Die Reichswehr-Brigade 4 Magdeburg der Vorläufigen Reichswehr wurde im Juni 1919 von den Freikorps-Einheiten des Freiwilligen Landesschützenkorps gebildet.
Sie fusionierten mit der Reichswehr-Brigade 25 im Oktober 1919 zur Reichswehr-Brigade 4 des Übergangsheeres.
Sie wurde im Dezember 1920 aufgelöst.
Führung :
Generalmajor Wilhelm von Groddeck (1. Mai 1919 bis 22 Mai 1919) Generalleutnant Georg Mühry (22. Mai 1919 - 23 Aug 1919) Generalmajor Rudolf von Borries (23. August 1919 - 18. Mai 1920) Generalleutnant Dietrich von Roeder (18 Mai 1920 - 30. September 1920)
Wehrkreis :
IV
Reihenfolge der Schlachten (Vorläufige Reichswehr) :
Reichswehr-Schützen-Regiment 7
Reichswehr-Schützen-Regiment 8
Reichswehr-Schützen-Btl. 4
Reichswehr-Kavallerie-Regiment 4
leichtes Reichswehr-Artillerie-Regiment 4
Schwere Reichswehr-Artillerie-Abteilung 4
Reihenfolge der Schachten (Oktober 1919, Übergangsheer) :
Reichswehr-Schützen-Regiment 7
Reichswehr-Schützen-Regiment 8
Reichswehr-Infanterie-Regiment 104
Reichswehr-Kavallerie-Regiment 4
leichtes Reichswehr-Artillerie-Regiment 4
Reichswehr-Pionier-Btl 4
Reihenfolge der Schlachten (Mai 1920, Übergangsheer) :
Reichswehr-Schützen-Regiment 7
Reichswehr-Schützen-Regiment 8
Reichswehr-Artillerie-Regiment 4
[ Editiert von MilitariaMD am 18.05.12 18:18 ]
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Nach Beendigung des Weltkrieges wurden Stimmen laut, die auf die Abschaffung der alten Dienstgradabzeichen des Militärs drängten. Von Seiten der Regierung wurde diesem Wunsch entsprochen. Am 19. Januar 1919 erließ sie die vorläufigen Bestimmungen über die Bekleidung des sogenannten Friedenheeres. Alle Änderungen beschränkten sich auf die Uniformen und Ausrüstungsgegenstände.
1. Kopfbedeckung: An alle Mützen nur noch eine Kokarde, in der Form für Offiziere, auf dem Besatzstreifen zu tragen, und zwar in den Landesfarben. Von nun an war es allen Heeresangehörigen gestattet Schirmmützen zu tragen. 2. Uniform: Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine neuartigen Uniformen vorgesehen. Die alten Uniformen soll-ten nach der Änderung der Dienstgradabzeichen weiter getragen werden. 3. Seitenwaffen: Als einheitliche Seitenwaffe für das ganze Heer wurde das kurze Infanterie-Seitengewehr Mod. 98/05 bestimmt. Es war von Offizieren , Unteroffizieren, Soldaten und Beamten übergeschnallt am Koppel/Feldkoppel zu tragen. Soldaten, die über 25 Jahre aktiv gedient hatten, durften ihre Seitenwaffe weitertragen. Es galt als verliehener Ehrendegen. 4. Dienstgradabzeichen: Die bis zu einem Zeitpunkt getragenen Rang –und Gradabzeichen entfielen. Dafür wurden neue behelfsmä-ßige Abzeichen eingeführt. Diese Abzeichen bestanden aus dunkelblauen Tuchstreifen in unterschiedlicher Breite, die je nach Dienstgrad am Unter –oder Oberarm des Rockes, Mantels oder Bluse getragen wurden. Waren mehrere Streifen zu tragen, so betrug der Abstand ein Zentimeter . Der breiteste Streifen wurde unten getragen. Auf ihm wurde bei Offizieren oder Beamten die Nummer des Truppenteils befestigt.
