Hallo Jäger und Sammler :-)
hat jetzt nicht unbedingt was mit unseren Forschungen zu tun, denk ich mal.
Habe heute die Info bekommen, dass sich Ende Februar, Anfang März (maximal vor dem 3.3.45, da war sein letzter Ausflug überhaupt)
der Führer in Breitenstein aufgehalten haben soll. Habe gleich nach weiteren Infos gefragt dazu, kann aber dauern.
Hat einer von euch Zugang/ Kontakt zu einem Zeitungsarchiv der Gegend, ich denke mal Blankenburg wäre zutreffend als damalige Kreisstadt, um da etwas darüber zu finden?
Sowas wurde doch gern gedruckt.
Ist einfach ein nettes Schmankerl am Rand der Geschichte. Breitenstein hatte meines Wissens keine besondere Rolle zu dieser Zeit, da gabs ja außer Wald und alten Bergwerken nix.
Chris
Das glaub ich ehrlich gesagt nicht, denn der Gröfatz verlies ja zu dieser Zeit nicht einmal seine Berliber Bunkeranlage... Das halte ich für ein Gerücht.
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Helmut sag niemals nie, ich hab mal bißchen gesucht und promt das hier gefunden:
Bild entfernt (keine Rechte)
Q: BpB
Unterwegs war er jedenfalls noch! Meine Vermutung das er Kesselring in seinem Zug (HQ) besucht hat paßt zeitlich nicht. Aber was soll der Ösi ausgerechnet in Breitenstein gewollt haben?
Nein, der Führersonderzug war das nicht. Aus den Memoaren Rudolf Jordan, Reichsverteidigungskommissar, geht folgendes hervor: "Mitte März 1945 fiel mir auf einer fahrt über die Hauptstraße in Richtung auf den Brocken auf, dass Nachrichtentruppen damit beschäftigt waren, eine zusätzliche Feldtelefonleitung in Richtung auf den Ort Elbingerode zu legen. Es stellte sich heraus, dass die Strippenzieher zu einem Vorkommando des Generalfeldmarschalls Kesselring gehörten, des damaligen Oberbefehlshabers der Westfront. Bereit wenige Tage später kam dieser in einem Sonderzug mit seinem Stab und schlug sein Hauptquartier in diesen, in einem Waldstück abgestellten Eisenbahnwagen auf. Obwohl der aus dem Westen angreifende amerikanische Gegner noch im hessischen Raum operierte, war nun schon bald mit Kampfhandlungen in meinem Gaugebiet zu rechnen.
Kesselring hatte kaum seinen neuen Befehlsstand bezogen, als sich die feindlichen Aufklärungsflugzeuge bereits auf der Suche nach diesem neuen Quartier des Oberbefehlshabers bemerkbar machten. Feindliche Jagdbomber beschossen die Straßen des Oberharzes, an den Straßenrändern häuften sich die Opfer der plötzlichen Angriffe auf fahrende Autos: brennende oder schon ausgebrannte Fahrzeuge."
Aber von einem Besuch des Führers ist in dem Buch nirgends die Rede....
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Beim Suchen wurde ich fündig! Ein ziemlich interessanter Artikel von der Seite des Nationalparks Harz.
07.04.2020 Erinnerungen an das Kriegsende im April vor 75 Jahren in der Nationalparkregion Harz Jugendwaldheim Brunnenbachsmühle pflegt Kriegsgräberstätte Oderbrück Jährlich wird auf der Kriegsgräberstätte Oderbrück mitten im Nationalpark Harz der hier gefallenen Soldaten und anderen Opfer des Zweiten Weltkriegs gedacht – im April 2020 ist das Kriegsende 75 Jahre vorüber. Der Nationalpark Harz ist als sog. Gemeindefreies Gebiet nach dem „Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft" (Gräbergesetz) für die Pflege des Ehrenfriedhofs Oderbrück zuständig. Seinen praktischen Verpflichtungen kommt er durch Arbeiten des Jugendwaldheims Brunnenbachsmühle nach.
