Entschuldigt bitte aber ich bin völlig aus dem Häuschen!! Ich habe heute von britischer Seite Informationen erhalten die mich völlig begeistert haben. Nebenbei erhielt ich noch einen Hinweis auf eine Seite die gegenwärtig noch im Aufbau ist. Jedoch konnte ich schon mal reinschauen. Für Magdeburg im Moment noch nicht soviel aber ein Knaller ist schon dabei aber lest selber:"27. Mai 45 – Die 156. (westschottische) Infanterie-Brigade der 52. (Lowland) Infanterie-Division war für den Stadtkreis Magdeburg – Hauptquartier Klosterbergegarten- ... verantwortlich" Gemeint ist also wahrscheinlich das ehemalige Pionierhaus. Endlich mal sogar eine Adresse.
Ich suche schon die ganze Zeit ein Bild vom halb zerstörten Gesellschaftshaus in meinen Dateien kann es aber nicht finden. Vielleicht hat es einer von euch und kann es hier einstellen. Ich hätte es gern den Engländern geschickt nach dem Motto "Kleine Geschänke erhalten die Freundschaft". Übrigens steht in der Zeitleiste des Gesellschaftshauses unter 1945 Offizierskasino. Das bestätigt irgendwie die Aussage der Engländer.
Also, ich habe alles durchsucht, was ich zum Gesellschaftshaus Kloster Berge Garten habe. Nichts vom teilzerstörten Gebäude gefunden. Hier eine Aufnahme Ansichtskarte und zwei Luftbildauszüge. Auf einem sieht man US-Fahrzeuge oder Panzer aufder Straße.
Bild entfernt (keine Rechte)
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Zur Anfrage an den „Schwarm“ (#60) „ECLIPSE“ ist keine Aktion oder Operation, sondern Teil eines Stufenplanes des U.S.-Militärs zur Organisation der unterschiedlichen Etappen des Kriegsverlaufes. In der Eclipse-Planung des U.S.-Oberkommandos, die für die G-5 Stäbe der Truppenteile Geltung hatte, waren die Maßnahmen festgelegt, die nach der Kapitulation der deutschen Streitkräfte zur Herstellung von Sicherheit und Ordnung durch das MG umzusetzen waren.
Einschub
MG – Military Government – Militärverwaltung Stäbe: G-1 – Stab Personal G-2 – Stab Feindaufklärung G-3 – Stab Operationsführung G-4 – Stab Versorgung G-5 – Stab Militärverwaltung
Der offenkundig unmittelbar bevorstehende Zusammenbruch der deutschen Streitkräfte erlaubte es dem Alliierten Oberkommando, am 12. April 1945 die Grundannahmen der „Eclipse“-Planungen für teilweise als gegeben zu erklären. Zu den nun notwendigen Maßnahmen gehörte im Bereich der Militärverwaltung neben der definitiven Dislozierung der Detachements in den ihnen zugewiesenen Landkreisen und Städten auch die Autorisierung der Kommandierenden Generäle der Armeegruppen, „in jenen Gebieten Deutschlands, in denen die Niederlage des Feindes zum Faktum geworden ist“, größere Personalkontingente aus den Kampfeinheiten herauszuziehen und zur Unterstützung des Military Government zur Verfügung zu stellen. Für die inzwischen chronisch unterbesetzte Militärverwaltung war „die teilweise Erklärung von Eclipse-Bedingungen“ ein Wendepunkt, denn damit wurden die amerikanischen G-5 Stäbe in die Lage versetzt, aus dem Reservoir der jetzt verfügbar gewordenen Soldaten und Offiziere dringend benötigten „Provisorischen Aushilfsmilitärregierungseinheiten“ zusammenzustellen. Bald darauf genehmigten die zuständigen Stellen der U.S. Army für den Einsatz in der Militärverwaltung dann eine „temporäre Überstärke“ von nicht weniger als 850 Offizieren, 75 Unteroffizieren und 1500 Mann. Das war eine Aufstockung des Gesamtpersonalbestandes von 30 Prozent bei den Offizieren und 25 Prozent bei den Mannschaften. In Sachsen und Thüringen (in den amerikanischen Berichten wird unter Sachsen und Thüringen das Gesamtgebiet des Landes Sachsen einschließlich der drei Landkreise um Görlitz, das Landesgebiet von Thüringen einschließlich des Regierungsbezirkes Erfurt und das Landesgebiet der Provinz Sachsen verstanden) kamen zwischen April und Juli 1945 bis auf ganz vereinzelte Ausnahmen nur die aus diesem Reservoir geschöpften „Provisional Military Government Detachments“ zum Einsatz. Die Army hatte etwa 130 solcher Aushilfseinheiten aufgestellt, eine beträchtliche Anzahl im Vergleich zu den insgesamt 269 regulären Detachments, die im August in der U.S.