In einem Brief bedankt sich eine Frau für die Befreiung aus einem Zug in Farsleben. Jahre später trafen sich Senderin und Empfänger wieder.
Von Juliane Just ›
Wolmirstedt l Es war ein Brief, der sein Leben veränderte. Im Jahr 2008 stöberte der geschichtsinteressierte Ron Chaulet auf einer Internetplattform nach Büchern. Doch dann sah er einen ungeöffneten Brief, der zum Verkauf stand. Aus Neugier ersteigerte er ihn – und die Geschichte ließ ihn nicht mehr los. Dort schrieb eine Polin namens Gina Rappaport (1921-2012) von ihrem Leben. Der Brief war in englischer Sprache geschrieben und berichtete von Kriegswirren, vom Warschauer Ghetto, von unzumutbaren Zuständen. Sie bedankt sich mit anrührenden Worten bei einem amerikanischen Kommandeur. Das Briefpapier war von der Herresversuchsanstalt Hillersleben. Zug nach Theresienstadt kam nie anAm 13. April 1945 wurden 2500 Häftlinge des Konzentrationslagers Bergen-Belsen (Niedersachsen) befreit. Ziel des Transports war Theresienstadt. Dort kam er nie an. Gina Rappaport saß in diesem Zug. Da sie mehrere Sprachen beherrschte, vermittelte sie zwischen den Überlebenden und den Soldaten. Der Brief muss zu seinem rechtmäßigen Empfänger, dachte sich Ron Chaulet. Er recherchierte und suchte, fand ein Bild der jungen Gina Rappaport. Das Bild hatte ein Offizier am Tag der Befreiung geschossen: Offizier George Gross. Emotionales Treffen nach 68 Jahren Der Hobbyhistoriker war sich sicher, dass es sich um den gesuchten Adressaten handelte. Nach 68 Jahren erhielt George Gross den Brief, den die junge Dame einst schrieb. Ron Chaulet brachte Senderin und Empfänger nach vielen Jahrzehnten wieder zusammen. „Es war ein emotionales Treffen zweier betagter Personen“, erinnert er sich. Wenige Monate nach dem Treffen verstarben beide.Seither setzt sich Ron Chaulet für die Aufarbeitung der Geschichte ein. Er betreibt eine Website zu den Geschehnissen in Farsleben und fordert seit Jahren ein Mahnmal an den Gleisen, wo der KZ-Zug stehen blieb. Dafür hat der Amerikaner bereits Geld gesammelt. Nun hat er sich mit Historikern und Interessierten aus Wolmirstedt zusammengetan, die das gleiche vorhaben. Seither setzt sich Ron Chaulet für die Aufarbeitung der Geschichte ein. Er betreibt eine Website zu den Geschehnissen in Farsleben und fordert seit Jahren ein Mahnmal an den Gleisen, wo der KZ-Zug stehen blieb. Dafür hat der Amerikaner bereits Geld gesammelt. Nun hat er sich mit Historikern und Interessierten aus Wolmirstedt zusammengetan, die das gleiche vorhaben. Gedenkort wird geplant Es war Karin Petersen, Geschichtslehrerin des Wolmirstedter Gymnasiums, die Anfang September verschiedene Akteure an einen Tisch brachte. Die Idee: Einen Gedenkort schaffen, Zeitzeugen interviewen, eine Sonderausstellung und vieles mehr. Das alles sollte bis zum Jahr 2020, zum 75. Jahrestag der Befreiung, entstehen. Geht es nach Ron Chaulet und den Engagierten in Wolmirstedt, könnte das Mahnmal an den Gleisen schon 2019 entstehen. Dort könnte ein Gedenkstein an die Ereignisse von 1945 erinnern. Für die Abspreche der Vorgehensweise reiste Chaulet am Sonntag für einen Tag aus Holland, seinem jetzigen Heimatort, an. „Diese Aktion ist wichtig. Vielen Juden wünschen sich eine Gedenkstätte in Farsleben“, sagt er. Für weitere Gedenkorte in Farsleben und Wolmirstedt könnte der Brief wieder eine Rolle spielen. Damit die Geschichte der Menschen, die sich nach 68 Jahren wiedersahen, nie vergessen wird.