Das Kriegsende naht Anfang April 1945 zingelten die alliierten Truppen die Heeresgruppe B – bekannt durch die von ihr durchgeführte Ardennenoffensive – im Ruhrkessel ein. Hitler plante einen Entsatz des Ruhrkessels – Befehlshaber sollte Generalfeldmarschall Albert Kesselring, Oberbefehlshaber West, sein. Er traf mit seinem Befehls-Eisenbahnzug am 3. April im Raum Elbingerode – Drei Annen Hohne ein und schlug hier sein Hauptquartier auf. Der Harz schien durch seine Lage, das gebirgige Terrain und die Tarnungsmöglichkeiten ein idealer Standort dafür zu sein. Doch die Lage war hoffnungslos und die Alliierten nahmen den Harz ohne große militärische Probleme ein. Am 3. und 4. April wird Nordhausen bombardiert. Im Harz versucht das deutsche Oberkommando derweil, aus versprengten Truppenteilen hier eine 11. deutsche Armee zu formieren. Während im Raum Nordhausen die Raketenproduktion des KZ Mittelbau-Dora evakuiert wird, startet am 6. April die Überquerung der Weser durch die US Army. Am 8. April werden die Leine südlich von Hannover und der Raum Hildesheim erreicht, am 9./10. April der westliche und südliche Harzrand. Kesselring flieht aus dem Harz in den Raum Jena. Kämpfe um Altenau, Torfhaus und den Brocken Am 14. April 1945 drangen US-amerikanische Truppen von Altenau kommend in Richtung Torfhaus vor, trafen aber auf heftigen Widerstand durch SS-Truppen, Volkssturm und einige Panzer. Erst am 15. April konnte die Siedlung besetzt werden, stand danach aber unter Beschuss deutscher Artillerie. In den folgenden Tagen kam es immer wieder zu kleinen Gefechten und Hinterhalten durch versprengte deutsche Soldaten, die sich in den Wäldern versteckt hielten. Bemerkenswert sind die Kämpfe um den Brocken, der mit seiner Sendeanlage in den letzten Kriegstagen eine militärische Bedeutung hatte. Alles begann dort ganz zivil. Der „Sender Brocken" sollte in der NS-Zeit ab 1939 zur Verbreitung von Fernsehprogrammen im nord- und mitteldeutschen Raum eingesetzt werden, wozu es nach Beginn des Zweiten Weltkriegs aber nicht mehr kam. Stattdessen wurde er vom NS-Reichsluftfahrtministerium übernommen, das dort für die Luftwaffe neben akustischen Horchgeräten zur Flugzeugortung funktechnische Anlagen für die Führung der Jagdflugzeuge, wie Relaisstationen sowie Peilsender und -empfänger, aufbauen ließ. In den letzten Kriegsjahren waren auf dem Brocken auch starke Störsender für die Kommunikations- und Navigationstechnik feindlicher Flugzeuge installiert. Am 17. April 1945 wurde der Brocken von US-Luftstreitkräften bombardiert, am 19. April 1945 begann die US Army von Schierke aus über die Brockenstraße den Angriff auf den Brocken, der von ca. 150 Mann verteidigt wurde. Auch ein „Sonderkommando Brocken" der SS-Panzerbrigade „Westfalen" war beteiligt. Zunächst wurden die Heinrichshöhe und der Königsberg genommen, dann das Brockenplateau selbst. Bald darauf – am 22. April – ergeben sich die letzten Truppenteile des Harzes in Blankenburg. Die US Army brauchte nur etwas weniger als 14 Tage, um den Harz zu besetzen. Aber auch danach kam es noch zu völlig sinnlosem Blutvergießen – von der NS-Propaganda als „Werwolf"-Widerstand glorifiziert. Als am 25. April zwei US-Soldaten beim Betreten einer Skihütte am Schubenstein nahe Torfhaus von dort verschanzten deutschen Kämpfern erschossen wurden, glaubten die Amerikaner, dass die Bewohner von Torfhaus die Soldaten in diesen Hinterhalt gelockt hätten. Am 27. April wurden die Einwohner aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und die gesamte Siedlung wurde in Brand gesteckt – nur wenige Gebäude blieben verschont. Die deutschen Gefallenen dieser Gefechte wurden später auf den Ehrenfriedhof Oderbrück umgebettet. Dort liegen auch