Obwohl von mir ursprünglich von mir vergessen hier die Biographie des Generalleutnants Christoph von Kannenberg:
1615 – 1673 brandenburgischer Generalleutnant, Chef eines Regiments zu Pferde
• 10.01.1615 in Scharpenlohe (Kr. Stendal) geboren
• Vater Christop, kurbrandenburgischer Rittmeister, Herr auf Buschow und Kannenberg
• Mutter Elisabeth geb. von Barsewitsch, a.d.H. Scharpenitz
• 1630 als Reiter in schwedische Dienste
• 1631 bei Breitenfeld verwundet und nach Regensburg gebracht
• 1632 aus Gefangenschaft entlassen und wieder in schwedische Dienste
• 1638 Obristlieutenant
• 1643 bei Torgau schwer verwundet
• 1647 Oberst und Chef eines Regiments zu Pferde
• 1648 zeichnete sich bei der Belagerung von Prag aus
• Mai 1649 mit Pension von 1.000 Talern aus schwedischen Diensten ausgeschieden
• 13.08.1651 als Generalmajor in kurbrandenburgische Dienste
• 1655 ein Regiment zu Pferde errichtet
• 1656 Gouverneur von Minden und Chef der dortigen Garnison
• 1656/57 Teilnahme am Feldzug in Polen, Schlacht bei Warschau als Kommandeur eines Treffens schwerverwundet
• 11.06.1657 Generallieutenant und die Aufsicht über alle Garnisonen in Westfalen übertragen
• Februar 1662 ein Regiment zu 6 Kompanien geworben
• 10.02.1666 kurbrandenburgischer Geheimer Kriegsrat
• 07.05.1666 Erbmarschall des Herzogtums Minden
• 0.06.1669 mit einer Kompanie zu Roß aus Westfalen nach Zülichau befohlen
• 1672 mit den kurfürstlichen Truppen Marsch zum Rhein, aber schwer erkrankt
• gestorben 10.02.1673 in Minden
• verheiratet seit dem 13.01.1656 mit Maria von Bartensleben
• 1 Sohn Friedrich Wilhelm, Oberhofmeister der ersten Königin von Preußen
Quelle: „Soldatisches Führertum“. Kurt v. Priesdorff, Band I, Nr.10, S. 9
@Spaen : Die Informationen des von dir genannten und von mir zitierten Archivrats von Mülverstedt liegt uns offensichtlich in verschiedenen Versionen vor. Ich beziehe mich auf seinen Beitrag im "21. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte und Industrie".
Die über Nacht sich umgestellt und sich zu jedem Staat bekennen, das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen. (W.Busch)
Wir haben die gleiche Quelle! Das ändert aber nichts daran, dass einige Angaben von Mülverstädt falsch sind. Deswegen meine Korrektur. Ich erinnere an dieser Stelle an meine Frage an dich bezüglich Garnison Salzwedel. Kannst du diese beantworten?
Das nicht alle Angaben Mülverstädts korrekt sind, ist mir auch schon aufgefallen. So macht er z.B. in einem anderen Beitrag von der Albe zum Generalleutnant. Deine Frage ob ich an Informationen zur Garnison Salzwedel interessiert wäre, habe ich dir bereits beantwortet - natürlich interessieren mich die. Eine andere Frage kann ich nicht finden ...
Die über Nacht sich umgestellt und sich zu jedem Staat bekennen, das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen. (W.Busch)
Fehler passieren jedem. Das ändert nichts an der Leistung M.`s für die brandenburgisch-preußische Heeresgeschichte. Hier noch mal gerne die präzisierte Wiederholung meiner Frage (steht unter Thema "Salzwedel"): 1713 wurde das Bataillon Stille zum Feldregiment (Nr.20) erhoben. Dabei hat eine Kompanien (vermutlich eine von den 3 neu aufgestellten) bis 1714 in Salzwedel gelegen- wie du richtigerweise schreibst. Leider konnte ich bisher keine weitergehenden Angaben dazu erhalten, da selbst spezielle Unterlagen (siehe mein Beitrag zur Regimentsgeschichte) nichts enthalten. Kannst du zu dem Sachverhalt weitergehende Angaben außerhalb von gedruckter Literatur (da ist (fasst) alles zu dem Thema bekannt) machen?
