Nichtgerade eine stehende Truppe der Armee in Magdeburg, aber doch ein sehr interessanter Aspeckt der Ertüchtigung und Wehrerziehung von Studenten an den Fach- und Hochschulen der DDR.
Grundlage dieser Ausbildung waren: Die grundlegende Weisung des NVR der DDR aus 1962 (11. Sitzung des NVR am 30. Mai 1962) mit der Liste aller "betroffenen" Hochschuleinrichtungen.
Eine Direktive für die sozialistische Wehrerziehung an den Universitäten, Hoch- und Fachschulen der DDR vom 01. September 1970
Wehrerziehung fand auch an Schulen statt, als Vormilitärische Ausbilbung. Hier sind auch eigene Erlebnisse gefragt.
Ich, in meiner Berufsausbildung als Baufacharbeiter in der Bauunion MD fuhr 1967 mit der ganzen Ausbildungsklasse nach Scheibe Alsbach in Thüringen zur Vormilitärischen Ausbildung. Geländelauf mit Ski im hohen Schnee Orientierungsübungen und Schießen mit KK im Schee waren da an der Tagesordnung. Magado
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Zu meiner EOS-Zeit (1975 bis 1979) fuhren die Jungs nach der 11. Klasse in den Sommerferien für 3 Wochen (oder 2?) ins GST Lager nach Prerow. Dabei waren alle 3 EOS aus Magdeburg, also OvG, Humbold und Scholl, zusammen da.
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Zu meiner Lehrzeit, zwischen 1962 bis 1965, waren wir zwecks Wehrerziehung im GST-Lager Tambach-Dietharz-Thüringer Wald. Da war ich schon Soldat und an der Offz.Schule in Zittau, da wurde unser Zug zwecks Wehrerziehung von Jugendlichen eines Görlitzer Großbetriebes kommandiert. War eine dolle Zeit mit den Jungs und Mädels zu arbeiten, hätte ich damals garnicht gedacht, aufgeschlossen und mit Eifer dabei. Man machte sich schon damals ein "falsches Bild" von der lieben Jugend.
Hallo in die Runde, der Spusu ist wieder da und kann auch gleich einen ZZB abgeben zum Thema Wehrertüchtigung in den POS der DDR.
Mitte der 1980 Jahre hat es in den POS eine Umstellung der Vormilitärischen Ausbildung gegeben. Bis zu diesem Zeitpunkt fuhren alle 8.-10.Klassen im kompletten Klassenverband (Jungen und Mädchen) zu den Hans -Beimler –Wettkämpfen. In meinem Fall erlebte ich 1978 als letzter Jahrgang diese wehrsportliche Woche mit Lagerfeuerromantik in Bertingen. (Das Lager gibt es heute noch) Wenn ich mich recht erinnere ohne Uniform und mit viel Spaß. Im kommenden Schuljahr war dann vieles anders. Die HB Wettkämpfe gab es nicht mehr. Ein Offizier der NVA besuchte uns mitten im Jahr und erklärte uns das es nun das reguläre Fach Wehrkunde auch an unserer Schule gibt. Ich erinnere mich das es dazu auch im Vorfeld Elternabende gegeben hatte in denen es wohl recht turbulent zugegangen sein mußte. Einige Eltern weigerten sich wohl ihre Kinder an diesem Fach teilnehmen zu lassen. Vergleiche mit der HJ wurden laut. Zur ersten Veranstaltung im neuen Fach waren aber meines Wissens alle Schüler anwesend. Wenn mich mein Gedächtnis nicht verlassen hat wurde dieses Fach einmal pro Monat gegeben. Im frühen Sommer gab es ein „Spezialistenlager“ für alle Offiziersbewerber der Klasse. Alle anderen( Mädchen und Jungen) handelten die Themen „ambulant“ im Schulgartenkabinet ab. Hier wurden wir in die Technik des Filzhutmaskenbaus unterwiesen und lernten, das wenn man in eine Aldi-Tüte ein Tempotaschentuch einklebt und die über den Kopf stülpt kann man den Atomschlag überleben. In späteren Jahrgängen fuhren dann alle männlichen Teilnehmer in ein Spezialistenlager und die Mädels hatten Zivielverteidigung. Mit Beginn der Lehre gab es nun eine neue Qualität. In meiner Klasse (nur Jungs) wurden alle von der GST eingekleidet. Also uniformiert. Nach Aussagen ehemaliger Klassenkameradinnen übernahm bei den Mädchen die Zivilverteidigung diese Aufgabe. Eine weitere Neuerung war das wir nun schossen. Bisher begnügte man sich damit der Jugend zu zeigen wie man reagiert wenn der Ernstfall eintritt, nun aber gab man uns die kleine Schwester der AK 47 ( Kleinkalieber)und wir sollten „ in sich gerade, schräg zum Ziel“ die Werte des Sozialismus verteidigen. (O-Ton) Wir schossen damals im Schießstand an der Berliner Ch. und auf dem Schießstand in Prerow, wo wir in jedem Lehrjahr zwei Wochen verbrachten. Hier konnte man erleben wie uniformierte Berufsschullehrer versuchten ihr Armeetrauma durch brüllen von Befehlen zu verarbeiten. Anders konnte ich mir diese Wandlung, eigentlich ganz netter Lehrer, nicht erklären. Ich erinnere mich auch an Exerzierübungen in Uniform mit Marschgesang im Magdeburger Stadtpark. Passanten drehten sich tatsächlich kopfschüttelnd nach uns um. Vergessen möchte ich aber auch nicht die kleinen Verlockungen die die GST bot. Billiger als hier konnte man nirgends seinen Führerschein für Motorrad oder Auto machen. Nirgends sonst konnte man damals das Fliegen lernen oder betreiben. Ähnlich soll es mit einem Bootsführerschein gelaufen sein. Am Ende fällt mir noch ein das ja auch die unteren Jahrgänge in den Schulen systematisch an eine, wenn man so will, vormilitärische Ausbildung herangeführt wurden. Alljährlich gab es in den Winterferien Geländespiele unter dem Namen Manöver Schneeflocke. Hier stand sicherlich der Spaß im Vordergrund aber die Thematik und das Vokabular ließen keinen Zweifel am Charakter dieser Veranstaltung. spusu
[ Editiert von Moderator Spurensucher MD am 13.10.13 11:26 ]
@Turm Genau da waren wir! An die Wache und die BAracken kann ich mich gut erinnern. Ich habe auchnoch einige "Live-Bilder" von 1975, werde mal was einscannen und hier zeigen.
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Das isses. Genau da war das damals. Was die wenigstens im reinen Jungslager wußten. Keine 300m durch den Wald war in den frühen 80er Jahren ein reines Mädchenlager (Zivielverteidigung). Ich erinnere mich auch an meterlange Schlangen vor dem einzigen Konsum im Lager. Hier gab es Bier. Eine Flasche pro Tag und Nase. Spusu