Ich habe bis etwa 1980 in der Flechtinger Straße gewohnt (maximal 200 m vom Funkzentrum entfernt). Jedesmal wenn der Sendebetrieb losging konnten wir das Fernsehen vergessen und haben klar und deutlich wenigstens eine Seite des Funkverkehrs gehört. Trotz damals guter Russischkenntnisse habe ich immer nur Bahnhof verstanden. Selbst die Deutsche Post und die Staatssicherheit mit ihren Funkexperten waren machtlos dagegen und konnten uns auch mit etlichen Zusatzgeräten nicht helfen "normal" Fernsehen zu gucken. Witziger Weise war der Deutsche Fernsehfunk mit seinen Programmen mehr gestört wie ARD und ZDF Mieze
Im Museum in Wolmirstedt fand ich das hier: Bild entfernt (keine Rechte) Der SV- Ausweis gehört einem Mann aus Niederndodeleben und wurde im April 1949 ausgestellt, jedoch erst im Dezember des Jahres gab es diesen Eintrag. Leider ist nicht viel mehr zu dem Mann bekannt. Weiß jemand was das "Verwaltungs Büro Encke Kaserne" ist und womit es sich beschäftigt hat? War es eine sowjetische Einrichtung wie der Rest der Kaserne? Mußten sich hier, wie bei den Amerikanern, die Heimkehrer melden und der Eintrag ist quasi die Registrierung in MD? Oder hat unser Mann dort gearbeitet?
Ich möchte hier mal etwas Licht ins dunkel bringen was es mit der 3. Armee auf sich hat die über Jahre in Magdeburg lag. (zumindest das HQ). Ständig geistern Begriffe wie Gardearmee, Stoßarmee oder Panzerarmee hin und her und keiner weiß so richtig was gemeint ist oder kommt durcheinander. Auf einer Karte der Eroberung Berlins wird das sehr deutlich. Das sind alles keine Schreibfehler, sondern Kampfverbände die es in der Roten Armee tatsächlich gab.
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3.Gardearmee Der Beiname „Garde“ wurde im 2. Weltkrieg an Einheiten verliehen die sich durch Mut und Tapferkeit verdient gemacht hatten und sollten den Soldaten Ansporn sein. Den Gardestern trug der sowjetische Soldat auf der rechten Brust, auch an Panzertürmen wurde er gern als äußeres Zeichen gesehen. Die 3.GA wurde am 5.Dezember 1942 durch die Umbenennung der 1.GA aufgestellt. Neben einer Vielzahl von Kampfeinsätzen nahm sie an der Berliner Operation teil. Drehte aber dann nach Süden ab und eroberte Cottbus. Am 9. Mai 1945 stand sie in Prag. Im Juli 1945 wurde sie aufgelöst. Hier gibt es also keinen Zusammenhang mit MD!
3.Panzerarmee Die 3. PA wurde 1942 aufgestellt. Nach harten Kämpfen u.a. in Charkow wurde sie im April 1943, stark dezimier, aufgelöst. Auch hier ist kein Zusammenhang mit MD.
3.Gardepanzerarmee Mitte Mai 1943 wurde aus den Resten der 3.PA bis zum 5.Juni die 3. Gardepanzerarmee aufgestellt. Nach vielen blutigen Kämpfen nahm sie ab dem 16. April 1945 an einem Teil der Berliner Operation teil. Sie war beteiligt an der Schließung des Kessels von Halbe. Beim Sturm auf Berlin ging sie über Mariendorf in nördlicher Richtung auf Baruth und Zossen vor, kämpfte sich, nachdem sie nicht am Sturm auf die Innenstadt teilnehmen durfte, durch den Grunewald vor und erreichte Charlottenburg. Die Armee wurde nach der Kapitulation Berlins nach Süden abgezogen und ging über Dresden auf Prag vor, das am Morgen des 9.Mai 1945 erreicht wurde. Nach dem Krieg befand sich ihr Hauptquartier in Eberswalde, ab 1946 zeitweise in Pardubice, Tschechoslowakei, und ab 1947 in Jüterbog. Sie wurde 1946 in 3. Garde-mechanisierte Armee umbenannt .1964 erfolgte der Abzug aus der DDR und die Verlegung nach Alma-Ata . Also auch die 3.GPA noch die 3.MA haben etwas mit MD zu tun.
3.Armee Am 1. September 1939 wurde die 3.A gebildet, auf der Grundlage einer Direktive vom 26.7. 1938. Zwei Wochen später am 17.September 1939 gehörte die 3.A zu den Einheiten die die sowjetisch polnische Grenze überschritten und auf Wilna marschierten. Nach vielen verlustreichen Gefechten wurde die 3.A Anfang April 1945 in die Frontreserve zurückgezogen und in das Gebiet südöstlich von Küstrin verlegt, wo sie am 16. April an der Berliner Operation und der Kesselschlacht von Halbe teilnahm. Der Vormarsch der Armee endete am 8. Mai 1945 an der Elbe nordöstlich von Magdeburg. Das Hauptquartier der 3. Armee wurde nach dem Krieg in die Belarussische SSR verlegt und 1947 nach diversen Umstrukturierungen aufgelöst. Hier nun schon fast MD aber doch nicht!
3.Stoßarmee Eine Stoßarmee war in der Roten Armee zur Zeit des 2.Weltkrieges eine besondere Organisationsform einer Armee. Stoßarmeen wurden bei strategischen Angriffsoperationen in der Hauptrichtung der Offensive eingesetzt, um einen Durchbruch zu erzwingen und anschließend das Konzept der so genannten „Tiefen Operation“ verwirklichen zu können. Das bedeutete auf schmaler Frontbreite ein Maximum an Feuerkraft auf den Gegner zu konzentrieren und so einen Frontdurchbruch herbeizuführen. Zu diesem Zweck sollten solche Armeen großzügig mit allen Komponenten des „Gefechts der verbundenen Waffen“ ausgestattet werden. Von November 1941 bis Dezember 1942 wurden insgesamt fünf Stoßarmeen aufgestellt, die alle bis zum Kriegsende bestanden. Durch die Umbenennung der 60. Armee am 25.Dezember 1941 entstand die 3.SA. Ihr Kriegstagebuch ist ebenfalls prall gefüllt mit verlustreichen Schlachten. Schließlich nahm die 3.SA an den Kämpfen um die Seelower Höhen und somit an der Berliner Operation teil die für sie mit dem Sturm auf den Reichstag endete, einschließlich des Hissens der Fahne auf Gebäude. Ende Mai 1945 bezog die 3. Stoßarmee ihr HQ in Stendal. Anfang 1946 wechselte sie nach Magdeburg. Am 6. Januar 1954 wurde die 3.SA in 3. Armee , auch 3. Allgemeine Armee umbenannt. 1974 wurde die Armee mit dem Rotbannerorden ausgezeichnet. Die neue Bezeichnung 3.(Allgemeine) Rotbannerarmee behielt der Großverband dann bis zum Abzug und zur Auflösung 1991 bei. Vielleicht führt dieser Artikel zu etwas Klarheit in Bezug auf Truppenbezeichnungen die man auf alten Karten findet. Nicht jede 3. Armee ist die 3. Armee. Im Forum fand ich auch noch die Bezeichnung 3. Sturmarmee, die die 3.SA zeitweise geführt haben soll. Dazu war im Netz leider nichts zu finden, vielleicht ein Übersetzungsfehler. Details zu den einzelnen Armeen findet ihr wie ich bei Wicki