Für den 19. Juni 1945 wird die 64. Depot Control Company des 30. Corps District in Magdeburg benannt. Leider wird nur dieses Datum benannt. Ich kann also nicht sagen wie lange die Einheit in Magdeburg verblieb und was ihre Aufgabe war bevor sie nach Göttingen verlegte.
Das 172. Field Cash Office hatte in Oschersleben südwestlich von Magdeburg vom 11. Juni 1945 biszum 4. Juli 1945 sein Operationsgebiet.
Das 84. General Hospital (200 Betten) war vom 28. Mai 1945 in Gardelagen nordwestlich von Magdeburg installiert bis es am 6. Juli 1945 in die Kaiser Straße 52 nach Potsdam-Babelsberg verlegte. Vom 9. Juli 1945 bis 26. September 1945 arbeitete das Hospital dann auf dem Fluplatz Berlin-Gatow und verlegte dann in die Radelandstraße Berlin-Spandau. Bemerkenswert an dieser Einheit ist das sie nach Berlin verlegt wird während die meisten anderen Einheiten nach Westen verlegen. Die 54. Mobile Laundry and Bath Unit (mobile Wäscherei- und Badeeinheit) versah vom 2. Juni 1945 bis zum 6. Juli 1945in Magdeburg ihren Dienstbevor sie nach Wolfenbüttel weiter zog. Gerade die britsche Armee galt als eitel und sehr auf das Aussehen bedacht. Also ist es nur folgerichtig das es solche Einheiten gab. 4th Line of Communication Sub Area Eine Kommunikationsleitung (oder Versorgungslinie) ist die Route, die eine operierende militärische Einheit mit ihrer Versorgungsbasis verbindet. Lieferungen und Verstärkungen werden entlang der Kommunikationslinie transportiert. Daher ist eine sichere und offene Kommunikationslinie von entscheidender Bedeutung, damit jede militärische Kraft weiterhin effektiv arbeiten kann.
Die Magdeburger Freundschaftsbrücke stellt offensichtlich nach ihrer Eröffnung immer wieder ein Nadelöhr dar. Speziell in der Zeit um die Potsdamer Konferenz probt man hier an der Elbe schon mal den Kalten Krieg. Die 4.Versorgungslinie erhielt am 19.Juni 1945 den Befehl sich um den Empfang der britischen Delegation für die Dreimächtekonferenz Potsdam (Operation Terminal)zu kümmern. Abgesehen von der Vorhut startete das Gro der Einheit an der Autobahn westlich von Magdeburg am 30.06.1945. Erst einen Tag später zieht diese Einheit in Magdeburg über die Freundschaftsbrücke nach Potsdam Babelsberg.
Natürlich gehört zu einer funktionierenden Militärverwaltung auch eine Militärpolizei. Für Magdeburg wird die 241. Line of Communication Provost Company unter Captain RK Mills genannt. Das war offensichtlich eine Art Transportpolizeieinheit die seit dem 18. Mai 1945 in Magdeburg tätig war. Das ist in so fern bemerkenswert, als das sie die erste britische Einheit in Magdeburg wären, wenn das Datum richtig wäre. Der früheste Termin für die Briten in Magdeburg der mir bekannt ist war der 25/26. Mai 1945. Bei den Datumsangaben hab ich oftmals meine Zweifel, so auch hier. Aber möglicherweise hatte ja eine Transportpolizeieinhet wirklich schon eher organisatorische Aufgaben an der Elbe. Für den 16. Juli 1945 wird diese Einheit in Goslar erwähnt.
Ich bin jetzt auch erstmal durch mit meinen Fundstücken zur britischen Armee in Magdeburg und Umgebung. Ziehmlich sicher bin ich mir jedoch, das es zu diesem Thema immer noch Rousinen im Netz zu finden gibt. Meine Erkenntnisse habe ich in erster Linie von einer englischen Internetseite die sich mit der Britischen Rheinarmee beschäftigt. (21st Army Group later British Army of the Rhine (under construction)) Aber auch englisches Forum (WW2talk) war sehr hilfreich.
