Nun, dann hier Bilder meiner Sammlung, reguläre Uniform 1. Lt. Joseph St.Onge - hier mit Abzeichen der 26. Division, der er nach dem Krieg wieder angehörte: Bild entfernt (keine Rechte) hier zum Vergleich kurze Ike-Jacke, 11. Airborne (Pazifik), Artillerieoffzier Bild entfernt (keine Rechte) Sommeruniform Joseph St.Onge, Ende der 40er Jahre - identisch mit den während des Krieges in heißeren Gegenden getragenen Uniformen, hier sichtbar die Crests auf den Schulterstücken Bild entfernt (keine Rechte) Offiziersmantel Joseph St.Onge, 1945, an diesem wird kein Abzeichen getragen, er würde darunter ein Hemd mit Abzeichen am Kragen tragen Bild entfernt (keine Rechte)
Und hier ein Offiziershemd, es fehlt der Binder wie auf meinen Bildern. Ich habe kein einzelnes Hemd, die gehören alle zu einem Set, so dass ich auf das Hemd eines Freundes bzw. aus dessen Sammlung ausweichen muss. Bild entfernt (keine Rechte) Hier ein originales Bild von der Verleihung des Bronze Star an Joseph, wenn angeordnet konnte der Binder weggelassen werden Bild entfernt (keine Rechte) Getragen wird hier nur der Helmet Liner, also der Innenhelm. Interessant auch die Form der Brusttaschen, es wird immer behauptet dass die Klappen der Brusttaschen auf Offiziershemden rechteckig waren, und nur die der einfachen Soldaten an den Ecken "abgeschnitten". Dieses Bild zeigt anderes.
Danke US330Reg, klasse Bilder, hab ich mir gleich mal als Referenz abgespeichert!!! Jetzt ist das klar mit den Abzeichen auf Hemd und Jacke. Ich nehme an das galt nur für Offiziere, das Abzeichen entweder an Hemd oder Jacke getragen wurden? Interessant auch, dass er wohl von der Infanterie zur Ari gewechselt ist? Die US- Kragenabzeichen wurden auch nur von Offizieren getragen, korrekt?
Ganz herzlichen Dank für diese ganzen Details, damit lässt sich noch einiges verfeinern an den Figuren!!!
Richtig, Soldaten hatten die Rangabzeichen an den Ärmeln aufgenäht. Natürlich gibt es Vorschriften wie die Abzeichen etc. anzubringen sind, mit Angaben der Entfernung von der Schulter etc.
ich muss nochmal eine Verständnisfrage zu den Infanterieuniformen stellen, irgendwie kapier ich´s nicht :
Ich habe verstanden, dass die Khaki-/ beigefarbenen Jacken (M1941) gegen Kriegsende eher selten und wenn dann von Veteranen getragen wurden. War die Standarduniform dann komplett in dem M1943 olivgrün gehalten, also Hose und Jacke? Ich habe diverse Zusammenstellungen auf Bildern, Literatur und insbesondere auf den Coverbildern der Modellfiguren gesehen. Khaki- Jacke, braune Hose, grüne Jacke, braune Hose, komplett grün...usw. usw.
coporado, ehe ich die neue Frage beantworte, hier mal die Vorschrift für die Anbringung der Abzeichen: Offizier Kragenabzeichen an der Jacke, Hemd im vorderen Bereich wie auf den Bildern sichtbar, Schultern im vernähten Bereich nah des Ärmels Bild entfernt (keine Rechte) Enlisted Men, Soldat - der Abstand des Divisionsabezeichens am Ärmel ist beim Offizier identisch Bild entfernt (keine Rechte)
So, und jetzt der Ausflug in die breit gefächerte Abteilung Uniformen der US Army, ETO - Europäischer Kriegsschauplatz. Hier erst mal ein Bild des Kriegsbeginns: Bild entfernt (keine Rechte) Der Soldat rechts auf dem Bild trägt die sog. Service Uniform, die sowohl als Ausgehuniform als auch als Kampfuniform gedacht war. Die Gamaschen wurden mit Ausgabe der Kampfstiefel "Combat Boots" mit den beiden Verschlüssen am oberen Rand - Fallschirmjägerstiefel haben das nicht - ersetzt. Sie wurden nur mit den Halbschuhen getragen. So stellte man sich den Soldaten im Einsatz vor. Dazu gehört die Service-Hose. Der Soldat links im Bild trägt bereits die M-1941 Jacke, die die Service-Jacke im Feld ablöste. Die Hose wurde weiter getragen. Diese M-1941 Jacke war jedoch dünn gehalten, so dass in kälteren Gegenden der Mantel darüber getragen wurde. Bild entfernt (keine Rechte) Nun begeben wir uns auf das Feld der Verunsicherung und des bunten Gemisches an Uniformteilen. Das Bild oben zeigt die Uniformierung Ende 1944 sowie 1945. Und nebenbei siehst du auch gleich mal wieder ein Abzeichen der Kriegsberichterstatter am Ärmel der Frau. Die Enlisted Service Jacke ist mittlerweile das kürzere und Ike-Jacket genannte Modell, wird in der Regel getragen zum Ausgehanzug, die Hose ist gleichgeblieben. Wir haben somit im Feld einen Soldaten mit brauner Hose und M-41 Jacket.