Ja, der Anfang ist getan. Wir bringen uns mit unserer Doku ein. Die Fördervereinsgründung ist in Vorbereitung. Ich selber mache aber nicht im Vorstand mit. Vorsitzender wird der Direktor des Wolmirsteder Gymnasiums. Ich werde beratendes Mitglied des Fördervereins.
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Na da drücke ich Euch, Magado, die Daumen, dass es nun mit der Gedenkstätte etwas wird. Versprechungen gab es genug. Selbst der jetzige Landrat wollte sich damals dafür einsetzen. Aber bei Herrn Stichnoth darf man es nicht so genau nehmen. MfG Wirbelwind
Von der Leiterin des Museum Wolmirstedt, kam eine Anfrage an mich, ob ich die Namenslisten von den jüdischen Häftlingen des Transportzuges Farsleben für die Ausstellung noch einmal neubearbeiten könnte. Werde heute die Namenslisten an das Museum senden.
zuallererst möchte ich mich für meine späte Antwort auf Ihre Email entschuldigen. Die Mitarbeit an einer Sonderausstellung hat mich leider so in Beschlag genommen, das ich nur langsam dazu komme, die Vielzahl der eingetroffenen Anfragen zu beantworten. Von den Aktivitäten zum Farsleben-Zug mit den Häftlingen aus Bergen-Belsen habe ich bereits gehört und ich unterstütze das Vorhaben gern. Schön, dass auch Sie Ihre Erfahrungen in das Projekt einbringen. Vor zwei Wochen hat eine Delegation des Vereins zusammen mit Frau Pilz vom Museum Wolmirstedt bei uns mit intensiven Recherchen begonnen. Einen digitalen Auszug aus unserem Namensverzeichnis habe ich Frau Petersen bereits übermittelt. Beim nächsten Besuch aus Wolmirstedt/Hillersleben werde ich ein frisches Exemplar des zweibändigen Gedenkbuches mitgeben.
Mit freundlichen Grüßen Bernd Horstmann Kurator für das Namensverzeichnis der Häftlinge des KZ Bergen-Belsen
Na,ja Magado, dass scheinen ein paar Leutchen leider doch wohl anders zu sehen. Ich will nicht weiter unken, aber bereits im Vorfeld der Gründung des Fördervereins, beschlich mich ein ungutes Gefühl. Das, was ihr vorhabt, könen andere zur Profilierung nutzen. Zeit, dass da was klargestellt wird, sonst gibt es unnötige Querelen. MfG Wirbelwind
An so einem Projekt versuchten sich schon andere. Bevor ihr die Arbeit doppelt macht sollte man prüfen ob man hier nicht Erfahrungen nutzen kann.
Voschti aus 2011 Hillersleber Historiker hat Kontakt mit am... 27.08.2011 Von Burkhard Steffen › Hillersleben. In Hillersleben fiel gestern der Startschuss für ein Projekt von Schülern des Internationalen Gymnasiums in Barleben. Auf Initiative des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge erforschen sie die Geschichte des im April 1945 bei Farsleben gestrandeten Zuges und der etwa 2500 jüdischen KZ-Häftlinge, die damit aus Bergen-Belsen in das Vernichtungslager Theresienstadt gebracht werden sollten. "Die Geschichte des Zuges und seiner Insassen soll möglichst gut aufgeklärt und dokumentiert werden", nannte Philipp Schrage vom Volksbund das Ziel des Projektes. Viel Vorarbeit bei der Erforschung dieses Themas hat bereits der Hillersleber Hobbyhistoriker Klaus-Peter Keweloh geleistet. "Durch meine Nachforschungen habe ich viel Bildmatereial über den Zug und seine Insassen bekommen. Ich stehe in Kontakt mit dem amerikanischen Hauptmann, der mit seinen Panzern im April 1945 Farsleben erreichte und auf die jüdischen Menschen traf, die am Bahndamm lagerten. Kontakte haben wir auch mit Lexi Keston. Sie war als Sechsjährige im Zug. Sie erlebte das Sterben vieler Menschen und die Befreiung. Heute leitet sie das jüdische Museum im australischen Sydney." Dann zeigte Keweloh erschütternde Bilder. Im April 1945 waren aus Bergen-Belsen drei Züge mit Häftlingen abgefahren. Einer erreichte Theresienstadt, ein anderer strandete bei Torgau. Der dritte Zug