Hallo, der Beitrag von Herrn Skiba hätte auch ein wenig Lektorat von Dir gebrauchen können, Magado. Mir ist nicht ganz klar, was er mit der Kampfgruppe ,,Schill" meint. Das in Genthin auch aus Beelitz-Heilstätten Verletzte ankamen, nachdem die Verwundeten dort von Soldaten der Armee Wenck befreit wurden, hätte vielleicht auch den einen oder anderen interessiert. MfG Wirbelwind
Zeitzeugenbefragung 19.09.2025, Horst Mertens, Genthin seit 2014 Gutenbergstraße 21. Befrager: Helmut Menzel 11:00 Uhr
Horst Mertens, Jg. 1932. Er wohnte in Burg bis Kriegsende in Breite Weg 21. Horst wurde von der HJ zur Flak einberufen.Er wurde direkt dazu in der Wohnung abgeholt. Seine Mutter war dagegen, aber es half nichts, …Horst war damals ein sehr schwächlicher Junge. Horst war dann aber nur einen Tag dabei, (sollte Munitionskisten schleppen) (BDM-Mädels waren auch in den Stellungen) Er ist wieder abgehauen und versteckte sich im Hinterhaus in einem Lagerraum wo Schulbänke gelagert wurden. Die wurden aus Burger Schulen ausgelagert, da Burg zu der Zeit als Lazarettstadt galt. Am Tag, als der erste Großangriff (Magdeburg 1.1.1944) war, war er bei seinen Großeltern in der Weinbergstraße in Burg. Am Himmel waren in der Nacht die „Weinnachtsbäume“ zu sehen, von etwa Schartau südwärt. Dann war auch schon das Krachen (Detonationen) zu hören. Schnell eilte man in den Keller. Die abgeworfenen Bomben gingen nicht in Burg nieder, sondern in der Umgebung in die Elbwiesen und Felder und in die Waldungen. Dennoch bebte die Erde… Noch späterer wurden bis nach Grabow hochverbrannte Bäume gefällt und zu Brennholz gemacht. Horst wurde von der Mutter und den Großeltern bis zum 5. Mai 1945 versteckt, bis die Russen kamen. Seine Mutter schickte Horst vom Breiten Weg 21 zur Weinbergstraße zu den Großeltern. Er sollte schauen ob alles in Ordnung sei. „Dich tun die Russen nichts, du bist ja noch so jung!“ Der Weg führte vorbei an dem Polizeirevier, da war ein riesen Menschenauflauf. Hinter dem haus in der Weinbergstraße standen viele Flüchtlinge auf einem Weg, die wohl alle noch über die Elbe wollten. Unten in Erkentier standen noch bevor die Russen kamen deutsche Panzerfahrzeuge. Die sind dann, als die Russen näher kamen Richtung Rogätz usw. abgezogen. Mit seinem Stiefvater wollte Horst, per Fahrrad von einem Kahn an der Elbe, der mit Schuhen beladen war, Schuhe holen. Dazu kam es aber nicht, da die Amerikaner von der andern Elbseite aus herüber schossen. Als die Russen nach Burg kamen, hatte man große Bedenken, da bei Schwerdt noch große Mengen Schnaps gelagert waren…. Der Schnaps wurde noch rechtzeitig vernichtet, damit die Russen sich nicht betrinken konnten/sollten. In der Bahnhofstraße kurz vor der Schranke da gab es ein Beerdigungsgeschäft, die hatte M e t y l- A l k o h o l um Grabsteine besser zu säubern. Dort haben die Russen den M e t y l- A l k o h o l geraubt und getrunken. Kurz darauf waren daran einige Russen gestorben. Der Geschäftsführer wurde verhaftet und er kehrte nie wieder zurück. Das Haus Wattenberg Niegripper Chaussee wollten die Russen als Kommandantur beschlagnahmen. Aber dies Haus gefiel ihnen so gar nicht, da dieses Haus Glasdächer hatte. Das schien ihnen zu gefährlich…….
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