Hallo, manchmal fällt der Groschen etwas spät. Das im #55 gezeigte Plakat ging wohl von der Freimaurerloge ,,Ferdinand zur Glückseligkeit" aus. Ein entsprechender Hinweis findet sich links unten auf dem Plakat. Mir war bis dato die Bedeutung der Magdeburger Freimaurerloge bis zu ihrer Zwangsauflösung 1933 nicht bewusst. Sie scheint ja einen nicht geringen Einfluss in der Stadt gehabt zu haben. Interessant wäre ja mal zu wissen, welche der Herren auf dem Bild im #61 überhaupt zurück kehrte. Mit dem ,,Witwenball" in Paris wurde es ja nix. MfG Wirbelwind
Das Bild ist in verschiedenen zeitgenössischen Publikationen, immer mit dem gleichen Text, veröffentlicht worden. Die Begleitperson gehört wohl nicht zu den preußischen Truppen. Die von dieser eingenommene Grundstellung der Füße (Fersen einen kleinen Schritt auseinander und die Fußspitzen in einem Winkel von 60 Grad nach Außen) deuten auf eine süddeutsche Heereseinheit. Die an Stelle der Kragenspiegel sichtbare Hoheitsborde am Kragen deutet auf diese bei bayrischen Uniformen vorkommende Besonderheit, sie ist im Original blau-weiß.
Hans von Menning müsste theoretisch aus dem Großen Potsdamer Waisenhaus gekommen sein.
Der Name "Menning" existiert als Ortsname in Oberbayern an der Donau. Als Familienname ist er in Preußen sehr selten. In Königsberg gab es 1865 beispielsweise nur eine Witwe als Trägerin des Namens und 1911 lebten dort zwei Stiftsdamen Menning mit je eigener Adresse. Im Berliner Einwohnerverzeichnis gibt es zu verschiedenen Zeiten bis 1944 (Telefonbuch) auch nicht mehr als je zwei Mennings. An keiner Stelle taucht ein Menning mit dem Adelsprädikat "von" auf. Viele Namensnennungen mit "von Menning" existieren zwar, sind aber die spezifische Ausdrucksform in Süddeutschland zur Bezeichnung des Wohn- oder Herkunftsortes und stehen immer in Verbindung mit den voranstehenden (Familien-)Namen.
In den Ranglisten taucht 1914 einmal der Name Menning auf. Es handelt sich dabei um einen Stabsarzt der Landwehr aus dem Landwehrbezirk St. Wendel. Ein "von" fehlt auch diesem Namen.
Es handelt sich bei der Veröffentlichung möglicherweise um ein False-Fake und eine rein propagandistische Aktion.
Bild entfernt (keine Rechte)
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Das folgende Bild ist aus einem 1914 erschienenen Buch (Der Weltkrieg in Bildern und Dokumenten) enthalten und dokumentiert damit das Alter von Hans auf 14 Jahre bei Kriegsbeginn. Da hat man einen für dieses Alter auch nicht gerade großen Jungen ausgesucht, um zum "jüngsten" möglicherweise in Gedanken zu ergänzenden "kleinsten" eine desto bessere und emotional verstärkende Wirkung hervorzurufen.
Leider gibt auch der Name "Minning", der auf folgendem Foto vermerkt ist, nichts her. Da wird "Hans" übrigens als 15-jähriges (Regiments-)Maskottchen vorgeführt.
Hallo, schön Hugo, dass Du versuchst hast, Hans von Menning ausfindig zu machen. Wie es scheint, war das ganze eine Propagandageschichte. Dein letzter Post zeigt mir einen Knirps, der wahrscheinlich nicht viel älter als 6 war. MfG Wirbelwind