Unter großen Verlusten waren zuvor bereits am 24. März 1945 britische Truppen mit Lastenseglern am Niederrhein gelandet. Sie vereinigten sich dort mit amerikanischen Einheiten und lieferten sich schwere Gefechte mit Wehrmachts- und SS-Verbänden. Sechs Tage waren nötig, bis erste Brückenköpfe bei Bocholt, Borken und Dorsten erweitert werden konnten und dann am 29. März Hamborn fiel. In den Berichten des Oberkommandos der Wehrmacht wurden nun vermehrt Orte im Emsland und an der Weser genannt, die in die Hände der Briten gerieten. Am 7. April 1945 standen britische Truppen vor Lingen und Rheine, während gleichzeitig kanadische Truppen im holländischen Zutphen an der Ijssel vorrücken. Der Vormarsch der Briten im deutschen Norden war nicht mehr aufzuhalten, während die Amerikaner gleichzeitig Stadt um Stadt an Rhein und Ruhr eroberten, die teil der britischen Besatzungszone werden sollten. Am 9. April erreichten erste britische Einheiten die Weserniederung bei Syke vor den Toren Bremens sowie die Kleinstädte Nienburg an der Weser und Verden an der Aller. Hannover fiel am 10. April, britische Truppen rückten in den nordöstlichen Teil von Lüneburger Heide vor und nahmen Soltau, Lüneburg und Uelzen ein Am 20. April standen sie bei Bleckede und Artlenburg an der Elbe. Erste Übersetzversuche bei Wittenberge und Tangermünde scheiterten, während in Berlin längst heftige Straßenkämpfe stattfanden. In der Nacht zum 24 April überquerten 47 Schwimmpanzer der schottischen „Lowland Division“ südlich von Bremen die Weser und rückten auf die Hansestadt vor, die am 26. April kapitulierte. Bei Lauenburg konnten die Briten die Elbe überqueren und wandten sich nun Lübeck zu, das am 3. Mai fiel. Weitere britische Truppen waren auf dem Weg nach Wismar, wo sie am 2. Mai Halt machten, da von Osten her die verbündete Rote Armee vorrückte. Der größte teil Deutschlands war längst in alliierter Hand, als die Royal Air Force am 2. und 3. Mai 1945 ihre letzten Angriffe gegen deutsche Städte flog. Auf den Kieler Hafen fielen innerhalb weniger Stunden 174 Tonnen Bomben. Das Oberkommando der Wehrmacht meldere an diesem Tag, beiderseits des Elbe- Trave- Kanals seien die Engländer in den Raum Mölln – Lübeck vorgestoßen, erste Einheiten hätten Bad Segeberg und das Gebiet nordwestlich von Plön erreicht. Die von Schwerin nach Norden und Nordwesten angreifenden amerikanischen Truppen seien bis zur Ostseeküste bei Wismar und in den Raum Gadebusch vorgedrungen, während die Wehrmacht die Linie vom Flauer See bis Rostock gegen starke Angriffe der sowjetischen Armee im Wesentlichen noch halten könne. Am 3. mai kapitulierte auch Hamburg vor den britischen Truppen, die am südlichen Ufer der Elbe standen. Feldmarschall Montgomery wäre ohne weiteres in der Lage gewesen, bis nach Berlin vorzustoßen, doch hier machte ihm die eigenständige Politik Eisenhower einen Strich durch die Rechnung. Berlin hatte zu diesem Zeitpunkt für Eisenhower keine strategische Bedeutung mehr, die Stadt war für ihn ein bloßer „geographischer Punkt“ und ein „Trümmerhaufen“. Er hatte deshalb eigenmächtig und ohne Absprache mit dem Kriegsministerium in Washington am 31. März 1945 ein Telegramm an Stalin gesandt, in dem er ihm anbot, sowjetische Truppen könnten Berlin nehmen. Eisenhower stand damit im Widerspruch zur britischen Meinung und insbesondere zur Haltung von Premierminister Churchill. Der britische Regierungschef hatte Eisenhower noch am 31. März 1945 telegrafisch wissen lassen, Berlin sei weiterhin das Zentrum des Deutschen Reiches und die Einnahme der Stadt von erheblicher psychologischer Bedeutung. „Wir sollen den Russen soweit östlich wie möglich die Hände schütteln“, schrieb Churchill, doch Eisenhower blieb bei seiner Auffassung. Er sah die Hauptaufgabe der amerikanischen Truppen in dieser Phase des Krieges darin, die legendäre „Alpenfestung“ einzunehmen, die lediglich eine Erfindung der NS- Propaganda war. Entsprechend zogen amerikanische Truppen, die bereits Magdeburg und Schwerin erobert hatten, in Deutschlands Süden, während die westlich der Elbe gelegenen Gebiete von den Amerikanern für wenige Wochen den Briten überantwortet wurden. Dazu gehörten die im heutigen Bundesland Sachsen-Anhalt gelegenen Städte Magdeburg und Staßfurt, die am 27. Mai von den Briten übernommen wurden sowie die Gegend um Bernburg, die nach dem 6. Juni unter britischer Kontrolle kam. Auch die Börde und die Altmark wurden kurzzeitig besetzt. Churchill hatte Bedenken, sich aus denjenigen Gebieten zurückzuziehen, die nach dem „Protokoll über die Besatzungszonen und die Verwaltung Groß-Berlins“ vom 12. September 1944 von der Sowjetunion verwaltet werden sollten. Es bedurfte eines Telegrammwechsels zwischen US-Präsident Truman und Stalin, damit am 18. Juni der Abzug der Westalliierten Truppen verbindlich geregelt werden konnte. Im Juli 1945 übergaben die Briten im Norden und die Amerikaner in der Mitte und im Süden Deutschlands der Roten Armee diejenigen Regionen, die der sowjetischen Besatzungszone zuzuschlagen waren.