zum Regiment Stille in Salzwedel kann ich leider keine weitergehenden Angaben machen. Das Einheiten des Regiments zumindest zeitweise in Salzwedel lagen weiß ich erst aus dem Buch “ Die Kampfhandlungen der brandenburgisch-preussischen Armee 1626-1807. Ein Quellenhandbuch“, dass mir seit Anfang des Jahres gehört. Bei der Suche nach Informationen stieß ich darauf, dass ja auch Ulrich Christoph von Stille genau genommen altmärkischer General ist, wurde er doch am 15.10.1654 in Salzwedel geboren ...
Die über Nacht sich umgestellt und sich zu jedem Staat bekennen, das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen. (W.Busch)
Danke trotzdem, habe ich mir schon so gedacht. Das was dazu irgendwo erreichbar war habe ich in meiner Regimentsgeschichte Reg. 20 bereits verarbeitet.
Der gute Stille, ein Sohn deiner Stadt, ist dort am 15.10.1654 geboren. War verheiratet mit Eva Maria von Cosel aus Rosenwinckel bei Pritzwalk. Er hatte 5 Kinder. Eines davon war Ludwig Christoph, den du mit Sicherheit auch schon gesehen hast. Er sitzt direkt neben Friedrich dem Großen und Voltaire gegenüber auf dem bekannten Gemälde der Tafelrunde von Sanssouci. War mit Friedrich freundschaftlich verbunden.
Das von dir erwähnte Buch ist Standard. Ist so gut wie fehlerfrei.
Christoph Friedrich von Bismarck Weiter mit den aus der Altmark stammenden Generälen. Natürlich kommt man nicht an der Familie Bismarck vorbei, die nicht nur einen General in ihrer Ahnenreihe hatte (auch wenn der „eiserne Kanzler“ es lediglich zum General ehrenhalber geschafft hat).
Christoph Friedrich von Bismarck, preußischer Generalmajor
geboren am 24.02.1652 in Havelberg Vater: Valentin Busso, kurbrandenburgischer Kapitän und Erbherr auf Schönhausen, Fischbeck und halb Briest Mutter: Anna Katharina, geb. von Bardeleben Christoph Friedrich trat 1667 der brandenburgischen Garde bei 1669 Sergeant in wolfenbüttelschen Diensten 1672 Fähnrich in holländischen Diensten 1674 Lieutenant 1675 als Kapitän in kurbrandenb. Dienste 1676/79 Feldzug in Pommern: Belagerung von Stettin und Landung auf Rügen 1680 Major 1686 Feldzug gegen die Türken, bei Ofen ausgezeichnet 15.1.1687 Oberstlieutenant beim Regiment Kurprinz zu Fuß (Nr.6) 1689/90 bei der Belagerung von Bonn 20.07.1690 Oberst 4.10.1690 Kommandant von Küstrin 10.02.1704 Kommandantenstelle abgegeben 20.05.1704 Generalmajor gest. 24.12.1704 zu Küstrin 21.2.1705 beigesetzt in Schönhausen Herr auf Schönhausen, Fischbeck und Riebnitz verheiratet 24.1.1681 mit Luise Margarete von der Asseburg a.d.H Neinburg, gest. 18.12.1698 in Küstrin verheiratet 20.1.1700 mit Margarete Helene von Wulffen a.d.H. Tempelberg Mehr ist nicht zu finden über unseren ersten General von Bismarck.
