Hallo allerseits,
seit einiger zeit verfolge ich aufmerksam die Beiträge in diesem Forum zum Örtchen Pietzpuhl. Durch Verwandchaft habe ich enge Verbindungen zu diesem Dorf. Aus allgemeinem Geschichtsinteresse ist über die Jahre eine eingehende Beschäftigung mit der Ortschronik gewachsen. In Sachen Revuegebiet und Schloss kann ich leider keinerlei Neues beitragen. Allerdings etwas zur unmittelbaren Nachkriegszeit. Das Buch von Herrn Menzel ist mir natürlich bekannt und in meinem Besitz. Was darin nur gestreift wird, sind die Lagerplätze der sowj. Truppenteile in und um Pietzpuhl. Über unbewusste Hinweise in diversen Internetforen bin ich jetzt wahrscheinlich auf eines dieser ominösen "russischen Waldlager" riseigen Ausmaßes aus der Nachkriegszeit gestoßen. Das Land Brandenburg ist in diesem relativ jungem Forschungsfeld ja Vorreiter. Über Waldlager im Jeriower Land ist hingegen wenig bekannt. Typische Semljanka-Gruben und womögliche Panzer- bzw. Fahrzeuggruben sind gut erkennbar, alles in vorschriftsgemäßer Anordnung, was Manöverüberreste aus dem Kalten Krieg sehr unwahrscheinlich macht. Bevor ich jetzt die Meldung an das Landesamt für Denkmalpflege raugebe, wollte ich fragen: gibt es bereits konkrete Informationen zu sowj. Lagerplätzen im Zusammenhang mit Pietzpuhl?
Soweit ich das überblicken kann, handelt es sich um ein Divisions(?)-lager, ähnlich dem in Hoppegarten. Unmittelbar nach Kriegsende angelegt, um direkten Kontakt und damit Übergriffe gegenüber der örtlichen Bevölkerung zu vermeiden.
Danke für Hinweise! Fotos kann ich ab Montag gern nachreichen.
Ja, wo denn genau? Diese Pz.-Deckungslöcher finden sich doch überall. Eins ist bereits unmittelbar 50m hinter dem Reiterhof, alte Heerstraße Richtung Osten rechts.
Ja völlig richtig, aber es handelt sich nicht nur um einzelne Deckungslöcher. Außerdem dürften einige Bodenfunde Auskunft geben, denn ein Teil des Lagers scheint in der "Sondler-Szene" schon bekannt zu sein. Zumindest kann man das aus zahlreichen Grabungslöchern schließen. Daher würde ich mit dem Bekanntgeben der genauen Koordinaten erstmal warten wollen. Leider bezweifle ich, dass die "Militariasondler" Wert auf sachgerechte Dokumentation legen.
Morgen kommen die Bilder, dann kann man vielleicht mehr sagen.
Ich habe mal gezählt: etwa 200 Löcher allein in der ersten Reihe, entlang der Wald-Feld-Grenze (Bild 1). Dahinter liegen auf mehreren Hektar unterschiedlich angeordnete Deckungslöcher. Insgesamt sicher nochmal 300.
Gast
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Herzliche Grüße an alle Empfänger, Es gibt in Brandenburg eine Wanderausstellung zum Thema Waldlager, das Deckblatt der Begleitbroschüre hänge ich an. Ebenso zwei Bilder dieses Bereiches. Der BBG.Viewer bitte die Möglichkeit DGM zu verwenden, leider habe ich den Weg für MD noch nicht gefunden. Bis dann, DFaB
Diese dünne Broschüre hat der Heimatverein Burg erstanden. Ich hab sie mir zur Brust genommen. Interessant sind die archäologischen Inhalte. Alles andere ist Makulatur. Die genannten Einheiten nicht sorgfältig recherchiert und zT falsch . Ohnehinn für den militärischen Abschnitt nur eine halbe Seite. Der Fokus der Wanderausstellung liegt nur auf der Archäologie. Bei einer solchen Recherche hätte ich mehr erwartet. Zumal die Gestaltung der kleinen Broschüre viel Geld gekostet hatte. Einen der inhaltlichen Macher kenne ich. Hatte telefonischen Kontakt.
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Deine Fotos zeigen exakt den von mir in #2 angefragten Bereich. Da liegt oberflächlich noch etliches an Schrott herum, aber nichts wirklich von historischer Bedeutung.
@MAGADO-2 da waren wir damals mit dir auch unterwegs.
Ich kann mich irren, aber das sind für mich Bereitschaftsstellungen für gepanzerte Fahrzeuge, keine Lager. Warum sollte man den Fahrzeugen in Linie Deckungsgruben in einem Lager ausheben? Das ist sinnlos.
Wann diese Deckungen für einen angenommenen Angriff auf der Alten Heerstraße aus Richtung SW entstanden sind, kann ich nicht sagen. Dem Zustand nach gehe ich aber von der Nachkriegszeit aus, vermutlich ein größeres Manöver zu Ostzeiten. Dass sich WH-Schrott mit Sowjetschrott im Wald vermischt, hat eben mit der Nutzung des Geländes für Übungen seit der Preußen zu tun.