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Ungeachtet des Kriegsgeschehens gab es innerhalb des britischen Militärs Zweifel an der Richtigkeit eines zu harten Kurses gegenüber Deutschland, wie er von amerikanischer Seite zunächst favorisiert wurde. So warnte der leitende Offizier für zivile Angelegenheiten bei der 21. Armeegruppe, Brigadier Robbins, vor einem Chaos im privaten und öffentlichen Finanzwesen, wenn etwa alle unerwünschten Personen aus ihren Ämtern entfernt würden. Unabhängig davon billigte Präsident Roosevelt am 23. März 1945 die „Weisung der Vereinigten Stabschefs an den Oberkommandierenden der amerikanischen Streitkräfte in Deutschland – Direktive 1067“ die auch für die britischen Besatzungstruppen Gültigkeit hatte. Zu den grundlegenden Zielen der Militärregierung erhielten die Kommandeure der Besatzungstruppen unter anderem diese Anweisungen: „Es sollte den Deutschen beigebracht werden, dass Deutschlands skrupellose Kriegsführung aus dem Geist des fanatischen Naziwiderstands die deutsche Wirtschaft zerstört und Chaos und Leiden unvermeidlich gemacht hat und dass die Deutschen der Verantwortlichkeit nicht entrinnen können für das, was sie selbst über sich gebracht haben. Deutschland wird nicht besetzt werden zum Zwecke der Befreiung, sondern als eine besiegte Feindnation. Zweck ist nicht Unterdrückung, sondern die Besetzung Deutschlands zum Zwecke der Durchsetzung gewisser alliierter Ziele. In der Durchführung Ihrer Besatzung und Verwaltung sollen sie gerecht, aber fest und distanziert sein. Sie werde jede Fraternisierung mit deutschen Beamten und der Bevölkerung strengstens unterbinden. Diese harte Linie war verbindlich für die alliierten Truppen in Westeuropa, die unter dem Kommando von General Dwigth D. Eisenhower standen und damit auch für die britische 21. Armeegruppe. Die britische Führung hatte sich sorgfältig auf die Besetzung Deutschlands vorbereitet, wenngleich es dann gerade in der Verantwortung der Besatzungszone häufig zu unkoordiniertem oder widersprüchlichem Verhalten kommen sollte. Als ein Schlüsseldokument gilt diesbezüglich ein Memorandum, das die 21. britische Heeresgruppe unter Führung von Feldmarschall Montgomery bereits im Januar 1945 erarbeitet hatte. Unter dem Decknamen „Operation Eclipse“ hatte Generalmajor F.W. de Guingand die „Weisung Nr. 1“ erlassen und dabei betont, es sei wichtig das alle Dienstgrade darüber belehrt werden, was für eine Haltung sie gegenüber den Deutschen einzunehmen haben. Von Anfang an muss es den Deutschen klargemacht werden, dass sie eine geschlagene Nation sind. Guingand verlangte, die Lehren aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg zu ziehen. Eine zu späte Entwaffnung habe damals die Bildung paramilitärischer Verbände ermöglicht, Fehler im Varsailler Vertrag hätten den Deutschen erlaubt, Küstenbefestigungen zu behalten, sie mit Geschützen auszurüsten, Waffen in neutralen Ländern zu verstecken und sie später zurückzuholen. Dazu hätten die alliierten Kontrollkommissionen über keinerlei militärische Druckmittel verfügt, um ihre Anweisungen durchzusetzen. Dies alles müsse nun anders werden. Die Aufgaben des britischen Besatzungsheeres im Jahr 1945 beschrieb Guingand so: a) Vernichtung: Um sicherzustellen dass die militärische Macht des Reiches völlig ausgeschaltet wird, und zwar