Zum 99. Garde SFL Artillerieregiment (PSF Nr. 58367, Rufname Тихоход - Langsamfahrer) konnte ich bisher keine historischen Daten herausfinden (Aufstellungsdatum, Weg nach Magdeburg usw.). Das Regiment war, genau wie das benachbarte 245. Mot.Schützen Regiment der 47. Garde Panzerdivision in Hillersleben unterstellt. Beide Regimenter teilten auch zukünftig das gleiche Schicksal. Vom 3. bis 15. März erfolgte für beide die Verlegung von Magdeburg nach Mahlwinkel, dabei änderte sich für das 99.GSAP der Rufname in Текучий - Flüssiger. Beide Regimenter wurden mit der 47.GPD von der 3. OA an die 2. Garde Panzerarmee (Fürstenberg) übergeben. 1993 erfolgte der Abzug aus Deutschland, neuer Stationierungsort wurde Mulino im Gebiet Nishni Nowgorog, ebenfalls für das 245GMSP. Für das 99.GSAO änderte sich Ende der 90-ger Jahre die PSF Nr. in 52157. Beiden Regimentern standen jetzt Kampfeinsätze im Kaukasus und in Tschetschenien bevor.
Doch zurück zu der Zeit in Magdeburg. Anfangs war das 99. ein "einfaches" Artillerieregiment, mit der Zuführung des Artilleriesystems 2S1 "Gwosdika" (beim Datum bin ich noch auf der Suche) wurde es ein "Selbstfahrendes". Zur genauen Zusammensetzung gibt es Angaben aus unterschiedlichen Zeiten, so gab, durch ehemalige Angehörige benannt, es für die Zeit: 1976 bis 1978 - eine Haubitzenabteilung mit der 122mm Haubitze 1982 bis 1983 - eine 3. Reaktive Abteilung (genaue Bewaffnung nicht bekannt) - eine 1. Selbstfahrende Abteilung mit 2S1 In der Zeit von 1989 bis 1991 wurde die 1. Abteilung von Sergej Wasiljewitsch Bogaschinow kommandiert, auf den ich noch gesondert eingehe.
Regimentskommandeur von 1991 bis 1993 war Oberst S. K. Loginow.
[ Editiert von 1jg-2 am 22.08.12 11:44 ]
Wenn nicht anders bezeichnet, sind die gezeigten Bilder mein Eigentum. Eine nicht komerzielle Nutzung meiner Bilder ist grundsätzlich erlaubt.
Die Kasernenbauten sind heute noch erhalten, was eine Zuordnung der Angaben Ehemaliger erleichtert. An Hand des von @Magado zur Verfügung gestellten Schemas hier einige Angaben: - KPP zwischen 2 und 5 - 1 Med. Punkt und Lebensmittellager, Artillerieaufklärer - 5 Stab, 3. Etage Reaktive Abteilung - 6 Offiziersspeisesaal - 4 Soldatenspeisesaal -2 Kaserne, 1. Etage Selbst. Komp. Chem. Abwehr - 32 Klub - 9 bis 16, 20 Boxen für Technik - 61 Gebäude unklarer Bestimmung
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Hier der gleiche Bereich aus entgegengesetzter Richtung und gut 35 Jahre früher. Das Wachlokal ist gut zu erkennen. Es muß da auch so eine Art "Ehrenhein" gegeben haben (neben bzw. hinter der Kanone) - leider, bisher keine Angaben dazu.
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Parktag - hier wird die Gulaschkanone gewaschen. Das Bild muss in etwa unterhalb der "17" in dem Schema oben entstanden sein. Dort ist jedenfalls "Waschrampe"vermerkt.
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Führungsfahrzeug MT-LB und 2S1 "Gwosdika" auf dem Marsch zur Verladung in Brückfeld. Die Häuser müssen unmittelbar neben der Berliner Chausse auf dem Weg zum Ernst-Grube-Stadion stehen.
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Verladene 2S1 in Brückfeld, in Blickrichtung rechts sind die Flutlichtmasten des Grube-Stadions zu erkennen. Der Schornstein geradeaus müsste zu "Öl und Fette" gehören.
[ Editiert von 1jg-2 am 22.08.12 12:17 ]
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Noch 2 Worte zu der Selbst. Kompanie chemische Abwehr, von Ehemaligen aus dieser Einheit wird die PSF. Nr. 25474 genannt. Bisher konnte ich keine weitere Einheitsbezeichnung herausfinden. Bei der Unterstellung gibt es auch gegenteilige Aussagen: a) dem 99.GSAP unterstellt, b) nur gemeinsam in der Kaserne untergebracht.
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Wie versprochen zu Sergej Wasiljewitsch Bogaschinow. Interessant in verschiedener Hinsicht. Es ist immer interessant, der Geschichte ein Gesicht zu geben. Für mich persönlich: wir sind beide Jahrgang 1956 und haben beide 1989 in Moskau eine MAK absolviert. Für die Allgemeinheit: auf dem Bild zu sehen 2008 als Generalleutnant geboren 1956, seit 1978 Artillerieoffizier 1980 bis 1986 im Einsatz in Afghanistan 1989 Absolvent der Artillerie Militärakademie M. I. Kalinin 1989 bis 1991 Abteilungschef im 99.GSAP, dann bis 1993 Stellvertreter des Kommandeurs einer Artilleriebrigade der GSSD 1998 Generalstabs Akademie nach anderen Dienststellungen dann 2008 Chef Raketentruppen Artillerie der Russischen Streitkräfte
[ Editiert von 1jg-2 am 22.08.12 12:15 ]
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1jg-2, tolle Recherche. So fügt sich Schritt für Schritt das Bild der ehem. Sowjetstreitkräfte in Magdeburg. Sein wir uns auch darüber bewußt, das wir hier in Magdeburg die ersten sind, die dieses Thema zielstrebig und übersichtlich zusammentragen. Du leistest disbezüglich die Spitzenarbeit. Ich persönlich hätte vor 2 Jahren nicht gewagt, mir Hoffnung zu machen, dass das alles mal aufgearbeitet wird. Dennoch wird es wohl kaum möglich sein, alles lückenlos zu erfassen. Würden wir aber es jetzt versäumen, dann würde alles noch viel lückenhafter sein, oder .... Es ist schlicht und ergriffen deine und unsere Pionierarbeit.
MAGADO
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Ich kann mich Helmut´s Worten nur anschließen. Tolle Zeitzeugnisse. Zu Bild 8: Ich glaube deine Vermutung ist richtig. Meiner Meinung ist das die Fr. Ebertstrasse. Rechts, außerhalb des Bildes, steht heute die Bördelandhalle. In Fahrtrichtung kam man damals zu Anschlußgleisen die man dann auf Bild 9 zusehen bekommt. Das paßt wie A... auf Eimer. spusu
Ja ich nochmal. In 1 schreibst du:"..... Vom 3. bis 15. März erfolgte für beide die Verlegung von Magdeburg nach Mahlwinkel.....". Hast du ne Ahnung in welchem Jahr das war? Erbsenzähler Spusu
Oh, habe ich das Jahr unterschlagen: 1991. @Magado hat da bei "Abzug der sowjetischen Garnison..." einen Zeitungsausschnitt eingestellt mit 2 Bildern von verladenen Panzern des 245.MSP. In dem Zusammenhang ging auch das 99.GSAP.
[ Editiert von 1jg-2 am 22.08.12 21:46 ]
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