1. Magdeburgischen Infanterie-Regiment Nr. 26 Auszug aus der Geschichte
1813 rief der preußische König sein Volk zu den Waffen. Napoleons Armee war in Russland empfindlich geschlagen worden. In der Rekrutierung griff man gerne wieder auf Ausländer zurück, man warb Freiwillige bzw. es wurden Soldaten zum Dienst gezwungen. Oberstleutnant von Reuß stellte 1813, mit Genehmigung des Königs Friedrich Wilhelms III., in Berlin zunächst aus Freiwilligen, Kriegsgefangenen, Deserteuren und nachzüglern der napoleonischen Armee zusammen, bestehend aus drei Fähnrichs, 16 Unteroffizieren, vier Tambours und 381 Gemeinen. Es dienten im Bataillon; Holländer, Schweizer und auch Italiener. Das Bataillon gehörte der Brigade Hoyer des Bülow'schen Korps an. Die Bewaffnung und Ausrüstung wies erhebliche Mängel auf, durch eigenen Kauf von 120 Gewehren und Zuführung weiterer 250 Gewehre, war es möglich das Bataillon zur Hälfte zu bewaffnen. In der Ausrüstung mit Bekleidung und andere Mittel sah es noch übler aus. Es fehlten Mäntel, Tornister und Gamaschen, und nicht ein Mann war im Besitz eines Kochgeschirrs.
Im gleichen Jahr wurde ein zweites Ausländer-Bataillon aufgestellt, welches sich mit dem I. Bataillon zum Elb-Regiment vereinigte. Ein drittes Ausländer-Bataillon, als Füsilier-Bataillon, vervollständigte das Regiment. Das Regiment gehörte zur Brigade Thümen des III. Armeekorps welches General von Bülow kommandierte. 1816 erfollgte per "Allerhöchster Kabinets-Ordre" die Benennung in 26. Infanterie-Regiment (1. Magdeburgisches).Gemeinsam mit dem 27. Infanterie-Regiment bildete dieser Truppenteil ab jetzt eine Brigade des IV. Armeekorps.
1816 kam zuerst das Füsilier-Bataillon nach Magdeburg, welches sich mit dem 19. Infanterie-Regiment die Wachdienste teilte. Das 19. IR rückte kurze Zeit später nach Frankfurt ab. Etwas später, noch im selben Jahr, kamen die beiden anderen Bataillone und der Regimentsstab nach Magdeburg, während die Füsiliere nach Halberstadt abzogen. Seit dieser Zeit blieb Magdeburg ständiger Stationierungsort für das 26. Infanterie-Regiment.
Die Soldaten hausten mehr schlecht als recht in Bürgerquartieren. Erst als vor dem Schrotdorfer Tor eine neue Kaserne, die Defensionskaserne Ravensberg erbaut wurde, besserte sich die Lage. Diese wurde im Jahr 1825 durch das Regiment bezogen, es zogen das I. und II. Bataillon mit je 224 Mann ein, der Rest verblieb in Bürgerkammern. Ein "Oekonomiegebäude" ermöglichte die Einnahme von Mahlzeiten, ein großer Fortschritt damals.
1. Magdeburgischen Infanterie-Regiment Nr. 26 Auszug aus der Geschichte
Die Soldaten des 26er Regiments leisteten in der Garnison Magdeburg den Wachdienst, welcher sie ausfüllte. Um 1817 mussten täglich 250 Soldaten dafür abgestellt werden. Die Wachaufgaben umfasste folgende Tätigkeiten; Torkontrollen, Regelung des Verkehrs an den Toren und in der Stadt (Festung), Kontrolle der Pässe und Durchsetzung Verbot des Tabakrauchens auf der Straße und in der Nähe der Festungswerke. Die Hauptwache auf dem Alten Markt und die Wache innerhalb der Zitadelle musste mit Offizieren besetzt sein. Dies blieb so bis 1875. Im Laufe der Zeit wurden Einheiten des Regiments verlegt und/oder kamen zurück.
1860 hieß die Truppe 26. kombiniertes Infanterie-Regiment. Das I. und das III. Bataillon blieben in Magdeburg, das II. Bataillon zog nach Burg. das I. Bataillon bezog nun die Kasematten der Zitadelle, der Rest verblieb in der Kaserne Ravensberg. Im selben Jahr teilte sich das 26. kombinierte Regiment in zwei Regimenter, das 1. Magdeburgische Infanterie-Regiment (Nr. 26) und das 3. Magdeburgische Infanterie-Regiment (Nr. 66). Äußerlich getrennt blieben beide Regimenter durch verschiedene Zugehörigkeiten (gleiche Brigade) miteinander verbunden.