die Gräber von 14 unbekannten sowjetischen Toten unklarer Herkunft. Keine Festung Harz Immer wieder liest man in der Brocken- und Harzliteratur, die sich mit dieser Zeit beschäftigt, den Begriff „Festung Harz". Doch gab es die wirklich? Sicher gab es hier bedingt durch die teilweise Unwegsamkeit des Geländes erheblich mehr und länger anhaltenden Widerstand seitens deutscher Truppen, doch war dies für den Kriegsverlauf nicht entscheidend. Weder im Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht noch in den Wehrmachtsberichten zum Ende des Zweiten Weltkriegs ist von einer „Festung Harz" zu lesen. Dennoch wird fälschlicherweise immer noch davon geschrieben und gesprochen, ohne einen Beleg für den angeblichen Befehl Hitlers vom 8. April 1945 anzugeben. Es gab ihn einfach nicht. Die Darstellungen von Manfred Bornemann, der über dieses Thema zwei in vielen Auflagen erschienene Bücher schrieb („Schicksalstage im Harz", „Die letzten Tage in der Festung Harz"), dürfen aufgrund neuerer Forschungen als überholt angesehen werden. Selbst der für den Harz zuständige Gauleiter Rudolf Jordan, einer der hörigsten Gefolgsleute Hitlers, weiß nichts von einer „Festung Harz", wie er in seiner beschönigenden und Fakten verdrehenden Autobiographie „Erlebt und erlitten" (1971) schrieb. Ebenso können die viel zitierten Darlegungen von Ulrich Saft („Krieg in der Heimat", 1994) aufgrund späterer Forschungsergebnisse ad acta gelegt werden. Hitler hatte während der Rückzugs-Operationen der Wehrmacht 1944 das Konzept der „Festen Plätze" entwickelt. Solche Orte haben sich einschließen zu lassen, um dadurch möglichst starke Feindkräfte zu binden. 29 Orte, unter ihnen Reval, Minsk, Tarnopol und Witebsk, wurden zu „Festen Plätzen" erklärt. Im gleichen Atemzug wurden für die Propaganda und das Prestige wichtige Städte wie Marseille, Paris oder Budapest zu „Festungen" ausgerufen, die nur als totales Trümmerfeld verlassen werden sollten. Militärisch waren diese Wahnsinnsbefehle nicht ausführbar. Dass ein ganzes Gebiet zu Ende des 2. Weltkriegs je zu einer „Festung" erklärt wurde, ist absolut nicht nachweisbar – es hätte militärtechnisch auch gar nicht funktioniert. Nur die Militärs vor Ort verwendeten seinerzeit den Begriff „Festung" – aber meist auch erst nach dem Krieg und in Form einer Legendenbildung. Kesselring schrieb in seinen Lebenserinnerungen („Soldat bis zum letzten Tag", 1953): „Am 8. April 1945 wurde der Harz vom OKW zur Festung erklärt, und die 11. Armee mit der Verteidigung beauftragt." Auch Oberst Gustav Petri vermerkt in seiner letzten Eintragung im Tagebuch: „Auf Befehl des Führers soll der Harz eine Festung werden und ist zu verteidigen." Schließlich finden sich in den Aufzeichnungen des Wernigeröder Bürgermeisters Ulrich von Fresenius mehrfach Notizen über Gespräche mit Verantwortlichen in der Stadt darüber, ob Wernigerode „Festung, Lazarettstadt oder offene Stadt", also verteidigt oder nicht verteidigt werden solle. Eine Entscheidung ist niemals gefallen. Petri und seiner mutigen Befehlsverweigerung haben wir die Existenz der Altstadt von Wernigerode zu verdanken. Sein Gedenkstein steht am Parkplatz Drei Annen Hohne. So muss Jürgen Möller („Der Kampf um den Harz 1945", 2011, 2. Auflage 2013) zugestimmt werden. Er nennt die „Festung Harz" schlicht einen Mythos. Der Begriff ist – ebenso wie die sog. „Alpenfestung" – dem Wahnwitz Hitlers entsprungen, eingedrungen in die Verzweiflung eines von der Kriegsfurie überrollten Volkes und zugleich Strohhalm, als sei der „Endsieg" doch noch greifbar nahe. Gedenken wir dieser Tatsache, wenn wir uns auf dem Ehrenfriedhof Oderbrück befinden und ihn in unsere Wanderungen oder die Bildungsarbeit des Nationalparks einbeziehen.