Generale behielten ihre besondere Uniform, Beamte trugen entsprechende Rangabzeichen der Soldaten. Offizieren und Unteroffiziere, die bis zur Selbsteinkleidung verpflichtet waren, hatten die Dienstgradabzeichen auf eigene Kosten zu beschaffen. Ein bis sechs Zentimeter breite Streifen kosteten je nach dem 7 bis 33 Pfennige. Zur Herstellung der Streifen wurde hellblaues Besatztuch oder Grundtuch verwendet. Da aber vorhandene Bestände nicht ausreichten, wurden ausgesonderte blaue Waffenröcke zur Herstellung verwendet. Es wurden in den Bekleidungsdepots auch geeignete Besatztuche umgefärbt. Diese Anzugsbestimmung galt bis zum 15. Mai 1919, also nur vier Monate. Für die vorläufige Reichswehr waren andere Abzeichen usw. eingeführt worden. Von diesem Zeitpunkt an konnte getragen werden: Anstatt der blauen Tuchstreifen die Tressen, keine Armscheiben, dafür die Nummer usw. auf den unteren Tressen. Es mussten jedoch Schulterschnüre von allen Offizieren getragen werden. Unteroffiziere und Mann-schaften sollten Schulterklappen mit Nummern tragen. Den Offizieren war es freigestellt, auf eigene Kosten Schulterschnüre zu beschaffen. Allen Offizieren und Unteroffizieren und die ihnen gleichgestellten Angehörigen der alten Armee (auch Beurlaubte), die mit dem Recht zum Tragen ihrer Uniform verabschiedet wurden, durften ihre verliehenen Uniformen unverändert weitertragen.
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Reichswehr-Brigade 4 Magdeburg, der Vorläufigen Reichswehr
Auf der Grundlage des Reichswehrgesetzes von 1919, das Gesetz über die Bildung einer vorläufigen Reichswehr vom 6. März 1919 und der Zusatz zur Ausführungsverordnung vom 31. März 1919, Gesetz über die Verlängerung und Gültigkeitsdauer obiger Gesetzesgrundlagen vom 16. April 1919 und 31. März 1920 entstand die vorläufige Reichswehr mit ca. 40 großen und kleinen Reichswehr-Brigaden. In Magdeburg entstand im Juni 1919 die große Reichswehr-Brigade 4 aus dem Freiwilligen-Landesschützenkorps Roeder. Allerdings trat erst im August 1919 der Aufstellungsstab der Reichswehr-Brigade in Magdeburg in Erscheinung. Die Zahlen der Brigaden wurden unterschiedlich geschrieben, teils in römischen Ziffern. Am 28. Mai 1919 erhielt das Fußartillerie-Regiment Encke (Magdeburgisches) Nr. 4 die Bezeichnung schweres Reichswehr-Artillerie-Regiment 4 (Magdeburgisches schweres Artillerie-Regiment Encke). Im Juni wurde eine Mörserbatterie nach Dirschau und zwei Personalbatterien zur Besetzung von Küstengeschützen nach Neufahrwasser entsendet. Mit Ausnahme der 1. Batterie kehrten die übrigen im Juli wieder ich ihre Garnison zurück. Die Umstände, wie Einsätze gegen die Arbeiter und Soldaten während der Novemberrevolution, hatten für Magdeburgs 4. Reichswehr-Brigade eine verspätete Aufstellung zur Folge. Der Sitz des Kommandos befand sich in der Kaiserstrasse 68. Hierbei handelte es sich um das Divisionsgebäude der ehemaligen 7. Division der alten Armee. Alle Verbände der vorläufigen Reichswehr führten zur Unterscheidung vom alten zum neuen Heer, bis zum 31. März 1920 die Zusatzbezeichnung „Reichswehr“
Gliederung der Reichswehr-Brigade 4 Magdeburg und dessen Standorte
Reichswehr-Schützen-Regiment 7 Magdeburg I. Bataillon in Magdeburg II. Bataillon in Magdeburg III. Bataillon in Magdeburg gebildet aus dem Freiwilligen-Regiment Magdeburg, vormals Reste der Infant.-Regt. Nr. 26/ 66)
Reichswehr-Schützen-Regiment 8 Quedlinburg I. Bataillon in Halberstadt II. Bataillon in Quedlinburg III. Bataillon in Quedlinburg
Reichswehr-Schützen-Bataillon 4 Salzwedel später Bernburg
Reichswehr-Jäger-Bataillon 4 Salzwedel
Reichwehr-Kavallerie-Regiment 4 Halberstadt I. Eskadron Kürassiere in Halberstadt II. Ulanen in Salzwedel III. Husaren in Stendal
Leichtes Reichswehr-Artillerie-Regiment 4 Magdeburg I. Abteilung in Burg II. Abteilung in Magdeburg ( aus Feldartillerie-Rgt. 4) III. Abteilung in Halberstadt
Schweres Reichswehr-Artillerie-Regiment 4 Magdeburg in Magdeburg (aus Fußartillerie-Rgt. Encke Nr.4) (bereits Ende 1919 aufgelöst)
Reichswehr-Pionier-Bataillon 4 (vormals Magdeburgisches Pionier-Batl. Nr. 4) (ihm wurde zugleich die Tradition der ehemaligen Pionier-Batl. 15 und 19 Straßburg, 16 und 20 Metz in Lothringen und das Eisenbahn-Rgt. II Hanau, übertragen)
1920 war die Train-Abteilung Nr. 4 in die Pionier-Kaserne Turmschanzenstraße 20 umgezogen.
