Originales Privat-Foto eines Angehörigen der US Army (Silbergelatineabzug auf AGFA-Lupex-Barytpapier) Die am 13. April 1945 gesprengte Autobahnelbebrücke bei Hohenwarthe bei Magedeburg
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Quelle : Ebay
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Dieser Film ist ja ein tolles Zeitdokument!!!!!! Kann mir jemand sagen, ob im Magdeburger Ausflugslokal in Hohenwarthe "Elbschlösschen" (nahe der Autobahnbrücke über die Elbe) Truppenteile einquartiert waren, deutsche oder später Amerikaner oder Russen??? Wurde das "Elbschlösschen" durch Beschuss der Amerikaner von Glindenberg her, beschädigt??? Vielen Dank für die Unterstützung!!!!!!!!
"Es gibt nichts schöneres auf der Welt, als einem Menschen eine Freude machen" (Peter Rossegger)
Mit Sicherheit war da deutsche Einquartierung, aber konkret welche Kompanien ist nicht bekannt. Amis nein, aber Russen mit Sicherheit. Welche Russen, di 134. Schützendivision des 61. Schützencorps. Diese gehörten zur 69. Roten Armee. Die Deutschen siehe meine Gefechtsrekos.
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Ein neuer Beitrag auf Wunsch der Redaktion der Burger Volksstimme---Entwurf
Vor 70 Jahren... Helmut Menzel
Rotarmisten erreichten die Elbe auf breiter Front
Die Truppen der 1. Bjelorussischen Front setzen am 5. Mai 1945 ihren Vormarsch aus dem Raum Brandenburg zur Elbe fort. An den anderen Frontabschnitten nahm man teilweise Umgruppierungen vor und säuberte die eingenommenen Gebiete von versprengten gegnerischen Gruppen. Der Gegner leistete den angreifenden Truppen der 3. und 47. Armee im Raum westlich von Rathenow Feuerwiderstand in Ortschaften und an wichtigen Verkehrsknotenpunkten. Die Truppen der 3. Armee vollzogen am 5.Mai einen beschleunigten Vormarsch und in der zweiten Tageshälfte führten die vorderen Einheiten den Kampf mit einzelnen Gruppen des Gegners, die von Artillerie unterstützt wurden. Der Gegner leistete den angreifenden Truppen der Armee in der zweiten Tageshälfte Widerstand auf der Linie Briest, Brandenburg-West. Das 40. Schützenkorps der 3. Armee erreichte zum Ende des Tages das Ostufer der Elbe, deren 5.Schützendivision – Parey und Ihleburg, die129. SD Niegripp, Blumental,Schartau und die 169. SD – zweite Staffel des Korps - konzentrierte sich zum Ende des Tages im Raum Hohenseeden und Gladau. Die Truppen der 69. Armee, auf keinen Widerstand des Gegners stoßend, bewegten sich am 5. Mai ebenfalls in westlicher Richtung. Sie nahmen die Städte Burg, Möckern und Gommern ein und erreichten im gesamten Streifen der Armee das östliche Ufer der Elbe Magdeburgs. Mit einem Teil der Kräfte säuberten sie Wälder und Ortschaften von keinen gegnerischen Gruppen, die beim Zusammentreffen mit den Truppen keinen Widerstand leisteten und sich ergaben. Beim Erreichen der Elbe trafen Truppenteile der 370.SD auf Truppen der 30. US Infanterie Division. (Burg wurde durch Parlamentäre kampflos übergeben. Alle Panzersperren blieben geöffnet. Allerdings hatten die zuvor abrückenden deutschen Kapfeinheiten hinter sich einige Ihlebrücken gesprengt. Dadurch blieb den Burgern ein schlimmes Schicksal erspart). Das 61.SK der 69. Armee, dessen 134. SD, erreichte zum Ende des Tages die Linie Niegripp - Hohenwarthe, die 312. SD erreichte die Linie Hohenwarthe, Alt-Lostau, Gerwisch, die 