-Zone Dienst taten. Die provisorischen Militärregierungseinheiten waren Eintagsfliegen, deren Existenz mit dem Abzug der Amerikaner aus Mitteldeutschland auch schon wieder ihr Ende fand. So ist es nicht verwunderlich, daß deren Leistungsfähigkeit nicht dem Niveau der regulären Detachments entsprechen konnte und die Schulung ihres Personals über die dürftigsten Standards kaum hinausgelangte. Bei der 9. US-Armee dauerten die im Army Military Government Training Center in Bielefeld abgehaltenen Ausbildungskurse gerade zwei Wochen, die 3. Armee veranstaltete in Frankfurt gar ein „Charlottesville in drei Tagen“. Bei den von der Ninth Army gestellten provisorischen Detachments waren einige dringend benötigte elementare Hilfsmittel, „Fahrzeuge und Schreibmaschinen“, zunächst praktisch nicht zu bekommen. All dies genügte, um eine auch nur einigermaßen geordnete Besatzungsverwaltung von vornherein illusorisch zu machen, doch sind damit noch nicht alle Elemente aufgezählt, die sich zu einem einzigen großen Handikap der amerikanischen Militärverwaltung in diesem Teil der künftigen sowjetischen Besatzungszone summierten. Hinzu kamen in diesen drei Monaten auch noch die Folgen zweier einschneidender Umwälzungen der Kommandostruktur. Als die First United States Army Mitte Mai auf den pazifischen Kriegsschauplatz verlegt wurde, mußte die Ninth Army das Okkupationsgebiet im südlichen Thüringen und Sachsen mit übernehmen, wodurch sich deren Kontrollareal etwa verdoppelte. Vier Wochen später wurde die 9. Armee selbst aus Deutschland abgezogen und hatte deswegen ihr Okkupationsgebiet bis zum 15. Juni an die 7th U.S. Army zu übergeben. Da mit jedem Wechsel in den G-5 Stäben der Armeen und Korps neue Gesichter auftauchten, blieb den ohnehin mit wenig professionellem Selbstbewußtsein gesegneten Provisional Detachments meist nicht einmal die Chance, wenn schon nicht in ihrem Besatzungsgebiet, so wenigstens in der eigenen Besatzungsorganisation Fuß zu fassen.
Möglich ist, dass britische „Hilfskräfte“ in diesen Prozess eingebunden waren, die nördlich Teile Brandenburgs und Mecklenburgs in ihre Verwaltungsaufgaben übernommen hatten. Darauf weisen einige Bemerkungen im von mir eingestellten Buchausschnitt hin. Stainley Christophersen war ja Zeitsoldat in einer Reserveeinheit (ähnlich der preußischen Landwehr) und wurde nach dem 5. Mai Richtung Magdeburg dirigiert, wo er seine Panzer verlassen musste und nur in fremden Einrichtungen zum Einsatz kam. Nähere Ausführungen dazu fehlen leider. Aber das Hin und Her des Einsatzes ist gut auf die Veränderung der im Einsatz befindlichen U.S.-Einheiten in unserem Gebiet zurückzuführen. Einzelheiten könnten im: „Deployment of Military Government Detachments as of 1 May 1945“, (Anlage zu einem Memorandum der First U.S. Army an die unterstellten Verbände v. 6. 5. 1945; NA, RG 332, ECAD, Anny Administration 380.-399. Ninth U.S. Army, Bi-Weekly Civil Affairs Summary v. 20. 5. 1945; NA, RG 331, SHAEF, G-5, 543.31 Ninth Army Operation Reports. „Location of Dctachments“, Anhang zu Ninth U.S. Army Weekly Military Government Summary Nr. 2 v. 4.6. 1945; NA, RG 331, Ninth U.S. Army, 17.14 Historical Report, Inclosure Nr. 7.) enthalten sein.
