Das paßt alles! 102 US. in unserem Raum die 5.GB bei Oschersleben aber was bezeichnen die 3 umkreisten Gebiete in unserem Raum die auch Ende Juli noch da sind?
Eine weitere Geschichte aus meinem „Beifang“ möchte ich euch auch nicht vorenthalten. Ein Nachrichtenoffizier des 7./9. (Highlanders) Bataillons der Royal Scots (bitte nicht verwechseln mit den Royal Scots Fusiliers!!) wurde im Januar 1945 nach der Eroberung von Heinsberg (heute NRW), kurz hinter der deutschen Grenze, verwundet. Er wurde nach England ausgeflogen und dort wieder zusammengeflickt. Inzwischen war der 2. Weltkrieg in Europa zu Ende und er versah einen langweiligen Dienst in einer Aufstellungseinheit. Durch Zufall äußerte er an der richtigen Stelle seinen Wunsch zurück zu seiner alten Einheit zu wollen. Jetzt ging alles sehr schnell. Innerhalb von 48 Stunden war er auf der Fähre nach Ostende in ein Auffanglager. Wieder verhalf ihm der Zufall und er kam nach Bremen, dem letzten bekannten Aufenthaltsort seiner Einheit. Jedoch war sie weiter gezogen in ihr neues Operationsgebiet Magdeburg. Irgendwie schaffte er es nach Magdeburg zu seiner alten Einheit zu kommen wo er herzlich willkommen geheißen wurde. „Ich hatte sie vermisst; ihre wohlbeleibten Gesichter meiner Familie.“ Durch die Versetzung eines anderen Nachrichtenoffiziers in die Heimat war es ihm sogar möglich seine alte Stelle als Signaloffizier zu erhalten. Hier werden leider seine Ausführungen etwas schwammig. Einmal schreibt er von seiner „ersten Aufgabe“, ein anders mal „nach wenigen Wochen“. Vielleicht liegt es ja auch an der Übersetzung. „Da die Demarkationslinien erst kürzlich festgelegt worden waren, erhielten wir den Befehl, das Gebiet an die Russen zu übergeben, und meine erste Aufgabe bestand darin, mich mit meinem russischen Pendant zu treffen, um unser Netz von Telefonleitungen zu übergeben….“ „…Innerhalb weniger Wochen hatten wir die Aufgabe, unsere Feldtelefonleitungen an die russische Armee zu übergeben, da die Highland-Division nach Belgien verlegt wurde, als wir Teil der strategischen königlichen Reserve wurden und glaubten, dass wir in den Fernen Osten geschickt werden würden….“ Die Atombombenabwürfe in Japan und das damit verbundene Kriegsende verhinderten jedoch die Verlegung und so wurden das 7./9. (Highlanders) Bataillons der Royal Scots nach Detmold verlegt. Diese Erinnerungen schrieb unser ZZ in einem britischen Forum 2014. Seit 2015 ist er leider nicht mehr aktiv. Auch hier befürchte ich, das wir ihn nicht mehr selbst befragen können. Er beendete seine Erinnerungen folgendermaßen: „Ja, ich erinnere mich an Magdeburg . . . Es war einer der wenigen glücklichen Momente für mich im Krieg, wieder unter meinen sehr vermissten Kameraden des 7./9. Highlander-Bataillons zu sein.“ Wieder haben wir es hier mit einer für uns neuen Einheit zu tun die offensichtlich in Magdeburg war. Zeitlich läßt es sich noch nicht so genau einordnen von wann bis wann sie hier waren. Offensichtlich aber auch nach dem 1. Juli 1945. Das 7./9. (Highlanders) Bataillons der Royal Scots war auch Teil der 52th Lowland Infantry Division wie die CAMERONIANS u.a. jedoch von der 155th Infantry Brigade.
7./9. (Highlanders) Bataillons der Royal Scots ... 7./9.deutet wohl darauf hin das man das 7. und das 9. Bat. irgendwann mal aus irgendwelchen Gründen (Personalmangel?)zusammen geschlossen hat. Ganz genau weiß ich das auch noch nicht.
Das ist richtig. Siehe #39 ...10.6. Übernahme durch die 5. Infantery Division. Könnten die 3 Kreise u.U. auf Sammelräume für Kriegsgefangene hindeuten?