1. Magdeburgischen Infanterie-Regiment Nr. 26 Auszug aus der Geschichte
Neben der Hohen Pforte entstand eine neue Kaserne, die Defensionskaserne Mark. Am 1. Oktober 1865 zog das Regiment aus der Kaserne Ravensberg und der Zitadelle in die neue Defensionskaserne Mark ein. Die Verhältnisse für das Regiment verbesserten sich enorm. Jeder Soldat hatte sein eigenes Bett, der neue Küchenbetrieb gestattete es, das Regiment mit einer Mittagsmahlzeit und geregeltem Essen zu versorgen. 1868 führte das Regiment zur besseren Versorgung der Truppe eigene Viehhaltung ein. Im alten Steinbruch vor dem Krökentor wurde eine Schimmanstalt errichtet. Die Unterbringung des 26er Regiments wechselte mehrmals zwischen den bisher vorhandenen Kasernen und Bürgerquartieren. 1875 konnte festgestellt werden, dass das Regiment in größten Teilen im Bereich der Magdeburger Kasernen untergebracht war. 1884 wohnte das I. Bataillon geschlossen in der Kaserne Mark, das II. Bataillon mit je zwei Kompanien ebenfalls in der Kaserne Mark und in der Baracke A, das Füsilier-Bataillon mit je zwei Kompanien in der Zitadelle und in der Baracke F(Friedrichstadt).
1898 verlieh der Kaiser dem Regiment einen Namenszusatz im Andenken an Fürst Leopold von Anhalt-Dessau, das Regiment trug nun den Titel (Namen) Infanterie-Regiment Fürst Leopold von Anhalt Dessau (1. Magdeburgisches) Nr. 26.1893 formierte sich das IV. Bataillon und zog in die Baracke C(Schroteplatz) ein.
Mit dem Neubau der Angerkaserne in der Turmschanzenstraße/ Ecke Jerichower Straße, konte ein Teil des Infanterie-Regiments, zusammen mit einer Maschinengewehr-Kompanie, 1914 dort einziehen. Noch 1918 lagen das I. und III. Bataillon in der Kaserne Mark, das 2. Bataillon in der Baracke E(Halberstädter Str.) Nach Auflösung des Regiments 1918 bildete sich im Sommer ein neues Freiwilligen-Regiment Nr. 26 u.a. aus dem alten Offiziersstamm. Diese gehörte zu Reichswehrzeiten zum III. Bataillon des Infanterie-Regiments 12. Es kam 1935 zur 13. Infanterie-Division, die 26er bildeten die 11. Kompanie vom Infanterie-Regiment 12. Die 26er verschmolzen 1940 mit dem 66ern zm Panzergranadier-Regiment 66. [[File:f14t87p169n1.jpg|none|fullsize]]
Quellennachweis: Wikipedia, Magdeburger Kasernen, Regimenter in der alten Armee
[ Editiert von Administrator hadischa am 19.03.12 20:08 ]
hadischa
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1. Magdeburgischen Infanterie-Regiment Nr. 26 Auszug aus der Geschichte-Teilnahme an Feldzügen/ Gefechte
1813: gegen Frankreich: (als Elb-Regt., 4. Div., III. Armeekorps) Gefecht bei Wietstock, Schlacht bei Gr. Beeren, Gefecht bei Lübnitz und Hagelberg, Schlacht bei Dennewitz, Einschliessung von Wittenberg, Gefecht bei Koswig, Einnahme von Arnheim, des Forts St. Andree, Gefecht bei Dremeln. 1814: (5. Brigade, III. Armeekorps) Beobachtung von Deventer, Belagerung von Herzogenbusch, von Antwerpen, Ausfallgefecht bei Bockhut und Waerlos, bei Lier. 1815: (als 26. Inf.-Rgt., 6. Brig., II. Armeekorps) Schlachten bei Liigny, bei Belle Alliance, Erstürmung von Namur, Belagerung von Landrecy, von Phileppeville, von Givet. 1849 in der Rheinpfalz und in Baden: (I. und Füs.-Btl. 3. Div., I. Armeekorps) Zusammenstoss bei Neuthard, Gefechte bei Ubstadt, bei Durlach, bei Michelbach. 1866 gegen Österreich: (7. Inf.-Div., I. Armee) Gefecht bei Münchgrätz, Schlacht bei Königgrätz, Gefecht bei Pressburg. 1870/71 gegen Frankreich: (7. Inf.-Div., IV. Armeekorps) Schlachten bei Beaumont, bei Sedan, Unternehmung gegen Soissons, Gefecht bei Epinai, Einschliessung und Belagerung von Paris. 1914/18: Gefechte im Verband der 7. Infanterie-Division Quelle: GenWiki-Regimenter der alten Armee
[ Editiert von Administrator hadischa am 21.03.12 16:58 ]
Hier ein Dokument welches meine Urgroßmutter bis heute aufbewahrt hat. Nach über einem halben Jahr Verwaltungsarbeit wird der Rest eines Soldatenlebens an die Witwe verschickt. Wahrscheinlich hatte man zu dieser Zeit recht viel zu verwalten