Magado2, was geschah mit Otto Hallmann als der Munitionszug durch amerikanische Maschinen beschossen wurde und der Zug in die Luft flog. Und was mich erst recht stutzig macht, wieso wird Otto Hallmann erst nach 70. Jahren geehrt für diese Heldentat. Wenn man bedenkt das einige Zeit vorher ein Munitonszug in Wolmirstedt explodiert sein soll, so möchte ich mir erst gar nicht ausmalen was geschehen wwäre hätte Otto Hallmann nicht so gehandelt hätte. Gruß Teddy
Na der Otto hatte sich noch rechtzeitig aus dem Staub gemacht. Aber die Berichte bekommen wir noch ganz genau. Nun bisher hatte sich keiner so richtig in Wolmirstedt dafür interessiert und der Altchronist aus W hatte immer nur oberflächlich gearbeitet, was sich erst in jüngster Zeit herausstellte.
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Darin sehe ich auch eine wichtige Aufgabe des Forums, sich dieser Dinge anzunehmen und Denkanstösse zu geben bzw. offentsichtlich falsche Darstellungen zu korrigieren. Wenn dies nicht jetzt geschieht, dann passiert es nicht mehr. Viel ZZ-Wissen wurde nicht abgefragt aus Desintresse oder schlampiger Recherche. Manch ein Chronist hat zu seinen Zeiten überhaupt nicht in Archiven oder anderen Museen recherchiert. Viel Wissen von ZZ ging schon durch die biolog. Lösung verloren.
Hab heute nochmal mit der ... telefoniert. Dieser hat sich verabredungsgemäß in der Familie umgehört. Entgegen seiner gestrigen Darstellung hat Otto Hallmann nun doch den Zug mit V-Waffen nach Biederitz gebracht, dort die Lok abgekoppelt und ist wieder zurück gefahren. Das er mit dem Fahrrad nach MD-Rothensee fuhr, um eine Ersatzlok zu besorgen, stimmt auch. Rüdiger
Helmut Batellka Telefonmitschnitt 27.1.13 aus Colbitz Aufnehmer H. Menzel
Bezogen auf Heinrichsberg 1944/45 Wolmirsted
Herr Nielbock war Direktor der Lederfabrik Lindekugel in Wolmirstedt. Es gab zwei Lederfabriken in Wolmirstedt. Die zweite war Herman Matern. Beide untereinander verfeindet. Matern hatte mit den Nazis zusammen gearbeitet und war mit dem Gauleiter Jordan sogar befreundet und hat dafür gesorgt, dass die Lederfabrik Lindekugel 1942 stillgelegt wurde mit Glace – Lederfabrik. So mussten von nun an bei Lindekugel kriegswichtiges Material gelagert und montiert werden. Erst durch die Russen änderte sich die Situation. Matern wurde wegen seiner Nazi-Nähe gesucht und sollte verhaftet werden. Doch dieser war bereit’s geflüchtet. Die Russen sorgten dafür, dass Lindekugel wieder Leder fabrizieren durfte. Zu dieser Zeit hatte aber (vor und nach Kriegsende, Herr Nielbock die Leitung der Lederfabrik Lindekugel). 1945 kamen die Amerikaner aus Richtung Helmstedt und aus Richtung Colbitz auf Wolmirstedt zu. Colbitz 1945 Ein gewisser Herr Schoppenhauer (Heinz Kühnel, Bürgermeister von heute kann dazu näheres sagen). Schoppenhauer wird in Colbitz als Ehrenbürger geführt, der war 45 in Colbitz Soldat ging den Ami’s mir weißer Fahne entgegen in Richtung Dolle um das Dorf Colbitz kampflos zu übergeben. Seine eigenen Soldaten, oder besser , die SS hatte ihn dabei von hinten erschossen. Er wurde in Colbitz auf dem Friedhof beigesetzt. Es findet jedes Jahr eine Kranzniederlegung in Colbitz statt.
Persönliche Anmerkungen hierzu In dem von mir schon des öfteren erwähnten Buch „Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus“ Bd. II, unter Sachsen-Anhalt wird die nicht erwähnt. Sollte es irgendwann einmal eine Neuauflage erscheinen, so sollten die verantwortlichen Autoren dies nicht vergessen zu erwähnen. Teddy
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Helmut, aus was für Gründen immer, sind Herrn Batellka so ein bißchen die Pferde durchgegangen. Er wirft vieles in seinem Interwiew durcheinander. Herr Nielebock war nach der Wende Betriebsdirektor der Lederfabrik, hervorgegangen aus dem VEB ,,Hermann Matern", bis diese platt gemacht wurde. H. Matern war, so glaube ich, Kommunist. Die Betriebsschließung bei Lindekugel erfolgte im April 1944. Fritz Heim hatte bis zum Kriegsende die Lederfabrik inne, aus der später ,,Hermann Matern" wurde. Er übernahm den Betrieb von seinem Vater, Otto Heim. F. Heim konnte gut mit dem Gauleiter Jordan. Ob darin die Ursache zu suchen ist, dass erst Möbius 1940 sein Betrieb schliessen mußte und 1944 Lindekugel, kann ich nicht belegen. Wer mehr über die Lederverarbeitung erfahren will, der sollte im Buch ,,1000 Jahre Wolmirstedt" S. 137-147 nachlesen. MfG Rüdiger
Zeitzeugenberichte sind immer etwas problematisch, weil jeder seine ganz persönliche Wahrnehmung schildert. Mann kann sie jedoch in den Gesamtkonsens zuordnen. Ob etwas überzogen geschildert wurde, kann man doch nur einschätzen, wenn man das Geschehen in einem Ort genauer kennt. Dabei spielt die eigene Skepsis nur dann eine Rolle, wenn man es besser weis. Aber genau da liegt ein Problem! Haben doch die Orte wie zB Wolmirstedt keine konkreten Archivalien aufbewahrt...Somit sind unsere ZZ doch quasi die einzigen und auch letzten, die uns zum Geschehen etwas vermitteln. Die Kampfberichte der GIs gehen leider auf keine Details ein... Was die Lederfabriken in W betrifft, OK, da gibt es sicherlich im Stadtarchiv Unterlagen nach denen sich diese Angaben korrigieren lassen. Nur das Erlebte bleibt unersetzbar...