nicht nur für die unmittelbare Zukunft, sondern für alle Zeiten. b) Aufbau: Ruhe und Ordnung wiederherzustellen, sodass unter normalen Bedingungen eine neue deutsche Regierung hervorgehen und die Umschulung der deutschen Nation stattfinden kann. Die deutschen Truppen sollten demnach entwaffnet und bis zur ihrer endgültigen Auflösung interniert werden. Die Entwaffnung der Wehrmacht in drei Abschnitten bedeute auf lange Sicht auch die Vernichtung der deutschen Rüstungsindustrie. Ebenso wichtig sei die völlige Ausmerzung der NSDAP, für die der Abwehrnachrichtendienste zuständig sei, während die Verantwortung für die Festnahme der Kriegsverbrecher bei der Militärregierung liege. Akribisch beschrieb Guingand die Besetzung der Großbritannien zugedachte Zone: a) Ziele die in der ersten Phase zu erreichen sind: Inbesitznahme der für die englische Heeresgruppe vorgesehenen strategischen Bezirke sowie Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit der englischen Truppen und aller Kriegsgefangener. Ausdehnung der besetzten Gebiete bis zu den für später vorgesehenen Grenzen der Heeresgruppe. c) Zusammenarbeit mit Amerikanern und Russen: Es werden Vereinbarungen mit der 12. amerik. Heeresgruppe sowie den Russen getroffen, in denen im wesentlichen die gegenseitige Umgruppierung zur Herstellung der nationalen Zonen (brit., amerik., russisch), Rechte für brit. Verbindungs- und Nachschubwege nach Berlin und Kontrolle deutscher Bewegungen über die Zonengrenzen verhandelt werden. d) Besondere Aufmerksamkeit wird dem Schutz deutscher militärischer Archiv- und Aktensammlungen zugewendet. e) Für die Bewachung der wichtigen Fernsprech- und Verstärkerämter werden besondere Kräfte eingesetzt. f) Die Nachforschungen sowie die Festnahme von Kriegsverbrechern und Verdächtigen werden bereits in der ersten Phase eingeleitet. Als erste Maßnahmen im Bereich der 21. Heeresgruppe ist die Einrichtung von 4 Lagern vorgesehen. g) Entwaffnung: Für die erste Entwaffnung aller Deutschen sind die Kommandeure der Verbände und Einheiten in ihrem Gebiet verantwortlich. h) Versammlung und Bewachung entwaffneter Deutscher: Die deutschen Einheiten werden in Div.-Gruppen unter einem Kommandeur mit entsprechendem Verwaltungsstab zusammen-gefasst. Die Div.- Gruppen werden bestimmten Versammlungsgebieten zugewiesen. SS- Formationen und –Einheiten werden von anderen Truppen getrennt untergebracht. Sie werden dort nach Kriegsverbrechern bzw. Verdächtigen untersucht. Anschließend erfolgt Behandlung wie die übrigen deutschen Verbänden. i) In jeder Provinz wird eine Militärregierung errichtet, deren Ziele sind: Wiederherstellung und Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung. Die Durchführung der Kapitulation. Das Aufsammeln, die Kontrolle und die Fürsorge Verschleppter. Ausrottung der NSDAP und des Faschismus. Einrichtung und Unterhaltung einer deutschen Zivilverwaltung. j) Kontrolle der Nachrichtendienste. Die Anzahl der deutschen Sendestationen und der zu druckenden Zeitungen wird beschränkt. k) Konzentrationslager: Die Verwaltung und Kontrolle aller Konzentrationslager geht auf das deutsche Oberkommando über. Bis ins Detail waren im Rahmen der „Operation Eclipse“ auch sämtliche Maßnahmen der Phase 2 festgelegt, die dann im Wesentlichen auch in der geplanten Form umgesetzt werden konnten, da es von