irrte drei Tage im Raum Magdeburg umher. Der Lokführer stammte aus Farsleben. Er fuhr zu seinem Heimatort und ließ den Zug hier stehen. Schwer an Ruhr erkrankt, verstarb er drei Tage später. Sein Schicksal teilten auch zahlreiche Insassen des Zuges, die vor Erschöpfung oder gezeichnet von Krankheiten kurz nach ihrer Befreiung verstarben. Die amerikanischen Soldaten brachten die Überlebenden nach Hillersleben, wo sie gepflegt wurden. "Dennoch sind 138 Menschen hier verstorben", berichtete Keweloh. Am ehemaligen Gleisdreieck wurden 18 der Opfer beerdigt, in den fünfziger Jahren von sowjetischen Soldaten jedoch exhumiert und dann umgebettet. "Wir vermuten, dass sie in Hillersleben-Siedlung bestattet wurden, wo jetzt der Gedenkstein steht", sagte Keweloh. Ob diese Vermutung zutrifft, könnte sich in den nächsten Tagen herausstellen. Historiker Dr. Thomas Kubetzky von der Universität Hannover, der sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt und gestern beim Projektauftakt in Hillersleben dabei war, will dazu Akteneinsicht im Kreisarchiv nehmen. Eindrückliche Worte an die jungen Gymnasiasten richteten Joachim Falta und Hans-Jochen Tschiche. "Es darf niemals in Vergessenheit geraten, dass man versucht hat, Menschen fabrikmäßig umzubringen", mahnte Hans-Jochen Tschiche, der durch einen Volksstimme-Artikel auf das Projekt aufmerksam geworden war. Später besichtigten die Schüler den jüdischen Friedhof und den Gedenkstein.
Also, um es klar zu stellen, die Doku von Teddy und mir zum Thema, die des Ortschronisten Riebau aus Zielitz und der Vortrag unserer Kewelos waren der Anlass zur Gründung des Fördervereins. Mitglieder der Fördervereins sind Riebau, die beiden Kewelos und ich, auch stellvertretend für Teddy.Da der Fö.V. für 2020 einen Gedenkkomplex plant, der auch einige Mittel beansprucht, so war das eine gute Lösung. Gemeinsam wirds was. Unsere Doku war ein wichtiger Grundstein. Die Kewelos hatten aber selbständig die Fühler in die Staaten gestreckt, mit großem Erfolg---ZZ-Berichte in Buchform--- Das Gymnasium Wolmirstedt wendete sich noch einmal an die Gedenkstätte KZ Bergen-Belsen und bekommt nun von dort neue aktuelle Listen für die Arbeit an der Gedenkstätte in der auch alle Namen dann zu sehen sein sollen. Somit ist alles in guter Hand. Nun muss Teddy nicht selbständig dazwischenfunken.... Sowie diese Listen dann da sind, wird er sie dann vom Förderverein auch erhalten. Das muss doch nun wirklich nicht doppelgleisig laufen. Unsere Arbeit, die im Prinzip bereits getan ist, wird entsprechend gewürdigt werden. Ich persönlich mische mich nicht in organisatorische Angelegenheiten zu Finnanzen, künstlerische Gestaltung usw ein. Unser Part ist der Inhalt.....
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#72 ich bekam von der Leiterin des Museums Wolmirstedt (Frau Pilz) im Oktober die Anfrage ob ich die in der Broschüre bereits vorhandenen Namenslisten von dem Todestransportzug Farsleben und die Opfer nochmals in eine Exeltabelle senden könnte, da sie diese nicht so bearbeiten könnte. Das habe ich getan. Des weiteren bin ich ihrem Wunsch nachgekommen und habe Ihr für das Museum das Gedenkbuch Landkreis Börde zugesendet. Ich gab des weiteren die Information bei Frau an, das ich mich bemühen werde über die Gedenkstätte Bergen-Belsen Band I. und II. Gedenkbücher Bergen-Belsen organisieren werde für den Förderverein. Zu diesem Zeitpunkt waren mir von Seiten des Fördervereins keinerlei Aktivitäten bekannt wie z. B. Gedenkstättenbesuch usw.
Teddy, dann haben die Wolmirstedter ja doppelte Arbeit gemacht, das muss offensichtlich an mir vorbei gelaufen sein. Schaun wir mal, was der FöV zusande bringt!
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