Ich habe vor kurzem dieses Video https://www.youtube.com/watch?v=UZRt6KHPMzw über die Pommernstellung/ Ostwall gefunden. In einer kurzen Sequenz über Panzerkuppeln finde ich diese Bilder:
Ich hatte mir fast so etwas schon gedacht. Wenn ich das richtig gelesen habe ein Neffe vom ollen Hermann G. Wenn ich dem Internet Glauben schenken kann produzierte O.G. im späteren Betrieb 36 an der Schönebecker Strasse. Bemerkenswert finde ich das hier Panzerkuppeln produziert werden und zwar nicht unter dem Namen Krupp-Gruson. Möglicherweise wurde somit der Versailler Vertrag umgangen wenn man weitweg von Essen Panzerkuppeln produziert. War Otto Gruson & Co eigentlich Teil des Krupp Konzern? Weiß das jemand?
Für nicht so ganz eingeweite Leute. Das ist das große Gebäude rechts stadtauswärts Schönebeckerstr. vor der Sandbreite. Gegenüber, also links, war Buckau Wolf .
Hermann August Jaques und der 10 Jahre jüngere Heinrich Ludwig Otto Gruson waren Söhne des Magdeburger Ingenieur-Hauptmanns Louis Abraham Grusons.
Ludwig war 1849/50 Einjährig-Freiwilliger in der 3. Pionierabteilung in Magdeburg. Unter Anleitung von Hermann erlernte er in der Fa. Wöhlert Berlin von 1850-1855 den Beruf eines Maschinenbauers und wurde nach seiner Ausbildung Eisenbahntechniker. So leitete er beispielsweise von 1860 bis 1867 die Eisenbahnwerkstätten in Stargard mit 250 Mitarbeitern. 1867 nahm er das Angebot Hermanns zur Übernahme einer verantwortlichen Stelle in dessen Unternehmen an. Da sich die Brüder jedoch entzweiten gründete er mit Hilfe von Rudolf Wolf (Buckau R. Wolf AG) 1870 die O.G.&Co., eine Eisengießerei, die sehr schnell am Markt Erfolg hatte. Als Spezialität galt die Fertigung von Zahnrädern. Wichtige Rationalisierungsmaßnahmen, wie die Verwendung selbst entwickelter Zahnformmaschinen, brachten die Firma technisch und kommerziell schnell voran. Zahnräder von 50 mm bis 7.000 mm und einem Gewicht bis zu 25.000 kg gehörten zum Standardprogramm.
1886 starb Heinrich und sein Sohn Otto übernahm die Firmenleitung. Dieser war in der Stadt Buckau kommunalpolitisch aktiv (er leitete die Stadtverordneten-Versammlung bis 1886, musste aber wegen seiner beruflichen Pflichten diese Stelle aufgeben). Ab 1893 spezialisierte er die Firma auf die Fertigung von Stahlguss und wurde weltweit zu einem der führenden Hersteller in dieser Branche. 1904 nahm die Fa. O.G. & Co. die Fertigung von Automobilteilen und Motorgehäusen aus einer Aluminiumlegierung auf ("Albidur") und produzierte neben anderen Halbfabrikaten komplette Antriebe in öldichten Gehäusen für den Maschinenbau sowie Anker für die Fluss- und Seeschifffahrt. Nach dem Tod Otto Grusons im Jahr 1929 fusionierte die O.G. & Co. 1930 mit dem Konzern Buckau R. Wolf AG.
Technisch war die O.G. & Co. sicher in der Lage Panzertürme oder Panzerkuppeln herzustellen - über eine Zusammenarbeit des Kruppkonzerns mit Buckau-Wolf ist mir allerdings nichts bekannt. 1934 wirkte der faschistische Staat allerdings bereits dirigistisch auf das Wirtschaftsgeschehen ein und versuchte mit Rüstungsaufträgen die Folgen der Weltwirtschaftskrise zu beseitigen. Ob das aber in diesem Falle geschehen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Nochmal zu Polte Rüstungsproduktion:
Ich urlaubte vorletzte Woche auf Usedom und ließ mir natürlich eine Führung über das ehem. Testgelände Peenemünde nicht entgehen. Und was steht direkt am "Raketenstartplatz" 1, den Überresten des Prüfstandes VII ? Ein Hydrant, laut Tourguide ein Modell der Fa. POLTE Magdeburg. Leider fehlt dem Teil die obere Abdeckhaube. Nur so als Frage, hat Polte wirklich Hydranten hergestellt ?
Dieser hier: http://www.urlaubs-insel-usedom.de/usedom_reisefuehrer/peenemuende_pruefstand_7.htm (gleich das erste Bild, vor dem Gedenkstein )
Ja, mein Onkel Carl hat ab 1920 bei Polte Stammwerk Sudenburg gelernt als Schlosser. Sprach oft von Grossarmaturen und Hydranten, auch von Küchengeräten. Das Werk war Halberstädterstr 83 und existierte bis 1945. Er arbeitete auch bei Strube in Buckau Porsestr.was zu Polte gehörte, auch Armaturenbau. Ab 1939 arbeitete er bei Polte Poltestr. Wilhelmstadt als Automateneinrichter im Munitionsbau mit Fremdarbeiter. Das ist nicht von Google oder aus Archiven sondern aus 1. Hand vom Onkel. Gruß Henning
Ich war bereits 1991 in Peenemünde auf dem Gelände und wurde von NVA Offizieren rumgeführt natürlich gegen Westgeld. Da lag auch noch das Flugzeugwrack im Teich. Später wurden auf dem Flugfeld hunderte von NVA Fahrzeugen versteigert. Mein Freund hat einen Kübel GAZ 69 M ersteigert. Gruß Henning.