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Nach der Umbenennung des Fußartillerie-Regiments zum Schweren Reichswehr-Artillerie-Regiment am 28. Mai 1919 rückte das Regiment zunächst an die Ostgrenze zur Grenzsicherung, wurde aber im Juli 1919 zu-rückbeordert. Gemäß der Bestimmungen des Versailler Vertrages wurden der Reichswehr schwere Artilleriewaffen untersagt. So wurde das Regiment am 1. Oktober 1919 aufgelöst.
Reichswehr-Brigade 4 Magdeburg des Übergangheeres der Provinz Sachsen und Land Anhalt 1919 – 1921
Die Entwicklung der Vorläufigen Reichswehr, die in das Übergangsheer führte, wurde durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages entscheidend beeinflusst. Dieser Vertrag legte auf militärischem Gebiet nicht nur die Gesamtstärke des Heeres auf 100000 Mann, davon 4000 Offiziere und 96000 Unteroffiziere und Mann, Reichsmarine auf 15000 Mann fest, sondern beschränkte die Ausrüstung und Bewaffnung der Streitkräfte. Die Dezimierung des Heeres von knapp 800000 Mann vor dem Ersten Weltkrieg auf 100000 Mann 1920 stellte sich in der Geschichte der bewaffneten Macht Deutschlands als Einschnitt dar. Diese Feststellung gründet sich nicht in erster Linie auf die numerische Beschränkung oder den unfreiwilligen Verzicht auf moderne Waffen, sondern auf die erzwungene Preisgabe der Wehrpflicht und die Schaffung eines Berufsheeres. Die Grundrichtung der Entwicklung war die Reduzierung des Offiziers –und Mannschaftsbestandes in Form der Auflösung der Regimenter und Bataillone sowie die Zusammenlegung der Brigaden gewesen. So schmolz die Reichswehr-Brigade 4 Magdeburg (ehem. Landschützenkorps) mit der Reichswehr-Brigade 25 (ehem. Deutsche Schützendivision) zur Reichswehr-Brigade 4 des Übergangheeres zusammen. Der Standort war weiterhin Magdeburg. Aus der zweiten Entwicklungsphase des Übergangheeres ist die Gliederung und Unterbringungsübersicht, der dem Wehrkreis-Kommando IV Dresden unterstellten Truppen der Reichswehr-Brigade 4 Magdeburg überliefert.
I. Bataillon Quedlinburg II. Bataillon Halberstadt III. Bataillon Halberstadt Minenwerfer.-Kompanie Quedlinburg Nachrichten-Kompanie Quedlinburg u. Halberstadt (geteilt) Radfahrer-Kompanie Stendal
Reichswehr-Schützen-Regiment Nr. 8 Dessau
I. Bataillon Zerbst II. Bataillon Magdeburg III. Bataillon Dessau Minenwerfer-Kompanie Zerbst Nachrichten-Kompanie Zerbst, Magdeburg, Dessau (geteilt)
Reichswehr-Artillerie-Regiment Nr. 4 Magdeburg
I. Abteilung (3 Batterien) Burg II. Abteilung (2 Batterien) Magdeburg III. Abteilung (2 Batterien) Halberstadt, Dessau (je eine)
Pionier-Bataillon Nr. 4 Magdeburg in Magdeburg Nachrichten-Abteilung Nr. 4 Magdeburg in Magdeburg Kraftfahrer-Abteilung Nr. 4 Magdeburg in Magdeburg Staffelstab Nr. 4 Magdeburg, Halberstadt (geteilt) bestehend aus 3 Feldkompanien Nachschubtransport (frü-her Train)
Die Kavallerie des 100000 Mann-Heeres erreichte schon in der zweiten Phase des Übergangheeres die vorgesehene Gliederung. Dazu verließ das Kavallerie-Regiment 4 Halberstadt das Reichswehr-Brigade 4 und bildete das künftige Reiter-Regiment 3 Rathenow, u.a. mit 2 Eskadronen in Stendal (später 3 Eskadronen). Am 1. Januar 1921 fand die Periode mit einer Neunummerierung aller Truppeneinheiten ihr Ende und das neue Reichsheer begann seinen Weg.
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