deutscher Seite kaum mehr Widerstand gab: a) Vollständige Besetzung aller Gebiete, soweit in der 1. Phase noch nicht durchgeführt; Fortsetzung der Entwaffnung sowie Beginn der allg. Entwaffnung sämtlicher deutschen Streitkräfte sowie der halbmilitärischen Organisationen; Einsetzung von Grenzkontrollen; Umgruppierung der 21. englischen Heeresgruppe in die brit. Nationalzone einschl. der Übergabe der Enklave Bremen an die Amerikaner. b) Umgruppierung und endgültige Organisation der britischen Zone. Ablösung amerkanischer Kräfte im Südteil von Hannover und in der Provinz Westfalen, Übernahme der Rheinprovinz durch britische Kräfte, Übernahme der Enklave Bremen durch die Amerikaner; Verschiebung der deutschen Div. Gruppen in die Versammlungsgebiete. … Im Hinblick auf den Mangel an Lebensmitteln und die schwierige Transportlage sei die deutsche Lebensmittelzuteilung auf ein Niveau herabzusetzen, das gerade noch eine Hungersnot und den Ausbruch von Unruhen verhindert, verlangte der britische Generalstabschef. Ferner ließ er verlauten: „Die Deutschen werden in vollem Umfange zur Säuberung der Schlachtfelder und zerstörten Gebiete eingesetzt, in der Beseitigung der Minenfelder und Hindernisse, der Wiederherstellung von Straßen, der Wiederherstellung von Flugplätzen, von Kanalisationen, in der Wiederherstellung von Dauerkabeln und anderen Nachrichteneinrichtungen und für jede andere nützliche Arbeit, insbesondere mit den Wünschen der Militärregierung und der Wiederherstellung der deutschen Hafenanlagen.“ Die endgültige Auflösung der Wehrmacht machte Guingand davon abhängig, wie lange deutsche Einheiten für solche und ähnliche Arbeiten benötigt würden. Guingands Papier erwies sich tatsächlich als „Drehbuch“ für die Endphase des zweiten Weltkrieges und den weitgehend unspektakulären Einmarsch britischer Truppen in Norddeutschland (und in den Raum westlich der Elbe in der Altmark, Börde und Magdeburg).
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Hier gibt es einige Audio-Infos über die unmittelbare Nachkriegssituation in Magdeburg - die dritte Rolle etc. Erinnerungen an die Zeit als Militärgouverneur von Braunschweig, Deutschland, 1945-1946: Rolle und Pflichten; Probleme bei der Entwicklung der Infrastruktur; Kontakt mit Vertriebenen, die aus der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland ankamen; Entwicklung der Beziehungen zu den sowjetischen Behörden in Magdeburg; Behandlung von sowjetischen Betrunkenen; Probleme mit polnischen Displaced Persons; Einstellung zur Beschlagnahme von deutschem Eigentum. Vielleicht hat ja jemand Zeit und Lust die 3. Rolle des Interviews mit dem ehemaligen Militärgouverneur von Braunschweig zu Papier zu bringen. Bei mir dauert es einfach zu lange.
Habe mal dem Teil des Interviews ab der Versetzung nach Braunschweig mit MS Office transkribiert und mit google übersetzt. Sicher nicht gerichtsfest, aber die wesentlichen Inhalte kommen rüber:
Interviewer: Besetzt. Besetzt.
Lazarus: Von uns selbst. Und das wurde zum Hauptquartier der britischen Armee um die Wende des 30. Korps. Und dann wurde ich in die Stadt Brunswick geschickt. Als Militärgouverneur. Ich erinnere mich, es war die Militärregierungseinheit 13. Und mir wurde aufgetragen, die Stadt wieder in Gang zu bringen. Interviewer: Was waren die Hauptprobleme bei der Übernahme?