41.SD – zweite Staffel des Korps - konzentrierte sich im Wald 2km westlich Grabow. Das 91.SK der 69. Armee, mit der 370.SD, erreichte die Linie Gerwisch, Biederitz, Wahlitz, errichtete eine verstärkte Gefechtssicherung auf dem Werder östlich Magdeburgs, wo man auf Einheiten der 30. US Inf.Div. traf. Die 274.SD der 69. Armee konzentrierte sich im Raum 6km nördlich Möckerns. Die 4. SD erreichte den Wald 4-5km östlich Möckerns. Das 25.SK der 69. Armee, mit der 77.GaSD erreichte die Linie Wahlitz - Pechau- Randau, die 247. SD die Linie Elbenau - Dornburg und die 117.SD – zweite Staffel des Korps - konzentrierte sich im Raum 9km Südöstlich Möckerns. Der Stab der 69.Armee befand sich um 20.00 Uhr in Wörmlitz. (Aus dem bisher nicht veröffentlichten Gefechtsjournal der 1. Bjelorussischen Front für den 5. Mai 1945, Militärarchiv Podolsk)
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Verbrüderungsfeier in Rogätz Rogätz hatte seit dem 12. und 13. April unter amerikanischen Artilleriefeuer gestanden und wurde scher zerstört. Noch bis zur letzten Minute flüchteten Massen von Wehrmachtsangehörigen mit der Fähre auf die Schartauer Seite und nach Burg. Nachdem Rogätz von den Amerikanern besetzt wurde eröffneten Wehrmachtseinheiten das Feuer von der ostelbischen Seite. Weitere massive Zerstörungen des Ortes war die Folge. Dann schossen die Amerikaner Alle ostelbischen Dörfer standen bis zum 16. April unter Dauerfeuer. Neben Gebädeschäden gab es noch zahlreiche Opfer. Danach herrschte eine verhältnismäßige Ruhe. Wusste man doch, dass die Rote Armee unaufhaltsam näherrückte. Höchste Spannung lag in der Luft. Was wird nun geschehen? Rosemarie Gensecke schilderte in ihrer Chronk, dass am 5. Mai 1945 Schartau und die Nachbardörfer von den Truppen der Roten Armee vollständig besetzt wurden. Die Soldaten kamen mit Pferd und Wagen. Untergebracht wurden sie bei den Bauern, in der Ziegelei und auf der Weide. Die Offiziere bekamen in Privatquartiere bei Familien des Ortes. Die Mannschaften kamen in Trocknungsschuppen der Ziegelei und in Zelten unter. An den Ein- und Ausgängen des Dorfes standen Posten. Am 5. Mai feierten Amerikaner und Russen in Rogätz Verbrüderung. Dazu wurde der Fährdamm ausgeschmückt, Autos über Autos standen an der Elbe und viele Leute kamen dorthin. Auch Alfred Steglitz konnte sich gut daran erinnern. Die Amis holten mit einer wohl eigens dafür gebauten großen Fähre die Russen über die Elbe, die bei Schartau am 5. Mai angekommen waren. Es handelte sich dabei um Offiziere und Soldaten der 129. Schützendivision des 40. Schützenkorps der 3. Roten Armee unter Generalleutnant Kusnezow. Die 129. SD setzte sich aus den 438., 457., 518. und 664. Schützenregimentern zusammen. Welche Einheit konkret an der Verbrüderungsfeier teilnahm, ist zur Zeit nicht bekannt. Auch Namen konnten bis heute nicht recherchiert werden. Auf jeder Uferseite stand eine Kapelle. Die Fähre war mit einem roten Läufer ausgelegt, der aus der Rogätzer Kirche geholt wurde, wusste Richard Voss zu berichten und Hermann Albrecht bestätigte: „die Russen kamen mit großem Trara. Es wurde so sehr gefeiert, dass die erschöpften und ausgehungerten sowjetischen Soldaten bis zum nächsten Tag an der Elbe ihren Rausch ausschlafen..." Im Jahre 2005 hatte dazu auch die Gemeinde Rogätz in ihrer Broschüre Hinweise gegeben.
