeburger Straße), versprengte Soldaten und führte sie zum Mittellandkanal bei Elbeu zum Kampf gegen die aus Meitzendorf anrückende US-Army. Es kommt zu einem Feuergefecht in dessen Verlauf auch 12 Jagdbomber Wolmirstedt mit ihren Bordwaffen angreifen. Die Kämpfe halten bis in die Nacht gegen 2:00Uhr an. 13.04. Die US-Army besetzt gegen 14.00Uhr Barleben und daraufhin werden die Stellungen Elbeu aufgegeben und der Volkssturm zieht sich zu der im Volksmund „Braunes Haus“ genannten Kreisleitung zurück, wo sich die Befehlsstelle des als Kampfkommandanten eingesetzten Kreisleiters der NSDAP Niemöller befindet. In Wolmirstedt bestehenden Lazarette in der Gaststätte „Stadt Prag“ in der Burgstraße, im Bodelschwigh-Haus und im Schützenhaus am Anger. Weiterhin gab es in der Stadt Lager für Kriegsgefangene. Dazu gehörten 150 Russen und 15 Franzosen in der Zuckerfabrik sowie eine größere Anzahl Polen, die bis 1943 in der Kegelbahn in der Samsweger Straße einquartiert waren und dann einzeln oder in Gruppen auf den Gütern der Firma Loß & dem Junkerhof in der Burgstraße, der Stiftdomäne an der Katharinenkirche und der Schlossdomäne oder bei Bauern arbeiteten. In der Mittagsstunde fährt ein Panzerspähwagen der Wehrmacht durch die Stadt und begegnet in der Samsweger Straße neben dem Rathaus einer Vorhut der US-Army, die aus Richtung Colbitz in Wolmirstedt eingerückt ist. Es kommt zu einem Schusswechsel, bei dem der zuschauende Schüler Johann Garche am Fuß verletzt wird und Tote auf beiden Seiten. Die US-Soldaten gehen in Schützenkette Richtung Kreisleitung weiter und nehmen drei Soldaten und einen Wehrmachtsoffizier gefangen. Es wird auf dem Kühler eines Jeeps gesetzt und durch die Straßen gefahren. Andere Soldaten und mehrere Hitlerjungen hatten vorher zusammen mit dem Kreisleiter Niemöller Wolmirstedt in Richtung Angern/Rogätz verlassen, wo unter dem Kommando eines Major der Luftwaffe noch weiterer Widerstand gegen die Amerikaner geleistet wird. Bei den Kämpfen ist auch der Kreisleiter Niemöller gefallen. Der amerikanische Militärkommandant lässt in Wolmirstedt bekannt geben, dass alle Waffen sofort in seiner Kommandantur, der bisherigen Kreisleitung der NSDAP, abzugeben sind und von 21:00Uhr abends bis 11:00Uhr am anderen Tag eine Ausgangssperre verhängt ist. Bei Farsleben finden US-Truppen auf der Bahnstrecke einen vom Lokpersonal verlassenen Zug mit KZ-Häftlingen, die in einem elenden Zustand sind. Es werden Sanitätskolonnen gebildet, die Häftlinge ausladen und zur Pflege auf private Haushalte aufteilt. Transportfähige Häftlinge kommen in das Wehrmachtslager bei Hillersleben und die in Farsleben verstorben sind, werden auf dem Dorffriedhof beigesetzt. Bis zum 24.04. wird Wolmirstedt vom Ostufer der Elbe bei Hohenwarthe durch dort stationierte deutsche Geschütze beschossen. Dabei werden Frau Sowka sowie die Männer Weinreich und Hardt durch Granatsplitter getötet.
Das kann man wohl sagen. Verstehe aber trotzdem nicht, warum Herr Schierhorn erst jetzt damit herausrückt. Von einem toten dt. Leutnant als Patrouillienführer ist keine Rede mehr. Klar ist für mich nun auch, dass das Gefecht zwischen der besagten Patrouille und dem Aufklärungspanzer an der Einmündung Samsweger Str, in die ehemalige Stendaler Str., heute A.-Bebel-Str., an der Ecke des alten Rathauses stattfand. Das gezeigte Foto belegt das für mich eindeutig. Die Geschoßspuren am Superindentenhaus in der farsleber Str. müssen eine andere Ursache gehabt haben. MfG Rüdiger