Habe hier eine unspektakuläre Postkarte angefügt. Das Bild hat keinerlei Bezug zum WK I (lag halt zu Hause so rum). Interessanter ist der Text. Er lässt erkennen, dass die Magdeburger (Sudenburger) Zivilbevölkerung noch wenig Informationen über das Frontgeschehen hatte. Dann hätte man als Weihnachtswunsch vielleicht ein Verschonen vom Fronteinsatz geäußert.Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte) Da der Text möglicherweise nicht von allen entziffert werden kann, hier die "Übersetzung": Lieber Willy! Sitzen soeben beim Kaffee, ich wollte Du könntest auch gleich Blechkuchen essen und Bohnenkaffee trinken. Soeben als unser Christbäumchen brannte fragten wir uns, was wird blos Willy jetzt machen. Hoffentlich erlebst Du die Feiertage auch recht gemütlich. Nun für heute recht herzl. Grüße von Deinem Bruder nebst Eltern. Besten Gruß Richard. Herzlichen Gruß Vater und Mutter.
Im Zusammenhang mit der im vorherigen Beitrag eingestellten Feldpostkarte fällt mir beim Betrachten einer zwei Jahre älteren auf, dass die neuere mit einer Feldpostnummer versehen ist, während die frühere noch die Klartextbezeichnun der Diensteinheit des Empfängers (ohne Ortsangabe) enthält. Hat sich schon mal jemand mit der Entwicklung der Feldpost im WK I beschäftigt? Gibt es da zu den Magdeburger Truppenteilen eine Dokumentation? Ist das überhaupt interessant? Hier einmal die andere Karte (an ihr ist interessant, dass eine ursprüngliche Bildpostkarte für die Kriegszeit mit einem schwarz-weiß-roten Rahmen versehen wurde): Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)
Am 15. August 1918 wurde auch ihm der Titel Königlich Preußischer Kommerzienrat in Anerkennung seiner Verdienste um die Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft während der Kriegszeit verliehen. In Magdeburg erlebte er den Zusammenbruch des Kaiserreiches und schied am 13.12.1918 aus dem Militärdienst aus.
Mein Großvater Friedrich Wilhelm Andreas Meyer aus Badeleben gehörte zu denjenigen in der 7. (Mörser-)Batterie des Fußartillerie-Regiments „Encke“ Nr. 4 die als erstes Magdeburg verließen!|addpics|8cj-2-f220.jpg|/addpics|
Auch im später so genannten Ersten Weltkrieg gab es eine ideologische Aufrüstung. Ein Beispiel für 8- bis 12-jährige Mädchen füge ich einmal an. Zum Lesen ist das eher nichts. Aber zur Unterstützung aller Friedens- und Antikriegsarbeit sollte man auch an diese Art der Beeinflussung von Menschen denken.
Hallo, diese Euphorie, mit denen es nach der Mobilmachung im August 1914 Richtung Frankreich ging, ist für mich immer noch ein Phänomen. 1939 gab es so etwas nicht mehr. Zu tief steckte wohl noch die Erinnerungen an den 1.WK im Bewußtsein der Bevölkerung. MfG Wirbelwind