Bild entfernt (keine Rechte) Auf dem Ostufer bei Schartau
Bild entfernt (keine Rechte) Siegesfeier in Rogätz Fotos Heinz Jericho
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Verbrüderung auch in Magdeburg, Hohenwarthe und Lostau
Auszüge aus der Übersetzung History of the 120th US IR / 30th US ID and after action Report (Mai 1945) Seit Anfang Mai überquerten viele deutsche Soldaten die Elbe, getrieben durch die Angst vor den Russen, um in amerikanische Kriegsgefangenschaft zu gehen. Am 4. Mai wurden die Bataillone des 120. Inf. Rgt. instruiert, Massenkapitulationen in ihren Abschnitten zu verhindern, da das Regiment dieses Problem hier nicht mehr bewältigen konnte. Später, an diesem Tage, wurde sogar eine Anweisung herausgegeben, überhaupt keine deutschen Soldaten mehr zu übernehmen. Es wurden immer mehr Informationen bekannt, über verdächtige deutsche Bürger oder über verkleidete Wehrmachtsangehörige. In der Nacht vom 4. zum 5. Mai 1945, erreichte die Rote Armee, ganz ruhig, die Elbe in der Nähe von Grünewalde, Schönebeck gegenüber. Dort wurde der erste Kontakt um 18.30 Uhr, durch die G-Komp. des 119 .US IR der 30. ID, hergestellt. Das offizielle Treffen fand am Abend des 5. Mai um 22.10 Uhr vor Magdeburg statt. Ein russischer LKW und ein Motorrad fuhren dort bis zur Elbe, in den Bereich des 117. IR, Magdeburg – Ost (Cracau-Brückfeld) und am 5. Mai wurden auch Soldaten der Roten Armee im Bereich der L-Komp. des 120. IR, an der Frontlinie Lostau-Hohenwarthe gesichtet. Nun traf auch das 3. Btn. des 120.IR Vorbereitungen, um mit einem Sturmboot überzusetzen, um sich mittags des 6. Mai hier mit den russischen Soldaten zu treffen. Obwohl es nicht der erste Kontakt mit den Rotarmisten war, so war es hier doch ein historisches Ereignis für das 120. IR, als am 6. Mai Major Mc Cullough eine Gruppe des 3. Btn in den gegenüberliegenden Sektor der Elbe sandte. Um 9.43 Uhr waren die ersten Rotarmisten im Gebiet der L-Komp. gesichtet worden. Die ersten Männer der 30. ID, die zu den lange erwarteten Rotarmisten nach Hohenwarthe übersetzten, waren Sgt. Hugh S. Jones, Sgt. Julius P. Smith, Pfc.(Soldat) James F. Powers und Pfc. Clyde E. Eblin. Nach der Beratung mit Kapt. Wilson wurden Vorbereitungen zu einer ersten formellen Beratung mit dem russischen Kommandeur der 134. russischen Schützendivision des 61. Schützenkorps der 69. Armee getroffen. Der T/5 Benedict Seidman berichtete später über dieses Treffen folgendes: „Der 5. Mai war ein bewölkter Tag und ein leichter Regen fiel huschenweise an der Elbe, aber für die Gruppe der amerikanischen 30. Infanterie Division im DUKW (Amphibienfahrzeug oder Sturmboot), die den Fluss überquerte, war dieses Wetter nicht schlecht. Die Gruppe war, ganz im Gegenteil, in Hochstimmung, die Russen endlich nach Wochen zu treffen. Sie war, bevor sie übersetzte, in die Nähe der gesprengten Autobahnbrücke geeilt (gegenüber Hohenwarthe), angeführt von Major Mc Cullough, gefolgt von den Soldaten die aus allen Kompanien stammten, den Mitgliedern des Bataillonspersonals und zwei Offz. der L-Komp. , die sich bereits am frühen Morgen hier mit der Roten Armee in Verbindung gesetzt hatten. Das Ostufer der Elbe hatte unsere amerikanische Abordnung um 15.00 Uhr erreicht. Major Mc Cullough und seine Männer wurden von einem Major der russischen Artillerieeinheit begrüßt. Der Major sagte, dass er und seine Einheit in diesem Gebiet, morgens gegen 5.00 Uhr, ankamen. (Hier weichen die zivilen Zeitzeugenberichte, nach 70 Jahren, etwas