Die Frage nach den Aristellungen der Amerikaner bleibt weiter offen, da die nicht mit Koordinatenangaben genannt sind. Fest seht aber, dass sie von der Westseite aus Niegripp beschossen. Es müssen keine festen Stellungen gewesen sein, eher die TDs (M10). Die können auch von den Wegen aus gefeuert haben. Wir haben leider keine After Action Reports der Feldartillerie, deren Geschütze ja auch motorisiert waren. Magado
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Von Wirbelwind Bezüglich der Volkssturm/HJ zum Kriegsende habe ich noch folgendes gefunden. W. Schierhorn schreibt in seinem Beitrag zum Buch ,,1000 Jahre Wolmirstedt" unter anderem dazu folgendes.,,Als am 11.April 1945 aus westlicher Richtung vorrückende Truppen der 9. US-Armee Ebendorf und Meitzendorf erreichten, löste der als Kampkommandant eingestzte NSDAP-Kreisleiter H. Niemöller durch einen Fünf-Minuten-Dauerton der Sirenen in der Stadt Feindalarm aus. gleichzeitig lies er durch den Volkssturm, bestehend aus mit Panzerfäusten und Gewehren bewaffneten HJ_Jungen und alten Männern, an Panzersperren der Ortseingängen Stellung beziehen und am Elbeuer Ohredeich Schützenlöcher ausheben.Die panzersperren bestanden aus 2 Reihen eingegrabener Baumstämme, die auf Befehl des Kommandanten vom Zimmereibetrieb Thiede erichtet worden sind.Am anderen Tag leistete eine in Wolmirstedt als Alarmeinheit zusammengestellte Truppe von Wehrmachtssoldaten den von Meitzendorf angreifenden US-Truppen am Mittellandkanal bei Elbeu Widerstand. das bis in die späten abendstunden andauernde Gefecht hatte zur Folge, dass Wolmirstedt von Artillerie und Jagdbombern beschossen wurden und mehrere Einwohner durch Granatsplitter Verletzungen davon trugen, den ein Angehöriger der familie Knust erlegen ist.In den Mittagsstunden des 13.04.45 besetzten die Amerikaner Barleben und die Ereignisse überschlugen sich.Der VOlkssturm verliess seine Stellungen bei Elbeu und Kampfkommandant Niemöller setzte sich mit einigen HJ-Jungen und Soldaten zur Front an die Elbe bei Angern/Rogätz ab. Dort ist er in den folgenden Kämpfen gefallen. Der Kommandeur des VS, Druckereibesitzer A. Grenzau löste seine Truppen auf und nach Beratung mit dem Bürgermeister, H. Müller, und dem Chefarzt des Militärlazarettes im ,,Zoar", dem heutigen Bodelschwingh-Hauses an der Ohre, wurde als Zeichen der Kapitulation auf dem turm der Katharinenkirche eine weiße fahne angebracht.Wenig später erzwang eine motorisierte Patrouille der Wehrmacht unter Androhung standrechtlicher Erschießung des Bürgermeisters ihre sofortige Abnahme. In der Nähe des Rathauses kam es zwischen dieser Patrouille und einem Aufklärungspanzer der Amerikaner zu einem Schußwechsel, in dessen Verlauf Soldaten beider Seiten getötet, der deutsche Panzerwagen zerstört und ein zufällig in der Nähe befindlicher Sohn der Familie Garche am Fuß verwundet wurde" Der restliche interessante Teil des Beitrages folgt noch. MfG Rüdiger
Sehr interessant, diese Veröffentlichung kannte ich noch nicht. Aaaaaaber, das gleiche Spiel wie wo anders auch, am 11.4.waren noch keine US-Panzer Richtung Wolmirstedt unterwegs. Die kamen erst am 12.4. bis Gr. Ammensleben und warteten die Nacht ab um dann am 13.4. über den Kanal bis kurz vor Wolmirstedt zu rücken. Zeitgleich kam en Teile der 30. ID von Norden auf Wolmirstedt mit TDs an der Spitze. Alles andere stimmt was Schierhorn schreibt. Problem der Sache, keiner der Herren Historiker hatte sich die Mühe gemacht, die US-Militärberichte zu besorgen........ Werde in meiner großen Dokumentation zum Kriegsende mit den fehlerhaften Angaben aufreumen, bin aber Einzelkämpfer, komme mir vor wie Doquichote gegen die Winmühlen kämpfend. Solche Angaben halten sich bekanntlich sehhhhhr hartnäckig, weil kein Historiker gerne zugibt dass er oberflächlich gearbeitet hat! Zugute halten muss man allerdings dass die meisten Aufsätze zu einer Zeit entstanden, wo man keine Möglichkeiten hatte, um an die richtigen Quellen heran zu kommen. Zeitzeugen alleine, ohne amtliches Material, können da in die Irre führen.
