Dazu Burkhard Asmuss, Deutsches Historisches Museum, Berlin, 2011 Am 18. Juli 1924 gründete die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) in Halle/Saale den Roten Frontkämpferbund (RFB), zu dessen Beitritt alle "klassenbewussten" Arbeiter aufgerufen wurden. Die Mitglieder des Wehrverbands waren uniformiert. Bei Veranstaltungen und Kundgebungen traten sie in Marschblocks mit Schalmeienkapellen und Fahnen auf. Symbol des RFB war eine geballte Faust, die stete Kampfbereitschaft ausdrücken sollte. Unter der Leitung von Ernst Thälmann umfasste der RFB 1927 über 1.600 Ortsgruppen mit rund 110.000 Mitgliedern. Neben paramilitärischen Schulungen erhielten die Rotfrontkämpfer politischen Unterricht über Marxismus-Leninismus. Verbandseigene Zeitung war "Die Rote Front". Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren bildeten die "Rote Jungfront". Die Frauenabteilung des RFB firmierte ab 1925 als "Roter Frauen- und Mädchenbund" (RFMB).
Der Weimarer Republik stand der RFB ablehnend gegenüber. Zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Mitgliedern des RFB mit 33 Toten kam es am 1. Mai 1929 in Berlin, als die KPD trotz eines Verbots ihre traditionellen Maikundgebungen durchführte. Die Innenminister der Länder nahmen den "Blutmai" zum Anlass, den RFB und seine Unterorganisationen reichsweit zu verbieten. Bis zu seiner Zerschlagung nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten existierte der RFB illegal weiter. Bis 1933 lieferten sich die Rotfrontkämpfer mit Angehörigen der nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA) bürgerkriegsähnliche Straßen- und Saalschlachten, häufig mit tödlichem Ausgang. Unterstützung erhielten inhaftierte Rotfrontkämpfer sowie andere politische Gefangene und deren Angehörigen von der ebenfalls 1924 gegründeten Roten Hilfe Deutschlands (RHD). 1925 übernahm Clara Zetkin den Vorsitz von Wilhelm Pieck. Kampagnen der RHD wurden von Albert Einstein, Kurt Tucholsky, Käthe Kollwitz, Heinrich Zille, Heinrich Mann und anderen unterstützt. Die ab 1933 illegale Rote Hilfe Deutschlands wurde 1935/36 von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) zerschlagen; im Ausland setzte die Rote Hilfe ihre Arbeit fort.
Dazu gibt es auch ein Buch, welches aber wohl heute nur noch antiquarisch zu bekommen ist: Herausgeber: Armeemuseum der DDR Roter Frontkämpferbund 1924-1929. Katalog. Dresden Selbstverlag 1984 Softcover mit folgenden Inhalt: Abzeichen, Armbinden, Bundeskleidung, Fahnen, Druckerzeugnisse, Musikinstrumente, Schallplatten, Utensilien, Fotografien. Mit farbigen Abbildungen der Exponate.
Zitat von US330Reg im Beitrag #4Dazu gibt es auch ein Buch, welches aber wohl heute nur noch antiquarisch zu bekommen ist: Herausgeber: Armeemuseum der DDR Roter Frontkämpferbund 1924-1929. Katalog. Dresden Selbstverlag 1984 Softcover mit folgenden Inhalt: Abzeichen, Armbinden, Bundeskleidung, Fahnen, Druckerzeugnisse, Musikinstrumente, Schallplatten, Utensilien, Fotografien. Mit farbigen Abbildungen der Exponate.
Das ist in Magdeburg von der SED herausgegeben worden, nicht wie vorher angegeben... Ich kenne die Broschüre, sehr informativ, trotz des Umfangs aber noch gut ausbaufähig! Aber wer befaßt sich heute noch mit dem Thema???
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Hallo Magado2, höre ich hier eine kleine Resignation von Dir?. Wer wenn nicht wir werden uns mit dieser Thematik befassen von allen Seiten wie es sich für ein Forum gehört. Meine Mail an Dir muß schon eingegangen sein. Gruß Teddy
Genau das ist der Punkt. Der Herrausgeber ist die SED. Wir ehemaligen DDR Bürger haben sehr wohl gelernt zwischen den Zeilen zu lesen und wesentliches von unwesentlichem zu trennen aber dennoch kein einfacher Brocken. Beeindruckend fand ich, das man versucht den RFB als direkten Vorreiter der Kampfgruppen der DDR einzuordnen. Ein seltsames Traditionsbewustsein welches uns damals wahrscheinlich nicht gestört hätte. spusu
Nee Resignation überhaupt nicht. Die Feststellung, das all diese Schriften in MD sehr informativ sind, ist nur die halbe Tatsache. Waren immer nur einseitig betrachtet an die Sache herangegangen... Ich meine es wörtlich, wer befasst sich mit diesem Thema. Ich selber bin mit meinen Themen vollends ausgelastet. Wer sich da ran macht, hat jede Mengee Archivarbeit vor sich und .... so weiter...
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Diese Seite hat Teddy zur Verfügung gestellt aus Chronik Haldensleben. Die Zeit der Veröffentlichung siegelt sich schon im Text wieder. Die Aggressivität der schreibenden Genossenn... Der Stahlhelmbund war keine Terrororganisation! Sondern der Bund der ehem. Frontsoldaten. Später erst paktierte er mit den aufkommenden Nationalsozialisten. Natürlich kollidierten die Interessen... Das hing aber mit dem Versailler Vertag zusammen. Interessenverschiedenheiten aber auch zwischen RFB und Reichsbanner... Die Arbeiterschaft war sich nicht einig. So schlagkräftig wie hier nur mit wenigen Worten dargestellt, waren sie dann wohl doch nicht. Allein die Mitgliederzahlen geben im Vergleich Auskunft. Und weshalb konnten sie die Massen nicht auf ihre Seite ziehen? Weshalb rannten die Arbeiter in die Reihen der SA? Diese Frage wurde in der DDR Publizistik nie so recht erläutert. Die Aussage in dieser Veröffentlichung war noch geringer als dürftig... Wo steht da was zur Gliederung, konspiativen Verbindungen, Aufgabenstellungen für Haldensleben? 0-Info. Die Chronik ist in vielerlei Hinsicht kaum etwas Wert. Würde man die Autoren und Macher heute befragen, dann käme die Antwort, im Buch war nicht mehr Platz! Wie so oft. Da frag ich mich, war das nur reine Agit-Prop? Also, wer sich an dieses Thema wagt hat viel zu tun! Die Parteiarchive haben alles gründlich erforschtes aufbewahrt. Muss nur dieser Schatz gehoben werden. Heute können alte Veteranen nicht mehr befragt werden. Aber deren Berichte sind forhanden. Publikationen wie die obige ist zur Forschung daher nur der Ansatz...
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Teddy mach dich rann....! Es lohnt sich wirklich. Lasst uns das Thema anpacken, aber allseitig...! Das betrifft aber auch alle anderen paramilitärischen Vereinigungen, denn nur im Vergleich wird deutlich, was da damals geschah.
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Hallo Magado2, vielen Dank für das Vertrauen was mir durch diese Aufgabe entgegengebracht wird. Werde ein paar Nächte darüber schlafen, denn der Morgen ist bekanntlich klüger als der Abend. Gebe rechtzeitig Bescheid. Gruß Teddy