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Da bin ich ganz bei Dir, Helmut, und ich möchte meinen Beitrag auch nicht als Kritik verstanden wissen, sondern als Ergänzung.Hatte das Glück, dass mein ehemaliger Gartennachbar Lagerverwalter bei ,,Hermann Matern" war und mir schon vor Erscheinen besagten Buches einiges über die Geschichte von F. Heim bzw. Lindekugel berichtete. Richtig ist auch, dass die damaligen Verantwortlichen es aus Trägheit, Liebdienerei u.a. Gründen die Zeit verstreichen liesen, um die offenen Stellen betreffs besagter Zeit in der Stadtchronik durch Befragen von ZZ oder eigenen Recherchen in Archiven zu schliesen. Habe ja bereits an anderer Stelle darauf hingewiesen. Sehe es auch als eine wesentliche Aufgabe des Forums, vorhandenes Wissen zusammenzutragen, zu bewerten, um so der Wahrheit sehr nahe zu kommen. Übrigens scheint mir bei nochmaligem Überlegen auch ein Lapsus insofern passiert sein, dass Herr Batelka doch recht hatte mit seiner Feststellung, dass bereits vor der Wende ein Herr Nielebock schon einmal Leiter in ,,Hermann Matern" war. Die Erben von Lindekugel heißen Nielebock und haben, so glaube ich, bis zur Verstaatlichung und kurze Zeit darüber hinaus, ihre Firma weitergeführt. Lindekugel und ,,Hermann Matern" wurden 1972 zusammengeführt.Lindekugel produzierte dann noch 2 Jahre bevor das Aus kam. Der Sohn von Nielebock arbeitete später bei ,,Hermann Matern" und übernahm den Betrieb nach der Wende, bis er 1995 endgültig geschlossen wurde. Das Betriebsgebäude von Lindekugel und seine Villa existieren noch. Die Villa ist Bestandteil des Bodelschwingh-Hauses. MfG Rüdiger
Hallo Wirbelwind, in wiefern ist es Dir möglich Bilder aus der damaligen Zeit (Lederfabriken) und vom heutigen Zustand des betriebsgeländes und der Villa zu kommen zu lassen. Gruß Teddy
Das Problem ist, dass es seeeeehr wenig Bildmaterial gibt. Die Akten von Lindekugel sind in Privathand und werden nicht herausgerückt. Sie wurden so der Vernichtung entrissen und nun schlummern sie privat weiter... Weis ich aus sicherer Quelle. Das ist wohl auch der Grund, weshalb es bezüglich der Lederfabriken viele ungereimtheiten gibt...
Als Kritik fasste ich die Einwürfe nicht auf, bin ja selber daran interessiert, das Klarheit in die Sache kommt, zumindest in die NS-Verstrickungen und die Sache Lindekugel als Gefechtstand des 120. Inf Rgt US. Die Betriebsgeschichte an sich sollten sich die Wolmirstedter vornehmem!!!
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Nach Blick ins Sterberegister der ev. Kirche WMS habe ich Namen von dt. Soldaten gefunden, die am 12.04.45 starben. Ob darunter die Gefallenen des Gefechtes mit den amerikan. Spähern in WMS sind, muss sich noch herausstellen. Die Namen der Gefallenen sind auch auf den Grabsteinen in der Gedenkstätte auf dem Wolmirstedter Friedhof zu finden. MfG Rüdiger
Hallo Wirbelwind, leider kann man auf den Grabplatten der deutschen Opfer das Sterbejahr nur zur Kenntnis nehmen. Falls Du neue Erkenntnisse aus dem von dir angesprochenen Sterberegister bekommen solltest, dann lasse diese mir bitte zukommen. In diesem Sinne. Gruß Teddy
Guten Abend Magado2, sicherlich wirst Du meine Anfrage an Wirbelwind zur Kenntnis genommen haben. Mein Anliegen an dich ist folgenden Inhalts: In der Zeitzeugenaussage Prellberg, vom 28.1.13, gibt der Zeitzeuge folgende Aussage: bei einem Luftangriff auf das Poltewerk (keine Datumsangabe) kamen fünf bis sechs Wolmirstedter ums Leben, da Sie zu diesem Zeitpunkt Nachtschicht im Poltewerk hatten. Kannst Du mir eine Auflistung geben wann diese Luftangriffe (Nacht) stattgefunden haben könnten. Ein Dank meinerseits für deine Bemühungen im voraus. In diesem Sinne Gruß Teddy
Diese Aussage ist relativ zu sehen, da die Amerikaner ausschließlich die Industrie am Tage bombardierten. Aber bei einem Luftangriff der Briten in der Nacht (spät abends) wurden von denen wiederum fast nie Industrieziele gewählt. Dennoch ist es immer möglich in der Nacht auch Industriewerke getroffen zu haben, schließlich befand sich das Poltewerk in Mitten von MD Stadtfeld. Die Frage geht also in Richtung Nachtangriff-Briten (R.A.F.)-Stadtfeld.
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