Magado
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Die meisten Ortschronisten nahmen an, das mit dem Feindalarm in MD 11.4.45 auch der Feind schon vor der Haustür stand. So haben sie die ZZ-Berichte an ihr Konzept passend gemacht. Unter ging dabei, dass in den nördlich MDs gelegenen Orten mindestens zweimal Feindalarm gegeben wurde. Al nämlich am 11. und am 12.4.45 immer noch keine Amerikaner vor Wolmirstedt und auch Glindenberg standen, wurden einige Leute neugierig und auch unruhig--- "wo bleiben die denn....". Also erst am 13.4. waren sie dann da, vorsichtig vorfühlend.... Magado
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Gut Magado, da bist Du mir natürlich einiges voraus. Herr Schierhorn war Leiter des Kreismuseums mit Sitz in Wolmirstedt. Er hat früher schon zu DDR-Zeiten die These mit dem 11.04.1945 aufgestellt, das die Amerikaner von Meitzendorf aus Wolmirstedt beschossen haben. Woher er diese Angaben hat, ist mir unbekannt. Auf alle Fälle lagen ihm keine US-Militärberichte vor, als er zu DDR-Zeiten darüber schrieb, ob er nach der Wende versucht hat seine Thesen mit solchen Fakten zu untermauern, kann ich nicht sagen, denn da war er kein Leiter des Kreismuseums mehr und ob er den Ehrgeiz hatte, sich US-Militärberichte zu besorgen, entzieht sich meiner Kenntnis. Besagten Beitrag hat er 2009 verfasst. Stellle hier noch den relevanten Rest seines Beitrages ins Forum. ,,Nachdem der amerikanische Panzerwagen Wolmirstedt wieder verlassen hatte, hisste der in Wolmirstedt beheimatete und kriegsverletzt anwesende Soldat Alfred Weinreich erneut auf dem Turm der Katherinenkirche die weiße Fahne.Aus Samswegen anrückende US-Soldaten bestzten wenig später mit anderen aus Colbitz kommenden Einheiten die Stadt. Bis auf die in der Friedhofskapelle aufgebahrten gefallenen US-Soldaten wurden die deutschen Opfer der Gefechte nach kurzer Totenfeier auf dem damaligen Ehrenfriedhof an der heutigen A.-Bebel-Str. beigesetzt. Damit war jedoch für die Wolmirstedter der Krieg noch nicht beendet, weil in Magdeburg erst am 18.04.45 die Waffen schwiegen. Für die bis dahin noch bei Hohenwarte auf dem Ostufer der Elbe stehenden Wehrmachtseinheiten gehörte die Stadt Wolmirstedt zum Feindgebiet, wo von einem kurzzeitig errichteten kleinen Feldflugplatz auf der Franzensbreite Jagdbomber der US-Air-Force in die Kämpfe um Magdeburg eingriffen.Deshalb erfolgte nach dem 13.04.45 ihre Beschießung durch deutsche Artillerie. außer den bereits am 12.04.45 entstandenen schäden in der heutigen A.