habe bei meiner Oma alte Unterlagen gefunden. Scheinbar war mein Urgroßvater in der Pz. Jgd. Abt. 13 (Feldpostnummer 28702) und meine Oma erhielt eine Treugabe der Einheit, als dieser fiel. Weiß jemand, ob es damals üblich war, dass Kinder von Gefallenen Geld aus diesen Kassen erhielten? Er war Feldwebel aus Halberstadt und fiel ca. im Dezember 1941.
Danke und Grüße
Nic
Hallo NiRi90, mir sind in diesem Zusammenhang bisher nur die Leistungen nach dem Wehrmachtsfürsorge-u. -versorgungsgesetz untergekommen. Dies sah wohl eine Halbwaisenrente nach bestimmten Gesichtspunkten( z. Bsp. Dienstgrad des Gefallenen) vor. Von einer Treuegabe der Einheit, in der der Gefallene diente, habe ich noch nichts gehört oder gelesen. Kann es sein, dass für Deinen Uropa in der Einheit gesammelt und das Ergebnis Deiner Uroma überreicht wurde? MfG Wirbelwind
ich habe die Originalunterlagen von der Bank zu diesem Konto. Dazu ein Schreiben des zuständigen Kommandeurs der Einheit. Sollte ich es schaffen, machen ich gern ein paar Fotos, sofern Interesse besteht.
Hallo NiRi90, Dokumente sind immer gut, stell Sie ruhig rein. Sollten sie nicht von Bedeutung sein kann man diese immer noch entfernen. Quellenangabe nicht vergessen.
Vorgänge, mit denen der Staat von seinen Bürgern Geld kassiert oder bei denen der Staat seinen Bürgern Geld verspricht, sind in Gesetzen, Verfügungen, Erlassen ... geregelt, die ich als Laie als die kompliziertesten Formen staatlicher Regelung empfinde. Allerdings bin ich totaler Laie - Fachleute mögen anders urteilen.
Zunächst ist bei der "Treuegabe" zu vermuten, dass der Begriff ein ehemaliges Tarnwort ist. Tatsache ist doch, dass in der Weimarer Republik eine Berufsarmee geschaffen werden musste (Versailler Verträge - Wehrpflicht ade!). Um die 100.000 Mann mit der 12-Jahres-Verpflichtung einhalten zu können und trotzdem eine große Reserve ausgebildeter Soldaten zu kriegen, mussten zahlreiche Tricks genutzt werden und da wurden eben auch viele Begriffe erfunden, um Zusammenhänge zu verschleiern. Das war z.B. nötig, um ehemaligen Soldaten einen finanziellen Anreiz zu geben, der sich aus der Zahl anrechenbarer Jahre für eine durchgängig geleistete Dienstzeit ergeben konnte. Da wurde der Dienst im kaiserlichen Heer genauso gerechnet, wie der Dienst in Freikorps mit anschließender Übernahme in das Reichsheer. Dienst in ausländischen Staaten durfte anerkannt werden. Dienst unter klimatisch ungewohnten Bedingungen oder fortwährender Dienst bei der Marine mit einer Einsatzdauer von mindestens 6 Monaten konnten doppelt angerechnet werden usw. Dafür gab es dann je nach ermittelter Zeit eine einmalige Treuegeldzahlung. Das ganze System lehnte sich an die Beamtenbesoldung an, denn Berufssoldaten waren ja Beamte. Da musste man nur jonglieren, da das Militärpersonal überwiegend jünger in den Ruhestand ging (was sollen alte Knacker vor der Front? - als Richter konnten sie ja noch gehen).
