Bevor ich Fragen konnte, was dieses Gelände mal war...danke für die ganzen Infos! .. Ich bin als Kind dort zum Kindergarten gegangen...hatte Persönlichen Kontakt zu den Stationierten Truppen da sie uns immer neue Spielgeräte aufbauten...auch durften wir mal in einem ihrer Panzer sitzen ( Kindheitserinnerung )...
Nun mal zum aktuellen Stand. Hier ein paar Bilder vom rest des Geländes...
Falls nicht anders deklariert, stammen hochgeladene Bilder aus meinem Privatarchiv !
Hallo, zur Richtungstellung der Bezeichnung Kasernenanlage in Cracau ist zu bemerken, dass sich diese ehemalige Anlage eindeutig im Zuordnungsbereich der Gemarkung Prester befand. Deshalb auch die Bezeichnung Flak - Kaserne Prester. Noch 1939 1941 werden Verhandlungen des Luftgauamtes III in Berlin Dahlem über Enteignungen von Presteraner Bürgern geführt. Es ging dabei um 3 Eigentümer aus Prester. Streitpunkt war die Höhe des Qm Preises ob Bauland oder nur Ackerfläche. Verkauft wurde letztendlich für 1,80 Reichsmark.
ZitatDie Brigade unterstand, wie 5 weitere, direkt der Luftverteidigung der GSSD.
Die 202. war nie Teil der Luftverteidigung. Die 202. war Teil der Luftabwehr der GSSD = Truppenluftabwehr und unterstand dem Chef Truppenluftabwehr. Luftverteidigung war etwas anderes. Luftverteidigung der UdSSR waren in der DDR die 157. Güstrow/Wittstock und die Brigade in Taucha/Leipzig plus die 2 FuTBr. Ich weiß, etwas kompliziert zu verstehen.
Danke für die Hinweise, auch im Bereich 15. Selbständiges.
Zu den von Dir gemachtn Hinweisen habe ich noch Fragen, wenn Du möchtest...?
Die LV des WV war kollektiv aufgebaut, diverse, gerade tunktechnische Posten/Truppen, liefeten aus dem DHS heraus Luftlageinformationen, die vertikal nach oben in die Gefechtsstände verdichtet wurden - bis zum zentralen Gefechtsstand eder LV in Minsk. Warum meinst Du, dass es da eine strenge Trennung der Informationsflüsse gab? Warum setzt Du Luftabwehr der GSSD (wenn es denn nicht LV ist) mit Truppen-Luftabwehr gleich?
Wenn nicht anders bezeichnet, sind die gezeigten Bilder mein Eigentum. Eine nicht komerzielle Nutzung meiner Bilder ist grundsätzlich erlaubt.
Hallo, erstemal ergänzend zur Historie: Als das 472.FRR gebildet wurde mit den 3 FRA der FRK S-75 war es ein Regiment der 3. Stoßarmee. Um 1960 wurden 5 Regimenter aufgestellt- für jede der Landarmeen GSSD ein FRR. Mit Umstellung auf 2K11 Krug und Struktur auf 202. FRBr gings aus der Unterstellung 3. Stoßarmee raus und wurde dem Oberkommando GSSD direkt unterstellt. Für die 3. Stoßarmee wurde die 49.FRBr Planken-Colbitz eingeführt.
Die 202. sollte mit S-300W ausgerüstet werden und eine FRA für Magdeburg war auch vorhanden- aber die Bauarbeiten in Prester waren noch nicht beendet. Außer einige Garagen war wohl noch nichts fertig geworden. Weil dann war die Zeit um und 91 gings bereits gen Moskau.
Nun zu den Fragen: Die Trennung LV und TLA habe nicht ich erfunden sondern die großen Heerführer. Geschichtlich gesehen begann die Luftabwehr mit Flakartillerie. Um 1960 dann die verlegefähigen Fla-Raketen S-75. Mit Aufstellung der S-75 Regimenter kam es auch zur Bildung der Truppenluftabwehr. Dieses Waffengattung hatte die Aufgabe der Luftabwehr zum Schutz der dem Regiment zugeordneten Truppen. So wie der Name es schon sagt. Parallel gabs die Luftabwehr der Marine. Luftverteidigung ist eine hoheitliche Aufgabe des Staates/Landes zum Schutz seines Territoriums, der Städte und Orte und Industriezentren vor Luftangriffen. Damit beauftragt wurde die um 1960 gebildete Luftverteidigung. Diese Luftverteidigung entstand mit Einführung des FRK S-25 Fla-Raketenringes um Moskau. Daher gab es auch in der NVA die Luftstreitkräfte und Luftverteidigung (dem die Fla-Raketen-Truppen unterstanden ) und bei den Landstreitkräften eben die Truppenluftabwehr mit seinen Flaksystemen und Fla-Raketen. Truppenluftabwehr gehört auch nicht zu den Fla-Raketentruppen (FRT). Bei der GSSD erfolgte DHS Führung der LSK/LV aus dem Gefechtsstand LSK/LV Wünsdorf - erst oberirdisch und dann aus dem UK-20. Bei der GSSD erfolgte die DHS Führung der Truppenluftabwehr aus dem Hauptgefechtstand der GSSD, Arbeitsplatz Truppenluftabwehr. ( grob gesagt). Die sowjetische Truppenluftabwehr in der DDR unterstand dem Oberkommandierenden GSSD - in Person Chef TLA. Die Verbände der sowjet. Luftverteidigung in der DDR unterstanden der Verwaltung Luftverteidigung in Moskau und wurden operativ durch den HGS Minsk geführt in Verbindung mit dem GS LSK/LV in Wünsdorf da gem. Order des sowjet. Ministerrates der Oberkommandierende der GSSD in Person ür die Lufthoheit über der DDR zuständig war (bis 10/1990). Wie gesagt, dieses auseinanderdröseln kam aus Moskau.
