wie ich sehe, hat es meine kleine Forschungsaufgabe jetzt auch in dieses hochinteressante Forum geschafft. Ich bin so frei mal die mir bislang bekannten Informationen zu ergänzen. Zunächst ein paar Bilder aus dem Jahr 2015:
Der Herrenkrug war doch fest in der Hand der sowj. Streitkräfte. Da gab es doch auch schon etliche Munifunde. Können das nicht Reste von Stellungen, Baracken, Donnerbalken usw. sein? Gebuddelt haben sie dort jede Menge. U.a. wurden doch auch schon Panzerübungsminen gefunden.
Es gibt drei Sorten von Menschen: Die Lebenden, die Toten...und die Seefahrer
Es gibt eine zweite Stelle etwas weiter südlich, die ähnliche 4x4m breite quadratische Vertiefungen aufweist. Mauerwerk scheint dort aber nicht mehr vorhanden zu sein:
Im Herrenkrug befand sich mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Kfz.-Lehrbahn, Überreste sieht man heute noch, besonders rüber zum Biederitzer Busch. Die Quadrate, ja, da tippe ich mal auf Plätze für Zelte zwecks Unterbringung während Ausbildungsmaßnahmen. Im Forum wurde ja auch dieser Bereich der Ausbildung im Herrenkrug bearbeitet, Sommer- oder Winterlager. Kfz.-Fahrspuren sind durchaus auch noch feststellbar und mögliche Spuren der Ausbildung bzw. Tätigkeiten von Pio.-Geräte. Große Geheimnisse vermute ich da nicht, Munilager und sowas schon garnicht. Noch nicht gefunden habe ich die typischen Spuren von Infanterieausbildung, sprich die Anlage von Schützengräben. Auch die Russen haben diese im Zick und im Zack angelegt.
Wie @Hadischa schon schrieb, dort liefen viele Ausbildungsmaßnahmen der einschlägigen (Überwindung von Wasserhindernissen), nahe gelegenen Truppenteile. Das waren vor allen Dingen: - das 36. Ponton-Brücken Regiment - das 482.selbst. Lande-Übersetzbataillon Beide verbrachten auch regelmäßig Sommer- oder Winterlager in dem Gebiet. Bilder und Aussagen Ehemaliger findet man in diesem Forum in den Abschnitten zu genannten Truppenteilen.
Ich selbst war als 13/14-jähriger (1969/1970) häufig "Gast" bei solchen Gelegenheiten. Neben einer Mitfahrt auf einer Ketten-Halbfähre erinnere ich mich an die "Bewirtung" mit "Kompott" (im Kochgeschirr aufgekochtes Trockenobst) in so einer zeltartigen Unterbringung, die in die Erde eingelassen war. On die Wände ausgemauert waren, oder wie in einem anderen Bild naturbelassen erinnere ich heute nicht mehr, meine aber eher "Natur". Vielleicht gab es da ja auch eine Komfortsteigerung über die Jahre.
Wenn nicht anders bezeichnet, sind die gezeigten Bilder mein Eigentum. Eine nicht komerzielle Nutzung meiner Bilder ist grundsätzlich erlaubt.
[quote=hadischa|p37849]@bocian,
für deine Bilder in den Beiträgen #2 und #4 kannst du bestimmt auch eine Quelle angeben.
Wenn ja, dann bitte ich darum.
hadischa[/quote]
Aber gern. Die Bilder sind von mir. Das Kartenmaterial habe ich google maps geklaut, die zugrundeliegenden Luftaufnahmen sind aus dem Jahr 2015.
Zitat von hadischa im Beitrag #5@bocian, für deine Bilder in den Beiträgen #2 und #4 kannst du bestimmt auch eine Quelle angeben. Wenn ja, dann bitte ich darum. hadischa
Aber gern. Die Bilder sind von mir. Das Kartenmaterial habe ich google maps geklaut, die zugrundeliegenden Luftaufnahmen sind aus dem Jahr 2015.
Dann bitte Quellenangaben generell angeben. Ist einfach so. hadischa
Ich glaube das wir es hier mit einem Mix zu tun haben. Die gemauerten "Gruben" die mit roten Steinen gemauert wurden halte ich für Überreste deutscher Landwirtschaft. Die gemauerten "Gruben" die mit weißen Steinen gemauert wurden sind wahrscheinlich russischen Ursprungs. Die restlichen Bodenirritationen sind militärischen Ursprungs. Hierzu empfehle ich die Seite der Stadt MD, unter Stadtplan, Luftbilder 1992 hier findet man die frischen Wunden im Herrenkrug. Bild entfernt (keine Rechte)
[quote=MAGADO-2|p37856]bocian, es ist für dich ein super Einstieg hier![/quote]
Danke! Ich hoffe mal, das war jetzt nicht ironisch gemeint. Wie man sieht, kämpfe ich noch arg mit der Bedienung der Forumssoftware. Ich bitte die Optik meiner Beiträge während des Lernprozesses zu entschuldigen.
Mehr Fakten:
In alten Meßtischblättern ist erstmals 1902 an der Stelle gegenüber der Steinkopfinsel die Eintragung "Mäuseburg" verzeichnet. Diese findet sich auch in einem Blatt von 1914 und von 1936. Als Mäuseburg ist mir einerseits das Schöpfwerk in Prester bekannt, allerdings kann ich die Form der Grundmauern nicht mit der Funktion eines solchen Werkes oder anderweitiger Wasserkunst in Einklang bringen. Andererseits sind Mäuseburgen wohl Futterstellen für Mäuse- und Kleintierfressende Wildtiere. Nicht auszuschließen, dass eine solche Futterstelle zumindest der Vorläufer dessen war, was an dieser Stelle später errichtet worden ist.
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Die Bilder sind Ausschnitte aus Meßtischblättern, die auf der Seite der Deutschen Fotothek abgerufen werden können.
Zu der Weide, die in einem der Bilder zu sehen ist und die innerhalb eines der Fundamente steht: Ein botanisch bewanderter Mensch schätzte, dass diese durchaus in weniger als 30 Jahren auf die dort zu sehende Größe anwachsen kann. Sie lässt sich also leider nicht zur Eingrenzung des Alters der Bauwerke heranziehen.