ja es ist merkwürdig, die ersten Fotos von den U-Boots Transporten stammen von der Werft in Kiel , dann kommt nix und dann wieder Aufnahmen vom Hermsdorfer Kreuz .
Dann natürlich aus dem Dresdner Raum und vom Abslippen in Ingolstadt in die Donau.
Natürlich auch einige wenige beim Passieren der Kaditzer Brücke.
Aus dem Regensburger Raum sind mir mehr mehrere Aufnahmen bekannt. ( Sind die Sachsen und Bayern nicht so schüchtern wie die Norddeutschen?)
Aus dem Raum Passau und weiter gen Schwarzes Merr konnte ich , obwohl ich vor wenigen Jahren die Donau entlang fuhr und alle Möglichkeiten die es gab ausschöpfte, leider nicht den kleinsten Erfolg verbuchen.
Auf Österreicher Gebiet hängt man nur die Zeit der K u K.
Hat jemand von Euch eventuell Kontakt nach Ungarn ...
Neben U-Booten wurde, wie immer, vieles Andere auf der Elbe transportiert. Etwas Besonderes wird ein Transportunternehmen gewesen sein welches am 6. Februar 1945 in einem Berliner Hafen seinen Anfang nahm.
Zur Vorgeschichte: Bedingt durch das schnelle Vordringen der Sowjetarmee im Januar 1945 hat das Reichsjustizministerium am 1. Februar 1945 beschlossen, die Berliner Strafanstalten vor der nur noch 80 km entfernten Ostfront zu evakuieren. Da es einschlägige Erfahrungen gab, wurde dieses Vorhaben schnell in die Tat umgesetzt. Am 3. Februar 1945 wurde der Amtssitz des blutrünstigen Volksgerichtshofes stark beschädigt und war nicht mehr zu benutzen. Sein Präsident Roland Freisler kam bei dem Bombenangriff ums Leben. Am 5. Februar 1945 entschied Hitler, dass der Volksgerichtshof an geschützterer Stelle seine Arbeit unverzüglich weiterzuführen habe. Als neuer Sitz wurde von ihm Bayreuth festgelegt. Das Reichsjustzministerium reagierte sofort und veranlasste den Abtransport von 220 ausgewählten in Berlin befindlichen Häftlingen, die auf einen Landes- bzw. Hochverratsprozess vor dem Volksgerichtshof warteten. Da Eisenbahntransportraum fehlte wurde entschieden, die Häftlinge auf dem Wasserweg über Havel und Elbe nach Coswig (Sachsen) zu transportieren. Von dort aus war der Weitertransport mit der Eisenbahn möglich. Für den Transport wurden angeblich mehrere Schiffe eingesetzt. Diese haben auf jeden Fall Magdeburg passiert und mussten hier auch Schlepperhilfe in Anspruch nehmen. Ob weitere Aktivitäten (Bunkern von Kohle, Auffüllen der Trinkwasservorräte oder von Lebensmitteln, medizinische Hilfe, Übernahme verstorbener Häftlinge ...) stattgefunden haben ist unbekannt, aber nicht unwahrscheinlich - trotz der sicherlich katastrophalen Situation in der Stadt nach dem 16. Januar. Die Gesamtreisezeit von Berlin bis Bayreuth wird mit einer Woche angegeben. Damit wäre Magdeburg etwa zwischen dem 8. und 11. Februar passiert.
Hat es vielleicht irgendwo einen bisher nicht beachteten Hinweis auf einen solchen Transport gegeben?
Bislang hatte ich dieses Thema nicht auf dem Schirm, auch wenn Bayreuth nur 50 Km südlich von mir liegt. Hier ein Zeitungsartikel:
Zwei Tage nach der Zerstörung des Volksgerichtshofes verfügt Justizminister Otto Thierack, daß ein Teil der Häftlinge, nämlich „die gefährlichen Hochverräter, namentlich Ausländer, nach Bayreuth transportiert werden sollen, wo in Zukunft entsprechende Senate des Volksgerichtshofes urteilen sollen“. Der Generalstaatsanwalt in Bamberg erhält entsprechende Order: „Etwa 220 männliche Gefangene sind heute mit dem Schiff von Berlin abbefördert und sollen sodann mittels Sondertransport nach St. Georgen-Bayreuth weiterbefördert werden. Insgesamt sind etwa 300 Plätze für Untersuchungsgefangene des Volksgerichtshofes bereitzustellen.“
Am Morgen des 6. Februar beginnt für die Häftlinge die Höllenfahrt nach Bayreuth. Unter ihnen sind bekannte Widerstandskämpfer wie Eugen Gerstenmaier, der spätere Bundestagspräsident, der im „Kreisauer Kreis“ mit den „Verschwörern des 20. Juli 1944“ zusammenarbeitete, der frühere Pressechef von Reichskanzler Hindenburg, Gerhard Schultze-Pfaelzer, der Sozialist Ewald Naujocks und der Bauunternehmer Alfred Oswalt, der in Berlin einer deutsch-holländischen Widerstandsgruppe angehörte.
