Ich glaube, hier etwas berichtigen zu müssen. Das 3. Bataillon lag nicht in Burg - dort hatte lange Zeit das 2. Bataillon sein Standquartier. Das 3. Bataillon war nicht unter diesem Namen im Regimentsverband, sondern firmierte als Füsilier-Bataillon mit Standort Magdeburg. Ab 1865 wurde auch das 2. Bataillon aus Burg nach Magdeburg verlegt, nachdem es zwischenzeitlich kurz in Halle garnisoniert war. Ich zitiere hier aus der Regimentsgeschichte:
Das Regiment trat am 31. August [1865] den Marsch zn den größeren Truppenübungen bei Halle und Merseburg an; vom 4. bis 12. September fanden größere Detachementsübungen in der Gegend von Schochwitz statt, diesen folgten Exerzitien und Manövrirübungen im ganzen Armeekorps unter Leitung des kommandirenden Generals v. Schack. Am 17. September traf Seine Majestät in Merseburg ein, und am 18. fand die große Parade über die Truppen des Korps sowie die mitanwesenden Großherzoglich Sächsischen, Herzoglich Sachsen-Koburg-Gothaischen und Fürstlich Reußischen Kontingente statt. Der Parade folgten in den nächsten Tagen Feldmanöver, in welchen die Truppen Gelegenheit hatten zu beweisen, wie tüchtig sie durch ihre Kommandeure ausgebildet waren. Infolgedessen wurde dem Armeekorps reicher Lohn für die Thätigkeit der vergangenen Monate zu Theil; denn in den gnädigsten Worten sprach Seine Majestät dem General v. Schack seine Anerkennung über den trefflichen Zustand des IV. Armeekorps aus. Auch für unser Regiment fehlte es an Beweisen Königlicher Huld nicht. Nach beendeten Uebungen kehrte das II. Bataillon nicht wieder nach seiner Garnison zurück, sondern kam für die nach Halle verlegten zwei Bataillone des Infanterie-Regiments Nr. 27 nach Magdeburg in Garnison. Das Regiment rückte am 28. September nunmehr vollzählig in Magdeburg wieder ein.
Im Jahr 1873 wurde die Kaserne Ravensberg umgebaut und erweitert (aufgestockt), so dass nach den Sommerübungen im Harz und einer durch die Cholera in Magdeburg bedingten Verzögerung, das gesamte Regiment einschließlich der im Herbst einberufenen Rekruten, am 12. Dezember komplett in einem Kasernement zusammengeführt werden konnte. Im Hofe der Kaserne wurde ein Denkmal für die 1866 und 1870/71 gefallenen Regimentsangehörigen geschaffen.
In Halle hatte sich 1865 folgendes abgespielt: Im Jahre 1864 bestand die Garnison aus zwei Bataillonen Infanterie, und zwar aus dem 1. und 2. des Magdeburgischen Füsilier-Regiments Nr. 36 und dem Stab des 2. Bataillons des 2. Magdeburgischen Landwehrregiments Nr. 27 mit einer Stärke von 30 Offizieren und 1070 Unteroffizieren und Gemeinen. Am 8. Dezember 1864 wurden die beiden erstgenannten Bataillone nach Holstein abkommandiert und dafür das früher in Burg garnisonierende 2. Bataillon des 3. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 66 mit circa 14 Offizieren und 530 Unteroffizieren und Gemeinen nach Halle verlegt, so dass die Garnison um ein ganzes Bataillon geschwächt wurde. Durch Königl. Kab.-Ordre vom 15. Juni 1865 ist eine abermalige Garnisons-Veränderung dahin herbeigeführt worden, dass obiges Bataillon nach Magdeburg und dagegen, vom 1. Oktober 1865 ab, das 2. und das Füsilier-Bataillon des 2. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 27 nebst dem Regimentsstab von Halberstadt, bezüglich Magdeburg, nach Halle in Garnison verlegt wurde.
Auch im Bredow-Wedel ist die Zusammenführung des 3. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 66 im Jahr 1865 in Magdeburg als letzte Standortänderung dokumentiert. Da dieses Werk 1904 veröffentlicht wurde, hat es demnach keine weitere Standortveränderungen für die 66er oder für Teile ihres Regiments gegeben.
Im Burger Adressbuch von 1895 fehlt ebenfalls jeder Hinweis auf das Regiment.