ab). Auf Formalitäten verzichtend, vermischten sich die Russen und Amerikaner schnell und begannen sich mit Gesten zu verständigen. Ein fröhlicher Geist lag in der Luft, als sich die Soldaten beider Armeen umarmten. Dann begutachteten wir unsere Waffen und tauschten Abzeichen und Kriegsgeschichten aus, so gut es ging. Etwas später kam der Oberstleutnant der russischen Artillerieeinheit, ein kleiner drahtiger Mann, um seinerseits sich mit uns Amerikanern zu treffen. Er war überglücklich und die Begrüßung war überschwänglich. Die komplette Gruppe, die Hohenwarthe nun besetzt hielt, hatte er mitgebracht. Dieser Oberstleutnant war erst 37 Jahre alt. Uns Amerikanern sagte er, dass das Durchschnittsalter der russischen Soldaten, in seiner Einheit, etwa 30 Jahre ist. Unsere amerikanischen Jungs waren besonders vom hohen Anteil mongolischer Soldaten in dieser Einheit beeindruckt. Ungefähr 16.30 Uhr begaben wir uns wieder zu unseren Sturmbooten, nach einer Abschiedsrede, verbunden mit Händeschütteln usw. und kehrten ans Westufer zurück. Als wir noch am östlichen Ufer waren, kam uns der russische Oberstleutnant auf einem Jeep nachgefahren und rief uns noch einmal mit der charakteristischen russischen Geste hinterher: Russische und amerikanische Soldaten – ein lang gehegter Traum… Wir sind aufrichtig ein Körper internationaler Soldaten in diesem Sektor Deutschlands. Uns ist zwar gesagt worden, wie gut amerikanische Soldaten sind, aber jetzt wissen wir erst, wie gut sie wirklich sind! Um 16.55 Uhr setzten wir nochmals mit Sturmbooten über die Elbe und nach einer erneuten Begrüßungsrede und Händedrücken nahm das Hin- und herfahren auf der Elbe ab. Zur größeren zweiten amerikanischen Gruppe, die nach Hohenwarthe übersetzte, gehörten Major Mc Cullough, Capt. Delmout K- Byrn`s S-3, Capt. Edward M. Hill, S-2 Ltn. Edwin J. Francklin und S-1 Ltn. Harry R. Peters, Capt. Earl F. Wilson und Ltn. Alvin H. Cordon, von der L-Komp. Capt.Paul R. Tuttle, von der HQ-Komp Sgt.David W. Gray, 1. Sgt. Walker, 1. Sgt. William G. Presnell, sgt. James Mc Manaman, Sgt. Marshall Rogers, Sgt. Thomas D. Crosby, Sgt. James W. Porter und Sgt. George Sweeting, des weiteren zwei Stenographen -T/5 Seidman und T/4 Albert J. Ujcich und zwei Übersetzer- Capt . Maximilian Jacubovic und Soldat Charles Rubenstein.“ Die Männer des 1. Btn. des 120. IR sahen ihren ersten russischen Soldaten, als eine fünfköpfige Patrouille, auch am 5. Mai, 14.28 Uhr auf die andere Elbseite übersetzte. Das kann nur bei der Ziegelei Alt- Lostau erfolgt sein, denn das 1. Btn sicherte das gegenüberliegende Westufer. Um 17.25 Uhr berichtete der amerikanische Artillerie- Luftbeobachter, dass auch bei Biederitz eine große Anzahl russischer Soldaten zu sehen war.
Ein gemeinsames Mittagessen fand dann im Gefechtsstand des 117. IR, am 7. Mai 1945, in Magdeburg statt. Anwesend waren US-General Hobbs, sein Stab und der kommandierende General Bagilevsky, der russischen 370. Schützendivision. Bereits am Morgen hatte ein Fernschreiben offiziell das Ende des Krieges bekannt gegeben. Am 8. Mai 1945 fand die große Siegesfeier im Herrenkrug statt, an der alle wichtigen Offiziere beider Armeen im Raum Magdeburg teilnahmen. Auch in Burg kam es zu einer Siegesfeier beider Armeen. Doch dazu mehr in einem weiteren Beitrag der Burger Volksstimme. Am 9. Mai verließ das 120. US Infanterieregiment den nördlichen Raum Magdeburgs in Richtung Wernigerode, während das 117. Infanterieregiment noch weiter die Magdeburger Besatzung bildete.