Hier noch einmal zu Helmuts Frage nach dem 7./9. Bataillon der Royal Scots: „1921, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, wurde die Territorialmacht aufgelöst und gleichzeitig als Territorialarmee reformiert. In der Folge wurden das ehemalige 7. und 9. Bataillon zum neuen 7./9. Bataillon zusammengelegt. Nach der Gründung wurde das Bataillon in der Claremont Street in Edinburgh stationiert. 1924 wurde das Bataillon in 7./9. (Highlanders) Bataillon umbenannt.“ Wir können also davon ausgehen das es bei solchen Schreibweisen der Engländer eine Zusammenlegung vorausging. Bei den Royal Rcots Fusiliers erfolgte die Zusammenlegung ebenfalls 1921. Bei dem hektischen hin und her Verlegen der Engländer im Frühsommer 1945 kann man schon mal durcheinander kommen. Die ständig wechselnden Unterstellungsverhältnisse sind jedoch keine Aussage über den tatsächlichen Aufenthaltsort und gerade in den beiden betreffenden Monaten müssen die HQ mit dem OB nicht zwingend vor Ort sein eher im Gegenteil. Handelt es sich doch um einen Rückzug. Aber zurück zu den 7./9. Bataillon der Royal Scots. Etwas genauer können wir die Zeit dieser Truppe in unserer Region doch eingrenzen. So wie unser ZZ das schon richtig beschrieb war das 7/9 Batalion Ende April Anfang Mai1945 kurz in Bremen. Schon am 2. Mai 1945 zogen sie weiter nach WORPSWEDE 7914, am 8.Mai 1945 nach BOKEL 6833 und am 17.Mai 1945 nach VILSEN 8470. Dort erhielten sie am 20. Mai 1945 den Befehl dass ihre 52.Division nicht nach Norwegen verlegt. Eine Vorausabteilung sollte sich am nächsten Morgen auf den Weg in das neue Operationsgebiet nördlich Magdeburg begeben. Es handelte sich um ein Gebiet nördlich Gardelegen Y44. Am 23.Mai 1945 gegen 14.30 Uhr erreichten sie JAVENITZ 5542 . Erst am 27. Mai gegen Mittag erreichen sie GARDELEGEN 4842 und übernehmen teilweise die Unterkünfte der Divisions-Ari der 102th US Division. Dort verbleiben sie mindestens bis zum 30. Mai 1945. Leider endet mit diesem Tag das Tagebuch des Bataillons welches mir zur Verfügung steht.
Nochmals zu Helmuts Frage der doppelten Nummer bei der Bataillonsbezeichnung. Mindestens eine Ausnahme gibt es noch und zwar wenn eine 1 oder 2 als erste Zahl steht. Das deutet auf eine Einheit der Heimatarmee hin und die erste Zahl bezeichnet die Reihe in der das Bataillon steht. Also ist die 2 offensichtlich eine Art Reserve der Heimatarmee. Nun aber zurück zu den Royal Scotts. Neben den RS gab es noch „THE KING'S OWN SCOTTISH BORDERERS“. Die Tagebücher dieser Einheit enden zwar auch größten Teils im Mai 1945 aber dennoch wurde ich hier fündig. Das 4. und 5. Bataillon diese Regiments unterstand der 52. Lowland Infantery Division und genau wie das 7/9 Bataillon der Royal Scots in der 155th Infantry Brigade. Zufall? Das 4. Bataillon befand sich wie zuvor auch das 7/9. Bataillon Anfang Mai in Bremen. Am 2. Mai verlegen sie ihr Operationsgebiet nach 832167. Der Ort ist nicht weiter erwähnt und es folgen eine für die nächsten Tage weitere Positionsangaben auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte. Am 9. Mai 1945 erreichen sie ihr neues Operationsgebiet OSTERHOLZ SCHARNBECK. Hier verbleiben sie bis zum 18.Mai 1945 um dann nach Martfeld 8976 südöstlich von Bremen zu verlegen. Am 23. Mai 1945 9.00 Uhr erfolgt der Befehl Verlegen in neues Operationsgebiet LETZLINGEN 549349. Nach einer kurzen Vorbereitung ist das Bataillon 2 Tage später schon auf dem Weg und erreicht um 15.00 Uhr folgende Positionen: H.Q. 559345, A Kompanie 312212, B Kompanie 312211, C Kompanie 265185, D Kompanie 495295, Sp(?) 420281. Es erfolgt am 27.Mai 1945eine zeremonielle Übernahme vom 379. Field Arty Regt. der 102 U.S Division unter Lt Col DAMON in Oebisfelde mit der A und B Kompanie. Eine US Batterie und eine Kompanie der 4th K.O.S.B. paradierten zum Stadtplatz geführt von den Pfeifern (Band). Col Davidson und Col Damon leiteten die Parade. Maj G.H. Rae M.C. war O.C. der K.O.S.B. Kompanie und Major P. Roach O.C. der Arty Batterie. Die Einheiten präsentierten vor den OC´s und dem Kommandanten von Oebisfelde an Lt Col G.H. Davidson. Die Stars and Strips wurde eingeholt und der Union Jack gehisst, während jede Kompanie ihre Waffen präsentierte. Am 29. Mai 1945 fand eine ähnliche zeremonielle Übernahme statt jedoch diesmal in Letzlingen und mit dem 380. Field Arty Regt. der 102 U.S Division unter Major Sweeny. Wir können davon ausgehen das das Bataillon bis zum 31.Mai 1945 im Letzlingen verblieb. Wie schon erwähnt enden hier die Tagebuchaufzeichnungen.
