Vom 40. Schützenkorps der 3. A Aus Übersetzung von Christian
5.Mai 1945 Führungspunkt des Korps ab 20.00 Uhr: Gladau
Die auf LKW verladenen Regimenter 438.SR und 518.SR der 129.SD erreichen gegen 19.00 Uhr das Ostufer der Elbe zwischen Blumental (ausgeschlossen) und Hohenwarthe. Dort treffen sie auf amerikanische Truppen vom Westufer.
129.SD: Führungspunkt in Burg 438.SR - Blumental, Schartau 518.SR - Schartau (ausgeschlossen), Hohenwarte (ausgeschlossen) 457.SR - Garnisons- und Wachdienst in Burg
Die Regimenter der 5.SD folgten im Marsch der 129.SD. Vorausabteilungen der Division, in Form von verstärkten Schützenbataillonen aus jedem Regiment, erreichten gegen 19.00 Uhr den Bahnhof Güsen. Vom Westufer des Ihle Kanals und aus Güsen gerieten sie unter feindliches Feuer, entfalteten sich zur Gefechtsordnung und nahmen den Kampf auf.
5.SD: Führungspunkt in Hohenseeden 142.SR - östlich Bahnstation Güsen, Ostufer Ihle Kanal 190.SR - Ihleburg, östlich Parchau, Ostufer Ihle Kanal 336.SR - Hohenseeden
Die 169.SD ist auf dem Marsch, Vorausabteilungen erreichen Gladau.
556.SR - erreicht Parchen und trifft auf gegnerisches Feuer 680.SR und 434.SR befinden sich noch auf dem Marsch und passierten um 20.00 Uhr Dretzel
6. Mai1945 Den Gegner bei Karow, Parchen und Güsen schlagend erreichten die Truppen des Korps zum Morgen des 6.5. die Linie Müzel, Bergzow, Güsen. Der Gegner leistet organisierten Widerstand von Nordufer des Plauer Kanals. Wegen des Starken gegnerischen Feuers konnten unsere Truppen den Plauer Kanal nicht forcieren. Teile der 5.SD erreichen, starken Widerstand brechend, Zerben.
5.SD: Führungspunt in Hohenseeden 142.SP - Güsen, Bahnstation Zerben 190.SP - säuberte das Elbufer bei Kirp vollständig vom Gegner, greift mit den Hauptkräften in Richtung Zerben an, kommt aber wegen des starken Widerstandes nicht voran 336.SR - in der zweiten Staffel der Division, westlich Güsen
129.SD: Führungspunkt in Burg erreicht mit allen Kräften das Ostufer der Elbe und ist im Kontakt mit den amerikanischen Truppen auf dem Westufer 438.SR - Kirp, Schartau 518.SR - Schartau, Hohenwarthe 457.SR - Garnisonsdient in Burg, säubert die Wälder um Burg von versprengten deutschen Truppen, die versuchen das Westufer der Elbe zu erreichen um dort in Gefangenschaft zu gehen.
Der Gegner, aus vorher zerschlagenen Gruppierungen zu einer Kampfgruppe formiert, leistet erbitterten Widerstand um einen weiteren Vormarsch unserer Truppen zu verhindern. Mit seinen Hauptkräften setzt er auf das westliche Elbufer über, um sich dort bei den Amerikanern in Gefangenschaft zu begeben.
Verluste des Korps für den 6.5.: Gefallene 18, Verwundete 38, zerstört 1 SU-76 Verluste des Gegners: 500 Gefallene, Gefangen 20, erbeutet 18 Geschütze, 4000 Gewehre und automatische Waffen, 1500 Autos.
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5 мая 1945 года в Бург вошли части сразу двух армий - 69 и 3 . На схеме красным цветом выделена зона действия 69 армии и заход в Бург 68-ой отдельной танковой Калинковичская Краснознаменная орденов Суворова, Кутузова и Богдана Хмельницкого бригады, которая входила в состав 69 армии. Хотя возможно в Бург входила не вся бригада, а только один из трёх танковых батальонов бригады. В батальоне был 21 танк Т-34.|addpics|465-f-efeb.jpg|/addpics|
5. Mai 1945 in Burg schließt Teile von zwei Armeen - 69 und 3. Im Diagramm ist rot Wirkungszone 69 der Armee und setzte in Burg 68th selbst. Tank Kalinkovichi Rotbanner Suworow-Orden, Kutusow und Bogdana Hmelnitskogo Brigaden, hervorgehoben, der Teil der 69 Armee war. Obwohl es möglich ist, in Borg enthaltenen es nicht das ganze Team, aber nur einer von drei Panzerbataillone der Brigade. Bataillon bestand aus 21 T-34.