Zeitzeugen, die noch sachdienliche Hinweise geben können seien aufgerufen, sich zu melden. Helmut Menzel In der Alten Kaserne 27a, 39288 Burg, Tel: 03921-729830, magdeburg.magado@gmail.com
Bild entfernt (keine Rechte) Stabskarten aus Militärarchiv Podolsk
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Sie wohnte während des Krieges in Hohenwarthe in der Hermann Göringstraße (heute Friedhofstraße), wohnt heute in der damaligen Hauptmann Löperstraße. Ihr Vater arbeitete beim Autobahnbau und wurde 45 noch eingezogen. Er hatte auch beim bau der Autobahnbrücke-Hohenwarthe als Eisenflechter gearbeitet. Wir Hohenwarther erlebten die Bombardierung MD. schon durch unsere Flak auf dem Weinberg. So fielen auch um Hohenwarthe Bomben und rissen u.a. auf einer Straße einen Bombentrichter. Bei der Waldschänke ging eine Luftmine runter mit relativ geringen Schäden. Die Schäden stammten größtenteils durch den Beschuß der Ami’s vom April 45. Ami’s Über Hohenwarte flogen dauernd die.Aufklärungsflieger der Ami’s im April 45. Da Hohenwarte der Feindeinsicht unterlag, wagte sich kein Hohenwarther an die Elbe heran. Bei Fliegeralarm rannten alle in die Hauskeller die als Luftschutzkeller dienten. Wie waren damals ja noch Kinder und so machten wir uns mit den Eltern schlaftrunkend zum Keller auf. Mein Großvater rief dann immer: „Du verfixter Schuril = Churghill“. Den Luftangriff auf Magdeburg erlebte meine Schwester mit, direkt in MD. Wir haben Tage danach dort nach ihr gesucht und fanden sie auch in einem Keller, mit ihrem Mantel über den Kopf, alles verrußt. Vom Haus haben wir in Hohenmwarthe das brennende MD gesehen. Wir konnten uns in dieser nacht auch nicht groß aus dem Haus wagen, da die Flak Weinberg heftig schoss und die Splitter der Flakgranaten herunter kamen, auch auf unseren Hof. Richtung Niegripp stand auch ein Eisenbahnflakgeschütz. An den Straßen außerhalb des Dorfes standen auch Nebelfässer. Sie wurden vor dem Fliegeralarm geöffnet, um das Industriegelände einzunebeln. Die Nebelsäure war so ätzend, da ist später nicht’s mehr im Umkreis gewachsen, Auch bei Gerwisch, wurden bei Voralarm Nebelfässer geöffnet. Die Männer an den nebelfäßern husteten ganz stark. Die waren vom RAD. Die waren bei Hohenwarthe im Barackenlager untergebracht und unten an der Elbe bei der Fähre in den Erdbunkern wo die alte Autobahnauffahrt war. Als die Ami’s ab 12./13.4.45 bei Glindenberg lagen begann bald die Schießerei. So z.B. am 15.4.45. Auch in unserem Hof waren Dächer kaputt und in der Wand zwischen zwei Fenstern. Bei Waltraut Köppen und bei meiner Tante in der Sandstraße waren auch Granattreffer zu vernehmen und die halbe Hausecke war weggeschossen. Wenn die Ami’s von drüben aus die Leute in Hohenwarthe gesehen haben, haben die gleich geschossen. Am 15.4. sind Hohenwarther Familien mit Traktorengespanne nach Pietzpuhl gefahren, um aus der Schusszone zu sein. Die Tiefflieger haben auch einige beschossen. Von meinem Bruder der Freund Hans Proselzek, hat es erwischt. Dann noch jemanden und einen anderen wurden die Beine abgeschossen. Der Traktorfahrer wurde ebenfalls getötet. Er hatte eine Salve in den Rücken bekommen und war fast komplett durchtrennt gewesen. Das war Gustav Delenz. Hermann Schulle hatte ein Bein verloren. Es sind damals eine Menge Hohenwarther nach Pietzpuhl geflüchtet. Einige kamen wieder, aber sehr bald wieder zurück, weil das Vieh versorgt werden musste. Die Leute, die auf dem Weg nach Pietzpuhl fuhren, sind dummerweise auf der Autobahn gefahren. Da wurden sie