Mit der Machtübernahme durch das Hitlerregime war das alles noch nicht beendet - die Geheimniskrämerei wurde verstärkt, die Rüstung beschleunigt. Da blieb nach Außen auch die Besoldung der Soldaten unverändert und wenn doch etwas geändert wurde, wurde es möglichst vertuscht oder unkenntlich gemacht. Nach Außen, um Sanktionen der Siegermächte zu vermeiden und nach Innen, um Neidgefühle der Beamten nicht zu wecken. So galt auch das Wehrmachts-Versorgungsgesetz (mit tausend Veränderungen und Ergänzungen) vom 19. September 1925 bis zum Juli 1939 und wurde bis zum Westfeldzug und nach Stalingrad noch mehrfach ergänzt. Die Veröffentlichungen der Begründungen oder der Anwendungsvorschriften erfolgten an den unterschiedlichsten Orten, was wiederum Klarheit und Durchblick nicht förderlich ist. Oder: die Maßnahmen wurden gar nicht bekanntgegeben, noch nicht einmal den Betroffenen. Ohne den ganzen Umfang darzustellen hier nur einmal ein kleines Beispiel
Nach Mitteilung des Reichsministers der Finanzen vom 12. Juli 1939 hatte Hitler ihm auf getragen, eine endgültige Neuordnung des Reichsbesoldungsrechts vorzubereiten. Bis zu der hiernach, erforderlichen gesetzlichen Regelung, die längere Zeit in Anspruch nahm, hatte Hitler durch einen nicht zur Veröffentlichung bestimmten Erlaß vom 5. Juli 1939 den Reichsminister der Finanzen beauftragt, in Anpassung an die Gesamtwirtschaftslage die Besoldungskürzungen nach den drei Gehaltskürzungsverordnungen unter Anrechnung der restlichen örtlichen Sonderzuschläge in den vormals besetzt gewesenen Gebieten und der Ausgleichszulagen schrittweise nach der Finanzlage abzubauen. Nach dem Willen Hitlers wurde ab 1. Juli 1939 zuerst der Kürzungssatz der Dritten Gehaltskürzungsverordnung auf 3 v. H. abgebaut. Die hiernach erforderlichen Maßnahmen sollten — so forderte Hitler — nicht im Verordnungswege ergehen, auch nicht in Amtsblättern veröffentlicht und bei keiner Gelegenheit in der Öffentlichkeit erörtert werden. Den Beamten usw. durfte auch keine schriftliche Eröffnung über die getroffene Entscheidung gemacht werden. Bei Auszahlung der neu errechneten Bezüge sollte ihnen auf Anfrage lediglich geantwortet werden: „Die Abzüge haben sich vermindert“. (aus: Absolon, Wehrmacht im Dritten Reich, Band IV, S. 348)
Eine Möglichkeit zur Erklärung der gezahlten "Treuegabe" könnte folgende Grundlage haben:
Bild entfernt (keine Rechte)
Der § 47 daraus lautet:
Bild entfernt (keine Rechte)
Wenn Du die Bankunterlagen hier einstellen könntest, wäre vielleicht noch eine gezieltere Suche möglich
hier noch mal die PN von gestern. Gerne rufe ich dich an. Wann passt es dir?
Ich stamme aus Eisenberg (Thüringen). Seit 20 Jahren lebe und arbeite ich aber in Stetten am kalten Markt (Baden-Württemberg). Seit ca. anderthalb Jahren versuche ich den Weg von meinem Opa im Zweiten Weltkrieg zu rekonstruieren. Mein Opa war in der 8. Kompanie des Panzergrenadierregiments 93 der 13. Panzerdivision. Vorher (mindestens vor 1934) muss er bei der Landespolizei in Magdeburg gewesen sein. Nach seiner Verwundung war er beim Panzergrenadier-Ersatz-Btl. 66 in Magdeburg (Encke-Kaserne). Angefangen habe ich mit Büchern über die 13. Panzerdivision. Der Schicksalsweg der 13. Panzerdivision Die 13. Panzerdivision 1935 - 1945 (hier ist mein Opa mit Bild drin) Die Magdeburger Division Der Schicksalsweg der Salzwedler "93er"
Im Anschluss habe ich Auskünfte beim Bundesarchiv in Berlin und Freiburg eingeholt. Hier habe ich Angaben zu seiner Verwundung am 30.11.1943 erhalten. Ab dem 11.02.1944 wurde er dann beim Panzergrenadier-Ersatz-Btl. 66 in Magdeburg geführt.
Briefe von meinem Opa an meine Oma habe ich vom 14.11.1934 (Absender: Hallerschestraße 3, Magdeburg) und Feldpost vom 06.12.1944 (Absender: Magdeburg 19, M Kr 66, Feldherrenhalle, Encke Kaserne). Die Zeit (1944 - 1945) bis zu seiner Gefangennahme (wahrscheinlich in Schleswig-Holstein) durch die Engländer. Auf dem Entlassungspapieren steht als letzter Truppenteil 4. PZ.G.RGT Ditthardt. Dazu habe ich leider nichts gefunden.
Ich erhoffe mir in dem Forum einiges aus seiner Zeit bei der Landespolizei und der Zeit der letzten beiden Kriegsjahre zu erfahren. Toll das es diese Forum gibt!! Ein Bild (Encke Kaserne) ist mir besonders aufgefallen, bei dem ich meine meinen Opa erkannt zu haben.
Gruß Thomas (Ritterle 75)
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