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Heute habe ich einen Vortrag vorbereitet den ich in Burg morgen halte, über das alte Burg. An sich nichts Besonderes.... Aaaaber, es handelt sich um den 15-köpfigen Rest einer Schulklasse aus Burg die sich morgen hier treffen. Alle über 80. Also auch potentielle ZZ!!!!
Gelegenheit die ich mir nicht entgehen lassen will. Ich springe nur ein, weil der Referent erkrankt ist.
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Ja, was dem einen sein Leid, ist dem anderen seine Freude. Kitzele nur ordentlich die Zungen der potentiellen ZZ und reiche ,,Beute" dabei. MfG Wirbelwind
Magere Ausbeute!!! Von 15 potentiellen ZZinen--en sind nur 2 bereit Auskünfte zu geben, obgleich alle sehr viel wissen und durcheinander schnatterten.... Mit den beiden mache ich einen Termin. Alle haben meine Visitenkarte genommen. Möglich, das der eine oder die andere es sich doch noch überlegt und reden möchte!
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Heute erfuhr ich von zwei Panzersperren in Burg, die allerdings offen blieben, als die Sowjets kamen... Frau Ranisch kannte die Sperre Kapellenstraße vor dem Haus 22 und Frau Dietrich meldete Panzersperre in Zerbster Straße vor Haus 5.
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Barbara Herschelmann, geb. Hoffmann (Jg. 1937) MD Breiter Weg 113 (Handschuh-Hoffmann in Burg)
Interview 25.5.2017 Herr H. Menzel
Kriegszeit, Bombenabwurf und Russen in Burg
Kurz bevor am 5. Mai 1945 die Russen nach Burg kamen hatte mein Vater unsere persönlichen Sachen aus unserem Haus in der Grünstraße nach Blumenthal gebracht, da wir glaubten, daß sie dort sicher aufbewahrt werden konnten. Auf dem Rückweg bei der letzten Fahrt mit dem Fahrrad, kamen bereits die Russen mit Panjewagen. Auf einem dieser Wagen lagen viele Leichen, nackt an unserem Haus in der Grünstraße vorbei gefahren. Ich wurde sofort vom Fenster weggezogen. Dann hängten wir ein weißes Bettlaken aus dem Fenster. Ich war damals erst 8 Jahre alt. Vater schloss die Haustür. Es dauerte nicht lange, da hämmerten Sie an die Tür und da sie verschlossen war nahmen sie von einem Panjewagen eine Deichsel um sie aufzubrechen. Vater hatte ein Schriftstück, was er sich selbst Kriegsentlassung angefertigt hatte, mit Stempel darauf, den er aus dem Fernmeldeamt entwendet hatte, wo er kurzzeitig arbeitete. Solche Kriegsentlassungsscheine hatte er auch für Karl Tietje und einem anderen Kameraden angefertigt. Vater war nach einer Verwundung und Lazarettaufenthalt in Duderstadt mit dem gefälschten Entlassungsschein in Burg zu Haus. Vater hatte ja einen kleinen Betrieb (Fritz Hoffmann – Lederhandschuh) für Handschuhfertigung (nach dem Krieg Arbeitsschutzartikel). Wir wohnten damals in der Grünstraße nähe Bethanienstraße. Dort standen Offiziershäuser zur Kaserne gehörig. Dahinter stand die kleine Fabrik die der Großvater bereits errichtet hatte. Als die Russen in Burg waren kamen auch die Hausdurchsuchungen. Uhren wurden mitgenommen. Um „Uri“ zu bekommen hatte ein Russe mir, die 8jährige, eine Pistole auf die Brust gehalten. Vater hatte keine Wahl und rückte seine Armbanduhr heraus. Wegen der Angst vor Vergewaltigungen versteckten Mütter ihre Töchter auch in Schornsteinen… Etwas später arbeitete meine Familie für die Kommandantur. Diese Russen dort waren aber sehr Kinderfreundlich und von denen bekam ich auch die erste Schokolade in meinem