Sorry, musste zwischenspeichern. Daneben wurde noch eine Uniform im Fischgrätenmuster als Arbeitsuniform ausgegeben, sog. HBT (Heringbone-Twill) Uniform, bestehend aus Hose und Hemd. Beides konnte auch im Einsatz getragen werden, so dass wir hier erstmals auch grüne Hosen haben. Im Herbst 1942 wurde dann eine neue Uniform, später benannt als M-1943 Uniform, entworfen, mit Jacke und Hose in grün. Für Europa wurde jedoch beschlossen dass nur die Jacke als Winteruniform eingesetzt werden sollte, zusammen mit dem Mantel. Die Uniform kam erst 1945 in größeren Zahlen an die Einheiten in Europa. Ersatz der Einheiten, der in den USA ausgebildet worden war, kam also schon mit der kompletten neuen Uniform (denn in den USA wurde Jacke und Hose ausgegeben) zu Einheiten, die bereits seit dem D-Day im Einsatz waren und noch die vorherige Uniform trugen oder, wie beschlossen, in geringen Liefermengen nur die M-1943 Jacke hatten. Das ist der Grund warum die Vielfalt so groß ist. HBT-Uniformteile wurden als Sommeruniform getragen, ebenso wie das reguläre Hemd mit der Hose der Enlisted Uniform. Aus dem vorherigen ergibt sich die Vielfalt der Uniformen auf den Bildern. Kurzzeitig wurde in Europa auch eine Tarnuniform getragen, aber nach Verwechslungen mit der SS wieder eingesammelt, so dass Tarnuniform nur im Pazifik getragen wurde. Es kam da zu Unfällen, bei denen die eigenen Truppen auf die mit Tarnuniform ausgerüsteten Soldaten schossen, in der Meinung eine SS-Einheit vor sich zu haben.
Das ist ja der Wahnsinn. Ich lese hier mit offenem Mund und kann kaum fassen was da an Fachwissen auf mich einhämmert. Bin begeistert wie hier der doch trockene Stoff der Uniformierung Spass macht.
Danke, danke, danke für deine Bemühungen und das ganze Material! Jetzt ist mir das endlich klar mit den Uniformen und damit kann ich einen guten und vor allem historisch korrekten Mix aufbauen. Ich nehme an das es auch keine Seltenheit war, dass eine "alte" Uniform (M1941 + braune Hose) mit den neuen Kampfstiefeln zusammen getragen wurde? Damit würde sich auch das Coverbild erklären, dass ich gepostet hatte. By the way das Kriegsberichterstatter- Abzeichen, dass die Frau trägt hatte ich schon versucht als Abziehbild zu drucken, allerdings war die Bildqualität so schlecht, das nix mehr zu erkennen war. Da werde ich mal versuchen mir selber eins zu "schnitzen".
coporado, deine Einschätzung ist richtig, denn immerhin musste der Nachschub in den Pazifik, nach Italien und den westeuropäischen Kriegsschauplatz geliefert werden, samt der Rekruten die in den USA ausgebildet wurden. Spurensucher, ich habe das Thema nur kurz angeschnitten, da gäbe es schon noch reichlich mehr aufzuzeigen.
Das Hemd gehört zur Uniform, im Feld überwiegend ohne Binder. Ansonsten mit Binder, wenn das Hemd allein getragen wurde kam der Binder ins Hemd, nach dem zweiten Knopf wurde es unter das Hemd geschoben. Ein Shirt gab es nicht, im Pazifik sieht man hingegen häufig Soldaten die das Unterhemd als Oberbekleidung tragen. Bei komplett getragener HBT-Uniform (Hose und Hemd/Jacke) ersetzte die HBT-Jacke das reguläre Hemd, dies war als Summer/Tropical Combat Dress zugelassen. Für den Winter gab es dann noch Pullover, die je nach Ausführung (mit Arm, ohne Arm) allein getragen werden konnten.
Ich habe da noch einige Straßenbilder zum Vergleich bzw. als Vorlage: Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Die letzten Bilder sind interessant, wo hatte man denn so einen Weitblick am Ortsrand in Magdeburg? Ottersleben kann das ja wohl nicht sein, das gehörte damals noch nicht zur Stadt. Diesdorf?