Hallo Zusammen,
ich habe ja da auch so meine Bedenken zwecks Führerbesuch, aber seit ich die "Akte B" bearbeite sind mir die unmöglichsten Geschichten untergekommen.
Manche lass ich erstmal links liegen, manchen gehe ich nach.
Und Breitenstein ist immer für eine Überraschung gut!
Mal sehen was ich noch für Infos bekomme.
Hallo Forianer,
habe gerade bei der Wast den Suchauftrag für Mario Bianchi eingereicht. Mal schauen obs was bringt. Wenn nicht, na dann weiß ich auch nicht mehr weiter.
In diesem Sinne
Frohes Fest und guten Rutsch!
Chris
Hallo, wirklich interessanter Artikel, Spusu, den Du da ins Forum gestellt hast. Beleuchtet nochmals einige Aspekte. Was Bornemann und Saft betrifft, so ist klar, dass es mittlerweile neue Erkenntnisse gibt, die manche Feststellung der beiden nun in einem anderen Licht erscheinen lässt. Trotzdem würde ich nicht alles in den Orkus der Geschichte verweisen. Manches stimmt auch heute noch, vieles ist sicherlich überholt. Beide aber haben zumindest weitere Nachforschungen heraus gefordert. Was die angebliche Reise des Gröfaz in den Harz angeht, so gibt es bisher nirgendwo den Hauch eines glaubhaften Beweises, dass dergleichen stattgefunden hat. Warum sollte Hitler auch den Harz aufsuchen? Mir fällt dazu kein plausibler Grund ein. Kesselring hat sich kurze Zeit im Harz mit seinem Sonderzug aufgehalten, bevor er weiterfuhr Richtung Westen, aber das hatte ja bereits Magado erwähnt. Wenn Du, Chris, keinen heißen Draht zur Wast hast, gehen mindestens noch 18 Monate ins Land, bevor eine Antwort kommt. MfG Wirbelwind
Hatte eine Voranfrage gestellt, ob es sich überhaupt lohnen würde, ob sie überhaupt Akten von Kriegsgefangenen haben,
und siehe da, hat keine vierzehn Tag gedauert mit der Antwort.
Also wird die Suche auch schnell durch sein.
Die haben übrigens Akten von anderthalb Millionen Kriegsgefangenen, war mir auch völlig neu.
Hat schon was gebracht, der Umzug in ein neues Amt.
bis bald
Chris
Also mit den Kriegsgefangenen in der Wast war mir auch neu. Ich könnte mir vorstellen, daß es sich bei den Kriegsgefangenen die hier auftauchen um ausländische Kriegsgefangene handelt die als so genannte Hillfswillige Dienst bei der Wehrmacht leisten. Das würde auch zur ursprünglichen Wast passen die ab 1939 wöchentliche(!!) Meldungen über soll und Ist der einzelnen Einheiten verwalteten und archivierten. Hiwies waren somit in der Meldung erfaßt. Auskunft über deutsche Kriegsgefangene immer noch über das DRK oder aber über eine Auskunftstelle in Dresden.
Heute bekam ich folgende Antwort von Frau Dremel zu Fragen der Zuordnung der italienischen Häftlinge bzw. Kriegsgefangen: Ich habe auch keinen Hinweis darauf gefunden, dass die 25 Italiener dem KZ Mittelbau-Dora unterstanden. Recherchen in unseren Unterlagen und in den online einsehbaren Akten der Arolsen Archives haben hier keine Hinweise geliefert.