Leben. Vater fertigte Lederhandschuhe nun für die Kommandantur an. Den 16.1.1945 – Luftangriff auf Magdeburg – sahen wir oben vom Fenster aus. Der Himmel über Magdeburg war blutrot… Burg wurde von Bomben getroffen (Notabwurf), an der Ecke Grünstraße. Auch unsere Fensterscheiben barsten, so dass wir dann nur noch Pappe vor den Fenstern nagelten. Eine Schulkameradin war unter einem Flurfenster verschüttet und im Gesicht verletzt, auf dem Weg in den Keller. Oma und ich warn aber nicht in den Keller gegangen, sondern nach oben und sahen am Fenster wie alles nach dem Knall (Einschlag) rot leuchtete. So wurde unser kleines Haus getroffen und nicht unsere Handschuhfirma weiter hinten (Eckhaus Grünstraße/Blumenthaler Straße). Eine weitere Bombe war in der Bruchstraße runter gekommen (neben der heutigen Musikschule). Eine dritte Bombe schlug in der Kanalstraße ein. Der Flieger flog in Richtung Blumenthal ab. Später berichtete man, der sei dort abgestützt. (Menzel = Überprüfung ergab, daß kein britischer Bomber in der Nacht dort abstürzte), Die russische Kommandantur befand sich im Kreuzgang gegenüber der Villa Schlipkak. Der Breich der Kommandantur war mit Bretterzaun gesichert.
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Zum 75. Jahrestag des Kriegsendes in Burg erhielt die Burger Volksstimme nachstehenden Beitrag zur Veröffentlichung. Schaun wir mal ob er erscheint.
Zum Kriegsende in Burg nach 75 Jahren Ulrich Deutsch und die Rolle von Erst Lange Helmut Menzel
Am 2. Mai 1945 hatten sich in der Brüderstraße 28, in den Räumen des Tuchhändlers Ulrich Deutsch zehn Bürger zusammengefunden und organisiert, dass die Stadt Burg drei Tage später kampflos an die Sowjetarmee übergeben wurde. Damit retteten sie vielen Burgern das Leben und die Stadt vor einer Zerstörung. Die Burger, die die kampflose Übergabe der Stadt möglich machten waren: der Tuchhändler Deutsch, der Dreher und früheres Mitglied des Stadtparlaments August Heisinger (KPD), der Verleger Theodor Hopfer, W. Kunze, der Goldleistenfabrikant, Georg Lorenz, der Gärtnermeister Georg Schindler (KPD) der Zuschneider und ehemaliges Mitglied des Stadtparlaments Willi Steiger (KPD), der Tischlermeister und ehemaliges Mitglied des Stadtparlaments Willi Stollberg (SPD), der Schmierfettfabrikant und ehemaliges Mitglied des Stadtparlaments Siegfried Stöckel (Bürgerliche Liste) und Oberschulrat Dr. Hubert Tschersig (SPD). Noch einer verdient, erwähnt zu werden, obwohl er in der Vergangenheit eine unrühmliche Rolle gespielt hatte. Hier berühren wir eine Lücke in der bisherigen Geschichtsaufarbeitung. Das Burger Tageblatt vom 4. Mai 1945 brachte die Schlagzeile „Neuer Oberbürgermeister“. Was war passiert? Die Männer um Ulrich Deutsch hatten erreicht, dass der bisherige NS-Oberbürgermeister Lebenstedt, der nicht mehr wegen Alkoholismus in der Lage war, seine Arbeit zu leisten, abgelöst wurde. Ulrich Deutsch und Dr. Abel wurden für dieses Amt vorgesehen, lehnten jedoch ab. Offensichtlich hatten Ulrich Deutsch und Georg Lorenz vor der abendlichen Sitzung am 2. Mai 1945 erreicht, dass der ehemalige Kaufmann und Vorsitzende der Fraktion des Bürgertums vor 1933, Willy Gebhardt sich bereit erklärte, dieses Amt zu übernehmen. Bisher sind seine Rolle und sein Weg nach der kampflosen Kapitulation nicht geklärt. Vermutlich haben die ausländischen Zwangsarbeiter, für die er zuvor noch zuständig war, ihn an die Rote Armee ausgeliefert. Er wurde ermordet. Willy Gebhardt fehlt in der Namensliste der Burger Oberbürgermeister. Natürlich ist er umstritten und war nur ein paar Tage im Amt, aber sein Handeln hat zur kampflosen Übergabe mit beigetragen. Blicken wir also zurück in die Geschichte. Was führte 1945 dazu, dass die Stadt Burg vor der Zerstörung bewahrt wurde? Zehn mutige Bürger gaben den Anstoß zur kampflosen Übergabe der Stadt. Wer war Ulrich Deutsch? Ulrich Deutsch wurde am 17. 