Lazarus: Es läuft gut, einfach nur. Wie ist das Wetter? Ohh, völlig zerstört. Ich meine, wir haben es gerade erst eingenommen. Und. Es war in vielen Teilen einfach eine komplette Ruine. Aber das Erste, was ich tun musste, war zum Beispiel, eine Art Zeitung zu gründen, damit ich die Leute informieren konnte, was passierte. Dann mussten wir eine Polizeitruppe aufstellen. Dann mussten wir eine Immobilienabteilung finden, die bestimmte Immobilien übernehmen sollte, auf denen noch Fabriken und so weiter betrieben wurden. Und. Das war. Extrem harte Arbeit, aber weil viele Leute Angst vor uns hatten, hatte man ihnen schreckliche Geschichten über die Briten und Amerikaner erzählt, die, wenn sie kamen, alle Frauen erschossen und die Männer umgebracht hätten. Und so weiter, und deshalb hatten sie am Anfang große Angst vor uns. Es war sehr schwierig. Jetzt waren wir direkt an der Grenze zu den Russen. Und die Russen drängten viele Leute in unseren Bereich, weil sie sie nicht wollten. Sie wollten sie nicht ernähren? Und deshalb kamen jede Nacht Massen von ihnen in die Gegend von Brunswick. Also. Und wir haben das Deutsche Rote Kreuz. Oder was davon übrig war? Um sich um sie zu kümmern und die Luftschutzbunker zu nutzen. Um sie vorerst unterzubringen, bis wir sie weiter nach Westen drängten. Und. Sehr oft ging ich nachts hinunter. In diese. Bunker, wie die Deutschen sie nannten. Um einige dieser Leute zu befragen, die einfach herüberkamen, und zuerst hatten sie schreckliche Angst vor mir. Als sie diese britische Uniform sahen. Aber als ich dann Deutsch mit ihnen sprach, war es ganz anders, es war wirklich ganz, ganz anders. Dann wollten sie mir natürlich alles Mögliche erzählen. Aber es war wirklich eine tolle Arbeit, weil wir Horden von ihnen hatten und das Deutsche Rote Kreuz fand es wirklich sehr, sehr schwierig, sich um all diese Leute zu kümmern, die herüberkamen. Aus dem russischen Sektor.
Interviewer: Was wollten sie Ihnen sagen?
Lazarus: Schreckliche Zeiten, die sie durchgemacht hatten und was mit ihnen passieren würde und wie sie ihren Vater oder Freund finden könnten und all das, die üblichen Dinge, wissen Sie, Leute, die wirklich ohne Zuhause waren, keine Ahnung, was mit ihnen passierte. Und nicht wussten, ob wir sie am nächsten Tag zum Einkaufen mitnehmen würden. Ich meine, sie hatten wirklich keine Ahnung, was los war. Und ich liebe es, dass sie große Angst hatten. Und wissen Sie, ich musste einfach versuchen, ihre Ängste etwas zu beruhigen und ihnen sagen, dass sie nichts von uns zu befürchten hatten.
Interviewer: Was für schreckliche Dinge waren ihnen passiert? Ja.
Lazarus: Ein sehr interessanter Punkt war unsere Beziehung zu den Russen, denn sie waren buchstäblich neben uns. Wir hatten ein Bataillon der – wie wir sie nannten – jüngsten und liebenswertesten. Das war das Yorks and Lancs Regiment an der Grenze. Und sie sind buchstäblich nur ein paar Meter entfernt, natürlich, aber die Russen. Nun, die Russen. Die Wasserkontrolle nach Brunswick. Nun, wir hatten die Kontrolle über die Elektrizität und folglich musste ich manchmal, wenn es einen Stromausfall oder Wassermangel gab, meinen Gegenpart in der russischen Zone erreichen, die in der Stadt Bundaberg war. Und ich konnte kein Russisch. Dieser Tscheche konnte kein Englisch, also unterhielten wir uns auf Deutsch. Und er konnte ein gewisses Maß Deutsch. Jedenfalls kamen wir so klar, aber am Anfang war alles neu. Aber von ihm aus interessierte er sich überhaupt nicht für irgendetwas. Ich meine, Backenzähne. Aber der Hörer war auf mich gerichtet. Aber schließlich kamen wir zu einer Einigung. Und es wurde immer besser. Und einmal schickten wir LKW-Ladungen mit Bier und verschiedenen Dingen zu ihrem Standort und sie schickten uns Sachen, die wir nicht hatten. Sie schickten zum Beispiel Fleisch und solche Sachen. Und wir tauschten alles in allem viel. In großer Freundschaft. Und schließlich sagte dieser Kerl. Er war ein Leuchter in der russischen Armee. „Hören Sie, meinen Sie nicht, es ist Zeit, dass wir uns treffen?