Kurzer Geschichtsablauf nach 1806/07 der Artillerie
Mit den Feldzügen 1806/07 gegen Napoleon hatte sich die Artillerie, wie die meisten anderen Truppenteile auch, fast vollständig aufgelöst. Im August bekam Prinz August von Preußen als Brigadegeneral die Leitung der kompletten Artillerie übertragen. Gemeinsam mit General von Scharnhorst widmete er sich den Neuaufbau dieser Waffengattung. Umbenennungen und Umstruktuierungen waren an der Tagesordnung, ebenso waren die vielfältige Unterbringungsorte der Truppen kompliziert. Es wurden drei Artillerie-Brigaden gebildet; Preußische Nr. 1, Brandenburgische Nr. 2 und die Schlesische Nr. 3. Eine gesonderte Festungsartillerie gab es nun nicht mehr. Mit der Kriegserklärung an Frankreich erfolgten wieder Umbenennungen und Umstruktuierungen. Die vorab zusammengestellte Westfälische Artillerie-Brigade tauschte ihre Bezeichnung: Der Truppenteil hieß nun 6. Artillerie-Brigade (Magdeburgische)
Feldartillerie-Regiment Prinzregent Luitpold von Bayern (Magdeburgisches) Nr. 4
Das Jahr 1816 gilt somit als das Gründungsjahr des Magdeburgischen Feldartillerie-Regiments, späteres Feldartillerie-Regiment Prinzregent Luitpold von Bayern (Magdeburgisches) Nr. 4. Mit Rückkehr der Besatzungstruppen aus Frankreich 1818 bildete sich aus diesen die 4. Artillerie-Brigade (Magdeburgische), welche seit 1832 dem Bereich des IV. Armeekorps zugeordnet war. In der Folge erfolgten weitere Umbenennungen und im Jahr 1860 hieß das Regiment wieder:Magdeburgische Artillerie-Brigade (Nr. 4). Nachdem 1860 die Artillerie des III. Armeekorps Magdeburg räumte, kamen Teile der Magdeburgischen Artillerie-Brigade (Nr. 4) in die Stadt. 1871 erhielt Prinz Luitpold von bayern die Leitung des Magdeburgischen Feldartillerie-Regiments Nr. 4 Das Magdeburgische Feldartillerie-Regiment Nr. 4 setzte sich 1872, nach der Trennung von der Festungsartillerie, aus zwei Feldabteilungen und einer Reitenden Abteilung zusammen. Seit 1897 trug das Divisionsartillerie-Regiment die Ehrenbezeichnung Feldartillerie-Regiment Prinzregent Luitpold von Bayern (Magdeburgisches) Nr. 4. Die Standorte des Regiments seit seiner Gründung wechselten öfters, es blieb aber in der 2. Hälfte des 19. Jh. mit der Stabsgarnison dem Standort Magdeburg treu. Die Untergringung der Artilleristen erfolgte in den Defensionskasematten der Festungswerke, in den Kavalieren und Ravelins. 1874/75 erhielt die Feldartillerie eine Neue Kaserne in der Friedrichstadt. Die Reitende Abteilung lag jedoch in Naumburg und ab 1890 in Wittenberg, ein anderer Teil des Regiments ging 1872 nach Burg. 1981 fanden die Feierlichkeiten zum 75 jährigen Bestehen des Regiments hauptsächlich in Magdeburg statt. 1891 bezog das Feldartillerie-Regiment mit dem größten Teil seiner Mannschaft in die neue Kaserne an der Artilleriestraße. Zwischen 1880 und 1890 entstanden an der Bahn in Cracau eine Reihe zweigeschossiger Klinkerbauten, welche als Wagenhäuser genutzt wurden. 1899 kam eine weitere neue Kaserne an der Brückstraße hinzu, in die 1900 eine Abteilung der Feldartillerie einziehen konnte. Das Feldartillerie-Regiment setzte ab 1935 die Tradition als Artillerie-Regiment 13 in der Wehrmacht fort. Ende der 1930 Jahre bezog das Regiment die neuen Kasernen in der Breitscheidstraße.
Feld-Artillerie-Regiment Prinz-Regent Luitpold von Bayern (Magdeburgisches) Nr.4
Garnison und Unterstellung 1914 Garnison: Magdeburg
Das Regiment war 1914 (vor der Mobilmachung) unterstellt: Armeekorps: IV. Armee-Korps / Magdeburg Division: 7. Division / Magdeburg Brigade: 7.Feldartillerie-Brigade / Magdeburg
Standorte 1816: Münster i. W., Minden, Wesel u. a., Teile bis 1818 bei der Okkupations-Armee in Frankreich). 1832: Erfurt, Torgau, Naumburg u. a. 1849/50: war je ein Batt zur Besetzung von Baden und von Hamburg kommandiert. 1852: Erfurt, Naumburg, Torgau, Minden (1852 auch Mühlberg). ab 1860: Magdeburg, Naumburg, Erfurt. 1872: Magdeburg, Burg, Naumburg. 1890: Magdeburg, Burg, Wittenberg. 1899: Magdeburg.
Teilnahme an Feldzügen und Gefechte 1813/15 gegen Frankreich 1848 Strassenkampf in Erfurt 1849 in Baden (zwei Batt., 1. und 3. Div., II. Armeekorps) 1849 gegen Dänemark (eine Batt., 3. (preussische) Div.) 1866 gegen Österreich (1. Fuss-Abtl. bei der 7. Inf.-Div., 3. bei der 8., 2. und Reit. Abtl. bei der Armee-Res. Art. der I. Armee) 1870/71 gegen Frankreich (1. Fuss-Abtl. bei der 7. Inf.-Div., 2. bei der 8., 3. und Reit. Korps-Art. IV. Armeekorps; eine reit. Batt. bei der 5. Kav.-Div.). 1914/18 Kampfhandlungen im Verband der 7. und 234. Infanterie-Division
Literatur und Quellen: Magdeburger Kasernen, Regimenter in der alten Armee (GenWiki), Wikipedia
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