Ist aber nicht mein Thema, wollte nur meine „Schwarm“-Informationen loswerden.
Ja und dann war da ja noch die Eintragung im Tagebuch : WD SRY 15.6.1945 „Die Aufgaben des Regiments wurden an das 10. Surrey-Regiment übergeben.“ Diese Einheit wurde als Heimatschutz Regiment in GB aufgestellt hat aber die Insel nie verlassen. Jetzt kommt als mögliche Einheit 4.Bat. Surrey-Regiment in Frage weil sie gegen die SRY irgendwann mal Fußball gespielt haben oder aber den Schiedsrichter gestellt haben. Wahrscheinlich im Raum Groß Germersleben. Es stellte sich dann aber auch als falsch heraus da diese Einheit im betreffenden Zeitraum viel weiter nördlich operierten. Die Engländer prüften nochmal den Eintrag im Original Tagebuch, ist aber alles ok. Die handschriftlichen Eintragungen stimmten überein. Bis auf eine Kleinigkeit. Es handelt sich nicht um das 10. Surrey-Regiment sondern um das 10. Survey-Regiment. Also ein VERMESSUNGSREGIMENT des 8.Korps. In den Aufzeichnungen über 17. Infanterie Brigade der 5.Infanterie Division fand sich folgendes: “13 Juni 1945 10. Survey Regiment Royal Artillery von der Kiel Area Brigade kommandierender Offizier: Lieutenant Colonel EA Spencer Regiments Hauptquartier: Langenweddingen Südwestlich von Magdeburg, Landkreis Gardelegen” (?) Was es mit dem Vermerk Landkreis Gardelegen auf sich hat kann ich noch nicht sagen. Ob es auf die Zuständigkeit der Einheit hindeutet oder schlechte Geographie -Kenntnisse beurkundet wird sich vielleicht noch zeigen. Ich tippe auf Letzteres. Bei der Suche konnte ich das oben erwähnte 4.Bat. Surrey-Regiment auf Grund seines Operationsgebiets ausschließen. Jedoch hatte diese Einheit um drei Ecken und eher indirekt doch etwas mit Magdeburg zu tun. Am 14.6.-16.6. 1945 übernahm das 4. Bataillon Surrey-Regiment das Operationsgebiet des 2. Bataillon SCOTS GUARDS. Es gab Meldungen wonach Letzt genanntes an der Absicherung der Potsdamer Konferenz beteiligt werde. Wohl in diesem Zusammenhang gab es Aktivitäten die Magdeburg betrafen. 26. Juni 1945:Die linke Flanke verließ BIELEFELD in Richtung BABELSBERG E6536 SÜDWESTLICH von BERLIN. 29. Juni 1945: Die linke Flanke, die viele Stunden an der Grenze zwischen der britischen und der russischen Zone bei Magdeburg aufgehalten worden war, erreichte schließlich BABELSBERG. 2. Juli 1945: Wipperfürth (Kartenreferenz F 764799) Der Kommandierende Offizier und Hauptmann The Master of ERSKINE machten sich auf den Weg nach BERLIN, um die linke Flanke zu besuchen. Alles lief gut, bis MAGDEBURG erreicht war. Hier stellte sich heraus, dass die Russen die Gruppe nicht über die "Freundschaftsbrücke" ins russisch besetzte Gebiet gehen ließen. Die Nacht in HELMSTEDT einquartiert. 3. Juli 1945: Kommandant und Nachrichtenoffizier ganztägig in HELMSTEDT, 25 Meilen westlich von MAGDEBURG.
4. Juli 1945: Der Kommandierende Offizier und der Nachrichtenoffizier setzten mit der 7. Panzerdivision über, nachdem sie an der Grenze etwa drei Stunden aufgehalten worden waren. Gegen 1800 Uhr erreichten wir BABELSBURG und die linke Flanke.
Da ich noch eine interessante Meldung über die englischen Aktivitäten zum Kriegsende gefunden habe, möchte ich sie im Zusammenhang mit der britischen Besetzung Magdeburgs hier einstellen. Danach haben die Engländer den Deutschen Gruß (Hitlergruß) abgeschafft. Hier die Meldung aus Keesing's Archiv der Gegenwart, 15. Jahrgang 1945, Seite 221:
Das Oberkommando der Wehrmacht verbreitete laut Reuter über Radio Flensburg nachstehenden Befehl an die deutschen Truppen: „Mit Wirkung ab 0.01 Uhr am 9. Mai haben alle Wehrmachtteile auf allen Kriegsschauplätzen ihre Kampfhandlungen einzustellen. Es dürfen keine Zerstörungen an Munition oder Kriegsmaterial vorgenommen werden, auch dürfen keine Schiffe versenkt werden. Zuwiderhandlungen bilden Verstöße gegen die vom Oberkommando der Wehrmacht angenommenen Bedingungen. Das Oberkommando der Wehrmacht gab ferner bekannt, daß mit Rücksicht auf ein Verbot des Deutschen Grußes durch die Engländer für die gesamte deutsche Wehrmacht mit sofortiger Wirkung der militärische Gruß wiedereingeführt wird.“
Hallo Wirbelwind, noch einmal ganz klar: Was zum Begriff Sachsen aus damaliger amerikanischer Sicht bezeichnet wurde, beinhaltet den von mir beschriebenen geografischen Raum. Was von den Amerikanern verwaltet wurde ist das, was von den amerikanischen Truppen erobert bzw. besetzt war. Das muss nicht den geografischen Raum ausfüllen, der als "Sachsen" bezeichnet wurde, sondern kann auch einen Teilbereich umfassen. Die US-Army war schließlich auch nicht in Burg oder Dessau und überhaupt nicht im ostelbischen großen Raum von "Sachsen" und die Briten schon gar nicht. z.B. wurde auch Magdeburg von der Amerikanern genommen, wie es in der offiziellen alliierten Berichterstattung und auch in den OKW-Meldungen sinngemäß zum Ausdruck kam. Dabei wurde nicht besonders erwähnt, dass der Ostteil Magdeburgs ausgeklammert blieb. Wenn die US-Army keinen Grund hatte Görlitz etc. einzunehmen (weil da die Rote und die Polnische Armee sich dieser Aufgabe angenommen hatten), gab es amerikanischerseits auch keinen Anlass dort zu kämpfen und eine Verwaltung aufzubauen - trotzdem wurden die ehemaligen Teile Schlesiens als "Sachsen" zugehörig gerechnet. Für die offizielle Berichterstattung war dieser kleine Zipfel von "Sachsen" ebensowenig erwähnenswert, wie Friedrichstadt, Cracau und meinetwegen Herrenkrug und die Berliner Chaussee in Bezug auf Magdeburg.
Zusammengefasst ging es in meinem Hinweis nicht um den Frontverlauf und die Verwaltung des eroberten rückwärtigen Gebiets, sondern um eine reine Begriffsklärung mit dem hauptsäclichen Inhalt, dass das amerikanische "Sachsen" keinen Unterschied zwischen dem ehemaligen Königreich Sachsen und der preußischen Provinz Sachsen inklusive der darin befindlichen Enklaven und der nach dem Zonenprotokoll westlich der Görlitzer Neiße (westlichen Neiße) liegenden ehemals niederschlesischen Gebiete machte. Dafür war Thüringen bereits ausgeklammert und der ehemals zur Provinz Sachsen gehörende Regierungsbezirk Erfurt sowie die weiteren Exklaven (z.B. Kreis Schleusingen) waren im amerikanischen "Sachsen" nicht mehr enthalten.
Ich hoffe, dass sich Deine Fragestellung damit aufgelöst hat.