Quelle: Kurt v. Priesdorff, „Soldatisches Führertum“, Band 1, S.76, Nr. 124
Die über Nacht sich umgestellt und sich zu jedem Staat bekennen, das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen. (W.Busch)
Auch die Familie von der Schulenburg ist eng verbunden mit der altmärkischen Geschichte. Die Reste der Stammburg des weitverzweigten Geschlechts findet sich unweit Salzwedels. Achaz oder auch Achatz von der Schulenburg war Generalleutnant der preußischen Armee und Chef eines Dragoner-Regiments (später Nr.5).
geboren am 09.10.1669 in Apenburg (Kreis Salzwedel) Vater Dietrich Herrmann, kurbrandenburgischer Landesdirektor und Kriegskommissar der Altmark, Herr auf Apenburg, Beetzendorf und Rittleben, geboren 1638 in Salzwedel Mutter Amalie geb. Freiin von der Schulenburg a.d.H. Beetzendorf 16.10.1685 Student der Universität Frankfurt/O. 1687 Ritterakademie in Wolfenbüttel 1688 Junker am kurbrandenburgischem Hof 1689-1695 Teilnahme am Feldzug gegen Frankreich, Belagerungen von Kaiserswerth und Bonn 1690 Kornett bei der brandenburgischen Gardedukorps 1694 Kapitän 1701 bei der Krönung in Königsberg 24.10.1702 Major beim Leibregiment zu Pferde 1702-1711 Teilnahme am Feldzug: Belagerungen von Ath, Lille und Tournai, Schlachten von Oudenard und Malpaquet 11.06.1705 Oberstlieutenant 23.11.1709 Oberst 04.06.1711 Kommandeur des Regiments zu Pferde Heyden 1715 Teilnahme am Feldzug in Pommern 02.04.1717 Chef des durch ihn aufgestellten Dragonerregiments (Nr.5) 09.06.1719 Generalmajor 15.07.1729 Generallieutenant mit Patent vom 15.09.1728 1730 Vorsitzender des Kriegsgerichts zu Köpenick über den Kronprinzen, Katte usw. 09.08.1731 in Berlin gestorben 01.08.1731 Oberst von Kalckstein und Landrat von Bismarck werden vom König als Vormunde für seine Kinder bestellt Achaz von der Schulenburg war Herr auf Beetzendorf und Apenburg verheiratet seit dem 14.04.1714 mit Sophie Magdalena von Münchhhausen Achaz von der Schulenburg war ein Freund König Friedrich Wilhelm I., mit dem er in regem Briefaustausch stand. Neben militärischen Dingen ging es dabei vor allem um politische Fragen, insbesondere Hannover betreffend. Berühmt wurde unser General wohl vor allem durch seine standhafte Haltung als Vorsitzender des Köpenicker Kriegsgerichtes gegen Kronprinz Friedrich, Katte u.a. Schulenburg war gegen das Todesurteil gegen Katte und blieb auch dabei, als König Friedrich Wilhelm I. das erste Urteil des Kriegsgerichts nicht anerkannte und ein neues verlangte.