“ Also. Zu dieser Zeit sollten wir wirklich keine Kommunikation mit den Russen haben, außer rein geschäftlich, aber trotzdem. Nach einiger Zeit war ich einverstanden, sagen Sie? Also, hören Sie, ich werde eine Karte an die Grenze schicken, da Sie Ihre Karte nicht hierher bringen können, und sie uns durch Ihren Kameraden bringen. Sind Offiziere dabei? Und das tat ich. Und wir gingen zu seinem Hauptquartier mitten in der Nacht, die großartigste Party dort. Sie veranstalteten ein großes Abendessen. Und es war wirklich. Es war sehr aufregend. Das kann ich Ihnen sagen. Es ging ziemlich lange so weiter und wir versuchten, nicht mehr so betrunken zu sein, aber nicht sehr erfolgreich, aber es war eine ziemliche Party, aber er kam nie zu uns, nicht im Traum daran. Und noch etwas Außergewöhnliches. Eines Nachmittags rief mich der Wachoffizier unten im Hauptquartier an und sagte: „Sehen Sie, wir haben einen betrunkenen russischen Offizier. Wir haben hier einen betrunkenen russischen Soldaten. Was machen wir mit ihm?“ Gott sei Dank. Na ja, wir müssen ihn irgendwo hinschicken, aber er besteht darauf, hierher zu kommen, und hat jetzt die Grenze überschritten. Und ich meine, wir müssen etwas mit ihm machen.“ Also sagte ich: „Wissen Sie was? Welchen Rang hat er?“, sagte er. „Sergej. Haben Sie seinen Namen?“ Ja. Er ist sehr betrunken. Er torkelt wirklich herum. Also wandte ich mich wieder an meinen Gegenpart im Hauptquartier und sagte: „Sehen Sie, wir haben einen sehr betrunkenen Sergeant von Ihnen. Können Sie jemanden schicken und ihn abholen, sehen Sie?“ Jetzt ist also eine Verbindung hergestellt. Erschießen Sie ihn.“ Also sagte ich: „Aber das kann ich nicht tun. Es tut mir schrecklich leid. Wir können einfach keinen Ihrer Soldaten erschießen.“ Also sagte er: „Also, wir. Können wir das verstehen? Ich nicht. Glauben Sie das. Verstehen Sie?“ Also sagte er: „Ja.“ Unsere Frontsoldaten haben sehr, sehr strenge Anweisungen. Sie dürfen im Dienst nicht trinken oder sich betrinken. Und wenn sie sich nicht daran halten, wissen sie, was mit ihnen passiert. Der Grund dafür ist die Sicherheit, denn wenn jemand betrunken ist, redet er. Und deshalb halten wir uns in der russischen Armee sehr, sehr streng an diese Vorschrift. Also sagte ich: „Also, das verstehe ich, aber ich kann ihn nicht erschießen. Ich kann. Ich meine, es liegt an Ihnen. Werden Sie jemanden schicken? Gut, wir schicken ihn abholen. Ich verstehe auch Ihre Situation.“ Einen Tag später bekam ich einen Bericht von diesem Sergeant. Er sagte, die Russen seien tatsächlich gekommen. Sie hätten einen Spürhund mitgebracht und diesen Kerl festgenommen. Und hinter dem Lastwagen hörten wir einen Pistolenschuss. Und das war’s. Sie haben ihn einfach erschossen und weggebracht. Aber im Großen und Ganzen hatten wir sehr, sehr wenige Zwischenfälle, unangenehme Zwischenfälle, also würde ich sagen, die Russen blieben strikt auf ihrer Seite. Wir blieben strikt auf unserer Seite. Aber wie gesagt, dieser sehr angenehme Tauschhandel ging weiter. Und am Ende wurde es ziemlich amüsant, und sie fanden heraus, dass wir Wolf Schmidt, die Wolf, Schmidt, Kimmel-Fabrik auf unserer Seite hatten und wir einige dieser Liköre für sie besorgten. Also schickten wir ihnen einen Lastwagen und einige dieser Liköre. Sie schickten einige alte, tolle Lebensmittel zurück, die die Truppen natürlich liebten. Aber das ist die amüsante Seite der Sache. Aber die ernste Seite war absolut erstaunlich. Und wir hatten eine Zeitung am Laufen und. Wir hatten die Polizei organisiert, einen ernannten Polizeichef und so weiter. Und so weiter. Aber wir hatten eine gewisse Menge Ärger. Von. Von den Polen zum Beispiel. Wer wurde von den Russen herübergeschickt? Sie waren bereits erschienen, also hatten wir sie in einem speziellen Lager und ich muss sagen, sie waren ein bisschen rebellisch. Mit den. Russen zu sein und wir kamen herüber, kamen auf unsere Seite und um nicht zu sagen Freiheit. Und sie waren ein bisschen lästig, aber ansonsten war es wirklich eine unglaubliche Erfahrung. Und das ging so weiter. Ich blieb dort.