Weiter geht es mit „THE KING'S OWN SCOTTISH BORDERERS“ ! Das 5. Bataillon dieses Regiments war wie schon beschrieben ebenfalls der 52. Lowland Infantery Division unterstellt und auch Teil der 155th Infantry Brigade. Ebenfalls war es Anfang Mai 1945 in Bremen. Es verlegte am 9.Mai1945 nach WUHLSBUTTEL (gibt es tatsächlich nördlich Bremen). Am 18. Mai 1945lesen wir Bassum als Standort. Jedoch nicht für lange Zeit. Um 10.00Uhr des 25. Mai 1945 verlassen die Kettenfahrzeuge des Bataillons BASSUM. Am nächsten Morgen verläßt der Rest des Bataillons den Standort BASSUM, um in ein neues Gebiet in der Nähe der ELBE zu ziehen, über NIENBURG, NEUSTADT und die REICHSAUTOBAHN von HANNOVER nach MAGDEBURG, von hier nach Norden durch STENDAL bis OSTERBURG. Am gleichen Tag werden noch Vorbereitungen getroffen zur Übernahme vom 407. US Regiment. Für den 27.Mai 1945 vermeldet das Tagebuch folgendes Bn im Gebiet „OP ECLIPSE“ wie folgt angeordnet: - Bn HQ und „HQ“ coy - OSTERBURG „S“ coy - OSTERBURG „A“ coy - ROSSAU „B“ coy - HINDENBURG „C“ coy - OSTERBURG „D“ coy - WERBEN. Kirchenparade (original: „Church parade“ Ich nehme mal an Gottesdienst) für „HQ“, „S“ und „C“ coys in OSTERBURG. Verpflichtungen von Amerikanern übernommen. (Coy steht hier Kompanie) Ich habe die Übersetzung mal 1:1 weitergegeben weil es hier um die OP ECLIPSE geht die ich bisher für ein Planspiel gehalten habe. Offenbar, wenn wir Berlin mal außen vor lassen, war sie aber 1945 Realität. Hierzu brauch mal euer Schwarmwissen! Am 28./29 Mai 1945 ziehen die Amerikaner aus. Das Bataillons HQ und die HQ Kompanie ziehen nach SCHLOSS KRUMKE. Für den 30./31.Mai 1945 wird folgendes festgehalten: Verpflichtungen im Bereich: „A“ Kompanie - Kriegsgefangenenlager bewachen bei ROSSAU (5.600 deutsche Kriegsgefangene). „B“ Kompanie - Bewachung des Fährübergangs an der ELBE, um zu kontrollieren, dass niemand hinüber kommt. Die Elbe ist hierInternationale Grenze zwischen russischer und britischer Zone, Besetzung des Gebietes HINDENBURG . „C“ Kompanie - Ortswachen in OSTERBURG und Schwimmbad. „D“ Kompanie - Bewachung von Fährübergängen an der ELBE im Gebiet WERBEN-, auch Lastkähne auf dem Fluss, die Waffen, Kohle und Roggen enthalten. und „GEORGE“ (automatischer Pilot)? „S“ Kompanie - (1) Wachen an zwei Krankenhäusern und einer Konservenfabrik in OSTERBURG. (2) Wache am Telefon Verstärkers bei KLEINAU. Aufstellung eines Wachplanes für die B,C und D Kompanie.