Hi, wollte nochmal nachfragen zum Thema. Kann man davon ausgehen das der Hügel, der sich heute noch bei uns befindet, die "zusammengefegten" Reste von dem Haus sind und wenn ein Keller darunter war, der zwingend mit weggebombt worden ist? Was könnte der Grund gewesen sein den Haufen solange vor der Haustür liegenzulassen? Es gab doch sicherlich "Aufräumprogramme" o.ä.
Ich war dann mal diese Woche im Stadtarchiv um rauszufinden was bei mir im Vorgarten weggebombt wurde und habe folgendes rausgefunden. Das Haus, in dem ich jetzt wohne, war zuerst ca. 1910 Stallgebäude für einen Pferde-Fuhrbetrieb. Der damalige Eigentümer hat, an besagter Wegbomb-Stelle, ein Wächterhaus, vollunterkellert,bauen lassen. Dann in den 20igern hat ein Herr Pioch, eine "Dragee und Zuckerwarenfabrik" unter allerlei Auflagen der Behörden im Stallgebäude gegründet bzw. diesen zu einer Fabrik ausgebaut. So mußten Decken und andere Bauteile verstärkt werden u.w.. So auch ein Klo welches gut belüftet sein musste (Auflage der BG)
Dann 44 der Volltreffer im Wächterhaus, bei dem auch die Fabrik getroffen wurde, (Treppenhaus). Die Eigentümer bemühten sich bis in die 50er um eine Genehmigung zum Wiederaufbau, die aber immer wieder abgelehnt wurde, da die Baumaterialien nicht zur Verfügung standen, bzw. eingezogen worden wären. Letztendlich wurde es "schwarz" aufgebaut, der Anschiss folgte ---Strafzahlung an die Baupolizei und irgendwann 1958 wurden die Bauunterlagen, Statik etc. nach der 100sten Strafandrohung nachgereicht.
Jedenfalls waren die letzten Besitzer nicht SED-treu, so wurde dann als Strafe ein Parteifreund kurzerhand, in einem Gebäude auf dem Grundstück, bis ca. 1970, einquartiert. Dieser schiss die "Vermieter" dann die nächsten Jahre immer wieder an.
So ist es verständlich, dass die auch keine Lust mehr hatten den Trümmerhaufen wegzuschaufeln, wenn man auf dem eigenen Grundstück nicht der eigene Herr war.