Interviewer: Bis.
Lazarus: Anfang 46, als ich aus der Armee entlassen werden sollte.
Interviewer: Inwiefern waren die Polen so lästig?
Lazarus: Diebstahl. Ah. Dass sie sogar noch schlimmer sind. Es gibt ziemlich viele. Sie haben ziemlich viel Ärger gemacht, also musste ich einmal einige unserer Truppen dorthin schicken, um einen ziemlichen Aufruhr zu verursachen, der dort im Gange war.
Interviewer: Sehr streitsüchtig. Sie meinen Vergehen gegen die deutsche Zivilbevölkerung?
Lazarus: Gegen das Prinzip der deutschen Zivilbevölkerung. Rache. Aber ich musste es natürlich stoppen.
Interviewer: Und hatten Sie die Befugnis, Eigentum zu konfiszieren?
Lazarus: Ja. Was wir taten. Und eine interessante Tatsache. Es ging mit einem. Eigentum unter, Kap. Zur Rolleiflex-Kamera. Fabrik. Mamatha Outlander damals. Und wir haben diese sehr bekannten Rolleiflex-Kameras hergestellt, die auf der ganzen Welt sehr beliebt waren. Und das war immer noch ein Erfolg. Also fuhr ich eines Nachmittags mit meinem Dienstwagen dorthin. Und sagte, ich würde ihn gern sehen. Stimmt alles, was? Ich sagte, na klar. Sie können einfach nicht so weitermachen. Ich fürchte. Wir müssen Sie rüberbringen. Verstehen Sie? Ohh. Aber hier draußen zu dem, diesem, jenem und jenem. Also. Als nächstes klingelte er und wir riefen einen Champion an, der mit einer ihrer neuesten fantastischen Kameras hereinkam und sagte, er würde sie mir gern überreichen. Also sagte ich ja, ich nehme sie an, wenn Sie mir eine Rechnung geben. Zum korrekten Preis und ich werde dafür bezahlen. Natürlich versuchte er, mich zu bestechen, aber Erin sagt, ich muss mich darum kümmern. Und dann habe ich es den Leuten von der Immobilienabteilung erzählt, und die sind hingegangen und haben eine Abteilung geschickt und die haben es übernommen und ihre Direktoren weggebracht, weil sie herausgefunden haben, dass sie Speziallinsen und so weiter für die Armee hergestellt und zusammengearbeitet haben. All diese Sachen jedenfalls. Ein anderes war das Buswerk, das vor dem Krieg Busse herstellte, die Busse sehr bekannt machten, sehr bekannt. Sie hatten einen großen Betrieb und natürlich haben sie Panzermotoren hergestellt. Und ein Teil der Fabrik lief immer noch gut. Also fuhr ich wieder einmal dorthin. Und er versuchte, mich mit einem Mercedes zu überreden, damit ich, wissen Sie, sie dachten, das sei doch das Richtige, wissen Sie? Fleming, Soldat, was will er, wissen Sie? Ohh Mercedes. Er sollte sehr glücklich sein. Aber. So kam es nicht. Also hatte ich Freude. Eigentlich hatte ich Informationen über diese Reise und es machte mir große Freude, sie mitzunehmen, um eine Abteilung der Militärpolizei mitzunehmen. Und ihn wegzuschaffen, Continental-Reifen hatten auch. Ein Stück, das haben wir jedoch genommen. Nun, es gibt eine Reihe solcher Fälle.
Interviewer: Hatten Sie irgendwelche Befehle, politische Veränderungen in Braunschweig herbeizuführen? Nein.
Lazarus: Wir haben uns davon ferngehalten. Wir mussten, wie Sie wissen, mit den verschiedenen Parteien und politischen Dingen sehr vorsichtig sein.
Ich weiß nicht ob es Zufall war oder Eingebung, jedenfalls zwang mich gestern mein 2.Kaffee zu einem kurzen Stopp irgendwo im nirgendwo, in der Nähe von Lüneburg. Was soll ich sagen , auf dem kleinen Parkplatz fand ich dieses Schild: