Wieder ein neuer Bunker!!! Diesmal in Barleben. Der Stab der 495. Flakabteilung (Stab Nord) hatte zeitweise seinen Sitz in Barleben in der Schokoladenfabrik. Auf dem Dach eines der Gebäude soll zeiweilig auch ein leichtes Flakgeschütz zum Schutz gestanden haben---so Barlebener Chronik---Zeitzeugen Kriegsende 2005. Die Schokoladenfabrik war mitten im Dorf siehe großes Quadrat.
Ein Bekannter rief mich vor kurzem an und berichtete, dass er in Barleben, Ebendorfer Straße ein barackenähnliches Haus erwarb, wo sich auch noch ein Luftschutzbunker befindet. Das war Grund genug, der Sache auf den Grund zu gehen!!!!
Die Alte Dame, die ihm das Grundstück verkaufte, sagte ihm, dass in der ehem. Baracke die Flak drin war. Das erlärt auch den alten tiefen Luftschutzbunker. Hier das Foto der Flakbaracke kurz nach denm Krieke, als die Vorbesitzerin sie zu Wohnzwecken bekam. Sieht sehr unscheinbar aus, hats aber insich! Ich habe nun die Baracke begutachtet und stellte folgendes fest: Außenwände über 40 cm stark Mauerwerk, innen noch die Originaltüren und der Original Dilenfußboden. Alle Innenwände waren ursprünglich im bekannten Fliegerblau gestrichen--Farbe kam nach Entfernung der Uralttapeten zum Vorschein. Die Baracke wurde wie auch die Baracke des Nachbargrundstücks nach dem Kriege baulich erweitert. Siehe Skizze. Die Bunker wurden hinter den Baracken errichtet und waren ursprünglich durch eine Laube darüber getarnt. Betrachtet man die alliierten LBs Barlebens, dann würde man nie auf den Gedanken kommen, dass da der Flakstab drin war.
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Barleben-Ebendorfer Str.23 Am zweiten Tag nach dem Feindalarm, der Ami musste schon sehr nahe sein, verkauften die Geschäfte im Dorf alle noch in den Regalen lagernden Vorräte ohne Marken: Margarine und Butterschmalz. Waschpulver und Grieß, Mehl und Zucker. Nichts sollte dem Feind in die Hände fallen. Bei allen diesen Unternehmungen ergatterte unsere Familie nicht viel. Wir Kinder durften nicht aus dem Haus, und Mutter wollte uns nicht lange allein lassen. Nur meine Schwester war ein paarmal mit dem Fahrrad unterwegs und schleppte einige Dinge an. Meist hatte sie im Rucksack nur die Reste, die andere Leute nicht wollten oder liegen gelassen hatten. Das ärgerte mich sehr, aber Mutter sagte: Hauptsache, wir bleiben am Leben. Die Baracken in der Ebendorler Straße waren inzwischen vom Militär geräumt worden. Viele Dorfbewohner liefen in den Räumen herum und suchten nach Brauchbarem. Auch wir Kinder stöberten. Einer der Jungen fand einen Revolver, lief damit auf die Straße und zeigte ihn dort herum. Da kamen einige Kriegsgefangene vorbei, die jetzt von niemand mehr bewacht im Dorf herumliefen. Dem Jungen wurde der Revolver abgenommen, einer der Männer richtete das Schießding auf uns und wir bekamen es mit der Angst zu tun. Ein anderer Kriegsgefangener aber schimpfte mit dem Angetrunkenen und nahm ihm die Pistole ab. Erleichtert schlichen wir uns davon. Durch das Fenster der letzten Baracke sahen wir einige stilettartige Seitengewehre in einem Zimmer liegen, die wollten wir haben. Man hatte in den Räumen aber Tränengas auslaufen lassen. Wir konnten nur immer für eine kurze Zeit in die Zimmer, schafften es aber, einige dieser Waffen herauszubringen und nach Hause zu schleppen. (Später haben wir die dann aus Angst vor den Amis in einen alten Brunnen hinter dem Haus. Hansenstraße 43, geworfen.) Nach drei Tagen war das Hamstern vorbei. Noch einmal gellte die Sirene. Es war, glaube ich, der 11. April. Der Ami kam!“ Q: Hermann Orlamünde, Über Stock und Stein-Dorfkinder in den 40er –Jahren,2004, S.93-96, mundartlich, mit freundlicher Genehmigung des Autors, Februar
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