In der „Allgemeinen Deutschen Biographie“ findet man zum Vorgang:
Am 22. October 1730 ernannte ihn der König zum Vorsitzenden des Kriegsgerichtes, welches über „Prinz Friedrich, den gewesenen Lieutenant v. Katte, die Lieutenants v. Ingersleben und Spaen und den desertirten Lieutenant v. Keith“ zu Recht erkennen sollte. Am 25. d. M. versammelte sich das Kriegsgericht im Schlosse zu Köpenick. Am 27. ward der Spruch gefällt. Eine Meinungsverschiedenheit unter den Richtern bestand nur hinsichtlich des Lieutenants v. Katte. Es standen drei Todesurtheile gegen zwei mildere. Von des Vorsitzenden Wahrspruche hing das Schicksal des Angeklagten ab. Wenn durch dasselbe Stimmengleichheit eintrat, so galt nach den Kriegsrechten die mildere Meinung als der Gesammtwille. S.|schloß sich dieser Meinung an, indem er auf ewiges Gefängniß erkannte. Der König war mit dem Spruche nicht einverstanden. Er schickte denselben zurück und schrieb dazu „Sie sollen Recht sprechen und nit mit dem Flederwisch darüber gehen“. Neben diesem Ausdrucke des königlichen Unwillens vermerkte S. in den Acten mit zitternder Hand drei Stellen der Heiligen Schrift, darunter das Wort „Sehet zu, was Ihr thut, denn Ihr haltet das Gericht nicht den Menschen, sondern dem Herrn“. Die Richter traten am 31. von neuem zusammen und blieben bei dem Urtheile, welches sie als das richtige erkannt hatten. Der König aber faßte seine Stellung als Kriegsherr und oberster Richter dahin aus, daß er das Urtheil nicht nur mildern, sondern auch schärfen könne, und ließ Katte enthaupten. In Beziehung auf die Schuld des Prinzen Friedrich hatte unter den Richtern volle Uebereinstimmung geherrscht. Sie hielten sich für nicht zuständig und bezeichneten den Gegenstand der Anklage als eine Staats- und Familiensache, „welche einzusehen und zu beurtheilen ein Kriegsgericht sich nicht erkühnen darf“. Dabei beruhigte sich der König.
Literatur:
Priessdorff, „Soldatisches Führertum“, Band I, S. 120, Nr. 197
Eine weitere Biographie, allerdings war der hier vorgestellte Friedrich von Egeln weder Chef der Salzwedeler Kürassiere, noch stammt er aus der Altmark. Seine jahrelange Zugehörigkeit zum interessierenden Regiment, sein Aufstieg vom Reiter zum Generalleutnant und seine Nobilitierung sind für mich Grund genug, ihn hier aufzuführen. Die mir vermittelte Meinung „in Preußens Armee konnten nur Adlige Offizier werden“ spielt wohl eine Rolle bei meinem Entschluß …
• geb. 18.06.1654 in Tilsit, Vater der Kaufmann Friedrich Egeln • 1673 Eintritt als Reiter beim Regiment Derfflinger zu Pferde • Feldzug gegen Schweden 1672/79 mit Auszeichnung, insbesondere in der Schlacht von Fehrbellin und beim Übergang nach Rügen • 1682 Lieutenant • 1689/97 Feldzug gegen Frankreich, Belagerung von Bonn, Schlachten bei Fleutus und Neerwinden • 13.02.1692 Rittmeister beim Dragoner-Regiment Sonsfeld • 28.01.1703 Major • 09.06.1705 Obristlieutenant • 1702/13 Feldzug gegen Frankreich; Schlachten Ramilies, Oudenarde und Malpaquet • 23.11.1709 Oberst und Kommandeur des Dragoner-Regiments Albe • 1715 Feldzug gegen Schweden • 1716 mit dem Regiment in Halberstadt • 1717 in Ostpreußen und vom König mit der Besichtigung der dortigen Kavallerieregimenter beauftragt, mit dem Regiment in Lyck • 27.11.1717 Kommandeur des Grenadier-Regiments zu Pferde Derfflinger • 01.10.1718 Kommandeur des Regiments Katte zu Pferde • 28.01.1720 Generalmajor • 15.04.1723 Chef eines Kürassier-Regiments (Nr. 8) • 06.07.1724 Generallieutenant • 18.06.1727 Amtshauptmann von Oletzko • 15.10.1734 mit Pension dimittiert • 03.08.1735 gestorben in Fischhausen Aus einfachen Verhältnissen stammend, hatte Egeln eine steile Karriere. Die hohe Meinung die Friedrich Wilhelm I. von ihm hatte, zeigt der schnelle Aufstieg zwischen 1717 und 1724. Quelle: Kurt v. Priessdorf "Soldatisches Führertum", Band I, S. 122, Nr. 199
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