SS-Einheiten treiben die Gefangenen in den frühen Morgenstunden im Berliner Westhafen zusammen. Bis Mittag stehen sie dort herum. „Nachdem ein halber Tag vertrödelt ist, sollen wir plötzlich in zwei Minuten in den dunklen Kohlenbunkern der Lastkähne verstaut sein. Also werden wir Hals über Kopf auf Leitern in den Abgrund gestoßen. Als sich die Wellblechluke über der Dachmitte dröhnend schließt, wird es stockfinster“, erinnert sich Gerhard Schultze-Pfaelzer. Frauen und Männer werden getrennt und „zusammengepfercht wie Büchsensardinen“ (Gerstenmaier). Der Transport sollte zwölf Tage dauern.
Nachts legen die Boote am Ufer an. Ab und zu schütten die Wachen zerkrümmelte Brote, teilweise schon verdorben, auf die Köpfe der Gefangenen herab. Für die Notdurft gibt es leere Konservenbüchsen. „Mit der Zeit entwickelte sich“, so Schultze-Pfaelzer, „ein infernalischer Gestank. Es war kalt, und wir waren halb verhungert. Bald begannen die besonders Anfälligen zu sterben.“
Über Spree, Havel und Elbe erreicht der Transport nach sechs Tagen Coswig. Die Gefangenen werden quer durch die Stadt zum Bahnhof eskortiert. Schaulustige rufen den Wachmannschaften zu: „Was macht ihr euch soviel Mühe mit denen, knallt sie doch runter!“ Am Bahnhof müssen die Erschöpften lange warten. „Wir zittern im nässenden Schneewind, die Schwachen fallen in den Schlamm, endlich quietschen ein paar alte Güterwagen. Die Luftklappen sind zugenagelt. – Das würde man nicht einmal Tieren zu bieten wagen; aber wir waren ja auch kein wertvolles Rindvieh, sondern politische Gefangene, die niedrigste Sorte von Lebewesen“, erinnert sich Gerhard Schultze-Pfaelzer.
In der ersten Nacht kommt der Zug nicht weit von Dessau zum Stehen. In nächster Nähe toben die Fliegerangriffe. Die Schienen beben, durch die Ritzen der Waggonverkleidungen dringt der Feuerschein. Am Tage fährt der Zug durch Thüringen weiter nach Bayern. Einigen Häftlingen gelingt die Flucht. Als die Wachleute deren Fehlen feststellen, ordnen sie an, alle Gefangenen zu erschießen. Doch bürokratische Hindernisse stehen ihnen im Weg. Man weiß nicht, wie man die Leichen wegschaffen kann, der Bürgermeister wird eingeschaltet, man telegrafiert. Schließlich geht die Fahrt weiter. Die Gefangenen bekommen an den letzten beiden Reisetagen bis Bayreuth weder Wasser noch Brot. Auf Nebenstrecken geht es durch die Gebirge. „Die Strafe trifft uns lebensgefährlich. Tatsächlich bricht schon gegen Abend eine Art Hungerdelirium aus“ (Schultze-Pfaelzer).
Die Fahrt endet am 17. Februar auf dem Bayreuther Güterbahnhof. Die Gefangenen marschieren zum Zuchthaus. „Für unseren Elendszug war es ein mühsamer Weg. Die Zusammenbrechenden mußten mitgeschleppt werden“, erinnert sich Gerstenmaier. Schultze-Pfaelzer ist einer dieser entkräfteten Männer, die sich auf ihre Kameraden verlassen müssen. Dennoch hat er ein Auge für den Kontrast zwischen dem zerbombten Berlin und dem noch unzerstörten Bayreuth: „Blinkende Fensterscheiben, saubere Gehsteige, die Bürger sehen sogar noch ziemlich gut hitlerisch aus.“
Das ist doch eine prima Information. Auch wenn Geschehnisse über "die Elbe an Magdeburg vorbei" nicht unbedingt zum Themenkreis des Forums gehören. Das im Forum Interessierende ist jedoch die Information, dass der Schiffsverkehr immer noch recht gut funktionierte - vielleicht besser als der der Eisenbahn. Da könnten eventuell auch Truppen- und Waffentransporte besser erklärt werden, die in den letzten Kriegswochen stattgefunden haben und bei denen vielfach nicht ganz klar ist, wo die Transportkapazitäten herkamen.
Hallo, gehe auch davon aus, dass spätestens in den letzten Kriegswochen noch einiges an Waffen, Munition. Bekleidung, Lebensmittel, etc. mit Schiffen transportiert wurden bzw. dafür vorgesehen waren. Aus Genthin ist bekannt, dass dort Schnaps auf Lastkähnen im April 45 lagerte und es viel Mühe bedurfte, bei den durchziehenden Truppen der 12. Armee die Disziplin aufrecht zu halten. Auf der Elbe bei Rogätz standen ebenfalls beladene Lastkähne, die zu Kriegsende geplündert wurden. Wie schon von Hugo angemerkt wurde, die Wasserstraßen waren bevor die großen Brückensprengungen einsetzten, noch weitestgehend intakt während die Schienenwege durch die umfangreichen Bombardierungen doch gabz schön gelitten hatten. MfG Wirbelwind