momentan gehe ich davon aus, dass die dänischen Soldaten nach dem die Friedenspräliminarien Anfang August 1864 getroffen waren, von den Preussen nach Hause geschickt wurden. Ich habe jedenfalls eine Quelle zur Verfügung von einem in Thorgau gefangenen dänischen Soldaten, der am 16. August freigelassen und interessanterweise sogar mit Marschgeld ausgestattet wurde. Von daher würde es mich sehr überraschen, wenn sich noch Jahre später Dänen in Magdeburg aus Kriegsgründen aufhielten. Vielen Dank für den interessanten Beitrag über die Kriegsgräber. Kønnte ich erfahren, wer dies verfasste? Vielen herzlichen Dank! Tusind tak.
Wolfgang Böttger aus Magdeburg hatte vor Jahren recherchiert, leider schon verstorben. Manuskriptnachlässe wurden mir überlassen. Leider auch unvollständig. Böttger hatte zur Forschung nach Friedhöfen einen Auftrag vom Stadtplanungsamt MD für eine Broschüre. Auch aus dieser wurde durch seinen Tod nichts. Ein anderer schrieb dann eine Amtsbroschüre Magdeburger Friedhöfe. Magado
Magado-2 Wenn nicht anders ausgewiesen, dann Sammlung/Eigentum Magado Bilder/Beiträge dürfen "Nichtgewerblich" genutzt werden.
und interessanterweise sogar mit Marschgeld ausgestattet wurde. Von daher würde es mich sehr überraschen, wenn sich noch Jahre später Dänen in Magdeburg aus Kriegsgründen aufhielten. Vielen herzlichen Dank! Tusind tak.
Ich vermute mal mal auch, dass unmittelbar nach Kriegsende die gefangenen Soldaten in Richtung Heimat in Marsch gesetzt wurden. Was sollte Preußen mit ihnen anfangen? Die Zeiten und Bedingungen waren damals halt andere.
[ Editiert von Administrator hadischa am 14.12.13 19:56 ]
Ja so wirds sein, aber, soweit hab ich schon herausbekommen, die dänischen Gefangenen arbeitete hier beim Bau des Umflutkanals. Auch sind einige hier verstorben, wohl an den Folgen ihrer Kriegsverletzungen. Es sollen ca 800 hier gewesen sein. Genaueres bereitet Günter Adlung vor. 1864 bekommt das Material dann auch auf dem Postweg und für uns wirds was für unsere H-D-4 -Reihe. Magado
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Auf Initiative der drei Magdeburger Heimatfreunde Gustav-Adolf Lochmann, Klaus Lison und Günter Adlung wurde mit freundlicher Hilfe der Deutschen Bundeswehr sowie der Magdeburger Berufsfeuerwehr auf dem Westfriedhof der so genannte Dänenstein im Jahr 2002 geborgen.
Herr Gustav-Adolf Lochmann hatte einen Tipp gegeben, dass auf dem Steinlagerplatz des Westfriedhofs ein großer Haufen Grabsteine liegt und dort hatte er einen historischen Stein mit Inschrift gesehen, der auf den letzten Festungskommandanten hinwies. Wir suchten in den nächsten Tagen den Friedhof auf – der Steinlagerplatz war leer. Es waren noch zwei große, aber schwer kriegsbeschädigte Steine, ehemalige Stadtkommandanten betreffend, vorhanden. Ein paar Meter entfernt lag ein weiterer Stein mit einer Marmorplatte. Diese wies eine dänische Beschriftung auf. Alles in allem ein doch hoch interessanter Fund. Doch was nun? Also erst einmal zur Friedhofsverwaltung – diese schenkte uns die Steine. Aber wie nun weiter? Da fiel mir die Bundeswehrdienststelle ein. Nix wie hin – und dort trafen wir auf den Richtigen, Major Harald-Uwe Bossert. Dieser war ein Offizier, der sich als geschichtsbewandert zeigte. Nun wurde die Bergung der Steine verabredet. Dazu brauchten wir die Feuerwehr mit ihrem schweren Gerät. Die Kameraden sagten zu, und im Rahmen einer Übung wurden die drei Steine vom Steinlagerplatz geborgen und auf das Bundeswehrgelände verbracht. Da diese sich in einem schlechten Zustand befanden, wurde daran gedacht, sie restaurieren zu lassen. Ein guter Freund von uns – Birger Hoof – von Beruf Steinmetz erklärte sich dazu bereit. Es wurde das nötige Material beschafft – auf eigene Kosten natürlich. Inzwischen wussten wir, um was für einen Stein es sich bei dem kleineren Stein handelte. Er war 1886 für in Magdeburg verstorbene dänische Kriegsgefangene geschaffen worden. Diese wurden zuerst auf dem 1817 angelegten Militärfriedhof beerdigt. Nach der Auflassung desselben hatte man die sterblichen Überreste gegen Ende des 19. Jahrhunderts dann auf dem neuen Militärfriedhof in der Magdeburger Wilhelmstadt umgebettet. Doch in den 1970er Jahren kam das endgültige Aus des neuen Militärfriedhofs. Die Gräber wurden eingeebnet und die Steine auf dem vorerwähnten Platz gelagert.
Nach der etwas schwierigen Restaurierung sollte der Stein einen würdigen neuen Aufstellungsplatz finden. Auf dem Westfriedhof befanden sich schon Gräber für im Lazarett verstorbene Soldaten sowie für Opfer des Zweiten Weltkrieges. Da lag es nun nahe, den Stein in einem feierlichen Rahmen dort aufzustellen. So bleibt die Erinnerung an den deutsch-dänischen Krieg 1864 und seine Gefallenen im Gedächtnis beider Völker. In Magdeburg und seiner Festung befanden sich damals etwa 800 dänische Kriegsgefangene.
Auf diplomatischem Wege kam dann der Termin der Neuaufstellung zustande und dieser war der 18. September 2003, 11.00 Uhr, Westfriedhof in Magdeburg-Stadtfeld/West. Die Feier war der Angelegenheit angemessen, das heißt sehr ausdrucksvoll. Reden wurden von Oberst Kleyser, dem dänischen Botschafter in Deutschland, Exzellenz Ortmann und Oberbürgermeister Trümper gehalten. Leider ein kleiner Wermutstropfen: Oberbürgermeister und Bundeswehr hatten nicht einmal ein kleines Dankeschön für die Initiatoren, die die Sache ins Rollen und zum Ende gebracht hatten. Die anderen zwei Kommandantensteine harren immer noch der Restaurierung und Aufstellung.
Ein Nachtrag: Auch aus der Magdeburger Garnison waren Soldaten und Offiziere im Deutsch-Dänischen Krieg auf den Schlachtfeldern. Vor allem aber war die Festung Magdeburg ein Ort für die Kriegsgefangenen. Unter anderem waren kulturell genutzte Häuser, so Logenhäuser der Freimaurer, als Lazarette genutzt worden.
Wow, sehr spannend das alles! Gibt es von der Festung Bilder (Stiche, Acquarellzeichnungen oder Stadtansichten), die den Zustand in den 1860ern aufzeigen können? Bedste hilsner 1864