07. 1897 in Burg geboren. Im Familienunternehmen war er Tuchhändler. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Offizier in der Wehrmacht. "Damals, 1944, war ich wieder in Burg, nachdem ich in Stendal über Monate im Lazarett gelegen hatte, in Nauheim 6 Wochen zur Kur und 4 Wochen in Friedrichsroda in Thüringen zur Nachkur gewesen war. Das Ende meiner militärischen Laufbahn stand fest. Mein Herzfehler gestattete – gegen meinen Wunsch – keine weitere Dienstleistung beim Heer, auch in der Etappe oder im Heimatgebiet." Ulrich Deutsch wurde aber vom Kreisleiter der NSDAP in Burg überredet, als Major der Reserve den Volkssturm im Kreis Jerichow 1 zu übernehmen. Seine Zielstellung war, den Volkssturm unbewaffnet zu lassen und nicht in eventuelle Kampfhandlungen einzubeziehen. Es gelang ihm schließlich ein illegales Komitee in seinen Kontorräumen Brüderstraße 28/29 zu gründen. Zielstellung war die Absetzung des Nazi-Bürgermeisters Lebenstedt, Beseitigung von Sprengladungen und der 31 Panzersperren in Burg. Außerdem wurde die kampflose Übergabe Burgs an die Rote Armee organisiert. Damit trug er maßgeblich dazu bei, das Burg vor Zerstörungen bewahrt wurde. Im Juni 1945 wurde er jedoch vom NKWD in Burg verhaftet und ins Lager Mühlberg, später Buchenwald verbracht. Dort wurde er schwer krank am 20. 01. 1950 entlassen. In Burg betrieb in der Zwischenzeit die Familie das Tuchgeschäft weiter. Er übernahm wieder das Geschäft. Am 15. 11. 1960 verstarb Ulrich Deutsch in Burg mit 63 Jahren.
Welche Rolle spielte der NSDAP-Kreisleiter Ernst Lange im Handeln von Ulrich Deutsch? Ulrich Deutsch: "Das Ende meiner militärischen Laufbahn stand fest. Mein Herzfehler gestattete – gegen meinen Wunsch – keine weitere Dienstleistung beim Heer, auch nicht in der Etappe oder im Heimatgebiet. Auf der einen Seite war ich froh, endlich wieder bei den Meinen leben zu dürfen und die Bequemlichkeiten des ständigen Wohnsitzes, wieder ein freier Mann – ohne Vorgesetzte – sein zu können, aber auf der anderen Seite fürchtete ich, bei meiner inneren Einstellung gegen den Nationalsozialismus – besonders gegen seine Führer – irgendwie – sagen wir mal – politisch belästigt zu werden und Unan- nehmlichkeiten zu bekommen. Am 18. Oktober 1944 hatte Hitler zur Bildung des Volkssturms aufgerufen, Ich war einfach erschlagen, als ich am Radio den Aufruf hörte. Für mich war die Aufstellung des Volkssturms das Eingeständnis der größten Schwäche. Man konnte nun wirklich sagen, dass dieser Mensch sich auf den Standpunkt stellte -Was schert mich das Volk, wenn nur mein Glanz erhalten bleibt? Ich meldete mich nach meiner Entlassung aus der Wehrmacht, die am 30.11.1944 erfolgte, auch beim Volkssturm und kam meines Gesundheitszustandes wegen in das IV. Aufgebot, wo alle Gebrechlichen versammelt waren. Ich glaubte, somit diesem meiner Ansicht vollkommen unsinnigen und wertlosen Beginnen entronnen zu sein. Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Ende November, als ich mit meiner Frau noch beim Frühkaffee saß, wurde ich mit einmal vom Kreisleiter Lange telefonisch gebeten, ihn noch heute zu einer dringenden Besprechung aufzusuchen. Was wollte der Mann von mir? Da ich nicht Parteigenosse war und manches Wort gesagt hatte, was den Nazis zu sagen nicht angenehm war, so ging ich doch mit einer gewissen Spannung zur Kreisleitung. Ich kannte Lange nicht, hatte noch kein Wort mit ihm gesprochen und war gespannt, was für ein Mann mir entgegen treten würde. Und ich muss sagen, ich wurde angenehm enttäuscht. Da Äußerlichkeiten mich bei Männern wenig beeinflussten und ich sie stets nach Charakter und Können beurteilte, blieb ich anfangs Lange gegenüber sehr kühl. Aber bald gewann ich von diesem Mann den Eindruck, dass er Fehler seiner Partei nicht beschönigen und verdecken wollte, sondern offen und ehrlich aufzeigte und besprach. Das machte diesen Mann mir sympathisch. Der Grund seiner Bitte zu einer Rücksprache mit mir war klar: Ich sollte die Führung des Volkssturmes des Kreises Jerichow I übernehmen! Der SA-Führer, der bisher die Sache gemacht hatte, war ihr nicht gewachsen und ich war dem Kreisleiter von dem Ortsgruppenleiter Emil Burckhardt empfohlen worden. Ich muss sagen, so überrascht war ich sehr selten in meinem Leben. Sofort wandte ich ein, dass ich ja gar nicht Mitglied der NSDAP war, somit doch nicht die Stellung einnehmen könnte. Diesen Einwand widerlegte Lange mit den Worten, er würde den Volkssturm politisch, militärisch und organisatorisch führen. Was würde sein Gauleiter dazu sagen, fragte ich. Das würde er erledigen! Ich brachte dann noch vor, dass mein Vater alter Freimaurer sei, auch mein Bruder und dass ich aus der Wehrmacht meines Herzfehlers wegen entlassen wäre. Aber alles half nichts. Lange wollte mich absolut haben und ließ keinen Gegengrund gelten. Ich hätte können „Nein!“ sagen, aber noch war ich Offizier und Deutschland stand im Kriege. Langes Worte kamen einem Befehl sehr nahe!" Ulrich Deutsch war es dann gelungen, den Volkssturm komplett unbewaffnet zu lassen. Waffenlieferungen leitete er zur Wehrmacht um. Er ließ zwar 31 Panzersperren in Burg errichten, aber nur als Beschäftigung seiner Männer. Sie wurden vorrangig zu Versorgungszwecken der Stadt und der Lazarette eingesetzt. Konnte das alles ohne Wissen des Kreisleiters geschehen? Wohl keineswegs. Lange war intelligent genug um zu wissen, dass der Krieg verloren war und das NS-Regime in den letzen Zügen lag. Selbst die Vereidigung des Burger Volkssturms, 2697 Mann, am 12. November führte er nicht durch. Er ließ sich entschuldigen...! Der Genthiner Kreisleiter musste einspringen. Mit dem Einmarsch der Roten Armee in der Nacht zum 5. Mai 1945 endete jede Tätigkeit deutscher Dienststellen. Der Kreisleiter als oberster politischer Führer in Burg flüchtete im Augenblick des Eintreffens der Roten Armee und endete durch Selbstmord bei Möser. Die oberen Führer des Volkssturmes wurden von den Russen gefangen fortgeführt. Sie sind z. T. im Lager gestorben, die anderen sind nach ungefähr 3 bis 4 Jahren wieder entlassen worden.
Angaben und Foto zu Ulrich Deutsch von Familie Raphael in Burg, 2020 zur Verfügung gestellt. Angaben vom Zeitzeugen Willi Müller zum Volkssturm, Burg 1950er Jahre Die Abbildungen Bild entfernt (keine Rechte) Ulrich Deutsch
Bild entfernt (keine Rechte) Kreisleiter Lange
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