Die LV des WV war theoretisch kollektiv aufgebaut. Das wäre noch ein extra umfangreiches Thema. Führungsstruktur der LV auf Gebiet der DDR hier: http://www.lsklv-ddr.de/lvwksp.jpg
Luftlageinformastionen: Nein, ganz so einfach ist es nicht. Oberstes Führungsorgan im gesamten WV war der ZGS LSK/LV in Moskau. ( ZGS = Zentraler Gefechtsstand) Dem Nachgeordnet waren 2 Hauptgefechtstände (HGS) der Kampfrichtungen. Für uns (NVA) und GSSD, Polen, CSSR, Nordgruppe, Zentralgruppe und westliche Militärbezirke der SU der HGS Minsk. Genau der HGS West Minsk. Befehligte also die Truppen der Luftverteidigung in Westrichtung. Daneben gab es noch den HGS Südwest in Kiew.
Eine gesamtübergreifende Luftlage aus LSK/LV, Marine, Heer gab es erst ab ca. 2007. Daraus schon ersichtlich das bis 1990 LSK/LV und Heer ihr Ding allein machten. Luftverterteidigung benötigte eine Gesamt-Luftlage des Landes DDR. Dazu verfügte die sowjet. LV in der DDR über 2 Funktechnische Brigaden. die 40. FuTBr Wittstock und 45. FuTB Merseburg. Die FuTP der 40. FuTBr lieferten ihre Lagemeldungen nach Wittstock. Sagen wir automatisiert mit dem System Wosduch (WP). Denn herkömmlich ists noch anders. In Wittstock wurde mit dem System Pori die Datenflut gesammelt und einmal im Gefechtsstand LV Nord ( 40. FuTBr,71.JFKorps; 175.FRBr ) Wittstock dargestellt und einmal zum GS LSK/LV nach Wünsdorf übertragen und lief dort auf das Rechnersystem Almas2 auf. Gleiches im Süden-- die FuTP übertragen nach Merseburg zum GS LV Süd-- von dort auch nach Wünsdorf zum Almas2. So: Wünsdorf überträgt aber nicht alles nach Minsk-- der HGS Minsk erhält nun nur eine ausgewählte Luftlage auf das dortige Almas-System. HGS Minsk sammelt nun wie oben beschrieben von 4 Territorien die Daten ein--- und überträgt nach Moskau wieder nur eine ausgewählte Luftlage... Für NVA läufts so ähnlich ab, wegen dem Umfang dann gesonderte Erläuterung. Das heißt, der kleine Grenzverletzer im Segelflug der im thüringischen mal ein Stück DDR Territorium schnippelt-- kommt in der Luftlage in Minsk schon nicht mehr an.
Zwischen LV und TLA ( Landstreitkräfte ) gab es keine gemeinsame einheitliche Handlung. Jede Landarmee verfügte über ein FuTB mit 3-5 FuTP. Diese hatten die Luftlage für den Bereich der Dislozierung dieser Armee zu erfassen plus Nachbarn und an die Kräfte der TLA weiter zu geben. Zwischen Funkmeß LV und Funkmeß der Landarmeen gab es keine automatisierte Übertragung der Luftlage. Die FuTB der Landarmeen hatten auch kein System Wosduch (WP). Erforderlichenfalls waren auf Grundlage eine Befehls des Zusammenwirkens der FuTT LV und der Funkmeß der Landarmee zwischen definierten FuTP und/ oder FuTB zwei Fernsprechverbindungen geschalten. Eine Verbindung zum Zusammenwirken, also Anmeldung von Luftzielen, Übergabe von Luftzielen... und die zweite Leitung für die Ableser/Zeichner zum durchquasseln von Koordinaten bestimmter und ausgewählter Luftziele. Was dann von Deinem 15. käme- landete höchsten im GS LV Nord oder Süd für die Abstimmung. Ansonsten meldeten die FuTB zu ihrem Armee-Gefechtsstand... dort zum Chef TLA/Gruppe TLA.... der dann ausgewählt zum Chef TLA in Wünsdorf weiter gab.... aber alles lange lange Zeit alles mündlich...
Danke @schelle für Deine ausführliche Darstellung! Besonders den ersten Teil zu LV und TLA muss ich mir noch zwei, drei mal durchlesen - so ganz bin ich damit noch nicht im Reinen.
Aus Berichten zur 202. entnehme ich, dass die Funkmessmitteln im DHS waren (am Kasernenstandort Cracau) - das dann für die (ich schreibe es erst malso) "Luftabwehr" der GSSD. Parallel war die 15. Selbständige auch im DHS - das dann für die "Luftabwehr" der 3.OA. Und das ganze parallel zu DHS Kräften der "Luftverteidigung". Muss ich Dich so verstehen?
Wenn nicht anders bezeichnet, sind die gezeigten Bilder mein Eigentum. Eine nicht komerzielle Nutzung meiner Bilder ist grundsätzlich erlaubt.