Zitat von Guenter im Beitrag #41 Ja, um die Frage von MAGADO-2 im Beitrag 38/39 zu beantworten,wir mussten uns viel gefallen lassen. Die besondere Lage von Berlin-West und die Versorgung durch die "Rosinenbombern" in Folge der Blockade der Landverbindungen führte zu dieser Situation, die die alliierten Westmächte naturlich nutzten.
Du hast es grundschätzlich schon richtig erfasst, der NVA gingen die Aktivitäten in den Flugkorridoren überhaupt nichts an. Das war alleine die Angelegenheit der sowjetischen Waffenbrüder. Die Aussage das man auf östlicher Seite nicht wußte ob es sich um ein Transportflugzeug oder ein Aufklärungsflugzeug handelte schätze ich unsinnig ein. Das Buch http://www.aerolit.de/index.php?id=16 ist zwar ausverkauft aber darin werden auch diese Flüge behandelt. Es gibt weitere Darstellungen zu diesen Thema. Im Buch gibt es übrigens auch ein Foto einer "B-17G (modifiziert)" in Tempelhof, im Jahr 1953. Desweiteren die Angabe von 50000 Flügen der 7405th Operations Squadron der USAFE.
Diese B-17 G flog noch bis 89/90? Und allein eine Squadron flog 50.000 Spionageeinsätze? Da muss es doch konkrete Quellen geben. Ich meine Archivalien, keine Bücher, Stichwort Kreisverkehr...
" Hast Du irgendwelche Kenntnis über diesen Zwischenfall?"
Ich sebst kann dazu keine Aussage treffen, weil ich erst ab 07/1962 in der FuTK-290 (Altensalzwedel) diente.Die FuTK-290 selber nahm in 12/1963 die Gefechtsarbeit zur LRA im DHS auf. Ein Hinweis: Im Beitrag #2 von Spurensucher MD findest Du Einträge aus dem Jahr 1961/1962 über Luftraumverletzungen.
Zitat von AGO Scheer im Beitrag #47Diese B-17 G flog noch bis 89/90? Und allein eine Squadron flog 50.000 Spionageeinsätze? Da muss es doch konkrete Quellen geben. Ich meine Archivalien, keine Bücher, Stichwort Kreisverkehr...
"Du hast es grundsätzlich schon richtig erfasst, der DDR gingen die Aktivitäten in den Flugkorridoren überhaupt nichts an!"
Das darf man so nicht stehen lassen! Bekanntlich existierten ab Dezember 1961 zwei Luftverteidigungssysteme auf dem Territorium der DDR. In einem Grudsatzbefehl zur Luftraumaufklärung im DHS der Luftverteidigung der DDR war unter Punkt 4 festgelegt: "Funkmesskontrolle der Einhaltung der Flugregime in den alliierten Luftverbindungswegen." Handlungen gegen Verletzer der Flugregime in den Luftkorridoren lagen ausschließlich in Verantwortung der GSSD, so die Festlegungen der Besatzungsmächte. Daraus nun abzuleiten, der NVA gingen die Aktivitäten in den Luftkorridoren nichts an, ist natürlich falsch. Unter www.ddr-luftwaffe.de kann man auch die Protestnote der DDR nachlesen.
Auch die Äußerung vom Piloten der Air Force Crampton nicht zu akzeptieren, finde ich bedenklich. Der Historiker Paul Lashmar aus London äußerte sich auch in dieser Richtung. Wir sehen es ja heute anschaulich, welche Auswirkungen und Reaktionen der Abschuss über der Ukraine auslöste. Ein fahrlässiger Abschuss zu Zeiten des "Kalten Krieges" hätte auf jedem Fall andere Folgen. Der Abschuss der RB-66 vor 50 Jahren landete auf die Tische beider Präsidenten. Die GSSD brachte eindeutige Beweise, dass es sich um einen Spionageflug handelte. Die Luftraumverletzungen gingen zurück, wurden jedoch nicht vollständig eingestellt.
Ansonsten interessante Hinweise in Deinem Beitrag,die ich nachgehen werde. Nachtragen möchte ich noch, dass der Radaraufklärer vom Typ B-17 nur nachts flog. Sollte Interesse zu den Flügen in den Korridoren bestehen, so gibt es noch viel darüber zu berichten.
Ja, sie gibt es. Unsere Dokumente über die FuTT/LV( FuTK,FuTB) lagern im Bundesarchiv in Freyburg/Br. Wer hat die Zeit und auch finanzielle Mittel, um 32 Jahre und mehr aufzuarbeiten.Wenn Aufarbeitung, dann gemeinsam NVA und Bundeswehr, sonst macht es keinen Sinn. Aber die Bundeswehr hat für alle Unterlagen eine Sperrfrist von 30 Jahren sich verordnet.Warum eigentlich? Sicherlich gibt es Dokumente, die eine solche Sperrfrist rechtfertigen. Die Unterlagen von der NVA,MFS,VP etc wurden für alle zugänglich.Die Frage ist doch, welche Behörde,Organisation etc. hat Interesse oder auch kein Interesse an einer objektiven Offenlegung? Ein Thema wäre u.a. die Luftraumverletzungen (LRV) über der BRD und der DDR bis 1989/90. Die LRV über der DDR kennen wir, sie sind bei weitem unvollständig! LRV über der BRD, dazu kenne ich kaum Angaben!
Deshalb finde ich einen sachlichen und möglichst fachlichen Disput im Forum angebracht.
Sachlich und fachlich, so soll es sein- und möglichst ohne politische Parteiergreifung... Nun nochmal zur B-17, die nur nachts flog, weil es aus deinem Beitrag nicht klar hervorgeht: wie lange war die im Einsatz? Tatsächlich bis 1989/90?
Hallo Guenter, leider habe ich nur die Wahrnehmungen gehabt, welche ich Dir in meine Fragestellung zu dieser beobachtung geschildert habe. es gab zwar vielerlei Gerüchte darüber, wie zum Beispiel: die Maschine sei im Raum Gardelegen abgestürzt ( allgemeiner Tratsch ). Es ist aber sonderbar, das man in der Presse keinerlei Meldungen zu lesen bekam über diesen Luftzwischenfall. Mag wohl daran gelegen haben, da dies immer eine Sache der Alliierten gewesen ist und man das anderweitig geklärt hat. So war es ja zu der damaligen Zeit so, oder wie siehst Du das? Gruß Teddy
Die Informationen zu den Flügen der 6. Aufklärer und der B-17( Radaraufklärer) in den Luftkorridoren habe ich aus der bereits genannten Aufzeichnung einer Sendung im MdR aus 2007. Weitere Details sind mir nicht bekannt. Vielleicht gibt es ein Mitglied im Forum oder auch ein Gast mit Dienstzeiten aus der Bundeswehr/Bundesluftwaffe, der über solche Informationen verfügt und sich an der Aufarbeitung beteiligt.
Hallo Ago Scheer. meinst Du das Datum 10.?.1964, oder das mit der amerikanischen Hubschrauberbesatzung? Um noch mals zurück zu kommen auf meine damaligen Boebachtungen über dem Himmel von Haldensleben, es war noch vor meiner damaligen Einschulung ( 31.08.1961 ). Und was die damalige Grüchteküche betrifft, hatten so manche Leute behauptet, das die Maschine von einer Rakete vom Boden aus abgeschossen wurden sei und nicht von der MIG. Meiner Kenntnis nach war im Raum Gardelegen-Salzwedel eine Raketenbasis der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte staionier. Persönlich kann ich mir jedoch nicht vorstellen das ein Raketenabschuß erfolgte. Gruß Teddy