-Bebel-Str,, in der Farsleber Str. und an der Katharinenkirche wurden weitere Häuser in der Demkerstr. und der Elbeuer Str. in Mitleidenschaft gezogen. besonders tragisch an diesem Beschuß war, dass durch den Beschuß neben Angehörigen der Familie Sofka und Hardt, auch Alfred Weinreich sein Leben verlor.Als Fallschirmjäger mehrmals verwundet und von der Sinnlosigkeit des Krieges überzeugt, war wegen des bevorstehenden Ende der Kämpfe aus dem Lazarett in Stendal zur Familie in die Heimatstadt zurückgekehrt und hatte mit seiner mutigen Tat dazu beigetragen, dass die Stadt Wolmirstedt nicht das Schicksal der im April 1945 zerstörten Städte Halberstadt und Zerbst teilen musste. Soweit Herr Schierhorn zu den Ereignissen bei Kriegsende in Wolmirstedt. Für mich ergibt sich natürlich die Frage nach dem kleinen Feldflugplatz bei/in Wolmirstedt, wo Jabos zum Einsatz gegen dt. Stellungen in Magdeburg starteten. Bis dato war mir darüber nichts bekannt. Vielleicht weis der ZZ E. Jahn mehr darüber, weil dieser besagte Feldflugplatz, der ja sicherlich nur sehr kurzen Bestand hatte, nirgendwo erwähnt wurde. Da vertraue ich auch auf das Forum. Gemeinsam muss doch gelingen, Licht in diese Angelegenheit zu bringen. MfG Rüdiger
Upps, da war ich mal wieder ganz ,,schlau". Magdo hatte den gesamten beitrag von Herrn Schierhorn ins Forum gestellt. Da hätte ich mir die Arbeit sparen können. Nun gut, aber die frage nach dem kleinen Feldflugplatz steht ja für mich zumindest noch offen. MfG Rüdiger
Hallo, sicherlich gibt es das Stadtgebiet,,Franzensbreite" in Wolmirstedt heute noch. Jetzt bebaut. Die Frage nach dem kleinen Flugplatz, der hier existiert haben soll, treibt mich noch um. Herr Schierhorn als Verfasser des Beitrages lebt noch. Ob er selbst als ZZ befragt werden kann, entzieht sich meiner Kenntnis, da ich sein Alter nicht kenne und mir auch unbekannt ist, selbst wenn es vom Alter hinhaut, er zu dieser Zeit in Wolmirstedt war. Vielleicht läßt er es auf entsprechende Anfrage zu, dass mit ihm über die Gesamtproblematik gesprochen wird, denn seine Aussagen zum Auftauchen der Amerikaner im April 1945 sind ja wohl nicht kompatibel mit den vorhandenen US-Militärberichten. MfG Rüdiger
Das ist kein Makel, sondern der Zeit geschuldet, wann sein Beitrag entstand und war von der Zugänglichkeit der Militärquellen abhängig. Wenn es dir gelingt an ihn heranzukommen, kann man ja decent mit ihn umgehen... Magado
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Versprechen kann ich natürlich nichts und vorher Helmut müssten wir uns nochmals verständigen, dass ich sozusagen,,gebrieft" bin, bevor ich mit Herrn Schierhorn spreche. Was seine zugänglichen Quellen betrifft, kann ich mir schon vorstellen, dass er in den 80ziger Jahren, als er das erste Mal zu dieser Problematik schrieb, keine Möglichkeit hatte, US-Militärberichte einsehen zu können. 2009 sah das schon unter umständer anders aus. Die Frage ist doch, welche Bedeutung er seinen Veröffentlichungen beimisst und ob er bereit, wäre, sich zu korrigieren, da er wohl auch die Chronik der Stadt Wolmirstedt fortschreibt. MfG Rüdiger