von Tieffliegern beschossen worden. Wir waren nicht dabei, wir blieben in Hohenwarthe. In Hohenwarthe war auch Wehrmacht, die von Berlin kommend, im Wald hinter dem Sportplatz aufhielten. Auch Sturmgeschütze standen da. Während eines Bombardements MD ist hier auch ein amerikanischer Flieger abgeschossen worden. Einer konnte sich mit dem Fallschirm retten welcher von einem Ortspolitisten gefangen genommen und nach Hohenwarthe gebracht wurde. Polnische Fremdarbeiter wurden in Hohenwarte ins Spritzenhaus gesperrt und dann vom Polizisten Golze verprügelt Auch Wartenberg hat seine Polen oft geschlagen, auch Polinnen. In Hohenwarthe war einmal ein Wehrmachtssoldat betrunken und gröhlend auf der Straße raus und fuchtelte mit seiner Pistole rum. Da kam der Polizist Golze und konnte ihn nicht beruhigen, wurde dann selber noch bedroht. So hat Golze ihn erschossen. Als die Ami’s am 4./5.mai nach Hohenwarthe kamen. Wurden noch viele Wehrmachtsangehörige und verwundete mit einem Kahn von Bertingen aufs Westufer der Elbe geschafft. Sie hatten zu vor noch alle Waffen in die Elbe geworfen. Mit dem letzten Ponton ist auch der Polizist Golze rüber. Der wurde aber von den Ami’s in Glindenberg gefangen genommen, als er sich weiter absetzen wollte. Die haben ihn auf der Motorhaube des Jeep’s festgebunden und dort durch die Straßen gefahren. Bertram machte sich auch nach Westen ab, mit roter Armbinde. Treffen an der Elbe Wir haben von oben aus gesehen, wie sich die Ami’s mit den Russen unten an der Elbe trafen und sich mit einem Handschlag begrüßten. Als die Russen nun hier waren, setzten sich angebliche Kommunisten als Ortsverwalter ein. Sie hatten sich einfach eine rote Armbinde übergestreift und meinten. Sie wären Kommunisten gewesen, nur keiner kannte sie hier als solche. Das waren damals Sup, Ferch, Lang, Wetz und Köppe.
Unter den Russen Wir Mädchen hatten uns vor denen versteckt, beim Nachbarn oben in der Dachspitze. Der Zugang war versteckt, nur über die Scheune möglich. Da oben hausten wir 16 Mädchen. Da haben wir einige Tage verbracht. Sind dann heimlich herunter gekommen. Insgesamt waren es einige Wochen. Wenn wir aus dem Versteck gingen, haben wir alte Sachen angezogen und Kopftücher umgebunden. Es gab auch Vergewaltigungen. Eine weis ich genau noch (Irmchen Raubach). Das war am ersten Tag. Die Russen (hier waren Mongolen). Mit Panjewagen. Als die in Hohenwarthe ankamen, haben sie fürchterlich gegröhlt. Es gab aber in Hohenwarte auch einige Mädels, die sich freiwillig mit russischen Offizieren einließen, für Brot usw. Die erste Kommandantur war unten bei Friedrichs an der Ecke schräg gegenüber vom Deutschen Haus. Wir (vier Mädchen) mussten dann mit Besen und Schaufel los, die Pferdescheiße von der Straße fegen, die die Panjewagen hinterließen und die Pferdeherden. Wenn danach wieder vor der Kommandantur ein Haufen lag, wurden wir wieder geholt, um das weg zumachen. Eines Tages, als die Ami’s über die Behelfsbrücke bis Berlin fuhren, waren wir an der Elbe unten und mussten die Löcher auf der Zufahrtsstraße zur Autobahn zu schaufeln, jeden Tag auf’s neue. Später mussten wir auch Bombentrichter oder Panzersperren zuschaufeln. Beim Weinberg explodierte auch eine Granate, die in den Graben geworfen wurden, da gab es auch Tote und Verletzte. Auch die Panzersperren werden beseitigt. Die Baumstämme waren ca. drei Meter tief eingegraben. Die Beseitigung war eine Quälerei für uns Mädchen und Frauen.
E N D E Reinschrift Teddy
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